Warnungen betr. Gefahren für die Gesundheit - Vorsorge-Infos

Hier können aktuelle Themen getrennt voneinander auf gesonderten threads erörtert werden.

Covid-2019: Face Shields keine gleichwertige Alternative ...

Beitragvon Excubitor » Di 26. Mai 2020, 19:44

... für Mund-Nasen-Schutz.

stern - "Covid-19: Immer mehr Menschen greifen zu Face Shields – sind sie so wirkungsvoll wie ein Mundschutz?
"Sogenannte Face Shields sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Ob sie mehr nützen als ein Mund-Nasen-Schutz, ist jedoch fraglich. Das Robert Koch-Institut rät zu Stoffmasken.

Neben Mund-Nasen-Bedeckungen scheinen immer mehr Menschen nun auch auf einen anderen Schutz zurückzugreifen: sogenannte Face Shields. Face Shields bestehen aus Plexiglas und werden mit einem Gummiband an der Stirn befestigt. Fraglich ist aber, ob sie mehr Sicherheit bieten als ein gewöhnlicher Mund-Nasen-Schutz.

Die Vorteile des Face Shields klingen erst einmal verlockend. Da der Schutz im Gegensatz zur Mund-Nasen-Bedeckung an den Seiten offen ist, lässt es sich laut "Ökotest" besser atmen, es komme nicht zu Druckstellen hinter den Ohren oder Beschlagen der Brille und der Plastikschutz sei leichter zu reinigen. Ein großer Vorteil sei außerdem, dass die Scheibe auch über die Augen reicht. Dadurch können keine Erreger in das Auge gelangen.

Robert Koch-Institut: "Keine gleichwertige Alternative"

Das Robert Koch-Institut aber empfiehlt deutlich das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes statt eines Face Shields. Laut des Instituts bewerben Hersteller die Face Shields, ohne einen Beleg dafür zu haben, dass sie genauso gut wie eine Mund-Nasen-Bedeckung schützen. Eine richtig sitzende und eng anliegende Stoffbedeckung vor Mund und Nase reduziere die Geschwindigkeit des Atemstroms und den Speichel- und Schleimtröpfchenauswurf. Visiere dagegen könnten nur die direkt auf die Scheibe auftreffenden Tröpfchen abfangen.

"Die Verwendung von Visieren kann daher nach unserem Dafürhalten nicht als gleichwertige Alternative zur MNB (Mund-Nasen-Bedeckung) angesehen werden", stellt das Robert Koch-Institut auf seiner Homepage klar.

Und auch der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach äußerte auf Twitter seine Meinung zu den Face Shields. Bei Aerosolübertragungen, also Schwebeteilchen in der Luft, brächten Face Shields "so gut wie nichts", schrieb er. In Cafés, wenn also beispielsweise die Bedienung ein Face Shield trägt, leite dieses die Aerosole womöglich "gezielt auf den Kuchen und die Gäste".

Quellen: Robert Koch-Institut, "Ökotest", Twitter / Karl Lauterbach

Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... li=BBqg6Q9


Kommentar
Nicht nur, dass der möglicherweise infektiöse Atem-Luftstrom der ein Visier tragenden Person direkt auf Gegenstände und andere Personen seitlich und unterhalb des Visiers gelangen kann, sondern auch die dieses tragende Person selbst atmet am Visier vorbeiströmende, möglicherweise durch belastete Aerosole kontaminierte, Atemluft, die sie völlig ungefiltert aufnimmt.
Ein Plexiglas-Visier kann also niemals eine gleichwertige Alternative für einen Mund-Nasen-Schutz sein, wenn es darum geht virales Material davon abzuhalten an und in den Körper zu gelangen, da dessen Schutzwirkung in dieser Hinsicht viel zu eingeschränkt, also zu gering ist.

Ein solches Visier wird beispielsweise in der Pathologie als Spritzschutz beim Obduzieren von Leichen verwendet. Da, wo es nicht um kontaminierte Atemluft geht, macht es Sinn ...

Wenn Sie sich schon so ein Ding gekauft haben, setzten Sie es einfach auf, wenn Sie stark wasserhaltiges Fleisch in eine heiße Pfanne geben. Dann schützt es Ihr Gesicht vor spritzendem Fett ...



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Covid-2019: Wesentlich höhere Ansteckungsgefahr ...

Beitragvon Excubitor » Di 26. Mai 2020, 21:27

... in geschlossenen Räumen

Einer japanischen Studie zufolge ist die Ansteckungswahrscheinlichkeit in geschlossenen Räumen um das 18,7-Fache höher als im Freien.


