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Re: Griechenland

BeitragVerfasst: Mo 23. Jun 2014, 18:38
von Staber
Livia hat geschrieben:
maxikatze hat geschrieben: Link


Dass es Griechenland nicht gut geht wusste ich, dass es aber so schlimm ist dachte ich nicht. Bin jedoch der Meinung, dass noch etliche andere Staaten an der gleichen Krankheit leiden wie Griechenland. Wie lange hält sich Brüssel noch ? :evil:


Hi Livia!

Einst lehrten sie uns die Philosophie,später dann die Mülleimer und heut die Kassen :rolleyes:

Grüezi!

Re: Griechenland

BeitragVerfasst: Sa 3. Jan 2015, 22:01
von AlexRE
Sieh mal an, auf einmal ist der Austritt Griechenlands aus dem Euro kein "no go" mehr:

Austritt aus der Währungsunion: Bundesregierung hält Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro für verkraftbar

(...)

Grund dafür seien die Fortschritte, die die Eurozone seit dem Krisenhöhepunkt 2012 gemacht habe, heißt es in Regierungskreisen. So sei die Ansteckungsgefahr für andere Länder begrenzt, weil Portugal und Irland als saniert gelten. Zudem stehe mit dem ESM ein schlagkräftiger Rettungsmechanismus zur Verfügung, für die Sicherheit großer Kreditinstitute sorge die Bankenunion.

(...)


Die Wahlerfolge der AfD scheinen doch einige Wirkung erzielt zu haben ... :!:

Re: Griechenland

BeitragVerfasst: Sa 3. Jan 2015, 23:02
von Livia
AlexRE hat geschrieben:Sieh mal an, auf einmal ist der Austritt Griechenlands aus dem Euro kein "no go" mehr:

Austritt aus der Währungsunion: Bundesregierung hält Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro für verkraftbar

(...)

Grund dafür seien die Fortschritte, die die Eurozone seit dem Krisenhöhepunkt 2012 gemacht habe, heißt es in Regierungskreisen. So sei die Ansteckungsgefahr für andere Länder begrenzt, weil Portugal und Irland als saniert gelten. Zudem stehe mit dem ESM ein schlagkräftiger Rettungsmechanismus zur Verfügung, für die Sicherheit großer Kreditinstitute sorge die Bankenunion.

(...)


Die Wahlerfolge der AfD scheinen doch einige Wirkung erzielt zu haben ... :!:


Jetzt bin ich aber sprachlos. Meines Wissens ist das gar nicht möglich aus der Währungszone auszutreten und gleichzeitig der Verbleib in der EU. Und das mit Portugal stimmt auch nicht, die sind nach wie vor hochverschuldet.

Rechtlich problemlos ist ein Austritt aus der EU. In Paragraf 50 des Vertrags von Lissabon heißt es: „Jeder Mitgliedstaat kann im Einklang mit seinen verfassungsrechtlichen Vorschriften beschließen, aus der Union auszutreten.“ Ein Verlassen der Währungszone und der gleichzeitige Verbleib in der EU ist dagegen bisher kaum möglich. Die Europäische Zentralbank EZB stellte 2009 fest: „Ein verhandelter Austritt aus der EU wäre nicht unmöglich. Ein Verlassen der Währungsunion ohne einen Rückzug aus der EU aber rechtlich unvorstellbar.“


http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 336-2.html

Re: Griechenland

BeitragVerfasst: So 4. Jan 2015, 13:12
von Staber
@Alex
Die Wahlerfolge der AfD scheinen doch einige Wirkung erzielt zu haben ..



Jeder Wähler, der sich weder links noch rechts einordnet, sondern dem das Auskommen und der im europäischen Vergleich ja eher bescheidene "Wohlstand" aller Steuerzahler in diesem Lande am Herzen liegt, hat doch gar keine andere Wahl als die AfD. Nach der nächsten Wahl wollen CDUCSUSPDGRÜNE die Steuern hier drastisch erhöhen, nicht etwa um die Löcher in den Straßen zu stopfen, sondern um weitere Milliarden für die leidenden Südstaaten zu generieren. Wer das noch nicht begriffen hat, dem ist nicht mehr zu helfen!

Re: Griechenland

BeitragVerfasst: So 4. Jan 2015, 15:22
von Livia
Grund dafür seien die Fortschritte, die die Eurozone seit dem Krisenhöhepunkt 2012 gemacht habe, heißt es in Regierungskreisen. So sei die Ansteckungsgefahr für andere Länder begrenzt, weil Portugal und Irland als saniert gelten. Zudem stehe mit dem ESM ein schlagkräftiger Rettungsmechanismus zur Verfügung, für die Sicherheit großer Kreditinstitute sorge die Bankenunion.


Was für ein Fortschritt hat denn die Eurozone gemacht ? Der Euro zerfällt, die ganze EU ist langsam am zerbröckeln. Griechenland will man jetzt loswerden weil Litauen dazukam ? Was ist mit allen anderen hochverschuldeten Länder ? Das Volk wurde ohne gefragt zu werden in diese Union gezwungen, wo ist da der Höhepunkt ?

