Ein linksgrün versiffter Gutmensch schreibt einen langen Text über Klima-Gretel, schulschwänzende Blagen und SUV-Eltern!
Ja, damit meine ich mich. Damit sich ein gewisses Klientel nicht die Mühe machen muss, die schweren Worte „linksgrün versifft“ fehlerfrei in die Kommentare zu hämmern, habe ich das eben schnell selbst getan. Nett von mir! Allerdings geht es mir gerade nicht um die oft abenteuerliche Orthografie mancher Mitmenschen, sondern um ein paar fragwürdige und, wie ich finde, erschreckende Auswüchse der freien Meinungsäußerung, die mir zuverlässig jeden Tag auf Facebook begegnen.
Fangen wir mal mit Greta Thunberg an, die es wagt, Erwachsene (!) öffentlich auf deren Fehlverhalten hinzuweisen. Wie kann sie nur? Was erlaubt sich dieses von den Eltern ferngesteuerte Asperger-Kind überhaupt? Wisst ihr, die Frage ist meiner Meinung nach eigentlich nicht, ob Greta das alles nun wirklich freiwillig tut oder ob hinter dem Phänomen der bezopften Klimaaktivistin schnöde finanzielle Interessen stecken.
Der Punkt ist schlicht und ergreifend der: Greta hat Recht mit den Dingen, die sie sagt.
Aber das will man nicht hören. Das ist nämlich unangenehm, und würde man darüber tatsächlich nachdenken, dass die Erwachsenen-Generationen es schon seit Jahrzehnten gehörig verkackt haben und immer noch verkacken mit der Umwelt und dem ganzen Kram, dann müsste man ja etwas ändern. Wie unschön! Greta will uns die Bratwurst wegnehmen! Und so tut der rationale Erwachsene das, was in einer solchen Situation angemessen ist: Er schaltet erst einmal seinen Verstand so weit aus, wie es noch möglich ist, ohne dabei aus Versehen durch einen dummen Unfall zu sterben. Danach teilt er sinnfreie Bildchen über die zehn Fantastillionen Flugzeuge, Kamerateams, Kampfschwimmer und von der Bundeskanzlerin ferngesteuerte Seepferdchen, die Greta auf ihrem Luxus-Segeltörn begleiten, und kommt sich dabei ungeheuer schlau vor. Zu „schlau“ kommt dann noch „witzig“, weil die Formulierung „Klima-Gretel“ schließlich so unfassbar lustig ist, dass man sie möglichst oft verwenden sollte.
Eins möchte ich mal zur Verwendung solcher Begriffe sagen, liebe Leute: Mag sein, dass ihr keine Greta-Fans seid, den Klimawandel für eine Erfindung von Hollywood haltet und euch eher einen rostigen Nagel ins Knie schlagen denn euer Konsumverhalten überdenken würdet. Bitte sehr. Ich frage mich dennoch, ob ihr, die ihr euch selbst als „erwachsen“ bezeichnet, es tatsächlich für angemessen haltet, einen Teenager auf so spöttische und herabwürdigende Art und Weise zu titulieren.
Mal ein Beispiel: Ich bin wahrlich kein AfD-Fan. Trotzdem käme ich niemals auf die Idee, ein bekanntes Parteimitglied mit Signature-Dackelkrawatte als „Stinke-Opa“ zu bezeichnen. Das liegt daran, dass ich dazu in der Lage bin, zwischen der Kritik an einer Partei bzw. Ideologie und dem unsachlichen Angriff auf eine Person zu unterscheiden. Kann aber halt nicht jeder, wie es scheint.
Und damit wären wir dann auch schon beim zweiten Thema, das praktischerweise ebenfalls üppig Beispiele für eines Erwachsenen eigentlich nicht würdige Formulierungen bereithält:
Fridays for Future!
Und was man da so lesen muss! Diese „schulschwänzende Blagen“ sollen gefälligst die Klappe halten und Latein lernen oder so. Bevor man die Erde stümperhaft auf Plakate malt, hat man erst mal zu wissen, wie man die richtig durchdekliniert!
(terra, terrae, terrae, terram, terra. Singular, weil wir nur eine Erde haben. Gern geschehen.)
Nach der ausgiebigen (und oft eher unfreiwilligen) Lektüre schriftlicher Ergüsse zum Thema Freitags-Demos stelle ich mir die ungefähr so vor: Sämtliche Kinder werden von ihren Eltern mit SUVs, und zwar nur mit SUVs, zum Ort der Veranstaltung gefahren. Vor dem Start reichen besagte Eltern den kleinen Rotzlöffeln noch schnell eine Tüte mit drei Hähnchenburgern (Nur echt aus Massentierhaltung!) und einen Wegwerfbecher Cola, mit denen die halbwüchsigen Bildungsverweigerer kurze Zeit später fleißig die Umgebung verschmutzen. Und weil die Kinder unverschämterweise Smartphones besitzen, filmen und fotografieren sie diese absolute Verrohung auch noch. Schlimm.
Schämen sollen sie sich, diese konsumgeilen Gören!
Denn wer hat schließlich Umweltverschmutzung, protzige Autos, Fast Food und Smartphones erfunden? Richtig. Ein fünfjähriges Genie des Bösen.
