Schweden

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Re: Schweden

Beitragvon AlexRE » Di 7. Apr 2020, 13:09

maxikatze hat geschrieben:Schweden wird die Strategie über den laxen Umgang mit Corona noch einmal überdenken müssen. Das war natürlich nicht vorauszusehen. (Ironie aus)
Die Briten, wie alle anderen Staaten zuvor, mussten ihr lockeres Verhältnis mit dem Virus aufgeben. Britanniens Premier Boris Johnson liegt inzwischen auf Intensiv. Es sieht wohl sehr ernst aus.
Jetzt wird sich auch Schweden auf böse Überraschungen gefasst machen müssen.

Warum reagieren die Staaten immer so spät? Trump wurde für sein Nichthandeln rauf und runter kritisiert. Aber waren alle andere Staaten vorbildlicher?
Auch wenn es jetzt nicht hilft zurückzuschauen, aber Deutschland wäre besser dran gewesen, wenn es schon im Januar reagiert hätte. - Hätte, hätte ... Zwar ist man hinterher immer schlauer, aber die Mahnungen in der Vergangenheit wurden nicht ernst genommen, Bedenken vom Tisch gewischt. Es war alles vorher bekannt, wie sich eine Pandemie ausbreitet und auswirkt.

https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... ket-newtab


In England und Schweden haben sie einfach ausgeblendet, dass eine schnelle Ausbreitung der Seuche bis zur Erreichung der "Herdenimmunität" jedes Gesundheitssystem überfordert. Die Zeitschiene ganz alleine macht den Unterschied, ob 1 % oder fast 10 % des erkrankten Teils der Bevölkerung sterben. Das war wirklich grob fahrlässig von der politischen Klasse der beiden Länder.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Schweden

Beitragvon maxikatze » Mi 8. Apr 2020, 07:05

AlexRE hat geschrieben:
In England und Schweden haben sie einfach ausgeblendet, dass eine schnelle Ausbreitung der Seuche bis zur Erreichung der "Herdenimmunität" jedes Gesundheitssystem überfordert. Die Zeitschiene ganz alleine macht den Unterschied, ob 1 % oder fast 10 % des erkrankten Teils der Bevölkerung sterben. Das war wirklich grob fahrlässig von der politischen Klasse der beiden Länder.


Herdenimmunität herzustellen ist hochriskant. Man riskiert noch mehr Tote und einen beschleunigten Zusammenbruch des Gesundheitssystems.
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Re: Schweden

Beitragvon AlexRE » Mi 8. Apr 2020, 11:34

maxikatze hat geschrieben:
AlexRE hat geschrieben:
In England und Schweden haben sie einfach ausgeblendet, dass eine schnelle Ausbreitung der Seuche bis zur Erreichung der "Herdenimmunität" jedes Gesundheitssystem überfordert. Die Zeitschiene ganz alleine macht den Unterschied, ob 1 % oder fast 10 % des erkrankten Teils der Bevölkerung sterben. Das war wirklich grob fahrlässig von der politischen Klasse der beiden Länder.


Herdenimmunität herzustellen ist hochriskant. Man riskiert noch mehr Tote und einen beschleunigten Zusammenbruch des Gesundheitssystems.


Ja, wenn man durch das Unterlassen vorbeugender Maßnahmen die Herdenimmunität sehr schnell eintreten lässt. Wenn man dagegen alle praktikablen Maßnahmen trifft und die Ausbreitung der Krankheit sehr stark verlangsamt, kann man selbst im Falle einer auf lange Sicht unaufhaltsamen Seuche (was hier vermutet wird) vermeiden, dass bis zum Eintritt der Herdenimmunität das Gesundheitswesen zusammenbricht und die Tahl der Todesopfer deshalb ein Vielfaches der Zahl beträgt, auf die ein funktionierendes Gesundheitswesen den Verlauf der Epidemie begrenzen könnte.

Ich hoffe ja immer noch, dass ein Impfstoffe gefunden wird, der das Ganze sofort beenden kann. Sonst stehen wir vor der Alternative, entweder eine zeitweilige Überforderung des Gesundheitswesens mit vielen Toten oder einen 2-jährigen Shutdown mit schwer kalkulierbaren wirtschaftlichen Folgen in Kauf nehmen zu müssen.
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Re: Schweden

Beitragvon maxikatze » Mi 8. Apr 2020, 11:55

...
Ich hoffe ja immer noch, dass ein Impfstoffe gefunden wird, der das Ganze sofort beenden kann. Sonst stehen wir vor der Alternative, entweder eine zeitweilige Überforderung des Gesundheitswesens mit vielen Toten oder einen 2-jährigen Shutdown mit schwer kalkulierbaren wirtschaftlichen Folgen in Kauf nehmen zu müssen.


Ja, den Impfstoff wird es geben, vielleicht im nächsten Jahr - oder ein Medikament. Beides wäre toll.

