Wissen aktuell für Alle

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Smartphones besser nicht vor sich auf dem Tisch "parken"

Beitragvon Excubitor » Sa 2. Mai 2020, 18:45

Business Insider Deutschland - "Forscher erklären, warum ihr euer Smartphone nicht vor euch auf den Tisch legen solltet"
"[...]

Was gibt es also Besseres, als das Smartphone auf lautlos zu stellen und umgedreht vor sich auf den Schreibtisch zu legen, um sich so mit voller Konzentration seinen Aufgaben widmen zu können?

Vieles, wie Forscher der McCombs School of Business an der University of Texas at Austin herausgefunden haben. Denn: Wer sein Smartphone vor sich auf dem Tisch liegen hat, reduziert sein Denkvermögen und kann sich somit schlechter konzentrieren.

Teilnehmer führten Tests unter verschiedenen Bedingungen durch
800 Smartphone-Nutzer wurden in einer Studie unter der Führung von Adrian Ward untersucht. Während ihre Smartphones auf dem Tisch vor ihnen lagen — mit dem Bildschirm oben oder unten, mussten sie anspruchsvolle Aufgaben auf dem Computer lösen. In weiteren Experimenten hatten die Teilnehmer ihre Smartphones in der Tasche — oder sie befanden sich in einem völlig anderen Raum. Unter allen Bedingungen waren die Geräte allerdings auf lautlos gestellt.

Die Ergebnisse waren eindeutig: Lag das Smartphone während des Experiments auf dem Tisch, schnitten die Probanden am schlechtesten bei den Aufgaben ab. Die besten Ergebnisse erzielten sie hingegen, wenn sich das Smartphone in einem anderen Raum befand.

[...]"

Quelle:
https://www.msn.com/de-de/lifestyle/leb ... li=BBqgbZL

Hier finden Sie mehr zu der Studie:
"UT News - "Die bloße Präsenz Ihres Smartphones reduziert die Gehirnleistung, wie eine Studie zeigt" (UT= University of Texas at Austin)
https://news.utexas.edu/2017/06/26/the- ... ain-power/

:arrow: TIPP: Google Chrome Browser nutzen und Translator auf "Englisch immer übersetzen" einstellen :!:
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25 verrückte Fakten über Babys

Beitragvon Excubitor » Di 5. Mai 2020, 18:34

Espresso - "25 verrückte Fakten über Babys" (Bildergalerie mit Erläuterungen)
"[...]
Jeder mag Babys mit ihren großen Augen und dem unschuldigen Lächeln, aber wie viel wissen Sie wirklich über sie? Diese ziemlich faszinierenden Eigenschaften könnten Sie überraschen. Lesen Sie weiter, um mehr zu erfahren.

Quelle:
https://www.msn.com/de-de/lifestyle/leb ... li=BBqgbZL


Kommentar
Faszinierend. Einiges Neue, aber eins war mir anhand persönlicher Lebenserfahrungen immer schon klar: Die Kleinen werden zu Unrecht häufig unterschätzt, denn sie verstehen wesentlich mehr als sie ausdrücken können ...
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Covid-2019: Das Virus kapert einen Teil des Immunsystems

Beitragvon Excubitor » Do 7. Mai 2020, 21:08

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Was bei Corona im Körper passiert - Der Interferon-Turbo: Diesen perfiden Immun-Mechanismus nutzt Sars-CoV-2"
"Forscher verstehen immer besser, was SARS-CoV-2 im Körper anrichtet. Jetzt entschlüsselte eine internationale Forschergruppe einen besonders perfiden Trick des Virus, das die Lungenerkrankung Covid-19 auslöst: Er kapert einen Teil des menschlichen Immunsystems, um seine Ausbreitung zu beschleunigen.

[...]"

Ausführlich dazu die Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/news/wa ... 38655.html
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Covid-2019: Was die Reproduktionszahl R wirklich aussagt

Beitragvon Excubitor » Di 12. Mai 2020, 17:18

SZ.de - Covid-19: "Was die Reproduktionszahl aussagt"
"[...]

Wenn es doch so einfach wäre. Die so heftig politisierte Zahl ist trotz ihrer übersichtlichen Größe eben kein Resultat einer schlichten Rechenoperation. Es gibt eine ganze Reihe von Dingen, die auf den R-Wert einwirken können und deshalb seine Interpretation etwas komplexer gestalten, als manche es gern hätten. Und es gibt auch nicht nur eine einzige R-Zahl, sondern mindestens zwei.

