Bei der gesetzlichen Krankenversicherung gibt es offenbar eine bedenkliche Schwachstelle.
Leute, die während des Bezugs von ARGE-Leistungen länger als 6 Wochen krank sind, erhalten Krankengeld. Dann bezahlt - da nicht mehr arbeitssuchend - nicht mehr die ARGE, sondern die Versicherung sich selbst. Sie teilt den Leuten jeweils mit dem neuen Auszahlungsschein mit, wann sie beim nächsten Mal beim Arzt vorstellig werden sollen.
Verpassen sie den Termin um einen Tag - beispielsweise weil sie eine Depression haben und den Arztbesuch einfach nicht schaffen - kriegen sie mitgeteilt, dass Krankengeldgeldbezug wegfällt und damit auch die Versicherung gekündigt ist.
Dann rät man ihnen, sich wieder arbeitssuchend zu melden, damit die ARGE sie wieder neu pflichtversichert. Das dürfte Anstiftung zum Betrug sein. Die Krankenkasse würde natürlich vermutlich behaupten, sie sei davon ausgegangen, dass dies auch tatsächlich der Fall sei.
Das heißt, Kranke werden wegen ihrer Krankheit diffamiert und müssen sich unredlich gesundmelden, damit sie weiter versichert sind. Menschen, die keine Kraft zum Kämpfen haben, müssen lügen, um überleben zu können.
Der Kampf muss aber geführt werden, damit derartige Entwicklungen entlarvt und abgestellt werden können.