Russland

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Re: Russland

Beitragvon Uel » So 20. Mär 2022, 15:13

Das Bildchen vom Abstimmungsverhalten gegen Russland ist ja nur eine recht unverbindliche Momentaufnahme, die die beteiligten Länder nichts kostet. Die wahre Stimmungslage wird offenbar werden, wenn umgefärbt werden muss gemäß der Frage: Welche Länder sind überhaupt Willens oder können überhaupt volkswirtschaftlich den vollen Umfang der Sanktionen umsetzen. Ich bin mir relativ sicher, dass dann ein wesentlich anderes Bild herauskommen wird.

Man kann für die Ukraine nur beten, dass Russland die Ukraine nicht so komplett in die Anarchie schicken wird, wie die USA den Irak oder der willige Westen damals bis heute andauernd in Libyen.

Man hatte damals Deutschland im gesamten Westen beschimpft, weil es sich nicht an dem anarchischen Gemetzel in Libyen beteiligen wollte und im nachhinein war es gut so.

Deutschland hat sich in inzischen 77 Jahren erfolgreicher Aussenpolitik großes Ansehen erworben, da sollte man sich nicht von einem medial Hochbegabten für Kurzfristiges irre machen lassen.
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Re: Russland

Beitragvon Sonnenschein+8+ » So 20. Mär 2022, 17:30

Man kann für die Ukraine nur beten, dass Russland die Ukraine nicht so komplett in die Anarchie schicken wird, wie die USA den Irak oder der willige Westen damals bis heute andauernd in Libyen.


wahrscheinlich wird er das gleiche machen wie in Syrien total zerstören.
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Re: Russland

Beitragvon Uel » So 20. Mär 2022, 21:20

wahrscheinlich wird er das gleiche machen wie in Syrien total zerstören.


Kommt darauf an, ob die Unterlegenen auch so bescheuert sind, weiter zu kämpfen, bis das Letzte zerstört ist. Wenn man fundamental einen in der Birne hat, wie so mancher Islamist, da fängt ja mit dem Tod erst die perfekte Sexorgie mit den zahlreichen Jungfrauen an.
Im sinnlosen Endkampf hat Deutschland ja mal eine Meisterschaft besessen, den totalen Krieg mit verbrannter Erde bis zur bedingungslosen Kapitulation.

Zynismus an: Haut rein, ab an die Front, ihr Kriegsbegeisterte für den 3. Weltkrieg.
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Re: Russland

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Mo 21. Mär 2022, 09:57

Zynismus an: Haut rein, ab an die Front, ihr Kriegsbegeisterte für den 3. Weltkrieg.


und du gehst nach Russland. Ob du da auch so gegen die Regierung schimpfen Kannst? Kannst ja mal Probieren, sag mir wie es ausgegangen ist ;)

es lebe:

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Re: Russland

Beitragvon Uel » Mo 21. Mär 2022, 12:00


... und du gehst nach Russland. Ob du da auch so gegen die Regierung schimpfen Kannst? Kannst ja mal Probieren, sag mir wie es ausgegangen ist ;)

Hallo Sonne,

das ist und bleibt allein die Hausaufgabe der Russen dort vor Ort.

Wenn es Dir schon hier schwer fällt, eine andere Meinung zu dulden und mich lieber nach "Drüben" (den Spruch hatten wir vor Jahrzehnten schon mal ;) ) abschieben möchtest, dann müsstest Du ja Putin ganz gut verstehen.

Was ich immer mit den Amis habe: wenn ich fordere, dass mein Nachbar Gesetze einhält, dann muss ich erst einmal darauf achten, dass wenigstens meine Familie diese auch einhält. Ist nun mal so meine altmodische Denkweise.

Insbesondere, wenn die Tränen noch nicht getrocknet sind , wie im Irak und Libyen ...



PS.: In gewisser Weise hast Du Recht, denn ich würde lieber in einem autoritär geführten Staat leben als in einem gescheiterten Staat mit anarchistischen Reststrukturen unter Banden und Mafiosis.
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Re: Russland

Beitragvon AlexRE » Mo 21. Mär 2022, 12:44

Die Amerikaner haben weder Libyen noch den Irak annektiert. Wenn du schon das sinnfreie Spiel namens "whataboutism" als Argumentationslinie bevorzugst (schon klar, anders kann man Putin nicht mehr verharmlosen), dann spiel' wenigstens mit dem Schicksal von Indianern und Mexikanern in früheren Jahrhunderten. Die jüngeren Aktionen der Amis in ihrer angemaßten Rolle als Weltpolizei mit dem klassischen Eroberungskrieg Putins zu vergleichen, ist völlig daneben.
Der Stuttgarter OB Rommel:

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Re: Russland

Beitragvon Uel » Mo 21. Mär 2022, 16:01

AlexRE hat geschrieben:Die Amerikaner haben weder Libyen noch den Irak annektiert. Wenn du schon das sinnfreie Spiel namens "whataboutism" als Argumentationslinie bevorzugst (schon klar, anders kann man Putin nicht mehr verharmlosen), dann spiel' wenigstens mit dem Schicksal von Indianern und Mexikanern in früheren Jahrhunderten. Die jüngeren Aktionen der Amis in ihrer angemaßten Rolle als Weltpolizei mit dem klassischen Eroberungskrieg Putins zu vergleichen, ist völlig daneben.


Die Amerikaner haben weder Libyen noch den Irak annektiert.
Ich weiß, die Amerikaner, die tun nichts, die wollen nur spielen!