Die erste ist die sogenannte Basisreproduktionszahl, die den ansteckenden Charakter einer Erkrankung eher generell beschreibt. Sie wird auch "R-Null" oder englisch "R nought" genannt und benennt die Zahl von Menschen, die ein Infizierter in einer naiven Bevölkerung durchschnittlich ansteckt, in der niemand zuvor infiziert und genesen oder geimpft wäre - und ohne dass man weitere Maßnahmen ergriffen hätte, um den Erreger zu stoppen. Beeinflusst wird R-Null zum Beispiel davon, auf welchem Weg, ab wann und wie leicht ein Erreger übertragen wird, wie viele Kontakte die Menschen in der betreffenden Bevölkerung haben und wie dicht sie zusammenleben.

Die mit Abstand größte bekannte Basisreproduktionszahl ist jene für Masern
Aus diesen Faktoren wird mit mathematischen Modellen ein Wert von R-Null berechnet, oder besser: ein Wertebereich, in dem R-Null für verschiedene Bevölkerungen und Regionen sehr wahrscheinlich liegt. Die mit Abstand größte bekannte Basisreproduktionszahl ist jene für Masern. Sie beträgt zwischen zwölf und 18 Menschen je Infiziertem. Das hat unter anderem damit zu tun, dass das Masernvirus lange als Aerosol in der Luft bleibt und deshalb sogar ohne persönliche Begegnungen über die Raumluft von Mensch zu Mensch übertragbar ist. Die Masern breiten sich in ungeimpften Bevölkerungen deshalb fast immer rasant aus.

Das neue Coronavirus dagegen wird nach derzeitigem Kenntnisstand nicht als Aerosol, sondern via Tröpfchen übertragen, die nach dem Husten, Niesen, Sprechen oder Ausatmen bald zu Boden sinken. Die Basisreproduktionszahl liegt nach bisherigen Berechnungen auch deshalb deutlich niedriger als bei den Masern oder auch Mumps, man geht von etwa drei Ansteckungen je Infiziertem aus. Das heißt nicht, dass Sars-CoV-2 weniger gefährlich wäre als die sogenannten Kinderkrankheiten. Der Erreger breitet sich jedoch im Vergleich weniger rasch unter Menschen aus.

[...]

In der Realität hat man es aber ohnehin nur selten mit der Basisreproduktionszahl zu tun. Stattdessen wird die effektive Reproduktionszahl berechnet und über die Zeit verfolgt. Sie spiegelt das sich verändernde Infektionsgeschehen auf Basis der verfügbaren Daten und der ergriffenen Maßnahmen wider. Mit anderen Worten: Sie beschreibt, wie viele Menschen ein Infizierter durchschnittlich ansteckt, wenn Arbeitnehmer Home-Office machen, Kinder hauptsächlich zu Hause betreut werden und ein Teil der Bevölkerung schon erkrankt oder genesen ist. Doch wie viele Menschen wird ein Infizierter durchschnittlich anstecken, wenn Schulen den Unterricht wieder aufnehmen und Läden öffnen? Bleibt der Wert unter 1, reichen die Maßnahmen aus, um die Epidemie zu bremsen. Steigt der Wert wieder über 1, nimmt der Ausbruch erneut an Fahrt auf.

[...]

Entscheidend für die Interpretation von R sind aber weniger die absoluten Werte, sondern ihr Trend - und das Bewusstsein, dass die registrierten Neuinfektionen von heute einen Zustand aus der Vergangenheit zeigen.

[...]"

Ausführlich dazu die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... li=BBqg6Q9
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Pandemic History

Beitragvon Excubitor » Di 12. Mai 2020, 19:11

Excubitor hat geschrieben:Welt der Wunder - "Die größten Pandemien der Weltgeschichte" (Bildergalerie mit Erläuterungen)
"- Justinianische Pest, 541 n.Chr.
- Pest: Der schwarze Tod, 1347
- Die Pocken, 18. bis 20. Jahrhundert
- Cholera, 19. Jahrhundert bis heute
- Spanische Grippe, 1918 bis 1920
- Hongkong-Grippe, 1968 bis 1970
- AIDS, seit 1981
- SARS, 2002 bis 2003
- Schweinegrippe, 2009 bis 2010
- Ebola, 2014/2015 in Westafrika
- COVID-19-Pandemie, 2019/20, China und weltweit"
(Anm.: Die offiziell korrekte Bezeichnung lautet SARS-CoV-2-Pandemie oder Covid-2019 für die daraus resultierende Erkrankung)

