Klimawandel, Natur- u. and. Katastrophen (z. B. Covid-2019)

Hier können aktuelle Themen getrennt voneinander auf gesonderten threads erörtert werden.

Covid-2019: Aktueller Stand der Forschung bei der Suche ...

Beitragvon Excubitor » Mi 29. Apr 2020, 20:25

... nach einem Impfstoff zum Schutz vor SARS-CoV-2/ Covid-2019:

vfa.de - "29. April 2020 - Impfstoffe zum Schutz vor Covid-19, der neuen Coronavirus-Infektion"
"Gegen SARS-CoV-2, das erst seit etwa Neujahr bekannt ist, sind binnen kurzer Frist mindestens 101 Impfstoffprojekte angelaufen: Die Weltgesundheitsorganisation WHO zählt derzeit 89 (Aufstellung vom 26.04.2020). Dazu kommen noch mindestens zwölf weitere Projekte, die sie noch nicht verzeichnet.

[...]

Stand der Impfstoffentwicklung
Jedes Impfstoffprojekt muss sechs Etappen durchlaufen. Sie sind in der folgenden Grafik gezeigt:

Die Grafik dazu siehe aus urheberrechtlichen Gründen unter der unten verlinkten Quelle.

Darstellung der einzelnen Entwicklungsschritte von Impfstoffen
Bis vor wenigen Jahren hätte man für das Durchlaufen aller Etappen 15 bis 20 Jahre angesetzt. Neue Technologie und Vorerfahrung mit Impfstoffprojekten gegen verwandte Viren (siehe unten) machen eine enorme Beschleunigung möglich. Das belegen die Zwischenstände, die einige Unternehmen und Forschungsgruppen für ihre Projekte gemeldet haben. Die Projekte, die schon am weitesten vorangekommen sind, sind bereits in Etappe 4 eingetreten, der Erprobung mit Freiwilligen; oder sie planen, das in den kommenden Monaten zu tun. Das zeigt die folgende Tabelle (Erklärungen zu den Impfstofftypen siehe weiter unten):

[...]


Siehe ausführlich dazu die Quelle:
https://www.vfa.de/de/arzneimittel-fors ... -2019-ncov

-----

vfa.de - "Hier forschen Unternehmen im deutschsprachigen Raum an Impfstoffen und therapeutischen Medikamenten gegen Covid-19" (mit interaktivem Kartenmaterial)
"Die folgende interaktive Karte der Verbände vfa, BIO Deutschland und PHARMIG (Österreich) zeigt, wo im deutschsprachigen Raum Unternehmen an Impfstoffen oder therapeutischen Medikamenten gegen Covid-19 arbeiten. Sie beruht auf Recherchen der drei Verbände und Informationen von Interpharma (Schweiz), Meldungen der Unternehmen und Medienberichten. Sie wird laufend ergänzt und aktualisiert, erhebt aber für keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Die interaktive Karte siehe unter der Quelle:
https://www.vfa.de/de/arzneimittel-fors ... -forschung

Kommentar
Trotz aller unzweifelhaft erfolgten Fortschritte in Forschung und Entwicklung bei der Suche nach einem Impfstoff zum Schutz vor SARS-CoV-2 sei dennoch vor allzu großer Euphorie gewarnt. Es wird noch eine ganze Weile dauern bis, wenn überhaupt, ein Impfstoff gefunden werden kann, bei dem dann insbesondere noch der Nutzen den möglichen Schaden durch Nebenwirkungen deutlich überwiegen muss, um zugelassen werden zu können. Das ist letztlich der "Casus knaxus" bei jeder Zulassung eines Impfstoffs.
Bleiben Sie gesund
:!:
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Covid-2019 aktuell: Die letzten Entwicklungen

Beitragvon Excubitor » Do 30. Apr 2020, 16:40

FOCUS ONLINE Politik - "Corona-Statements im Live-Ticker Lockerungen oder Lockdown? Gleich informiert Merkel, worauf sie sich mit Länder-Bossen geeinigt hat"
"[...]

17.26 Uhr: Die Zahlen geben zwar Anlass zu Optimismus. Doch: "Es besteht jederzeit die Gefahr eines Rückfalls oder einer zweiten Welle", sagt nun Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). "Corona ist ein Marathon, bei dem wir am Ende nicht wissen, wo das Ziel ist. Wir können nicht aufhören zu laufen. Wir brauchen weiter maximale Konzentration auf die Frage, wie es mit Corona weiter geht. Wir müssen die wirtschaftlichen Fragen im Blick behalten, aber die ethischen nicht vergessen", sagt Söder.

Merkel: "Vorsicht bleibt das Gebot"
17.25 Uhr: Auch die Interessen der Wirtschaft seien dann dezidierter zu verfolgen, wenn Klarheit über die Folgen der bereits getroffenen Lockerungen bestehe. "Vorsicht bleibt das Gebot", schließt Merkel ihr Statement.

17.21 Uhr: "Jede Lockerung führt dazu, dass sich die Menschen wieder mehr begegnen", sagt Merkel "Es bleibt unbedingt notwendig, dass wir diszipliniert bleiben und die Hygieneregeln einhalten." Heute seien einzelne Beschlüsse gefasst worden. "Wir werden in der nächsten Woche ein weitergehendes Paket beschließen", sagt die Kanzlerin.

