Obdachlosigkeit und ihre Folgen

Wie dem Einleitungstext unserer Seite zu entnehmen ist, sind die wesentlichen Aussagen des Artikel 3 GG für uns absolut unverhandelbar. Dieses Unterforum betrifft also unser Kernprogramm.

Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit

Beitragvon Staber » Mi 15. Feb 2012, 19:40

[quote="GasGerd"]Unterschiedliche Sitten und Gebräuche in Deutschland - In Bremen lassen sie die Obdachlosen bei lebensbedrohlicher Kälte kostenlos im Nahverkehr fahren:

http://www.hinzundkunzt.de/nachrichten/wegen-der-kalte-obdachlose-durfen-kostenlos-fahren/


Ein Vorbild auch für Hamburg? Nein! Scheinbar nicht!Bei den Unternehmen des HVV machte man sich zwar Gedanken, was getan werden könne – kam aber zu einem anderen Ergebnis. „Die Hochbahn ist überzeugt, dass den Obdachlosen in Hamburg nicht geholfen ist, wenn die Fahrzeuge für sie geöffnet werden“, sagte Sprecher Christoph Kreienbaum. In einer wohlhabenden Metropole wie Hamburg sollte es laut Kreienbaum geeignetere Institutionen und Möglichkeiten als überfüllte Fahrzeuge geben, mit denen die Bedürftigen fahren müssen, um sich aufwärmen zu können.
Herzlichen Dank Du soziale SPD und Dein Vorturner Olaf Scholz.

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Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit

Beitragvon AlexRE » So 19. Feb 2012, 14:05

Gerade auf dem Forum "klabautermaenneken.de" geschrieben:

Gast hat geschrieben:Nach dem Rücktritt von Christian Wulff wünscht sich die Mehrheit der Deutschen den früheren DDR-Bürgerrechtler Joachim Gauck als Bundespräsident. Bei einer Emnid-Umfrage für die "Bild am Sonntag" sprachen sich 54 Prozent der Befragten für den Ex-Chef der Stasi-Unterlagenbehörde aus, der im Juni 2010 bereits gegen Wulff angetreten war und knapp verloren hatte. An zweiter Stelle folgten mit jeweils 34 Prozent Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) und SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier.

http://de.nachrichten.yahoo.com/54-prozent-wollen-laut-umfrage-gauck-bundespr%C3%A4sident-080123328.html


Also sind 68 % der Bevölkerung völlig unbelehrbar und wollen ernsthaft noch einen Parteibuchkarrieristen als Bundespräsident.

Ich habe mich in der letzen Zeit mit dem Thema Obdachlosigkeit befasst, weil es bei uns einen thread dazu gibt:

http://grundgesetzaktiv.de/phpBB3/viewtopic.php?f=9&t=752

Dadurch bin ich auf Herrn Steinmeiers Dissertation gestoßen:

Diese Arbeit wurde noch nicht untersucht, da sie seit den Enthüllungen um die Dissertation von Karl-Theodor zu Guttenberg vergriffen ist.

Warum ist die Arbeit vergriffen? Frag doch mal Frank-Walter Steinmeier öffentlich!


http://de.plagipedi.wikia.com/wiki/Steinmeier,_Frank-Walter:_B%C3%BCrger_ohne_Obdach_(Dissertation)

Selbst wenn mit der Dissertation alles in Ordnung ist, frage ich mich immer noch, wieso man von ihm nichts mehr zu dem Thema gehört hat, seit er zu den engsten Kreisen der politischen Macht gehört. Passt wohl nicht zu jemandem, der die Hartz - Reformen mitgetragen hat.
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Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit

Beitragvon AlexRE » Mo 27. Feb 2012, 20:34

Freispruch im Lüneburger Keks - Prozess:

Wachmänner stellen im Sommer 2010 einen Mann bei einer Bäckerei. In seinem Gepäck: abgelaufene Kekse. Der Polit-Aktivist muss sich daraufhin wegen Hausfriedensbruchs vor dem Landgericht Lüneburg verantworten. Nun das Urteil: Freispruch für den 52-Jährigen.