Ausführlich dazu die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/w ... li=BBqgbZL



Lovemoney - "Wie sich die Welt von der letzten Pandemie erholte" (Bildergalerie mit Erläuterungen)
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... li=BBqgbZL
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Re: Wissen aktuell für Alle

Beitragvon Staber » Di 12. Mai 2020, 21:34

Tach !
Hier mal einen Überblick über die Bevölkerung der einzelnen Länder der Welt.In den Entwicklungsländern wächst die Bevölkerung rasant, reicht bald der Platz nicht mehr ?Da Bevölkerungen nicht unbegrenzt wachsen können, muss irgendwann jede Gesellschaft die Überalterung verkraften, die sich ergibt, wenn hohe Geburtenraten auf oder unter Bestandserhaltungsniveau absinken. Das Festhalten an hohen Geburtenraten zur Vermeidung von Überalterung ist ein Ponzi-Schema.

https://www.laenderdaten.info/bevoelkerungsdichte.php
"Wir werden Ambos ,wenn wir nichts tun um Hammer zu sein."
Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898)

Gesund bleiben !
Gruß Staber
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Re: Wissen aktuell für Alle

Beitragvon Uel » Mi 13. Mai 2020, 19:24

Hallo Staber,

interessant, die Bevölkerungsdichte. Erstaunlich auch so mancher Vergleich z.B. USA mit 33,2Einwohner/km² und die BRD mit dem fast 10fachen Wert von 231,9. Oder die Franzosen mit 122 und Dänemark mit 135, fast halb so dicht bevölkert wie Deutschland und gefühlt nicht so stark vom Aussterben bedroht, wie deutsche Politiker es unserm Land voraussagen. Was ich nicht wußte, dass GB mit 272,8 dichter besiedelt ist als Deutschland und Italien mit 200,5 auch ganz schön voll ist, recht leer allerdings das große Spanien, von Schweden mit 22,7 garnicht zu reden. Nach diesen Kriterien läuft in der Flüchtlingsverteilung etwas gewaltig falsch gegen Italien und Deutschland.

Natürlich kann man das nicht so ganz genau nehmen, denn z.B. die Schweiz und Norwegen haben eine Menge unbewohnbarer Bergregionen in der Fläche eingepreist.

Da wir hier auf "Wissen aktuell für Alle" sind, berichte ich über meinen Schock zu der Aussage eines Lehrers bezüglich der Wissensaneignung:

Neue Lerninhalte durfte ich bisher nie in die Hausaufgaben packen. Das garantiert, dass Schüler zu Hause zwar Gelerntes wiederholen, aber nichts selbst erarbeiten müssen. Wenn der gesamte Unterricht zu Hause stattfindet, ist das nicht mehr möglich. Viele Schüler scheitern aus verschiedenen Gründen am Lernen zu Hause, das kann an vielen lauten Geschwistern liegen oder am fehlenden WLAN. Manche weigern sich auch einfach.

https://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2020-05/homeschooling-lehrer-digitalisierung-schulsystem-chancengleichheit-videokonferenzen?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Wie sollen die Schüler je lernen, sich etwas Neues selbständig zu erschließen, wenn der Lehrer nicht kleine Denksportaufgaben für zu Hause aufgeben darf. Auch das "lest euch das schon mal für die nächste Stunde durch" war eine übliche Ansage im Zusammenhang mit Hausarbeiten bei unserern Lehrern. Das kann z.B. der Ausgleich für die Introvertierten sein, die das Geplapper der Extrovertierten in der Schule beim Lernen irritiert.
Liebe Grüße
von Uel

Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!
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Bevölkerungsdichte und mehr

Beitragvon Excubitor » Mi 13. Mai 2020, 19:36

Staber hat geschrieben:Tach !
Hier mal einen Überblick über die Bevölkerung der einzelnen Länder der Welt.In den Entwicklungsländern wächst die Bevölkerung rasant, reicht bald der Platz nicht mehr ?Da Bevölkerungen nicht unbegrenzt wachsen können, muss irgendwann jede Gesellschaft die Überalterung verkraften, die sich ergibt, wenn hohe Geburtenraten auf oder unter Bestandserhaltungsniveau absinken. Das Festhalten an hohen Geburtenraten zur Vermeidung von Überalterung ist ein Ponzi-Schema.

