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Haftpflichtversicherung für Kernkraftwerke

BeitragVerfasst: So 20. Mär 2011, 15:30
von AlexRE
Hier habe ich gerade unterschrieben:

http://www.atomhaftpflicht.de/

Hintergründe:

4. Wer haftet für Schäden durch Atomenergie?

Nach dem Atomgesetz sind Schäden, die von deutschen Atomkraftwerken ausgehen, nur bis zur Höhe von 2,5 Milliarden Euro abgedeckt. Nur für einen Teil dieser Deckungsvorsorge müssen die Betreiber tatsächlich eine Haftpflichtversicherung nachweisen. Dieser Betrag deckt aber weniger als 0,1% der real möglichen Gesundheits-, Sach- und Vermögensschäden ab.


http://www.atomhaftpflicht.de/hintergruende.php3

Die Haftpflichtbegrenzung auf 2,5 Mrd. € je KKW ist m. M. n. eine gewaltige staatliche Subvention dieser Art von Energieerzeugung. Wenn die Betreiber das tatsächliche Risiko vollständig abdecken müssten, wären die Versicherungsprämien um ein Vielfaches höher als alle anderen Betriebskosten eines KKW und die Abschreibungen zusammen. Dann würde offenkundig, dass es sich bei der Kernenergie um die mit großem Abstand teuerste und unwirtschaftlichste Art der Energieerzeugung handelt.

Re: Haftpflichtversicherung für Kernkraftwerke

BeitragVerfasst: So 20. Mär 2011, 15:48
von Ricarda
Ich habe auch unterschrieben.

Re: Haftpflichtversicherung für Kernkraftwerke

BeitragVerfasst: So 20. Mär 2011, 15:54
von maxikatze
......wären die Versicherungsprämien um ein Vielfaches höher als alle anderen Betriebskosten eines KKW und die Abschreibungen zusammen. Dann würde offenkundig, dass es sich bei der Kernenergie um die mit großem Abstand teuerste und unwirtschaftlichste Art der Energieerzeugung handelt.


Das hätte das Auswirkungen auf unseren Strompreis. Mal abgesehen davon, ist das sowieso teure Energie, weil anschliessend die anfallenden Entsorgungskosten dem Steuerzahler aufgedrückt werden. Dass Atomstrom billig ist, glaubt hoffentlich keiner mehr. Stichwort Asse.

Re: Haftpflichtversicherung für Kernkraftwerke

BeitragVerfasst: So 20. Mär 2011, 19:00
von AlexRE
maxikatze hat geschrieben:
......wären die Versicherungsprämien um ein Vielfaches höher als alle anderen Betriebskosten eines KKW und die Abschreibungen zusammen. Dann würde offenkundig, dass es sich bei der Kernenergie um die mit großem Abstand teuerste und unwirtschaftlichste Art der Energieerzeugung handelt.


Das hätte das Auswirkungen auf unseren Strompreis. Mal abgesehen davon, ist das sowieso teure Energie, weil anschliessend die anfallenden Entsorgungskosten dem Steuerzahler aufgedrückt werden. Dass Atomstrom billig ist, glaubt hoffentlich keiner mehr. Stichwort Asse.


Es geht bei der Unterschriftenaktion in Wirklichkeit um den aus rein betriebswirtschaftlichen Gründen erzwungenen Ausstieg aus der Kernenergie, das habe ich gerade auf unserem Partnerforum wir-koennen-auch-anders näher erklärt:

Angua hat geschrieben:Einzige Chance: es findet sich keine Versicherung, die bereit ist, das Atomrisiko voll zu versichern. Denn wenn die Betreiber ihrer Versicherungspflicht nicht nachkommen könnten, müßten sie ihre Kraftwerke stillegen.


Das ist nicht nur eine Chance, sondern absolute Gewissheit. Wenn das von Fachleuten geschätzte Risiko in Höhe von 2,5 Billionen Euro je KKW für den Fall eines Super - GAU`s voll über private Haftpflichtversicherungsverträge abgesichert werden müsste, würde das den sofortigen Ausstieg aus der Kernenergie durch die Betreiber selbst erzwingen.

Die Kosten des so erzeugten Stroms wären mit der Konkurrenz aus keiner anderen Energiequelle mehr konkurrenzfähig. Außerdem würden die Betreiber vermutlich keinen Vertragspartner für solche Haftpflichtversicherungsverträge finden, weil kein Versicherer dafür einen Rückversicherungsvertrag bekäme. Ein Risiko, das das gesamte Kapital aller Rückversicherer der Welt mit einem einzigen Schadensfall vernichten würde, ist versicherungstechnisch nicht handhabbar. Versicherungen funktionieren so, dass sie ein für einen Einzelnen nicht oder nur schwer tragbares Risiko auf eine große Gemeinschaft umlegen, die alle realistisch zu erwartenden Schadensfälle bequem tragen kann. Dieses Funktionsprinzip würden die Rückversicherer bei einer Deckungssumme von 2,5 Billionen € aufgeben und ein Vabanquespiel beginnen, das nur bei Ausbleiben eines schweren KKW - Unfalls gutgehen kann. Das machen sie mit Sicherheit nicht, weil das ihre Aktionäre nicht zulassen werden. Die investieren nicht in renommierte Versicherungen, um mit ihrer Kohle so umzugehen wie jemand, der im Spielcasino alles auf eine Karte setzt.