(...)

Nach der Vernehmung von sechs Zeugen hatte das Gericht nun Zweifel, ob Hilsen das Gelände betreten habe. Nach Angaben von Verteidiger Martin Lemke waren zudem das Bundeskriminalamt und Interpol beauftragt worden, nach einem Franzosen zu suchen, der vernommen werden solle. Die Staatsanwältin kommentierte das nicht. Zuletzt hatte auch der Inhaber des Konditorei-Betriebes erklärt, dass dem Unternehmen kein Schaden entstanden sei und betont, dass die Firma nicht mehr an einer Strafverfolgung gegen Hilsen interessiert sei.


http://www.n-tv.de/panorama/Hilsen-kann ... 12246.html

So so, eine vergebliche Zeugensuche über das BKA und Interpol, um einen Obdachlosen des Hausfriedensbruches überführen zu können. Man sollte vielleicht mal überprüfen, ob diese Staatsanwältin alle Verdächtigen so verbissen verfolgt oder ob sie mit Gewaltkriminellen oder Wirtschaftskriminellen aus besseren Kreisen nachsichtiger umgeht. Letzteres würde mich absolut nicht überraschen ...
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Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit

Beitragvon Livia » So 11. Mär 2012, 10:17

Sehnsucht nach Sicherheit

Wohnung statt Autobahnbrücke: Ein Obdachloser möchte in einer ARD-Reportage zurück in die Zivilisation.

Wolfgang K. lebt in Köln. Ein Dach über dem Kopf hat der 60-Jährige aber nicht. Stattdessen schläft er seit mehr als 20 Jahren unter Autobahnbrücken, nur manchmal übernachtet er in einem Wohnheim für Obdachlose.

http://www.bluewin.ch/de/index.php/1787 ... video/PPS/

Ob er das schafft ? Ich denke dass es sehr schwer ist nach 20 Jahren wieder Fuss zu fassen. Gönnen würde ich ihm den Erfolg sehr.
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit

Beitragvon Sonnenschein+8+ » So 11. Mär 2012, 10:38

Livia hat geschrieben:Sehnsucht nach Sicherheit

Wohnung statt Autobahnbrücke: Ein Obdachloser möchte in einer ARD-Reportage zurück in die Zivilisation.

Wolfgang K. lebt in Köln. Ein Dach über dem Kopf hat der 60-Jährige aber nicht. Stattdessen schläft er seit mehr als 20 Jahren unter Autobahnbrücken, nur manchmal übernachtet er in einem Wohnheim für Obdachlose.

http://www.bluewin.ch/de/index.php/1787 ... video/PPS/

Ob er das schafft ? Ich denke dass es sehr schwer ist nach 20 Jahren wieder Fuss zu fassen. Gönnen würde ich ihm den Erfolg sehr.


Ich denke Körperlich täte er es schaffen. Nur Psychisch nicht. Das ist schwer zu beschreiben aber glaub mir die Psyche spielt eine große rolle dabei.
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Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit

Beitragvon AlexRE » So 5. Aug 2012, 18:06

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Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit

Beitragvon AlexRE » So 26. Aug 2012, 22:17

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Obdachlosigkeit und ihre Folgen

Beitragvon Sonnenschein+8+ » So 16. Sep 2012, 09:47

Obdachlosigkeit

http://de.wikipedia.org/wiki/Obdachlosigkeit

Es ist für mich ein Thema das mir auf den herzen liegt. Ich selbst war Jahre lang Obdachlos. Es kann jeden Pasieren.Ob das von H4 einer ist oder ein Promi.