"Wir brauchen ein Warnsystem, wenn Fälle wieder steigen"
17.19 Uhr: Nun dankt die Kanzlerin auch all denjenigen, die Konzept zum Wiederhochfahren des Landes erarbeiten. Diese umsichtigen Arbeitskonzepte mit Abstands- und Hygieneregeln seien Beispiele dazu, wie ein Leben mit der Pandemie gestaltet werden könne. "Es bleibt Aufgabe der Politik zu entscheiden, wann es wieder losgehen kann. Da gibt es keinen Automatismus." Es gelte, vorsichtig, auf die Gesamtlage zu blicken. Es sei gelungen, die Dynamik der Ausbreitung des Virus einzudämmen. "Wir müssen daran arbeiten, die Zahl der Infizierten noch weiter nach unten zu bringen", betont Merkel.

[...]

Wichtig sei: Wenn die Fälle wieder steigen, dann müssten Bund und_Es braucht eine Strategie für ganz Deutschland Länder auch frühzeitig Bescheid wissen. "Wir brauchen ein Warnsystem, wenn Fälle wieder steigen", stellt die Kanzlerin klar.

Merkel: Es braucht eine Strategie für ganz Deutschland
17.17 Uhr: Merkel beginnt: Sie sei froh, dass das Treffen mit den Ministerpräsidenten nun regelmäßig stattfinde. "Es ist im Interesse der Menschen, dass es für ganz Deutschland eine Strategie gibt und eine gemeinsame Zielsetzung", sagt Merkel. Es sei immer das Ziel, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. "Wir haben in den letzten Wochen viel erreicht", sagt Merkel. Die Kanzlerin dankt den Menschen, die Einschränkungen auf sich genommen hätten.

Kanzlerin Merkel informiert nach Beratung mit Länder-Chefs über weiteres Vorgehen
12.50 Uhr: Am Donnerstagnachmittag wird sich Bundeskanzlerin Angela Merkel um 14 Uhr mit den Ministerpräsidenten beraten und darüber sprechen, wie es in Deutschland mitten in der Krise weitergehen wird. Um welche Themen es bei der Schaltkonferenz gehen wird, lesen Sie hier.

Im Anschluss wird sich die Kanzlerin dann live mit einem Statement an die Bevölkerung wenden. Wann genau das sein wird, ist unklar.

[...]

Robert-Koch-Institut informiert über aktuelle Lage
11.21 Uhr: Das Robert-Koch-Institut hat am Vormittag erneut über die neuesten Entwicklungen in der Corona-Lage informiert. Die wichtigsten Aussagen von RKI-Chef Lothar Wieler in Kürze:

159.119 Personen haben sich in Deutschland mit dem Coronavirus infiziert, das sind 1.478 mehr als am Vortag

In Deutschland sind 6.288 Menschen am Virus gestorben, das ergibt eine Todesrate von 4 Prozent; "Wir sehen, dass in Deutschland die Übersterblichkeit steigt", sagte RKI-Chef Lothar Wieler

Der Reproduktionsfaktor "R" liegt bei 0,76 und damit unter dem kritischen Wert 1

Wieler äußerte sich zur Wirksamkeit von Remdesivir: "Die Zahlen, die uns bisher zur Verfügung stehen, machen einen positiven Eindruck"
Weil immer wieder Stimmen aufkommen, die Herdenimmunität fordern, appelliert Wieler: "Ich kann sie alle nur warnen, nicht zu lässig mit dem Virus umzugehen"

[...]

Das Pressestatement des Robert-Koch-Instituts im Ticker-Protokoll
11.05 Uhr: Die Wortführerin beendet die Pressekonferenz. "Wir sehen uns Dienstag, wollen wir mal sehen, ob wir bis dahin auch das R-Seminar zustande haben kommen lassen."

10.59 Uhr: "Dieses Virus hat eine Reihe von Eigenschaften, die ich niemandem aussetzen will. Weder mir selbst noch meinen Kinder." Die Leute, die Herdenimmunität zu erzeugen fordern, seien naiv, so Wieler. "Ich kann sie alle nur warnen, nicht zu lässig mit dem Virus umzugehen."


Mehr dazu und die weiteren aktuellen Entwicklungen siehe unter:
https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 92105.html
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Covbid 2019: Warum die Reproduktionszahl so stark schwankt

Beitragvon Excubitor » Do 30. Apr 2020, 17:12

FOCUS ONLINE Video Gesundheit - "Mitentscheidend für Lockerungen - Plötzlich deutlich niedriger: RKI erklärt, weshalb Reproduktionszahl so stark schwankt"
"Der R-Wert ist ein wichtiger Indikator dafür, um über Lockerungen der Corona-Maßnahmen zu entscheiden. Am Donnerstag erklärte RKI-Chef Lothar Wieler, dass der R-Wert derzeit bei 0,76 liege – und damit unter dem kritischen Wert von 1. Am Dienstag jedoch lag der Wert noch bei 1.

Wie kommt es zu derartigen Schwankungen, wollte eine Journalistin wissen. Das erklärte der „mathematische Experte“ des RKI, Matthias an der Heiden.