https://www.laenderdaten.info/bevoelkerungsdichte.php


Wie Uel schon geschrieben hat, höchst interessant. Und noch mehr Interessantes bekommt man, wenn man die einzelnen Länder mal anklickt. Nur so als kleiner Tipp zur Vertiefung ...
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SARS-CoV-2: "Die Wege des Virus"

Beitragvon Excubitor » Do 14. Mai 2020, 20:59

ZEIT ONLINE- "Sars-CoV-2: Die Wege des Virus"
"Das Coronavirus Sars-CoV-2 hat weltweit schon Hunderttausende getötet. Wie macht es das? Ein Blick in Rachen, Lunge, Blut und Herz

Die Infektion geschieht meist unbemerkt. Ein Mensch hustet, ein anderer atmet. Der Unterdruck eines tiefen Atemzugs zieht Sars-CoV-2 an, in den Mund, in den Rachen, in die Lunge. Oder ein Mensch fasst eine Türklinke an und sich danach ins Gesicht.

Aber was geschieht dann, wenn wir uns mit dem neuen Coronavirus angesteckt haben? Warum spüren viele Patientinnen und Patienten kaum, dass ihr Körper mit dem Erreger ringt, während manche kränkeln und andere sogar beatmet werden müssen? Und warum zeigen die Erkrankten mitunter so unterschiedliche Symptome? Tausende Wissenschaftler und Forscherinnen weltweit liefern seit Wochen in Echtzeit Ergebnisse. Sie versuchen, Antworten zu finden, die über Leben und Tod entscheiden können. ZEIT ONLINE zeichnet die Wege des Virus nach, in sieben Kapiteln.

[...]"


Alle sieben Kapitel unter der Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... 6Q9#page=1

Siehe dazu auch den Beitrag: "Das Virus kapert einen Teil des Immunsystems" unter viewtopic.php?f=66&t=2851&p=113288&sid=87c45cb31642941fb21bf99c9f18ef08#p113035 .
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SARS-CoV-2: Das Profil des Virus'

Beitragvon Excubitor » Mo 18. Mai 2020, 16:12

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Mutation könnte Virus abschwächenProfil von Sars-CoV-2: Woher das Coronavirus kommt und was es als nächstes tut"
"[...]

Sieben Corona-Stämme können auch Menschen infizieren
Jetzt zieht abermals ein Coronavirus um die Welt. Um die Pandemie zu bekämpfen, nehmen Forscher den neuen Erreger Sars-CoV-2 so gründlich wie möglich unter die Lupe. Dabei geht es ihnen nicht nur um seine Herkunft und molekularbiologischen Merkmale, sondern auch um seine mögliche Entwicklung und damit um den weiteren Verlauf des Seuchenzugs.

Diese begann höchstwahrscheinlich im Tierreich, denn Analysen des Erbguts (Genom) von Sars-CoV-2 zeigen, dass 69 Prozent seines genetischen Materials mit dem eines Virus übereinstimmen, der bei Fledermäusen aus einer Höhle in Yunnan gefunden wurde. Das deutet darauf hin, dass der Erreger aus Fledermäusen stammt.

Es gibt aber einen entscheidenden Unterschied: Die sogenannten Stachelproteine Spike-Proteine von Coronaviren haben einen Abschnitt – die sogenannte Rezeptorbindungsdomäne (RBD) –, der bewirkt, dass das Virus sehr effektiv in menschliche Zellen eindringen kann. Bei Fledermaus-Viren ist das Protein anders aufgebaut, deshalb können sie keine Menschen infizieren. Der Erreger muss sich also verändert haben. Vermutlich geschah das in einem Zwischenwirt, der aber noch unbekannt ist.

Heute sind Dutzende Corona-Stämme bekannt, von denen sieben auch Menschen infizieren können. Vier davon verursachen Erkältungen, drei aber lösen teilweise schwere bis tödliche Erkrankungen aus, nämlich SARS, das Nahost-Atmungssyndrom MERS und aktuell Covid-19. Ihr Genom besteht aus dem Biomolekül RNS (bei anderen Erregern ist es DNS).