<Obdachlosigkeit wird definiert als Zustand, in dem Menschen über keinen festen Wohnsitz verfügen und im öffentlichen Raum, im Freien, in Hospitalen oder in Notunterkünften übernachten. Platte machen oder „schieben“ oder „auf Platte sein“ bezeichnet umgangssprachlich z. B. in Parkanlagen, auf Bänken, unter Brücken, in Hauseingängen, Baustellen und Bahnhöfen zu nächtigen. Der Begriff „Obdach“ bedeutet Unterkunft oder Wohnung.<

Oder Friedhöf.. ach da kann ich ganz viel dazu schreiben :mrgreen:

<Langzeitobdachlose sind heute in den meisten Großstädten präsent. Abfällige Bezeichnungen wie Penner oder die Gleichsetzung mit Bettlern sind im städtischen Alltag weit verbreitet. Eine romantisch-verklärende Sicht findet sich im französischen Begriff Clochard.<

der begriff" Penner" war bei uns ein schimpfwort. Bei uns heißt es Berber

<Begriffsumfeld



Wohnsitzlose schlafen nahe dem "Lukoil" in Moskau
[fade]Die von Obdachlosigkeit betroffenen Personen werden wahlweise als Wohnsitzlose, Nichtsesshafter, Zigeuner, Obdachloser, Penner, Clochard, Vagabund, Landstreicher, Stadtstreicher, Herumtreiber, Trebegänger, Berber, Nomade bezeichnet. Fast alle diese Begriffe haben abwertenden Charakter.[/fade]
Da einige Betroffene mit der mit diesen Begriffen verbundenen negativen oder idealisierend-verfälschenden Wertung nicht einverstanden waren, wurde der neutralere Begriff „Wohnsitzloser“ gebildet, der sich allerdings kaum Popularität erfreut. Von offizieller Seite wird meist die Bezeichnung „Person ohne festen Wohnsitz“ gebraucht.<


Es sind Menschen wie du und ich, die sollte man mit respekt behandeln. Schließlich kann nicht jeder auf der Straße über nachten ;)

<Ursachen

Häufige Ursachen für Wohnungslosigkeit sind:
Mietschulden und daraus resultierende Zwangsräumung
Scheidung vom Ehepartner oder Tod des Partners
Arbeitslosigkeit
Krankheit (psychische Störungen, Suchtverhalten, seltener auch körperliche Erkrankungen)
Gefängnisaufenthalt und mangelhafte oder fehlende Resozialisierung nach der Freilassung
Häufige Ursachen von Wohnungslosigkeit bei Kindern und Jugendlichen sind:
materielle Not und Wohnungslosigkeit der gesamten Familie
Flucht vor Gewalt oder Missbrauch im Elternhaus
zu enge Wohnverhältnisse im Elternhaus
Flucht vor ständigen Konflikten mit anderen Familienmitgliedern
Flucht aus Heimen (auch Obdachlosenheime)
Geldmangel in der Familie.
Die Ursachen treten oft nicht allein auf. Als konkreter Anlass für die Wohnungslosigkeit stehen Räumungsklagen wegen Mietschulden an erster Stelle. Weitere Anlässe können sein: Unzumutbarkeit oder vertragswidriger Gebrauch der Wohnung, Entlassung aus Gefängnissen, Heimen und Anstalten, unvorhergesehene Notlagen (wie Brand- oder Wasserschäden), familiäre Zerwürfnisse.<

Sucht ist die meiste der verursacher.

<Obdachlosen-Szene

Lionel Thelen deutet mit Berufung auf Pierre Bourdieu und Donald Winnicott weniger die Entstehung als die dauerhafte Beibehaltung des Status Obdachlosigkeit über ein extrem gewalttätiges Beziehungsgeflecht innerhalb der obdachlosen Szene. Thelens Beobachtungen in Portugal und Spanien zufolge würden Obdachlose mit einem zusätzlichen Schutz – einer Paarbeziehung oder schlicht einem Hund – gerade von anderen Obdachlosen ohne solche Protektion feindlich behandelt. Obdachlose seien, um sich innerhalb der Szene einen Rest persönlicher Behauptung zu bewahren, darauf angewiesen, die letzten sozialen Verbindungen zur sesshaften Außenwelt zu kappen. Thelen sieht darin einen Teufelskreis, der zu emotionaler Stumpfheit und Entpersonalisierung führe. Nach Thelen führt längere Obdachlosigkeit zu „sozialer Nacktheit“ und eines „l'exil de soi“, dem Exil vom Selbst oder einem „Neben sich stehen“, welches die Persönlichkeit schwäche und die Rückholung in die Gesellschaft und die Arbeit von sozialen Institutionen erheblich erschwere<

so ist es.

