Die Frauen des Mario MontiVon Nina Merli. Aktualisiert am 17.11.2011 8 Kommentare
Statt auf attraktive, unqualifizierte Frauen setzt Italiens neuer Premier auf erfahrene Expertinnen und beendet damit die Ära der Papi-Girls.
Silvio Berlusconi hat nie einen Hehl aus seiner Vorliebe für Frauen gemacht. Einerseits hat er sich mit seinen Bettgeschichten gebrüstet, andererseits hat er stets unterstrichen, wie sehr er Frauen in seiner Politik fördere. Und ja, es stimmt, noch nie waren so viele Frauen in Italiens Parlament vertreten wie unter Berlusconis Führung. Doch während der geschiedene Premier vor allem auf ehemalige Showgirls (Mara Carfagna), TV-Moderatorinnen (Michela Vittoria Brambilla) oder Dentalhygienikerinnen (Nicole Minetti) setzte und diese mit relativ unbedeutenden Ämtern abspeiste, hat Mario Monti drei hochkarätige Expertinnen an Bord geholt und ihnen erst noch wichtige Ministerien zugeschrieben.
Nicoletta Battistuta
17.11.2011, 17:23 Uhr
Ich bin Italienerin und muss ihnen sagen Herr Zumthür, die Mehrheit der italienischen Männern idendifizieren sich leider heute noch mit Berlusconi.Elsa Fornero, Arbeits-, Sozial- und Gleichstellungsministerin
Die Wirtschaftsprofessorin gilt als eine sehr resolute Frau.So wird sie auch mit grösster Entschlossenheit eines der akutesten Probleme Italiens angehen müssen: Die Pensionsreform. Auf diesem Gebiet kennt sich die Turinerin aus. Sie ist Mitgründerin des Cerp, Centre for Research on Pensions and Welfare Policies, eines der wichtigsten Studienzentren zum Sozialstaat Italien. Schon lange bevor die EU Druck auf Berlusconi ausübte, hat die Fornero betont, dass man dieses Thema dringend angehen müsse. Viele Sympathien im Volk hat Fornero ihre Einstellung gegenüber der Rente auf Lebenszeit gebracht, von der viele italienische Politiker auch nach kürzestem Einsatz profitieren: Es seien Opfer vonseiten der Politiker nötig, damit «endlich gleiche Regeln für alle herrschen».
http://tt.bernerzeitung.ch/ausland/euro ... y/31409542