Jahrestage

Was eigentlich auf den Chat gehört, aber dennoch hier verewigt werden soll.

Re: Jahrestage

Beitragvon Uel » Mo 18. Nov 2019, 19:59

In einem funktionierenden Rechtstaat hätten Hindenburg und Ludendorff vor ein Kriegsgericht gehört, da sie den Kaiser lange nicht über die Aussichtslosigkeit der Lage unterrichtet hatten, wie der Kaiser zu Protokoll gab, wenn ich mich richtig an einen Historiker-Text erinnere. Ich denke, der "Sieger von Tannenberg" war nicht Held genug, um die riesige Niederlage auf seine Kappe zu nehmen. Oder aber der Kaiser war durch seine angeborene Dummheit, - oder war es blasierter Dünkel, nicht fähig zu verstehen, was ihm seine Militärs berichteten. Die Weigerung aller Verantwortlichen, zu ihrer Verantwortung auch zu stehen, zeigt, wie moralisch verkommen die damalige Staatsspitze wirklich war, was die Dolchstoß-Legende beweist, in der man dem Volk eine Veranwortungskompetenz zu schieben wollte, die das Volk zur damaligen Zeit nicht hatte.

Meine Einschätzung tendiert zur ersten Möglichkeit. Nach dem Motto: Verhindern wir, dass sich der Volltrottel, der Kaiser, die strategischen Dinge total durcheinander bringt, füttern wir ihn mit Banalitäten.
Liebe Grüße
von Uel

Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!
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Re: Jahrestage

Beitragvon AlexRE » Di 19. Nov 2019, 07:52

Uel hat geschrieben:Ich denke, der "Sieger von Tannenberg" war nicht Held genug, um die riesige Niederlage auf seine Kappe zu nehmen.


Es gab sogar gewichtige Stimmen, die Ludendorff und Hindenburg nicht einmal das Hauptverdienst für dien Sieg in der Tannenberg - Schlacht zugestehen wollten:

Schlacht bei Tannenberg (1914)

(...)

Bewertung der Schlacht in der Literatur

Der russische Autor und Literaturnobelpreisträger Alexander Solschenizyn verarbeitete die Schlacht im ersten Teil August 1914 seiner Trilogie Das rote Rad als Roman. Der Roman bezieht sich über große Teile auf historische Quellen beider Seiten. Ebenso brachte Solschenizyn die Erfahrungen seines Vaters, der in Ostpreußen gekämpft hatte, und anderer Kriegsteilnehmer mit ein. Solschenizyn betont in seinem Roman die starre Hierarchie der russischen Armee und die Unfähigkeit der höheren Offiziere, diese zu modernisieren. Seine Hauptfigur, ein Oberst der russischen Armee, scheitert tragisch bei seinem Versuch, bei seinen Vorgesetzten Veränderungen anzuregen. Als entscheidend für den Ausgang der Schlacht stellt Solschenizyn die Eigenmächtigkeit des Generals Hermann von François dar und weist Hindenburg und Ludendorff einen geringeren Anteil am Sieg der deutschen Armee bei Tannenberg zu.[21]

Auch für Winston Churchill war Hermann von François der Held von Tannenberg: „the glory of Tannenberg must forever go to François“. Er sah in François’ Verhalten die Art, wie man Schlachten auf falsche Weise gewinnt, während seine Vorgesetzten die Schlacht auf richtige Weise zu verlieren suchten. Vor allem sein Vorgehen bei Usdau nennt Churchill eine seltene Kombination von Vorsicht und Wagemut.[22]

(...)


https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_ ... berg_(1914)

Zumindest ist es bemerkenswert, dass eine zweimalige Befehlsverweigerung eines Korpskommandeurs den Verlauf der Schlacht für die deutsche Seite optimiert hat:

Hermann von François

(...)