Zum Video geht es unter der Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/news/mi ... 40896.html
Zuletzt geändert von Excubitor am Do 30. Apr 2020, 21:20, insgesamt 3-mal geändert.
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Covid-2019 Statistics: Daily Update for Germany

Beitragvon Excubitor » Do 30. Apr 2020, 18:22

Die aktuellen Zahlen für SARS-CoV-2-Infektionen in Deutschland lauten:

Wichtige Hinweise:
:arrow: Die hier rot angegebenen Zahlen unterliegen generell dem Manko bislang nicht erhobener, belastbarer Dunkelziffern.
:!:

:arrow: Laut Pressekonferenz des RKI liegt die Reproduktionsrate nun bei R = 0,76, vorbehaltlich einer statistischen Schwankungsbreite von 0,6 - 0,9. :!:
"Mit Datenstand 30.04.2020 0:00 Uhr wird die Reproduktionszahl auf R = 0,76 (95%-Prädiktionsintervall: 0,64-0,89) geschätzt. Das bedeutet, dass zehn mit SARS-CoV-2 infizierte Personen
etwa sieben bis acht weitere Personen angesteckt haben. Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile
(Die Reproduktionszahl gibt an wie viele Menschen statistisch von einem Infizierten angesteckt werden)

"Gelingt das dauerhafte Niedrighalten der Reproduktionszahl unter 1 nicht, so setzt sich der anfängliche exponentielle Anstieg wieder fort. Selbst ein R von 1,3 bedeutet bei einer Generationszeit von 4 Tagen eine Verdoppelung der Anzahl von Neuerkrankung innerhalb von etwa 11 Tagen. Die Reproduktionszahl alleine reicht nicht aus um die aktuelle Lage zu beschreiben. Zumindest die absolute Zahl an Neuerkrankungen und auch die Zahl schwerer Erkrankungen müssen zusätzlich betrachtet werden um ein angemessenes Bild zu bekommen."
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Ep ... nn=2371176

:arrow: Das Virus verbreitet sich beim gegenwärtigen Stand sozusagen unter dem Deckmäntelchen der Maßnahmen weiter, was zu einer zweiten, wesentlich stärkeren Infektionswelle führen kann. Erst bei einer Reproduktionsrate von 0,3, oder besser 0,2, wäre das Virus über Tracing-Apps und Tests überhaupt kontrollierbar :!:

:arrow: Die Verdopplungszeit der Infektionen soll nach Informationen des Nachrichtensenders ntv, Stand 29.04.2020 (Tagesendwert vom 29.04.), derzeit bei 64,5 Tagen liegen.
Allerdings
"... gibt es Probleme mit dieser Zahl: Erstens gibt es verschiedene Berechnungswege und somit verschiedene Ergebnisse. Zweitens ist die Verdopplungszeit vor allem bei einem exponentiellen Wachstum aussagekräftig. Inzwischen hat sich das Wachstum der Infiziertenzahl in Deutschland aber soweit abgeflacht, dass es nicht mehr exponentiell ist. Somit verliert die Zahl laut dem Science Media Center an Aussagekraft." Quellen: https://www.deutschlandfunk.de/covid-19 ... id=474508; https://www.sciencemediacenter.de/filea ... 200406.pdf



Stand 30.04.2020 18.32 Uhr
162123 bestätigte Infektionen - 32105 Personen akut in Behandlung befindlich - 123500 Genesene 6518 Todesfälle

:arrow: Die Zahl der aktiven Infektionen sinkt stetig weiter unter diejenige der bereits Genesenen und der Abstand vergrößert sich weiter zugunsten der Genesenen.

Bestätigte Infektionen
Veränderung zu gestern:

+ 1644 (Vortag: + 1441 -
Tendenz: eine moderate Zunahme von gestern zu heute, um ca. 14.09%, auch insgesamt weiter steigend.) (Gesamttendenz: weiter uneinheitlich.)
Die Zunahme hält den Wert in der Region der schon zuvor nahezu stabilisierten Steigerungsrate.

Die Zahl der Genesenen dürfte sich nun nah an der Realität befinden.

Todesfälle
Veränderung zu gestern:

+ 144 (Vortag: + 213 -
Tendenz: jetzt wieder eine deutliche Abnahme von gestern auf heute um etwa 32,39 %, also fast ein Drittel, insgesamt jedoch weiter steigend.) (Gesamttendenz: insgesamt weiter uneinheitlich.)
Auch die Anzahl der Todesfälle scheint sich zu stabilisieren.

Quelle:
Covid-19-Operations Dashboard des Johns Hopkins CSSE (Center for Systems Science and Engineering an der Johns Hopkins University, Baltimore, Maryland, USA)
https://coronavirus.jhu.edu/map.html
https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps ... 7b48e9ecf6 (Desktop-Version)
https://www.arcgis.com/apps/opsdashboar ... 62e5c06e61 (Mobil-Version)

Siehe auch
Covid-19-Dashboard des RKIs (Robert Koch-Institut, Berlin) für Deutschland (Kreise und Kreisfreie Städte ab 100.000 Einwohner), Stand 30.04.2020 00.00 Uhr
https://experience.arcgis.com/experienc ... ge/page_1/
(Einfach auf die Karte klicken und so vergrößern, um den Kreis oder die Kreisfreie Stadt des eigenen Wohnorts schnell zu finden.)

RKI (Robert Koch-Institut, Berlin): Covid-19-Fallzahlen in Deutschland, Stand 30.04.2020 00.00 Uhr, (online aktualisiert um 07.45 Uhr)
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... ahlen.html

Bitte beachten Sie, dass die Zahlen des Johns Hopkins CSSE fortlaufend, meist stündlich, die des RKIs nur einmal täglich, vormittags, mit Stand Mitternacht, aktualisiert werden. Das bedeutet konkret, dass die hier verlinkten Zahlen des RKI zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung ca. 19-20 Stunden hinter den hier angegebenen zurückliegen und daher niedriger ausfallen.