Siehe dazu die Ergebnisse der Studie, veröffentlicht am 16.04.2020 unter: (Dabei handelt es sich um ein Preprint, also noch nicht von anderen Wissenschaftlern geprüfte Ergebnisse, die noch evaluiert werden müssen.)
Medrxiv.org - "Closed environments facilitate secondary transmission of coronavirus disease 2019 (COVID-19)"
Medrxiv.org - "Geschlossene Umgebungen erleichtern die sekundäre Übertragung der Coronavirus-Krankheit 2019 (COVID-19)"
https://www.medrxiv.org/content/10.1101 ... 20029272v2

Hinweis:
:arrow: Deshalb, je kleiner der Raum und desto größer die Anzahl der sich darin befindenden Personen: lüften, lüften, lüften, oder noch besser für gleichmäßigen Luftaustausch sorgen :!:
:arrow: Achten Sie unbedingt darauf, wenn Sie beispielsweise ein Restaurant oder einen Friseur aufsuchen, ob dieses Problem beachtet und dort für Frischluft gesorgt wird
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SARS-CoV-2: Was bislang bekannt ist - Eine Zusammenfassung

Beitragvon Excubitor » Mi 27. Mai 2020, 17:14

Tagesspiegel - "Dem Coronavirus auf der Spur: Was Forscher in den Wochen seit dem ersten Ausbruch gelernt haben"
"[...]

1. Was über die Ansteckung bekannt ist

[...]

Heute gelten winzige Tröpfchen, die beim Husten, Niesen, Singen, Schreien aber auch Sprechen entstehen, als wichtigster Übertragungsweg. Auch Viruspartikel enthaltende sogenannte Aerosole – die deutlich länger als ein Tropfen in der Luft schweben – könnten Übertragungen bedingen. Im Freien oder bei guter Lüftung können diese sich besser verflüchtigen als in engen, geschlossenen Räumen.

Auch Personen, die kaum oder keine Symptome haben, können Überträger sein. Das Virus vermehrt sich in der ersten, milden Krankheitsphase vor allem im oberen Rachenraum. Von dort kann es leichter zu anderen Menschen gelangen, als wenn es nur tief in der Lunge säße.

2. Wie gefährdet sind Älteren – wie gefährlich die Jüngeren?

In der frühen Phase der Epidemie galten Kinder als quasi immun. Zum Teil wurde vermutet, dass sie sich viel seltener anstecken als Erwachsene, möglicherweise weil ihnen die Moleküle, die das Virus in die Zelle einschleusen, fehlen könnten. Inzwischen gilt als sicher, dass sie sich häufig anstecken und das Virus auch weitergeben.

Schwere Verläufe sind bei Kindern selbst nach wie vor selten – es gibt sie aber, auch Todesfälle. Einige Kinder werden von einer systemischen Gefäßentzündung heimgesucht, die dem Kawasaki-Syndrom ähnelt (dessen Auslöser bisher unbekannt ist) und das Folgeschäden wie Aneurysmen an den Herzkranzgefäßen bedingen kann. Unklar ist weiterhin, welche Rolle Kinder als Überträger spielen.

Ergebnisse aus Christian Drostens Labor an der Charité legen nahe, dass ihre Rolle vergleichbar mit der von Erwachsenen sein könnte. Es gibt aber auch Hinweise, etwa aus Italien, dass Kinder tatsächlich weniger erkranken könnten und auch seltener Überträger wären.

Am Montag zitierte die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) eine neue Studie der Unikliniken Heidelberg, Tübingen, Freiburg und Ulm, nach der es „Signale“ gebe, „wonach Kinder bis zehn Jahre als Überträger eine untergeordnete Rolle spielen“.

Von Anfang an war offensichtlich, dass ältere Menschen ein erhöhtes Risiko für schwere und auch tödliche Verläufe haben. Gründe dafür sind das mit zunehmendem Alter weniger aktive Immunsystem, Vorerkrankungen und Lebensstilfaktoren wie Rauchen oder Übergewicht. Tatsächlich sind bislang sehr viele der Verstorbenen hochbetagt und gesundheitlich vorbelastet.

Geändert hat sich die Beurteilung der Anfälligkeit von Asthmapatienten. Anfangs galt sie als hoch, inzwischen gibt es Hinweise, dass diese Personengruppe sogar weniger gefährdet ist, weil ihre Medikamente dazu beitragen, dass es auf den Schleimhäuten weniger Eintrittspforten-Moleküle für das Virus gibt.

3. Sind Genesene wirklich immun?
Normalerweise wird davon ausgegangen, dass, wer eine Krankheit überstanden hat, danach immun gegen sie ist. Dieser Schutz durch einen Vorrat an Antikörpern und langlebigen Zellen im Immunsystem, die sich an den Erreger erinnern und bei erneutem Befall schnell wieder eine Immunreaktion lostreten können, hält aber nur in Ausnahmefällen lebenslang.