<Folgen



Obdachloser in der Hamburger Innenstadt
Die Folgen von Wohnungslosigkeit sind vielfältig. Sie betreffen Leib und Leben sowie den Charakter der Betroffenen. Am sichtbarsten sind die Verwahrlosung und Verelendung. Die Folgen der Wohnungslosigkeit im Einzelnen sind zum Beispiel:
fehlende medizinische Betreuung, ungenügende ärztliche Untersuchungen, keine oder minderwertige Medikamente
unzureichende Hygiene, Unsauberkeit, mangelnde Waschgelegenheiten, schmutzige Kleidung, Gestank
Exposition gegenüber der Witterung wie zum Beispiel Hitze, Kälte, Regen und Schnee, mangelnde körperliche Erholung; Tod durch Erfrieren im Winter; zu Beginn der 1990er Jahre starben in Deutschland jährlich etwa 20 Obdachlose durch Erfrieren, mittlerweile liegt die Zahl bei 8 bis 15 Toten.
unzureichende Ernährung, Verzehr verdorbener Nahrungsmittel, Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen, Auszehrung
dadurch Krankheiten, insbesondere durch Fehl- und Unterernährung; Abwehrschwäche
gewalttätige und sexuelle Übergriffe wie zum Beispiel Vergewaltigungen, Diebstahl, Raub, vereinzelt auch körperliche Gewalt bis zu Tötungsdelikten
Veränderungen des Charakters durch das „Leben auf der Straße“, durch Abhängigkeit von Drogen und durch Diskriminierung durch die übrige Bevölkerung, wie zum Beispiel „gelockerte Sitten“ und Mangel an Selbstdisziplin, Vereinsamung, Verzweiflung, Widerstand der wohnungslosen Menschen gegen die übrige Bevölkerung
„Beschaffungskriminalität“, um an Geld zu kommen
Laut der englischen Studie "Homelessness: A Silent Killer" der Universität Sheffield haben Obdachlose eine um dreißig Jahre geringere Lebenserwartung.<

Ja so ist es.Ich könnte storys erzählen.Wenn mir klugscheißer erzählen wolle das in Deutschland keine gefahr für Obdachlose gibt usw.. hahaha..
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Re: Obdachlosigkeit und ihre Folgen

Beitragvon Sonnenschein+8+ » So 16. Sep 2012, 11:17

http://www.stadtzeitung.de/nachrichten/ ... art478,986



<Augsburg
Es steht Dir ins Gesicht geschrieben

Unter dem Titel „Es steht Dir ins Gesicht geschrieben“ hat sich Marko Petz, Student an der Fachhochschule für Gestaltung, beim SKM Augsburg auf fotografische Spurensuche von Geschichten begeben.


<Seine Porträtreihe im Rahmen „Augsburger Winterreise“, dokumentiert mit großformatigen Nahaufnahmen auf einfühlsame Weise seine Begegnungen mit Menschen im Umfeld der Wärmestube

er ist der wunderbarste mensch der wo mir damals begegnet ist in der Wärmestube sehr Menschlich und keine vorvorurteile. Ich hoffe er macht weiter so. :)
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Re: Obdachlosigkeit und ihre Folgen

Beitragvon Livia » So 16. Sep 2012, 15:51

Auch bei uns hat es viele Obdachlose. Im Sommer fallen sie weniger auf, im Winter eher, weil es kalt ist. Es gibt aber Obdachlosenbetten, wobei viele von den Betroffenen da nicht hingehen wollen. Auch wollen sie sich oft nicht helfen lassen, so dass man sie in Ruhe lässt. Sie stehlen nicht, sie begehen keine Verbrechen, sie sind ruhig und still und sind froh, wenn sie keiner stört.
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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