Anm.: Während die Zahl der Neuinfektionen in China weiter, und das bereits seit mehr als einem Monat, stagniert, wenn man den von dort übermittelten Zahlen trauen kann, nimmt diese im Rest der Welt, vorrangig Europa, derzeit immer noch teils stark zu, beginnt aber weitflächig abzunehmen.
Der Anstieg/24 h (Daily Increase) der bestätigten Neuinfektionen in Deutschland ist weiter uneinheitlich, bei derzeit wechselnden Auf- und Ab-Tendenzen, insgesamt steigend, ähnlich wie die Fallzahl der Todesfälle, welche derzeit wieder steigt, aber sich zu stabilisieren scheint. Quelle: Johns Hopkins CSSE. (Der zahlenmäßige Unterschied zur Grafik, falls vorhanden, resultiert aus den unterschiedlichen Ablesezeiten der von mir gewählten und derjenigen Zeit, welche der der Grafik zugrunde liegende Algorithmus automatisch als Messpunkt auswählt. Die Zahlen sind daher beide korrekt, da sie auf derselben Basis beruhen und sich nur aufgrund des verschiedenen Zeitpunkts der Ablesung unterscheiden.)

Man wird allerdings davon ausgehen müssen, dass die tatsächliche Zahl Infizierter erheblich höher liegt, als die der bislang bestätigten Infektionen.
Zur Dunkelziffer siehe: http://grundgesetzaktiv.de/phpBB3/viewt ... 60#p111061

Die Zahl für bereits Genesene dürfte, wie in einem vorhergehenden Beitrag beschrieben, immer noch leicht höher liegen als hier angegeben.
Siehe dazu http://grundgesetzaktiv.de/phpBB3/viewt ... 30#p110925
Auch die Zahlenangaben des RKIs belegen, dass man sich um die Anzahl Genesener nicht wirklich kümmert. Angaben dazu werden dort gar nicht veröffentlicht. Jedoch nehmen auch hier die Zahlen der Geheilten mittlerweile deutlich zu.
Zuletzt geändert von Excubitor am So 3. Mai 2020, 18:43, insgesamt 3-mal geändert.
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Covid-2019: Die aktuellen Beratungsergebnisse

Beitragvon Excubitor » Do 30. Apr 2020, 18:39

EXPRESS - "Jetzt live: Merkel hat sich mit Ministerpräsidenten beraten – die Ergebnisse"
"[...]

Darauf haben sich Bund und Länder am Donnerstag, 30. April, geeinigt:

Entscheidungen zu weiteren größeren Öffnungsschritten sollen erst am 6. Mai fallen. Derzeit könne man kaum beurteilen, wie sich die bisherigen Lockerungen auf das Infektionsgeschehen auswirkten. Dazu zählt die Frage, wie es mit Schulen und Kitas weitergeht oder wann der Ball in der Bundesliga wieder rollt.

- Spielplätze sollen wieder öffnen. Eltern sollen dafür verantwortlich sein, dass ihre Kinder die Hygieneregeln einhalten. Einen einheitlichen Zeitpunkt für die Öffnung gibt es nicht.
- Museen, Ausstellungen, Gedenkstätten, Zoos und botanische Gärten können unter Auflagen wieder öffnen. Das gilt für alle Bundesländer. Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Niedersachsen hatten am Mittwoch einen Stufenplan vorgelegt, nach dem zuerst Zoos, Gartenschauen, Museen und Minigolfanlagen geöffnet werden und Ausflugsschiffe wieder fahren sollten. Erst deutlich später sollen demnach Theater, Konzerthäuser und Kinos folgen.
- Gottesdienste und Gebetsversammlungen sollen wieder zugelassen werden - unter besonderen Anforderungen des Infektionsschutzes. Taufen, Beschneidungen und Trauungen sowie Trauergottesdienste sollen im kleinen Kreis möglich sein.

Weitere wichtige Themen der Beratungen im Überblick:
SCHULEN: Alle Schüler sollen nach dem Willen der Kultusminister vor den Sommerferien zurück in die Schulen - zumindest „tage- oder wochenweise“. Einen regulären Schulbetrieb soll es für die rund elf Millionen Schülerinnen und Schüler vor den Sommerferien aber nicht mehr geben. Wer zurückkehrt, soll Abstand halten, sich häufig die Hände waschen und in kleinen Gruppen lernen, möglichst mit zeitversetztem Start. Das Lernen daheim soll sich abwechseln mit Präsenzunterricht. Die Entscheidungen, wann genau welche Jahrgänge zurückkehren, liegen bei den Ländern. Ein Bund-Länder-Entscheid über einen entsprechenden Korridor dürfte es frühestens am 6. Mai geben. [...]

KITAS: Viele Eltern müssen seit Wochen mit Arbeit und Kinderbetreuung parallel jonglieren - viele fühlen sich von der Politik allein gelassen. Die Familienminister der Länder schlagen zwar vor, dass die Kitas vorsichtig und schrittweise wieder aufmachen sollen - einen konkreten Zeitplan haben sie aber nicht. Eins haben die Minister schon klar gemacht: Die vorgegebenen 1,5 Meter Abstand werden Erzieherinnen und Erzieher bei der Arbeit mit Kindern unter sechs Jahren nicht einhalten können.

