RT: Heimliche Aufnahmen am Breitscheidplatz

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Re: RT: Heimliche Aufnahmen am Breitscheidplatz

Beitragvon AlexRE » Mo 18. Dez 2017, 20:25

Sonnenschein+8+ hat geschrieben:
Das ist auch keineswegs unglaubhaft, wenn man daran denkt, dass in diesem Fall nachgewiesenenermaßen Akteninhalte nachträglich geändert - also gefälscht - wurden.



irgend wie kommt mir das sehr bekannt vor. Akten ändern oder "aus Versehen" zerreißen" :(


Richtig, die NSU - Affäre war ebenso politisch brisant und da haben sie auch eiskalt Akten manipuliert.
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Re: RT: Heimliche Aufnahmen am Breitscheidplatz

Beitragvon Riadhhkiri » Mo 18. Dez 2017, 21:00

Excubitor hat geschrieben:Offensichtlich hatten die Ermittler keinerlei Kenntnis von den Filmaufnahmen, weshalb sie sich einigermaßen frei und ungezwungen ihrem möglicherweise illegalen Tun hingegeben haben, mit Ausnahme deren eigener Bedenken gegen die eingeschalteten Mikrophone von deren Existenz sie wohl gewusst haben.


Die Ungezwungenheit ist ja auch einer der Gründe, warum heimliche Tonaufnahmen illegal sind und nicht vor Gericht verwertet werden können. Die Abgehörten könnten zum Beispiel gescherzt und für Außenstehende nicht erkennbare Insider - Witze gemacht haben. Hier ist das aber sehr unwahrscheinlich, weil sie erkennbar Gegenstände platzieren und einen Tatort "verunreinigen". Das kann man unmöglich als Scherz verstehen. Hier muss man von einer kriminellen Vertuschungsaktion ausgehen, solange nicht ganz wesentlich neue Beweise oder Indizien auftauchen.
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Re: RT: Heimliche Aufnahmen am Breitscheidplatz

Beitragvon Excubitor » Mo 18. Dez 2017, 21:36

Riadhhkiri hat geschrieben:
Excubitor hat geschrieben:Offensichtlich hatten die Ermittler keinerlei Kenntnis von den Filmaufnahmen, weshalb sie sich einigermaßen frei und ungezwungen ihrem möglicherweise illegalen Tun hingegeben haben, mit Ausnahme deren eigener Bedenken gegen die eingeschalteten Mikrophone von deren Existenz sie wohl gewusst haben.


Die Ungezwungenheit ist ja auch einer der Gründe, warum heimliche Tonaufnahmen illegal sind und nicht vor Gericht verwertet werden können. Die Abgehörten könnten zum Beispiel gescherzt und für Außenstehende nicht erkennbare Insider - Witze gemacht haben. Hier ist das aber sehr unwahrscheinlich, weil sie erkennbar Gegenstände platzieren und einen Tatort "verunreinigen". Das kann man unmöglich als Scherz verstehen. Hier muss man von einer kriminellen Vertuschungsaktion ausgehen, solange nicht ganz wesentlich neue Beweise oder Indizien auftauchen.


Bei diesem schlechten Bildformat ist beim besten Willen nicht zu erkennen was, wenn überhaupt, "platziert" worden ist und ob derselbe Gegenstand wieder aufgehoben worden ist. Wie schon erwähnt braucht man dafür mindestens den Vollbildmodus, der hier nicht zu bekommen ist, um genug erkennen zu können.
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Re: RT: Heimliche Aufnahmen am Breitscheidplatz

Beitragvon maxikatze » Di 19. Dez 2017, 23:21

Angela Merkel ist es erst nach dem offenen Brief, den ihr die Hinterbliebenen geschrieben haben und mit einem Jahr Verspätung eingefallen, die Trauernden und Traumatisierten vom Terroranschlag einzuladen.
Den Eingeladenen wurde mitgeteilt, dass Taxikosten nicht erstattet werden und sie preiswerte Verkehrsmittel in Anspruch nehmen dürfen. Am Ende erklärte man sich bereit, Taxifahrten in Berlin doch noch zu erstatten.
Erinnert sich noch jemand an den Polenböller vor der Haustür eines Imams in Dresden? Todesopfer waren nicht zu beklagen, es war lediglich die Haustür demoliert. Merkel eilte damals schnurstracks innerhalb einer Woche zur Familie des Imams. Das hatte größere Priorität, als den Beistand für die Hinterbliebenen vom Breitscheidplatz zu leisten.
Merkels Verhalten zu den jüngsten Vorgängen erinnert mich an das indianische Sprichwort:
Vier Dinge kommen nicht zurück:
Das gesprochene Wort,
der abgeschossene Pfeil,
die vertane Zeit
und die verpasste Gelegenheit.