Im Laufe der Schlacht von Tannenberg Ende August 1914 verweigerte er zwei Mal direkte Befehle des Oberbefehlshabers der 8. Armee, Hindenburg, und seines Generalstabschefs Ludendorff. Einerseits verzögerte er den Angriff seines Korps bei dem Gefecht von Usdau um zwei Tage, andererseits ignorierte er jeden Befehl, den dann gestarteten Angriff im Zuge einer Konsolidierung zu beschränken. Die Meinungen der Militärgeschichtsschreibung über François’ Beitrag zum Sieg in Ostpreußen gehen auseinander. Manche sehen in seinem Verhalten einen günstigen „Unfall“ innerhalb des Befehlssystems der 8. Armee, andere wie Alexander Solschenizyn in seinem Roman August Vierzehn betrachten ihn als strategischen Visionär. Nach der Schlacht an den Masurischen Seen erhielt er am 8. Oktober 1914 für einen Monat den Oberbefehl der 8. Armee, da er durch sein forsches Vorgehen den Kaiser beeindruckt hatte. Inwieweit sein Verhalten das Verhältnis zu dem als „faktischer Kommandeur“ der Ostfront ihm übergeordneten Generalmajor Ludendorff belastete, ist unklar.

(...)


https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_von_Fran%C3%A7ois
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Re: Jahrestage

Beitragvon maxikatze » Mi 27. Nov 2019, 19:35

26. November 1922: Archäologen betreten das Grab von König Tut

Der britische Archäologe Howard Cater und Lord Carnarvon betraten als erste Männer seit über 3.000 Jahren das Grab des ägyptischen Herrschers Tutanchamun. Sie waren überrascht, die Grabkammern des jugendlichen Königs versiegelt zu finden. In den Kammern befand sich unter anderem ein goldener Sarg, in dem die Mumie des Herrschers lag.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/w ... de#image=7

27.11.1945

Die bayerische Staatsregierung beschließt ein Gesetz zur Säuberung der Wirtschaft und des öffentlichen Dienstes von ehemaligen Angehörigen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP).

https://chroniknet.de/extra/was-war-am/ ... 27.11.1945

Geburtstage:
https://chroniknet.de/extra/geburtstag- ... 7-november
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Re: Jahrestage

Beitragvon maxikatze » Do 5. Dez 2019, 10:57

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Der Herbst ist in seinen letzten Zügen und Google feiert heute die Gummistiefel Geschichte mit einem animierten Doodle auf vielen internationalen Startseiten. Die Gummistiefel mögen nicht zu den modischsten Accessoires gehören, aber sie sorgen dafür, dass die Füße auch beim größten Matsch und Pfützen trocken und meistens auch warm bleiben. Und genau das ist heute auch im animierten Google-Doodle auf der Startseite zu sehen.
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Re: Jahrestage

Beitragvon maxikatze » Di 10. Dez 2019, 08:20

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Google erinnert heute an Bertha v. Suttner, die am 10. Dezember 1905 den Friedensnobelpreis erhalten hat.
Bis vor ein paar Jahren hatte ich selbst noch eine pazifistische Haltung. Heute bin ich mir sicher, dass die Einstellung "Frieden schaffen ohne Waffen" oder " Die Waffen nieder" nur noch in bestimmten Situationen anwendbar ist. Wenn bei Angriffe durch Terroristen, Freiheit und Werte verteidigt werden müssen, geht das nicht ohne Waffen. Sonst wird die freiheitlich demokratische Ordnung scheitern. Denn "Die Waffen nieder" ist mit Sicherheit kein Motto der faschistischen, islamistischen Gegner. Und das bringt mich auf das Thema Ausrüstung der Bundeswehr und Erhöhung der Ausgaben für die Landesverteidigung und die der NATO...

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https://de.wikipedia.org/wiki/Bertha_vo ... s_1907.jpg
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Re: Jahrestage

Beitragvon AlexRE » Di 10. Dez 2019, 10:32

ZurZeit von Bertha v. Suttner hat jeder beim Thema Krieg an überflüssige Kämpfe zwischen Nationen gedacht. Mit Aggressoren der Marke Hitler und anderer totaltärer Erscheinungen des späteren 20. Jahrhunderts konfrontiert, hätte auch Bertha v. Suttner ihre Position überdacht.
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Re: Jahrestage

Beitragvon AlexRE » Di 17. Dez 2019, 16:14

17. Dezember 1939

Kapitän zur See Langsdorff versenkt sein Schiff "Graf Spee" vor der Mündung des Rio de la Plata:

Zweiter Weltkrieg Panzerschiff „Graf Spee“

„Ausbruch in freie See und Durchbruch Heimat aussichtslos“

Nachdem die Royal Navy im Dezember 1939 vor Montevideo aufmarschiert war, stand Kapitän Hans Langsdorff vor der Entscheidung: Sollte er die Besatzung seines Panzerschiffs „Admiral Graf Spee“ opfern? Oder nur sich selbst?