BUNDESLIGA: Der Ball könnte bei Geisterspielen der Fußball-Bundesliga womöglich Mitte oder Ende Mai in leeren Stadien wieder rollen. Nachdem das Bundesarbeitsministerium und die Sportministerkonferenz (SMK) das Konzept der Deutschen Fußball Liga zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs während der Corona-Krise überzeugend fanden, hofft die Liga auch auf die Zustimmung von Merkel und den Länderchefs. Erheblichen Diskussionsbedarf gibt es dem Vernehmen nach aber weiterhin über die dafür notwendige große Anzahl von Corona-Tests.

BREITENSPORT: Die Sportminister halten eine Wiederaufnahme des Sportbetriebs insbesondere in Vereinen für „dringend erforderlich“. Demnach könne der Sport- und Trainingsbetrieb im Breiten- und Freizeitsport in einem ersten Schritt wieder erlaubt werden, wenn die Angebote an der „frischen Luft“ im öffentlichen Raum oder auf öffentlichen oder privaten Freiluftsportanlagen stattfinden. Dazu gehörten die Einhaltung unter anderen der Distanz- und Kontaktregeln sowie Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen, vor allem bei der gemeinsamen Nutzung von Sportgeräten, hieß es.

RELIGIONSSTÄTTEN: Seit Mitte März gilt ein Versammlungsverbot für Gotteshäuser - im Prinzip jedenfalls. In Sachsen etwa gibt es seit vergangener Woche bereits wieder öffentliche Gottesdienste. Weitere Länder haben angekündigt, Anfang Mai nachziehen zu wollen. Wie das gehen könnte, haben die Religionsgemeinschaften in Hygienekonzepten dargelegt. Das Corona-Kabinett hat eine mit dem vom Robert Koch-Institut abgestimmte Übersicht bereits angenommen. Nun haben sich Bund und Länder gemeinsam hinter das Konzept gestellt. Es sieht zum Beispiel einen Sicherheitsabstand von 1,5 bis 2 Metern für Gläubige bei religiösen Feiern vor.

ÖFFNUNG WEITERER GESCHÄFTE: Kleinere und mittlere Geschäfte bis zu 800 Quadratmetern durften vor zehn Tagen unter Auflagen wieder öffnen, für Buchhandlungen, Auto- und Fahrradhändler gilt dies generell unter Auflagen. An der 800 Quadratmeter-Regel gibt es massive Kritik vom Einzelhandel, der vor Wettbewerbsverzerrungen warnt. Außerdem gibt es unterschiedliche Regelungen in den Ländern. Zudem hatten Gerichte das Verkaufsverbot für große Geschäfte für verfassungswidrig erklärt. Das Thema wird am Donnerstag angesprochen, aber auch hier könnte es eine Einigung auf eine Neuregelung erst am 6. Mai geben.

RESTAURANTS, MUSEEN UND ANDERE EINRICHTUNGEN: Bis zum 3. Mai sind Gastronomiebetriebe und viele andere Einrichtungen geschlossen, dies belastet die Branche massiv. Bei der Gastronomie ausgenommen ist nur die Lieferung und Abholung mitnahmefähiger Speisen für den Verzehr zu Hause. Für Restaurants und Gaststätten könnte es weitere Hilfen geben - Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte dies am Mittwoch in Aussicht gestellt. Dicht haben mindestens bis Anfang Mai auch Bars, Clubs, Diskotheken, Kneipen sowie Freizeitparks, Kinos, Schwimmbäder, Theater, Opern, Konzerthäuser, Museen oder Zoos. Gut möglich, dass sich die Runde nun aber auf Lockerungen für Museen und Zoos einigt. In Berlin sind Zoo und Tierpark unter Einschränkungen wieder für Besucher geöffnet, auch andere Länder planen dies. Berliner Museen dürfen grundsätzlich ab dem 4. Mai unter Einhaltung strenger Hygienevorschriften wieder öffnen, auch Sachsen avisiert dies. Ab dem 4. Mai dürfen Friseure unter Auflagen wieder aufmachen.

GROSSVERANSTALTUNGEN: Mitte April hatten Bund und Länder beschlossen, dass Großveranstaltungen bis mindestens bis zum 31. August 2020 untersagt bleiben, also große Messen, Konzerte oder Fußballspiele mit Publikum - weil dies besonders gefährlich ist zur Verbreitung des Virus. Ob dieses Verbot jetzt schon verlängert wird, war unklar. Längst sind aber in verschiedenen Ländern große Veranstaltungen auch ab September abgesagt worden, wie das Oktoberfest in München oder den Marathon in Berlin. Ab wann und unter welchen Bedingungen kleinere öffentliche und private Feiern oder Veranstaltungen wieder stattfinden könnten, sei wegen der besonders hohen Infektionsgefahr noch nicht abzusehen.

CORONA-SPURENSUCHE: Wichtige Lockerungs-Voraussetzung ist, möglichst alle Infektionsketten ausfindig zu machen - und Betroffene zu testen und in Quarantäne nach Hause zu schicken. Ob die 375 Gesundheitsämter das schaffen können, hängt stark von den Zahlen vor Ort ab. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat angeregt, größeres Augenmerk auf ein regional differenziertes Vorgehen zu legen. Mehr Klarheit über die Entwicklung der Epidemie sollen außerdem mehr Tests bringen - auch bei Menschen ohne Symptome und speziell in besonders gefährdeten Bereichen wie Pflegeheimen.