Im Virenreich fallen Coronaviren durch eine Besonderheit auf: Sie besitzen einen genetischen Korrekturmechanismus, der verhindert, dass sich bei der Vervielfältigung ihres Erbguts Mutationen anhäufen, die den Erreger schwächen. Dies könnte der Grund dafür sein, dass Medikamente wie Ribavirin, die andere Viren stoppen können, gegen Sars-CoV-2 nicht wirken. Ihre Wirkstoffe führen Mutationen herbei, die die Erreger deaktivieren. Bei den Coronaviren dürfte der Korrekturmechanismus solche Veränderungen wieder ausmerzen.

Entscheidend für Verlauf ist, wie sich Erreger im Körper einnistet
Lange war unklar, wieso Sars-CoV-2 so unterschiedlich schwere Verläufe von Covid-19 auslöst und wie es viele der Infizierten tötet. Hier sehen die Forscher inzwischen klarer. Generell bindet das Virus mit seinem Stachelprotein an ein Biomolekül namens ACE2, das auf den Oberflächen vieler Körperzellen sitzt, insbesondere in den Lungenbläschen und dem Dünndarm, aber auch in den Blutgefässen, die alle Organe durchziehen. Einmal angedockt, durchbricht der Erreger die Membran der Wirtszelle, schleust sein Erbgut in deren Inneres und zwingt sie, mit ihrer molekularen Maschinerie neue Viruspartikel zu produzieren. Diese verlassen die Zelle und können nun zahlreiche weitere Zellen befallen.

Entscheidend für den Verlauf von Covid-19 ist indes, wie sich der Erreger im Körper einnistet. „Erreichen uns zehn Viruspartikel vom Husten eines weiter entfernten Gegenübers, könnten diese eine Infektion im Hals auslösen“, erklärt der Pathologe Shu-Yuan Xiao von der University of Chicago. „Die dort befindlichen Flimmerhärchen werden aber wahrscheinlich ihre Arbeit tun und die Eindringlinge zügig beseitigen.“ Huste unser Gegenüber aus größerer Nähe jedoch 100 Viruspartikel in unsere Richtung, schaffen es manche möglicherweise bis in die Lunge.

Folglich kann die Krankheit im Rachen oder in der Nase beginnen, einen Husten auslösen und den Geschmacks- und Geruchssinn lahmlegen, dann endet dort die Infektion. Dabei gelangen Viren aus dem Rachen in den Speichel, noch bevor Symptome auftreten, und stecken per Tröpfcheninfektion andere Menschen an. Oder der Erreger erreicht gleich zu Beginn oder im Verlauf der Erkrankung die Lunge.
Häufig reagiert das Abwehrsystem zu heftig
Möglicherweise lässt eine Art Immunschwäche den Eindringling gewähren. Die meisten Infizierten bilden Antikörper, die sich mit dem Virus verbinden und es so hindern, in eine Zelle einzudringen. „Aber einige Menschen sind anscheinend nicht in der Lage, diese Antikörper zu bilden“, konstatiert der Infektiologe Clemens-Martin Wendtner vom Münchner Klinikum Schwabing. Das könne der Grund dafür sein, dass sich manche mit leichten Symptomen kurzfristig erholen, während bei anderen eine schwere Lungenerkrankung einsetzt.

[...]

Mutation könnte Virus abschwächen
[...] Natürlich gilt es weiterhin, durch geeignete Maßnahmen Neuansteckungen möglichst zu unterbinden. Ein wichtiger Faktor ist aber auch die künftige Entwicklung des Erregers. Wie bei allen Viren verändert sich auch bei Sars-CoV-2 das Erbgut – das heißt, es mutiert. Noch aber ist unklar, in welche Richtung dies geschieht. Coronaviren ordnen ihr genetisches Material häufig neu an und tauschen auch Stücke ihrer RNA mit anderen Coronaviren aus. Treffen zwei Viren in derselben Zelle zusammen, könnten so Varianten entstehen, die sowohl neue Zelltypen infizieren als auch auf andere Spezies überspringen können.

Einige Forscher hoffen jedoch, dass sich das Virus durch eine Reihe von Mutationen besser an den Menschen anpasst und sich dabei mit der Zeit abschwächt. Zwar besteht die Gefahr, dass es ansteckender wird, dafür aber weniger tödlich. So geschah es vermutlich beim sogenannten OC43-Coronavirus, wie Virologen der belgischen Universität Leuven herausfanden. Es löst beim Menschen Erkältungen aus, könnte in der Vergangenheit aber ein Killer gewesen sein. OC43 ging vermutlich um 1890 von Kühen, die es wiederum von Mäusen hatten, auf den Menschen über. Dann könnte es eine Pandemie ausgelöst haben, an der 1889 bis 1890 weltweit mehr als eine Million Menschen starben. Zuvor hatte dies als Influenza-Ausbruch gegolten.