Nebenbei gesagt, als Hinterbliebene hätte ich unter diesen Umständen auf das Treffen mit den Spitzenpolitikern verzichtet. Die hätten sich ihre verspätete Einladung, die ja erst nach dem vorwurfsvollen Brief an die Kanzlerin erfolgte, sonst wohin schieben können. :evil:


https://www.ksta.de/politik/taxi-wird-n ... k-29319866
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Re: RT: Heimliche Aufnahmen am Breitscheidplatz

Beitragvon AlexRE » Di 19. Dez 2017, 23:30

Nebenbei gesagt, als Hinterbliebene hätte ich unter diesen Umständen auf das Treffen mit den Spitzenpolitikern verzichtet. Die hätten sich ihre verspätete Einladung, die ja erst nach dem vorwurfsvollen Brief an die Kanzlerin erfolgte, sonst wohin schieben können. :evil:


Das sehe ich auch so. Das ist ungefähr das Gleiche wie das Mitgefühl für ein Gewaltopfer, das der Täter erst auf Anraten seines Rechtsanwalts äußert. Auf diese Art von Empathie kann man spucken.
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Re: RT: Heimliche Aufnahmen am Breitscheidplatz

Beitragvon maxikatze » Di 19. Dez 2017, 23:36

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Re: RT: Heimliche Aufnahmen am Breitscheidplatz

Beitragvon AlexRE » Mi 20. Dez 2017, 00:13

Auf dem Facebook - Profil des Freie Wähler - Vorsitzenden Aiwanger gesehen und kommentiert:

Konsequenzen aus Terroranschlag? Fehlanzeige! Ein Jahr nach dem Anschlag am Berliner Breitscheidplatz (12 Tote, 70 Verletzte) findet man sich in Deutschland damit ab, dass von „720 erfassten islamistischen Gefährdern“ der einen Hälfte ein Terroranschlag zugetraut wird, der anderen Hälfte eher nicht. Hoffentlich weiß man wenigstens, welche Hälfte die gefährlichere ist...aber man hat ja Gottseidank ein Computerprogramm welches das auswertet...(Anis Amri wurde als nicht so gefährlich eingestuft, weil er als Moslem Drogen gehandelt/Alkohol konsumiert hat). Leben wir in Absurdistan?! Ich bleibe dabei: wer mit guten Gründen als „Gefährder“ eingestuft wird, muss aus dem Verkehr gezogen werden. Abschiebung oder Haft. Nicht mit 24 Beamten rund um die Uhr bewachen oder hoffen, dass der Computer richtig arbeitet. Ach ja: Frau Merkel hat ja jetzt, nach einem Jahr, den dringenden Wunsch der Hinterbliebenen nach einem Gespräch erfüllt.

BKA über radikale Islamisten

Jeder zweite Gefährder hat das Potential zum Terroristen

Hunderte mutmaßliche Gefährder leben in Deutschland. Alle ständig zu überwachen ist kaum möglich. Um Prioritäten zu setzen, haben die Behörden nun Daten ausgewertet und dabei auf eine neue Software vertraut.

(...)


http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 47580.html


>> (Anis Amri wurde als nicht so gefährlich eingestuft, weil er als Moslem Drogen gehandelt/Alkohol konsumiert hat). <<

Auf den ersten Blick nachvollziehbar, bei genauerem Hinsehen aber sehr naiv.

So besteht das militärische Rückgrat des IS im Irak und Syrien aus ehemaligen Berufssoldaten der Armee Saddam Husseins, also Anhängern der areligiösen faschistischen Baath - Partei.

Die werden ganz sicher von einem anders als religiös motivierten Hass getrieben und benutzen nur die Strukturen und das Geld der Religionsfanatiker. Dass auch unter den Gefährdern in Europa Hassbratzen sind, die ihre Gastgeber und deren Familien aus anderen als religiösen Gründen hassen, liegt auf der Hand. Auch die benutzen natürlich das Geld und die logistische Unterstützung der Religionsfanatiker, um auf deren Ticket ihren spezifischen Hass auszutoben.

Gerade Amri wird so einer gewesen sein, von einem typischen Religionsfanatiker (Selbstmordattentäter) unterscheidet er sich mit seinem Fluchtversuch ja recht deutlich.

Es sieht also ganz so aus, als würden die für die Sicherheit der Einwohner Deutschlands verantwortlichen Herrschaften die Bedrohungssituation noch nicht einmal in ihrem Wesen erfasst und verstanden haben, geschweige denn in der Nähe vertretbarer Konzepte zur Bewältigung der Krise der öffentlichen Sicherheit und Ordnung zu sein.
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Re: RT: Heimliche Aufnahmen am Breitscheidplatz

Beitragvon Excubitor » Mi 20. Dez 2017, 22:15

AlexRE hat geschrieben:
Nebenbei gesagt, als Hinterbliebene hätte ich unter diesen Umständen auf das Treffen mit den Spitzenpolitikern verzichtet. Die hätten sich ihre verspätete Einladung, die ja erst nach dem vorwurfsvollen Brief an die Kanzlerin erfolgte, sonst wohin schieben können. :evil:


Das sehe ich auch so. Das ist ungefähr das Gleiche wie das Mitgefühl für ein Gewaltopfer, das der Täter erst auf Anraten seines Rechtsanwalts äußert. Auf diese Art von Empathie kann man spucken.