INTENSIVBETTEN: Die Kliniken sollen nach dem Willen von Bund und Ländern nicht mehr so viele Intensivbetten und Kapazitäten für Corona-Patienten freihalten. [...]. (dpa, so)

Ausführlich dazu siehe die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... 6Q9#page=2
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Covid-2019 News: Die "Übersterblichkleit" steigt

Beitragvon Excubitor » Do 30. Apr 2020, 19:14

WELT - „Wir sehen, dass die Übersterblichkeit steigt in Deutschland“"
"[...]

Die Zahl der Corona-Toten in Deutschland nimmt nach Erkenntnissen des Robert-Koch-Instituts zu. „Wir sehen, dass die Übersterblichkeit steigt in Deutschland“, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler. Er fügte hinzu: „Wir gehen eigentlich davon aus, dass mehr Menschen daran gestorben sind, als eigentlich gemeldet.“ Dazu gebe es aber noch keine belastbaren Zahlen.

Zu den in Deutschland geltenden Maßnahmen sagte er: Es sei „gar keine Frage“, dass die Schulen wieder geöffnet werden müssten. Wichtig sei aber, dass es Konzepte gebe, um Infektionen zu verhindern. Über die Planungen müsse sich international ausgetauscht werden, und es müsse ein „best practice“ geben. Infektionen müssten schnell erkannt werden. Tests müssten an Schulen daher „sehr niedrigschwellig“ gemacht werden. „Diese Rahmenbedingungen sind ganz entscheidend.“

Die Zeit für sogenannte Immunitätspässe sei noch nicht gekommen. „Da sind wir momentan noch nicht“, sagte Wieler. Es gebe noch zu viele offene Fragen, wann und wie lange ein Mensch wirklich immun sei. In verschiedenen Ländern werden Immunitätspässe erwogen, mit denen etwa Einreisen von Ausländern wieder möglich sein könnten.

Wieler bekräftigte, dass Deutschland nach wie vor am Anfang eines Marathons zur Überwindung der Krise stehe. Erst wenn die sogenannte Durchseuchung der Bevölkerung bei 60 bis 70 Prozent liege, sei die Pandemie unter Kontrolle. Derzeit liege man in Deutschland im einstelligen Prozentbereich. Die Mehrheit der Wissenschaftler gehe im Übrigen von einer zweiten und vielleicht sogar einer dritten Welle aus. „Das Virus ist in unserem Land, es wird noch monatelang in unserem Land bleiben“, sagte Wieler. Das Virus aus der menschlichen Population auszurotten werde nicht gelingen.

[...]"


Mehr dazu unter der Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... li=BBqgbZL

Hinweise
Siehe zu den unterschiedlichen Formen der Übersterblichkeit
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbersterblichkeit

Hier bezeichnet "Übersterblichkeit" die Differenz zwischen der beobachteten Gesamtmortalität während der Corona-Krise und der Mortalität, die zur gleichen Zeit normalerweise zu erwarten gewesen wäre.
Zuletzt geändert von Excubitor am Do 30. Apr 2020, 20:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Covid-2019: Die Hoffnungen ruhen auf "Remdesivir"

Beitragvon Excubitor » Do 30. Apr 2020, 19:58

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Corona-Medikamente im Check - Remdesivir vor Eilzulassung: Ebola-Medikament überzeugt Ärzte in ersten Tests"
"[...]

Bis es einen Impfstoff gegen den neuartigen Corona-Erreger geben wird, können noch Monate, im schlimmsten Fall Jahre vergehen. Zwar verkündeten Forscher der Universität Oxford am Montag vollmundig schon im September ein Vakzin auf den Markt bringen zu wollen, das sie „zu 80 Prozent zuversichtlich“ stimme, dass es vor einer Coronavirus-Infektion schütze. Doch abschließend absehbar sind diese Prognosen nicht.

[...]

Vielversprechend: Remdesivir
Remdesivir sollte ursprünglich gegen Ebola helfen; das tat es nicht. Deshalb ist es bis heute nicht offiziell als Arzneimittel zugelassen. Nach dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie war der Wirkstoff allerdings einer der ersten, den Mediziner öffentlich als potenziell gegen Covid-19 wirksam in den Ring warfen.

Die Vermutung: Das, was bei Ebola nicht gelang, könnte bei den neuartigen Corona-Erregern funktionieren – die Vermehrung der Viren im Körper blockieren.

Studien, die das klären sollen, laufen derzeit an verschiedenen Standorten weltweit. In Deutschland beteiligen sich daran unter anderem die Unkliniken in Hamburg-Eppendorf und Düsseldorf sowie das Münchner Klinikum rechts der Isar und die München Klinik Schwabing. Unter der Leitung von Chefarzt Clemens Wendtner waren hier im Februar die ersten deutschen Corona-Patienten behandelt worden.

Endgültige Aussagen vermögen Mediziner bisher nicht zu treffen – aber Remdesivir scheint aussichtsreich
Zuverlässige Daten zur Wirksamkeit von Remdesivir liegen bisher nicht vor. Erste Ergebnisse einer internationalen klinischen Studie mit 1000 Teilnehmern lassen allerdings stark hoffen:

[...]

