Etwa zwei Drittel der Deutschen haben Angst vor Krieg und Terror. Doch die »Sicherheit«, die sie sich wünschen, kann schnell zur Unsicherheit werden - wenn sie zur umfassenden Kontrolle führt.
Es war nur ein Blechschaden – ein kleiner Auffahrunfall. »Schon wieder zu schnell gefahren – wie neulich in Frankfurt?« sagte der Polizist, nachdem er sein Lesegerät kurz an meinen Unterarm gehalten hatte. »Eigentlich sollten Sie ja ein Vorbild sein für Ihre zweite Tochter, die gerade den Führerschein gemacht hat«, mahnte er beim Betrachten der Daten auf dem kleinen Bildschirm. »Sonst müssen Sie bei Ihrem Kontostand noch den Zweitwagen Ihrer Frau verkaufen. Und übrigens: Ihre Heimatgemeinde sagt, Sie sollten dringend Ihren Reisepass verlängern.«Fantasie......mitnichten!
Diese Geschichte wäre technisch bereits möglich. Und für Kritiker ist das zweite »Sicherheitspaket«, das noch im Dezember im deutschen Bundestag verabschiedet wurde, ein Schritt hin zu mehr Überwachung des Bürgers. Dennoch begrüßten 59 % der Bundesbürger das Maßnahmenpaket, das »mehr Sicherheit« zur Bekämpfung des Terrors bringen soll.
Da frage ich mich, nehmen wir Abschied vom Grundgesetz?
Kritische Stimmen blieben ungehört. Der ehemalige Bundestagsvizepräsident Burkhard Hirsch (FDP) bescheinigte dem Gesetzentwurf, dass er ein »Abschied vom Grundgesetz« sei, dass er »keinen Respekt vor der Rechtstradition unseres Landes, vor Würde und Privatheit seiner Bürger« habe. »Er verrät totalitären Geist.« In der Woche las man vom Marsch in den Spitzelstaat. Heribert Prantl sprach in der Süddeutschen Zeitung vom »Präventionsstaat« anstelle des bisherigen Rechtsstaats . Jeder Bürger ist potenziell gefährlich ... er muss sich also entsprechende Überprüfungen gefallen lassen. Bisher musste der Staat nachweisen, dass jemand gefährlich ist; jetzt ist es umgekehrt. Jetzt muss der Bürger nachweisen, dass er ungefährlich ist.
gruß staber
Eine Träne zu trocknen ist ehrenvoller als Ströme von Blut zu vergießen.
Lord George Gordon Noel Byron
Gesund bleiben !
Gruß Staber