Ich habe aber auch die Hoffnung, dass das Virus keine heißen Sommertage mag und sich sagt "Huch, jetzt aber schnell weg hier, das wird mir nun doch zu heiß". :lol:
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Re: Schweden

Beitragvon maxikatze » So 12. Apr 2020, 14:53

Sonnenschein+8+ hat geschrieben:Maxi, da gebe ich dir vollkommen recht Hoffe das es nicht so kommt




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Re: Schweden

Beitragvon icke » Mo 13. Apr 2020, 07:34

maxikatze hat geschrieben:[

Ich habe aber auch die Hoffnung, dass das Virus keine heißen Sommertage mag und sich sagt "Huch, jetzt aber schnell weg hier, das wird mir nun doch zu heiß". :lol:


Das hoffe ich auch. Sein Vorgänger war ja auch nicht hitzeresistent. Schweden ist trotzdem kein Vorbild. Schweden ist sehr dünn besiedelt. Nur Finnland ist noch dünner besiedelt. Die haben bei einer Bevölkerung von rund 10 Millionen Menschen gerade mal 520 Intensivbetten. Von denen waren Anfang März rund 470 belegt. Schweden hat aber auch ein hohes Durchschnittsalter. Von daher ist es sehr wahrscheinlich, dass die restlichen 50 Betten nicht ausreichen werden. Wer eine unkontrollierte Durchseuchung ohne Impfstoff und ohne Kenntnisse über die Dauer der "Immunisierung" befürwortet, spielt ja schon russisch Roulette.

Wegen den unklaren Langzeitfolgen, der frühen Tatenlosigkeit sowie den Beschwichtigungen sehe ich es auch nicht ein mich als Versuchskaninchen zur Verfügung zu stellen und mein Umfeld zu gefährden. Wenn ich da an zwei kleinwüchsige Minister aus Deutschland denke, dann komme ich nicht drumherum, ihre Arbeit als größte Corona-Party Deutschlands zu bezeichnen.
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Re: Schweden

Beitragvon maxikatze » Fr 24. Apr 2020, 09:46

Fazit: Schweden bezahlt seinen Sonderweg mit vielen Toten.
Ist es das wert? Nachahmenswert sicherlich nicht.

Schwedische Forscher kritisieren: "Keine Strategie, kein Trend"

https://web.de/magazine/news/coronaviru ... n-34641336
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Re: Schweden

Beitragvon icke » Fr 24. Apr 2020, 15:30

Länder wie Island, Neuseeland, Taiwan und Singapur hatten mit ihrer Linie Erfolg. Die reden bei einer neuen Lungen- und Gefäßerkrankung nicht von Durchseuchung, sondern von eindämmen und austrocknen. Warum denn auf die Schweden starren, die nichts anderes machen als die gescheiterten Staaten, Belgien, England, USA, Frankreich, Italien und Spanien, die anfangs teilweise unerkannt auch durchseucht wurden?

In beiden Fällen sieht man deutlich, dass Schweden bei den Todeszahlen erheblich schlechter abschneidet als Deutschland. Bei Schweden kommt hinzu, dass Schweden nur ein Zehntel der Einwohnerdichte hat: 232 in Deutschland gegen 23 pro Quadratkilometer in Schweden. Noch dünner besiedelt sind die ländlichen Regionen von Schweden, wo man zum Teil schon weit fahren muss, um überhaupt den nächsten Laden zu finden. Das sind Gebiete, in denen man quasi immer Abstand zu anderen Leuten hat, allein durch die Wohnlage. In dem WP-Artikel über Corona in Schweden kann man anhand der Tabelle der Infektionen und der Todesfälle pro Region diesen Effekt sehr deutlich sehen.

Wichtig ist daher das Abschneiden der Region um die Hauptstadt Stockholm. Dort lebt fast ein Viertel der Einwohner Schwedens.

Die Toten pro 100.000 Einwohner sind dort 43 gegenüber 5 in Hamburg. Das ist fast 9x so schlimm wie in Deutschland.

Die reinen Infektionszahlen könnte man auch vergleichen, allerdings wäre das nicht so informativ, weil Schweden insgesamt sehr viel weniger testet als Deutschland.

Kurz: in Stockholm sieht man den Preis, den Schweden für den Versuch der Herdenimmunität bezahlt. Wenn wir das in Deutschland täten (83 Mio EW zu 2,377 Mio in Stockholms Län), dann wären wir jetzt schon bei fast 36.000 Todesopfern.

https://heiko-evermann.de/corona-ist-sc ... n-vorbild/?
icke
 

Re: Schweden

Beitragvon maxikatze » Fr 1. Mai 2020, 08:40

Schwedens Regierung hat zugeben müssen, dass sie die Todesrate völlig unterschätzt hat. Sie zahlen für ihren bisher laxen Umgang mit dem Virus einen hohen Preis.
Sie hätten längst genau dieselben rigiden Maßnahmen treffen sollen, wie alle anderen Länder auch - das ist meine Meinung.

Schwedens hohe Mortalitätsrate - vor allem im Vergleich zu seinen nordischen Nachbarn - sei natürlich nicht "Teil des Plans" gewesen, erklärt Linde und räumt ein, dass man beim Schutz der Pflegeheime versagt habe.


https://web.de/magazine/news/coronaviru ... n-34661122
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Re: Schweden

Beitragvon maxikatze » Mi 13. Mai 2020, 16:39

Es ist mir unverständlich, warum im Netz Schwedens Umgang mit der Corona-Krise bejubelt wird. Dabei gibt es wahrlich nichts zum Jubeln. Von den ≈ 27.000 infizierten Menschen sind erst 4971 geheilt.
3313 sind tot.

https://www.swp.de/panorama/Schweden-Co ... 79758.html
Die skandinavische Fluggesellschaft SAS hat angesichts der Corona-Krise im vergangenen Monat fast 96 Prozent weniger Passagiere befördert als ein Jahr zuvor
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