Noch ist unklar, ob bei Sars-CoV-2 etwas Ähnliches passieren könnte. Jedenfalls fanden Forscher laut „Nature“ noch keine Anzeichen für eine solche Schwächung, denn vermutlich auf Grund des effizienten genetischen Reparaturmechanismus mutiert das Virus nur langsam.

Irgendwann könnte Sars-CoV-2 erkältungsähnliche Erkrankungen auslösen
Deshalb könnte die Pandemie so weiterlaufen, wie es der Epidemiologe Klaus Stöhr von der Weltgesundheitsorganisation WHO skizziert. „Das wahrscheinlichste Szenario ist, dass sich das Virus weiter ausbreiten und in relativ kurzer Zeit den größten Teil der Weltbevölkerung befallen wird“, mutmaßt Stöhr. Dabei entwickeln immer mehr Menschen Antikörper gegen den Erreger. Weil das Virus nicht schnell mutiert, behalten Infizierte diesen Schutz.

Wie die vier milden Coronaviren würde Sars-CoV-2 dann ständig zirkulieren und erkältungsähnliche Erkrankungen verursachen, so Stöhr weiter. Aus diesem Grund seien Impfstoffe nicht notwendig. Dies widerspricht der von den meisten Experten vertretenen Ansicht, dass nur ein Impfstoff die Pandemie beenden kann.

Wie auch immer diese endet, führt sie uns doch vor Augen, dass in der Natur noch mehr gefährlich Erreger lauern. Entsprechend gilt in der Fachwelt als gewiss, dass irgendwann ein neuer Seuchenzug entsteht. „Es wird noch mehr passieren“, orakelt der Evolutionsbiologe Andrew Rambaut von der Universität Edinburgh. „Entweder tut es das schon da draußen, oder es ist in der Entstehung.""


Sehr ausführlich dazu die Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/news/mu ... GESUNDHEIT


Kommentar
Mir sind das, was die zukünftige Entwicklung des Virus' angeht, einfach zu viele Vermutungen und zu wenig Fakten. Eine Hoffnung ist zwar schön und gut für die Psyche, aber eben nur eine Hoffnung.

Bislang ist es so, wie in der viralen Welt üblich, dass ein Virus, sobald es seine, bei SARS-CoV-2 RNA (oder DNA, je nach Virus-Typ) in eine menschliche oder andere Zelle abgegeben hat, diese bis zu deren absoluter Erschöpfung zur Produktion weiterer viraler RNA (DNA) anregt, d. h. im Klartext, sich vermehrt bis die viral ausgenutzte Zelle stirbt. Das ist das Grundprinzip. Im inneren des befallenen Organismus findet ein Wettlauf mit der Zeit statt. Vereinfacht ausgedrückt, das Virus kann aufgrund seines Profils nur an Stellen des Körpers gelangen die für den Organismus im Ganzen eher unschädlich sind (dann gibt es nur leichte Erkrankungen), der Körper bildet rechtzeitig Antikörper, die für Immunität sorgen, oder er hat verloren für den Fall, dass das Virus lebensnotwendige Systeme befallen kann. Den Wirt schnell zu killen ist zwar nicht wirklich im Sinn des Virus, aber grundsätzlich von der Systematik her bei einigen Viren erst einmal so angelegt, weshalb ein gefährliches Virus zur Verbreitung ja ständig neue Wirte benötigt. Erst mit der Zeit können (nicht müssen) sich Mutationen herausbilden, welche es zulassen, dass ein Virus einen Wirt länger für seine Zwecke der Vermehrung verwenden, und dieser dann auch länger überleben kann, was sowohl internen Abwehrmechanismen des Organismus eine Chance verschafft, als auch die externe Möglichkeit zur Entwicklung eines Impfstoffs eröffnet.
Das einzige was in dem Zusammenhang bislang Fakt zu sein scheint, ist, dass das bei SARS-CoV-2 alles recht langsam vonstatten geht, was für den Fall möglicher gefährlicher Mutationen natürlich ein positiver Vorgang ist.
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