1. weißt Du nicht, ob Putin nicht auch nur mit einer ihm genehmen Regierung oder Neutralität im Endeffekt zufrieden ist, aber im Betreten feindlichen Bodens bleiben sich beide Großmächte im Verhalten vollig gleich. Der Unterschied: die einen kommen von einem fernen Kontinent weil sie sich zum Weltpolizisten ernannt haben, die andern betreten ihren ehemals gemeinsamen Boden weil sie sich zum sorgepflichtigen Verwandten selbst ernannt haben.

2. ist die amerikanische Version des Zurückbombens in anarchische Zustände und sie dann sich selbst zu überlassen viel effektiver, als dann mittels Regierung auch noch danach Verantwortung für die Rückkehr in die Normalität zu übernehmen,

3. ist hier der Allzweck- und Modevorwurf "whataboutism" nicht zielführend: wollen wir wirklich eine Welt mit zweierlei Maß: der, der ein Verbrechen das erste mal getätigt hat ist der Gewinner und der es später auch tat ist der "whataboutist"? Was ist dann Justiz als nichts anderes als "whataboutism": Weil das Bundesverfassungsgericht in jenem Fall so entschieden hat, deshalb muss ein späteres nachrangiges Gericht in ähnlichem Fall ebenso entscheiden? Ich steh dazu! Auch wenn man mich dann "whataboutist" nennt. Dann so scheints mir besteht die Mehrheit aus "whataboutisten". Es geht um das internationale Recht und dessen kläglichen Zustand und immer wieder um die willkürliche Auslegung durch die, die die Macht dazu haben.

Ich sehe den Sinn nur im Zwang zu Verhandlungsaufnahmen mit Feuerpausen, Evakuierungen und Schonung von Zivilbevölkerungen und dann Waffenstillstand. Den könnte die UNO, Vorsicht "whataboutism", vielleicht sogar über Jahrzehnte herstellen, wie man noch heute auf Zypern bewundern kann. Ein Friedens-Vertrag mit wirksamen Garantiemächten wär dann wirklich das Größte.
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Re: Russland

Beitragvon AlexRE » Mo 21. Mär 2022, 17:18

"Whataboutism" ist der Verweis auf ein Unrecht bzw. Fehlverhalten mit dem Ziel, ein anderes Unrecht zu verschleiern und Beschwerden darüber zu unterdrücken. Wenn du dir das nicht vorhalten lassen willst, musst du dich schon deutlicher zu der imperialistischen Gewalt Putins äußern als bisher. Ansonsten wirst du niemanden überzeugen, der nicht ohnehin deiner vorgefassten Meinung ist.
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Re: Russland

Beitragvon Uel » Di 22. Mär 2022, 10:25

[color=#0000BF]Sollte es immer noch nicht klar geworden sein, dass ich Obamas Ansicht nicht teile, dass Russland eine abgestiegene Weltmacht auf Regionalmachtgröße geworden sei, sondern es weiter eine machtbewusste und machtgeile Großmacht sein will und dies der Welt auch immer wieder unter die Nase reiben wird. Wenn das so unklar geblieben sein sollte, so entschuldige ich mich.
Wenn am Weltmachtstatus Russlands irgendwelche Zweifel bestanden haben sollten, so hat sich Russland gestern mit den hyperschall-schnellen Raketen wieder in die vorderste Reihe zurückgemeldet, weil bisherige Raketenabwehrkonzepte inflationiert wurden.

Um es dem Letzten oder der Letzten hier nochmals klar zu machen: Ich halte Russland für eine weiterhin sehr gefährliche Weltmacht. Und da geht es dann nicht, so beklagenswert es auch sein mag, nicht um Humanität sondern um Machterhalt und Machtanspruch oder um Einbindung und Spannungsabbau und Vertragsgarantien.

Ich bin mir sicher, dass Historiker mal feststellen werden, dass das Theater, was die USA im Verbund mit der Ukraine und Polen gegen Nordstream jahrelang veranstaltet haben, einen großer Aspekt bei Putins Entscheidung für den Krieg gespielt hat. Der herbeigesehnte Tod russischer Gasgeschäfte mit Westeuropa wird als größter Fehler zu einer friedlichen Entwicklung in Europa mit Einbindung Russlands in die Geschichtsschreibung eingehen. Ein Geschäft was trotz gigantischer Investitionen und gültiger Verträge nicht zustande kommt, erzeugt Hass und Rachegelüste. Wirtschaftsbeziehungen, die sanktioniert werden haben ihre Einbindungskraft eingebüßt, sind nur bei kurzfristiger Erfüllungs-Perspektive sinnvoll. Sind erst mal Ersatzbeziehungen und -verträge gefunden, sind Gemeinsamkeiten nicht mehr ansprechbar und die Verhandlungsmassen tendieren gegen Null. Z. B. 60 Jahre US-Sanktionen gegen Cuba haben diesen mikrigen Staat immer noch nicht klein gekriegt! Das zu der Sanktioniereritis des Westens.

Vor allem, dass man keine Reduzierungsperspektiven für Teilerfolge wie Freidensgespräche, Fluchtkorridore oder Waffenstillstände in Aussicht stellt ...
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Re: Russland

Beitragvon AlexRE » Di 22. Mär 2022, 11:29

Die Versuche, Russlands Gasgeschäfte zu behindern, waren ein wesentlicher Kriegsgrund? Die deutschen Regierungen haben sich weder bequatschen noch erpressen lassen, auf Nordstream 2 zu verzichten. Der Krieg ist kurz nach der Fertigstellung, die die Amerikaner trotz Ausschöpfens aller Mittel nicht verhindern konnten, ausgebrochen.
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