Auch die meisten anderen europäischen Staaten sind hoch verschuldet, am höchsten Griechenland, Italien, Portugal, Irland und Belgien.
Der Vertrag von Maastricht ist end­gültig gescheitert. Die Staats­verschuldung Europas ist außer Kontrolle geraten. Schon zu Beginn der Euro-Währungs­union lag die Schuldenquote bei 70%, Ende 2013 waren es 92%. Die Schulden und sogar die Schuldenquote steigen auch in Zeiten guter Konjunktur.

Von den vier großen Volkswirtschaften der Euro-Zone (Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien) ist die Entwicklung in dreien vollkommen desolat.

Die Euro­päische Zentral­bank wacht nicht mehr nur über die Stabi­lität der Währung, sondern finanziert auch die Schulden der ersten Staaten. Vielen euro­päischen Politikern erscheint das als gang­barer Ausweg. Die erste Billion, um die die Geld­menge jetzt ausgeweitet wurde, wird daher nicht die letzte bleiben.


Wer hier noch Fragen hat oder das ganze einfach schönredet, hält an einer maroden Zukunft fest. :shock:

http://www.staatsverschuldung.de/ausland.htm

Re: Griechenland

BeitragVerfasst: So 4. Jan 2015, 17:14
von Staber
griechenland_und_der_euro_2378635.jpg

Re: Griechenland

BeitragVerfasst: So 4. Jan 2015, 18:33
von maxikatze
Staber hat geschrieben:
griechenland_und_der_euro_2378635.jpg



Wenn sich Griechenland vom € verabschieden möchte, sollte das respektiert werden und der Austritt wird das kein Einzelfall bleiben.

Re: Griechenland

BeitragVerfasst: So 4. Jan 2015, 18:51
von Staber
@Maxikatze
und der Austritt wird das kein Einzelfall bleiben
.


Die AfD sieht sich mal wieder beststätigt, aber das nur nebenbei erwähnt.
Die Frage ist nicht ob GR austreten wird , sondern nur WANN. Selbst wenn sich die Griechen zu Tode sparen, wird ihre Wirtschaft nicht fähig sein den € zu ertragen. Um mit der niedrigen Produktivität der griechischen Wirtschaft international mithalten zu können , müssten die griechischen Arbeiter und Angestellten Minimallöhne erhalten , damit Griechenland überhaupt etwas exportieren kann.
Das Außenhandelsdefizit wird bleiben. Die Verpflichtungen der griechischen Zentralbank gegenüber der EZB werden weiter wachsen. Griechenland wird am freien Markt keine Kredite bekommen - höchstens zu exorbitanten Zinsen. So wird GR unter der Aufsicht der Troika bleiben müssen.

Griechenland kann sich also entscheiden ärmer zu werden mit Kontrolle von außen , oder ohne Kontrolle von Außen ( dann mit der Drachme).

Re: Griechenland

BeitragVerfasst: So 4. Jan 2015, 22:08
von Livia
Wenn sich Griechenland vom € verabschieden möchte, sollte das respektiert werden und der Austritt wird das kein Einzelfall bleiben.


Rechtlich problemlos ist ein Austritt aus der EU. In Paragraf 50 des Vertrags von Lissabon heißt es: „Jeder Mitgliedstaat kann im Einklang mit seinen verfassungsrechtlichen Vorschriften beschließen, aus der Union auszutreten.“ Ein Verlassen der Währungszone und der gleichzeitige Verbleib in der EU ist dagegen bisher kaum möglich. Die Europäische Zentralbank EZB stellte 2009 fest: „Ein verhandelter Austritt aus der EU wäre nicht unmöglich. Ein Verlassen der Währungsunion ohne einen Rückzug aus der EU aber rechtlich unvorstellbar.“

Gemäss Vertrag können die Griechen nicht aus der Währungszone raus, ohne dass sie auch die EU verlassen müssen. Es sei denn man macht eine Ausnahme, was für die EU keine Sonderheit wäre. Ich bin sehr erstaunt, dass Herr Schulz keine Stellungnahme nimmt, das wäre doch auch eine Gefahr für die EU, wie er das für die Schweiz so schön zu verstehen gab. England, Italien, Spanien und andere EU Staaten könnten dem Beispiel folgen. :roll:

Re: Griechenland

BeitragVerfasst: So 4. Jan 2015, 22:25
von AlexRE
„Ein verhandelter Austritt aus der EU wäre nicht unmöglich. Ein Verlassen der Währungsunion ohne einen Rückzug aus der EU aber rechtlich unvorstellbar.“


Wenn das so wäre, dann wäre der Beitritt Deutschlands zum Euro ohne Volksabstimmung eine Verfassungsrechtsbeugung gewesen. Nationale Souveränitätsrechte ohne Möglichkeit der Rückabwicklung des betreffenden Vertrages zu veräußern, ist mit dem Demokratieprinzip nicht zu vereinbaren.