(...)


https://www.welt.de/geschichte/zweiter- ... tslos.html



Auf Facebook dazu geschrieben:

>> Die Graf Spee wäre auch in dem Fall Chancenlos gewesen <<

Hätte, hätte, Fahradkette.

Die Graf Spee hatte zuvor einen schweren Kreuzer zusammengeschossen und zwei leichte vertrieben. Nachdem die Cumberland die geschredderte Exeter ersetzt hatte, waren wieder nur ein schwerer und zwei leichte Kreuzer vor Ort. Denen hätte sich Langsdorff selbstverständlich erneut zum Kampf gestellt, wenn er nicht auf die falschen Informationen über die Präsenz wesentlich stärkerer britischer Kräfte hereingefallen wäre.

Und noch etwas - er ist keineswegs fahrlässig auf die Scharade des britischen Geheimdienstes hereingefallen. Er hat ein Bordflugzeug zur Aufklärung geschickt. Dessen Besatzung hat sich den Lügen der Briten angeschlossen und Langsdorff Märchen von Flugzeugträgern und Schlachtschiffen aufgetischt.

Den Kameraden erschien der Eihstieg in die südamerikanische Rinderzucht als Zukunftsperspektive vermutlich attraktiver als eine Karriere bei der deutschen Kriegsmarine.
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Re: Jahrestage

Beitragvon AlexRE » Sa 21. Dez 2019, 21:36

21. Dezember 1140

Die Frauen einer besiegten Burggarnison retten auf bemerkenswerte Weise ihren Männern das Leben. ;)

https://www.welt.de/geschichte/kalender ... SBbtJmhwlE
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Re: Jahrestage

Beitragvon maxikatze » Mi 25. Dez 2019, 18:37

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1776: Im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg überquert General George Washington in der Nacht zum 26. Dezember den Delaware River, um die in Trenton, New Jersey, stationierten hessischen Regimenter der Briten überraschend anzugreifen.


2009: Der Nigerianer Umar Farouk Abdulmutallab versucht, den Northwest-Airlines-Flug 253 auf dem Weg von Amsterdam nach Detroit kurz vor der Landung durch Entzünden von Sprengstoff terroristisch zu beenden. Der Täter wird von Passagieren überwältigt.


https://de.wikipedia.org/wiki/25._Dezember
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Re: Jahrestage

Beitragvon AlexRE » So 29. Dez 2019, 10:15

29. Dezember 1890

55 Jahre vor der Eröffnung des amerikanischen Weltgerichts in Nürnberg (wer soll die ganze Welt richten dürfen, wenn nicht god`s owners country?) zur Aburteilung deutscher Völkermörder setzen die Amerikaner den Schlusspunkt ihres Programms zur Bewältigung der Probleme mit den Ureinwohnern Nordamerikas:

Geschichte Wounded Knee

Wo der Genozid an den Indianern sein Ende fand

(...)

Das Blutbad von 1890 markiert gemeinhin das Ende des letzten indianischen Widerstands gegen die weiße Expansion. Die amerikanische Öffentlichkeit bedauerte den Tod der Kavalleristen, kritisierte ihre Führung als schwach und schwankend und beharrte darauf, „dass unsere Sicherheit von der totalen Auslöschung der Indianer abhängt“.

(...)


https://www.welt.de/geschichte/article1 ... -fand.html

Übrigens glaube ich nicht, dass noch so unwürdige Richter automatisch Unrecht sprechen müssen. Wer in Nürnberg zum Tode verurteilt wurde, hatte den Strick ganz sicher verdient.
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