Ganz im Ernst jetzt, Leute: Findet ihr es nicht ein ganz kleines Bisschen merkwürdig, Kindern und Jugendlichen Verhaltensweisen zu unterstellen und vorzuwerfen, die ihr selber überhaupt erst auf den Weg gebracht habt? Merkt ihr eigentlich noch was? Und schämt ihr euch ganz tief drinnen zumindest ein wenig dafür, Kindern und Jugendlichen auf so ekelhaft abwertende Weise jedes Recht auf das Äußern einer Meinung und das Ausdrücken von berechtigter Besorgnis abzusprechen?
Meine Fresse, ey.
So, wie sich das im Moment darstellt, sehe ich schwarz für die menschliche Spezies. Wir werden, während wir noch fleißig über Klima-Gretel und ihre Befürworter spotten, lachend in den Abgrund taumeln, mit einem Schnitzelbrötchen in der einen und einer Plastiktüte voller Coffee to go-Becher in der anderen Hand.
Ein kleiner Lichtblick bleibt aber: Die Generation, die jetzt heranwächst, diese unbequeme Generation der Schulschwänzer und Lateinverweigerer, die uns allen so rotzfrech ihre Kritik ins Gesicht schreit – die wird hoffentlich ein ganz neues Bewusstsein dafür in die Welt tragen, was man mit unserem Lebensraum tun darf und was nicht.
Hoffen wir, dass, wenn aus diesen Kindern von heute die Erwachsenen von morgen geworden sind, noch etwas übrig ist, das sich retten lässt.
Mein tief empfundener Respekt geht raus an all die „Kleinen“, die Woche für Woche Gesicht zeigen für das, was ihnen wichtig ist, und an all die „Großen“, die – jeder nach seinen Möglichkeiten – etwas tun, um die herrschenden Umstände zu ändern.
Meinen nicht minder tief und aufrichtig empfundenen Abscheu schenke ich hiermit denen, die außer Hass, Hetze und kleingeistigen Kommentaren nichts zu melden haben.
Ich habe fertig.
Feuer frei
Desinformation zum Klimawandel
Das Geschäft mit der Katastrophe
Sturmschäden bei der Bahn? Versicherungen wieder teurer? Konzerne geben gerne dem Klimawandel die Schuld, selbst wenn es dafür keine Belege gibt. Auch Wissenschaftler lassen sich dafür einspannen.
Der Bahn kommt diese Annahme entgegen. Sie verhindert, dass die Aufmerksamkeit auf die eigentlichen Ursachen für die vielen Behinderungen fällt, die bei der Bahn selbst zu suchen sind. Kein Wunder also, dass das Unternehmen die Interpretation "der Klimawandel ist Schuld" eifrig befeuert.
Das Tricksen der Bahn ist aktuelles Beispiel dafür, wie der Klimawandel in der öffentlichen Debatte von einzelnen Akteuren instrumentalisiert wird. In der Wissenschaft ist das Vermarktungspotenzial des Themas schon lange erkannt. Immer wieder drängen einzelne Forscher mit steil formulierten Thesen zur Klimaentwicklung in die öffentliche Wahrnehmung.
Am schamlosesten aber greifen Energiekonzerne in die Debatte ein: Seit 30 Jahren befeuern sie eine Kampagne, die den Befund einer gefährlichen menschengemachten Erwärmung bekämpft - ihre Strategie: Zweifel säen und Abseitiges aufbauschen.
Die Klimadebatte, so stellt sich heraus, verläuft auch nicht aufrichtiger als Debatten zu anderen Großthemen. Wer sie für sein Image nutzen kann, tut es häufig, gerne auch unter dem Mantel der selbstlosen Warnung vor drohendem Wetterunheil.
Doch auch wenn Einzelne der Verlockung nicht widerstehen können - die Klimaforschung als Ganzes erweist sich als erstaunlich robust: Klimadaten sprechen meist für sich, Prognosen allerdings bleiben unsicher.
Der Punkt ist schlicht und ergreifend der: Greta hat Recht mit den Dingen, die sie sagt.
Aber das will man nicht hören. Das ist nämlich unangenehm, und würde man darüber tatsächlich nachdenken, dass die Erwachsenen-Generationen es schon seit Jahrzehnten gehörig verkackt haben und immer noch verkacken mit der Umwelt und dem ganzen Kram, dann müsste man ja etwas ändern.
maxikatze hat geschrieben:Nehmt den Klimahysterikern Auto und Handy weg und stellt ihnen den Strom und die Heizung ab - jetzt!
Oder wie haben sich die jungen Freitagsdemonstranten ihr bequemes Leben in der Zukunft vorgestellt? Und mit welchem Beruf wollen die zahllosen fff-Teilnehmer später ihren Lebensunterhalt verdienen?, wenn unsere Schlüsselindustrie, an der ...zig tausende von Arbeitsplätzen dranhängen, plattgewirtschaftet wird?
Können wir mit Windenergie und Solarstrom unsere Wirtschaft aufrecht erhalten, wenn Atomstrom und Kohlestrom gleichzeitig wegfällt? Reicht die Erzeugung von Strom aus Wind und Sonne aus, um in naher Zukunft ca 45 Mio E-Autos aufzuladen? Wie viel Vogelschredder werden dafür gebraucht und wie viel lebensnotwendige Bäume werden dafür gefällt, um die Erwartungen der grünlinken Ideologen zu erfüllen?
Dass sich an unserem Verhalten vieles ändern muss, ist klar. Aber mit brachialer Gewalt planlos politische Entscheidungen aus dem Bauch heraus zu treffen, ohne auch nur zwei Schritte weiterzudenken ist nicht zielführend und endet in einer volkswirtschaftlichen Katastrophe.
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