Wendtners Einschätzung nach legten die bisherigen Beobachtungen aus Deutschland und den USA nahe, dass Ärzte schwer Erkrankte dank der Behandlung mit Remdesivir früher von den Beatmungsmaschinen nehmen könnten. Für eine endgültige Bewertung sei es jedoch noch zu früh, führt er aus. Zu wenige Corona-Patienten seien bisher mit dem Arzneimittel behandelt worden.

[...]"


Ausführlich dazu und zu weiteren Medikamenten im Test die Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/news/re ... 36867.html


Kommentar
Bleibt zu hoffen, dass das Medikament ein Erfolg wird und damit wenigstens eine Linderung der Krankheitsverläufe erreicht werden kann.
Allerdings ist zu beachten, dass es selbst bei einer Schnell-Zulassung noch dauern würde, bis ein flächendeckender Einsatz gewährleistet wäre. Denn dazu müsste erst einmal eine ausreichende Produktion erfolgen, wofür wohl auch eine Lizenzvergabe an andere Länder erforderlich wäre, damit das auch anderswo als in den USA produziert werden könnte. Die Eigenproduktion würde auf jeden Fall erst einmal in den USA verwendet werden. davon haben andere auch erst einmal nichts ...
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Covid-2019 News: Urteil mit Signalwirkung

Beitragvon Excubitor » Do 30. Apr 2020, 20:51

FOCUS ONLINE Politik - "Urteil mit großer Signalwirkung - Richter kippt Corona-Verbote: "Haben den Menschen ein Stück Freiheit zurückgegeben“
"Der Verfassungsgerichtshof des Saarlandes hat die strengen Corona-Regelungen der Politik gekippt und den Menschen wieder mehr Freiräume gegeben. Auf FOCUS Online erklärt der Richter Roland Rixecker sein deutschlandweit viel beachtetes Urteil. Dabei sendet er eine klare Botschaft an Staat und Politik, die immer tiefer in die Grundrechte der Bürger eingreifen – nicht nur wegen Corona.

[...]

Urteil: Unklar, welche Maßnahmen wirklich helfen
In dem FOCUS Online vorliegenden Papier stellt das Gericht die bislang in Deutschland eingeleiteten Schritte zur Corona-Bekämpfung in Frage, zumindest meldet es Zweifel an. Selbst unter Virologen herrsche offenbar bis heute „Unklarheit, wie das Virus konkret wirkt und welche Maßnahmen auf welche konkrete Weise wirklich geeignet sind, seine Ausbreitung zu vermindern oder ihr entgegenzutreten“, heißt es im Urteil.

Weiteres Zitat: „Insgesamt kann in ganz Deutschland die befürchtete exponentielle Ausbreitung der Corona-Infektionen nicht festgestellt werden.“

[...]"

Quelle:
https://www.focus.de/politik/hammer-urt ... 44087.html

Kommentar
Signalwirkung hat das Urteil, aber leider eine möglicherweise sehr fatale.
Das einzige, was an dem Urteil völlig richtig ist, besteht in der Tatsache, dass der Staat, bzw. seine Vertreter nicht machen können was sie wollen und nicht nach Lust und Laune Grundrechte einschränken dürfen. Das hat aber bislang auch niemand getan. Da sollten die Herren Verfassungsrichter lieber mal an anderer Stelle der Politik ein waches Auge drauf haben. Weil eben das nicht geschehen ist, mutet dieses Urteil so etwas an wie das ergreifen einer Chance verpasster Gelegenheiten, welche die Länder-Verfassungsgerichte und das BVerfG eben nicht wahrgenommen haben ... Der Hinweis darauf, dass der Staat gerne mal in Grundrechte eingreift ist richtig, sollte dann aber auch in dem jeweiligen Zusammenhang angeprangert werden und nicht dafür herhalten im Sinn des Leib- und Lebensschutzes erforderliche Maßnahmen zu kritisieren. (Ausnahme siehe unten.)

Es scheint als hätten sich die Verfassungsrichter des Saarlands nicht intensiv genug mit der Thematik beschäftigt. Denn mittlerweile liegen ausreichend Anhaltspunkte dafür vor, dass mit den verhängten Maßnahmen ein klarer Erfolg zusammenhängt, nämlich die deutliche Verlangsamung der Epidemie in Deutschland, die wohl kaum von alleine eingetreten wäre. Das war das Ziel. Und nun erfolgten auch bereits Lockerungen seitens der Politik. Die Maßnahmen waren, bzw sind, weit überwiegend angemessen und vor allem temporär, also zeitlich begrenzt. Von irgendwelcher Willkür beim Einschränken von Grundrechten keine Spur ...

Natürlich kann zum jetzigen Zeitpunkt keine exponentielle Ausbreitung der Infektionen festgestellt werden, da genau das zu verhindern durch die Maßnahmen beabsichtigt war.
Was die Herren Richter allerdings absolut nicht verstanden zu haben scheinen ist die Tatsache, dass dieser Erfolg auf sehr, sehr dünnes Eis gebettet ist und in kürzester Zeit genau das was bislang verhindert worden ist durch Urteile wie dieses und dessen mögliche Folgen wieder eintreten kann.

Von "aussageleer" kann bei Infektionszahlen wohl ebenfalls keine Rede sein. Denn genau die Zahlen lassen im Zusammenhang mit ein paar anderen die Geschwindigkeit der Ausbreitung des Coronavirus' erkennen.