Dem kann ich mich vorbehaltlos anschließen.
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Re: RT: Heimliche Aufnahmen am Breitscheidplatz

Beitragvon icke » Mi 10. Jan 2018, 16:42

Der FDP-Abgeordnete Marcel Luthe ist Mitglied im Amri-Untersuchungsausschuss und bezweifelt die Einzeltäter-Theorie. Er vermutet, dass staatliche Stellen mehr wissen, als sie zugeben.

Der Schuss

Nach Behördendarstellung erschoss Amri den Fahrer des polnischen Lkw schon am Friedrich-Krause-Ufer in Moabit, wo er den Laster entführte. Dann fuhr er mit der Leiche im Fahrerhäuschen zum Breitscheidplatz. Luthe fand dagegen Aussagen von acht Zeugen, die angaben, mehrere Sekunden nachdem der Lkw auf der Budapester Straße zum Stehen kam, einen Schuss gehört zu haben.„Ich weiß, wie ein Schuss klingt“, sagte etwa eine Frau. „Ich kenne das vom Sportschießen.“

Die Pistole
Luthe verweist auf den Waffensachverständigen Hans-Georg Schnitzler. Dieser sagt: „Dieses Kaliber gibt es nur als Bleimunition. Die ist so weich, dass das Geschoss beim Aufprall so verformt wird, dass man es nicht mehr den Spuren zuordnen kann, die der Lauf am Geschoss hinterließ.“ Laut Luthe hat der Untersuchungsausschuss beim BKA den Ballistikbericht angefordert – und wartet darauf noch heute.

Der grauhaarige Mann
Merkwürdig findet Luthe auch den Fall eines grauhaarigen Mannes, den mehrere Zeugen erwähnen. Er habe verletzt neben dem Lkw gelegen. Immer wieder habe der Mann aufstehen und zum Fahrerhaus gehen wollen. „Meine Freundin meint, er sei aus dem Führerhaus gestiegen oder rausgefallen“, sagte ein Helfer den Ermittlern.

Die Duldung
Der FDP-Politiker würde auch gern wissen, was es mit einem mysteriösen Ersthelfer auf sich hat. Polizisten befragten Zeugen nach einem Mann mit Vollbart, der blaue Latexhandschuhe trug und aus dem Lkw gestiegen sein soll. „Das könnte relevant sein für die Frage, warum erst am Nachmittag des nächsten Tages Amris Duldungsbescheinigung im Fahrerhaus gefunden wurde“, sagt Luthe, der nicht ausschließt, dass sie dort nachträglich platziert wurde.

Der Komplize
Da wäre noch die Frage nach der Abschiebung eines mutmaßlichen Komplizen. Amri war 2015 zusammen mit dem Tunesier Bilal Ben Ammar nach Deutschland eingereist und hatte mit ihm nach Erkenntnis der Sicherheitsbehörden regelmäßig Kontakt. Ben Ammar ist IS-Anhänger, traf sich noch am Abend vor dem Anschlag mit Amri in einem Lokal und telefonierte mit ihm einige Stunden vor dem Anschlag. Im Februar wurde Ben Ammar plötzlich abgeschoben. Diese Nacht-und-Nebel-Aktion lasse nur den Schluss zu, dass Ben Ammar als Zeuge weder den Ermittlern noch dem Parlament zur Verfügung stehen sollte, so Luthe.


– Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/29327800
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Re: RT: Heimliche Aufnahmen am Breitscheidplatz

Beitragvon icke » Mo 15. Jan 2018, 11:36

Im Fall Amri wurden laut dem Sonderermittler Jost die Akten manipuliert und aus dem Großdealer und Gefährder wurde ein Kleinkrimineller ohne islamistischen Hintergrund. Gegen zwei läuft ein Ermittlungsverfahren, angezeigt wurden die auch vom Innensenator Geisel. Einige Beförderungen wurden von ihm schon verhindert. Einer wurde jetzt befördert.

Aus dem Weg befördert
Die Berliner Polizei hat Führungskräfte der Staatsschutzabteilung befördert – trotz Fehlern nach dem Weihnachtsmarktanschlag. Passt das zur versprochenen Aufklärung?
http://www.zeit.de/gesellschaft/2018-01 ... erderungen
https://www.berliner-zeitung.de/berlin/ ... n-29481898

Halten wir drei Sacne fest: die Akten wurden gefälscht, Amris Freund wurde trotz Ermittlungen wegen zwölffachen Mordes schon im Februar abgeschoben, heraus kam das aber erst im November und jetzt die Beförderung. Trotzdem kann auch die Polizei nicht alle Gefährder rund um die Uhr bewachen. Dazu fehlen personelle und technische Möglichkeiten. Hinzu kommt der Umgang mit den Hinterbliebenen und radikalen Imamen, die in ihrer Moschee (Neuköllner Begegnungsstätte) saudische Hassprediger auftreten ließ und den späteren IS-Bildungsminister erlaubte, Propaganda-Videos zu drehen.
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