Das extrem strenge Ausgangsverbot im Saarland war durchaus der Diskussion würdig.

Die Grundtendenz des Urteils wird hoffentlich nicht zu den absolut fatalen Folgen führen, die es möglich macht. Sonst müsste man die Herren nämlich persönlich genau dafür (mit)verantwortlich machen. Aber dann will es selbstverständlich wieder niemand gewesen sein.

Zwar hat diese Urteil keine Wirkung für irgendein anderes Bundesland, wird aber in jedem Fall mindestens eine Menge unnützer Diskussionen auslösen, die der Sache eher hinderlich als förderlich sein dürften.
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Re: Covbid 2019: Warum die Reproduktionszahl so stark schwankt

Beitragvon Excubitor » Do 30. Apr 2020, 21:20

Excubitor hat geschrieben:FOCUS ONLINE Video Gesundheit - "Mitentscheidend für Lockerungen - Plötzlich deutlich niedriger: RKI erklärt, weshalb Reproduktionszahl so stark schwankt"
"Der R-Wert ist ein wichtiger Indikator dafür, um über Lockerungen der Corona-Maßnahmen zu entscheiden. Am Donnerstag erklärte RKI-Chef Lothar Wieler, dass der R-Wert derzeit bei 0,76 liege – und damit unter dem kritischen Wert von 1. Am Dienstag jedoch lag der Wert noch bei 1.

Wie kommt es zu derartigen Schwankungen, wollte eine Journalistin wissen. Das erklärte der „mathematische Experte“ des RKI, Matthias an der Heiden.

Zum Video geht es unter der Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/news/mi ... 40896.html


Anm.: Die Einleitung des FOCUS enthält einen Fehler: Am Dienstag lag der Wert R schon wieder bei 0,9:
"Mit Datenstand 28.04.2020 0:00 Uhr wird die Reproduktionszahl auf R = 0,9 (95%-Konfidenzintervall: 0,7-1,0) geschätzt. Das bedeutet, dass im Mittel jeder mit SARS-CoV-2 Infizierte eine weitere Person ansteckt."
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile
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Re: Klimawandel, Natur- u. and. Katastrophen (z. B. Covid-2019)

Beitragvon AlexRE » Do 30. Apr 2020, 21:25

Excubitor hat geschrieben:FOCUS ONLINE Politik - "Urteil mit großer Signalwirkung - Richter kippt Corona-Verbote: "Haben den Menschen ein Stück Freiheit zurückgegeben“
"Der Verfassungsgerichtshof des Saarlandes hat die strengen Corona-Regelungen der Politik gekippt und den Menschen wieder mehr Freiräume gegeben. Auf FOCUS Online erklärt der Richter Roland Rixecker sein deutschlandweit viel beachtetes Urteil. Dabei sendet er eine klare Botschaft an Staat und Politik, die immer tiefer in die Grundrechte der Bürger eingreifen – nicht nur wegen Corona.

[...]

Urteil: Unklar, welche Maßnahmen wirklich helfen
In dem FOCUS Online vorliegenden Papier stellt das Gericht die bislang in Deutschland eingeleiteten Schritte zur Corona-Bekämpfung in Frage, zumindest meldet es Zweifel an. Selbst unter Virologen herrsche offenbar bis heute „Unklarheit, wie das Virus konkret wirkt und welche Maßnahmen auf welche konkrete Weise wirklich geeignet sind, seine Ausbreitung zu vermindern oder ihr entgegenzutreten“, heißt es im Urteil.

(...)


>> Selbst unter Virologen herrsche offenbar bis heute „Unklarheit, wie das Virus konkret wirkt und welche Maßnahmen auf welche konkrete Weise wirklich geeignet sind, seine Ausbreitung zu vermindern oder ihr entgegenzutreten“ <<

Eben, und genau deshalb muss man vorläufig vom "worst case scenario" ausgehen. Die formulieren tatsächich einen Satz in der Urteilbegründung, der zwingend zu dem gegenteiligen Urteil hätte führen müssen.

Das kommt davon, wenn kleine Grüppchen von Spitzenparteibuchkarrieristen hinter verschlossenen Türen die Besetzung von Verfassungsgerichten auskungeln. Wer sich durch Urteilsbegründungen und sonstige Publikationen bei Politikern beliebt gemacht hat, trägt tendeziell selbst ideologische Scheuklappen, was für Richter ganz schlecht ist.

Außerdem sehe ich da ein Risiko, dass die auserwählten Richter sich "dankbar" zeigen und ihren politischen Mentoren etwas abnehmen, was sie viel leichter tragen können als ihre Gönner: Verantwortung. Wenn Politiker in der heutigen Situation etwas entscheiden würden, was zu einer Seuchenkatastrophe mit Millionen von Toten führt, wären sie politisch erledigt und könnten sogar juristisch belangt werden. Richter belangt niemand, egal was sie anstellen. Dafür wären ja ihre Kollegen zuständig, deren Korpsgeist legendär ist.

Also kann es durchaus sein, dass ein politischer Mentor eines Richters seinem Schützling zu verstehen gibt, dass er gern dazu verurteilt werden möchte, das zu tun, was er (als Wirtschaftslobbyist) gerne tun möchte, aber politisch absolut nicht vor seinen Wählern verantworten kann.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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