[...]

Die Sicht, inwiefern Genesene immun gegen Sars-CoV-2 sind, hat sich im Laufe der vergangenen Wochen immer wieder leicht geändert.

So gab es Befunde, wo bei solchen Personen gar keine Antikörper gefunden wurden, zudem Einzelfälle, in denen Genesene offenbar neu erkrankten. Dies bleibt ein wichtiger offener Punkt der Forschung, um beurteilen zu können, ob sich mit der Zeit in der Bevölkerung eine „Herdenimmunität“ verbreitet, die die Ausbreitung des Virus verlangsamen würde.

Auch, ob man Impfstoffe findet, die viele oder alle Geimpften immun machen, hängt mit davon ab.

[...]

4. So hat sich die Einschätzung zu Masken verändert

[...]

Inzwischen gelten auch offiziell sogar selbst gemachte Masken als so sinnvoll, dass sie akzeptiert werden, wo die inzwischen eingeführte Maskenpflicht gilt – auch das ist wieder weniger wissenschaftsbasiert als weiterhin dadurch bedingt, dass es nicht genügend professionelle Einweg- und wiederverwendbare Masken gibt.

Der medizinische Mund-Nasen-Schutz (Chirurgenmaske) schützt bei richtiger Anwendung Personen in der Nähe sehr effektiv. Die Träger schützt er weit weniger gut. Ähnliches gilt für Stoffmasken, wenn sie gut sitzen. FFP-2 und FFP-3-Masken sind konzipiert, um das Einatmen kleinster Partikel – auch Viren – durch den Träger zu reduzieren.

Wenn sie ein Ausatmungsventil haben, können von Infizierten aber relevante Mengen Keime in die Außenluft geraten. Auf allen Masken können sich beim Gebrauch Keime absetzen.

5. Das Virus schädigt mehr als nur die Lunge

[...]

Nachgewiesen oder hoch wahrscheinlich sind Schäden an Herz und Gefäßen, bedingt wohl vor allem durch massive Immunreaktionen und infarktartige Gefäßverstopfungen, die auf eine veränderte Produktion von Gerinnungsfaktoren durch das Virus zurückgehen und etwa die Nieren stark beeinträchtigen können.

Auch Nervenzellen können geschädigt werden. Selten kommt es auch zu Entzündungen im Gehirn. Ein Befall der Bereiche im Hirnstamm, die die Atmung regulieren, könnte dafür verantwortlich sein, dass manche Patienten einen Atemstillstand erleiden. Auch Hautreaktionen sind beschrieben worden. Nach einem schweren Verlauf erholen sich viele Patienten nur sehr langsam. Über Langzeitfolgen weiß man wenig, weil es die Krankheit noch nicht lange gibt. Viele Erkrankte scheinen aber vollständig zu genesen.

[...]

6. Ansteckung: Von kaum gefährlich bis hochansteckend

An dem Tag, als in Stockdorf die erste Ansteckung von Mensch zu Mensch in Europa nachgewiesen wurde, twitterte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), das Risiko einer Ausbreitung sei gering. Er berief sich auf Experten aus Virologie und Epidemiologie.

Heute ist klar, dass die Krankheit hochansteckend ist. Ohne Maßnahmen wie Social Distancing, Hygiene und Atemschutz kann eine Person im Schnitt deutlich mehr als zwei weitere anstecken – was ungebremst zu einer massiven Epidemie führen würde. Zur hohen Virulenz trägt bei, dass sich das Virus massiv vermehren kann, ohne dass Betroffene sich besonders krank fühlen.

7. Wie Forscher in die Zukunft blicken

[...]

Die Vorhersage des Harvard-Epidemiologen Marc Lipsitch, dass sich über zwei bis drei Jahre 70 Prozent der Weltbevölkerung infizieren könnten, ist nach wie vor plausibel – wenn die damit erhoffte Immunisierung nicht schon vorher über Impfungen möglich wird.

Sicher ist wohl, dass die unmittelbare Zukunft der Menschheit in vielen Bereichen anders aussehen wird, als wenn es die Pandemie nicht gegeben hätte: Der Infektionsschutz dürfte lange eine größere Rolle spielen. Masken werden präsent bleiben, das Homeoffice wird die Arbeitswelt nachhaltig verändert haben.

Der Kampf gegen das Virus wird so viel Geld und Kraft gekostet haben, dass die Folgen jahrelang spürbar bleiben werden. Aber auch die Werte internationaler Kooperation, gegenseitiger Hilfe und wissenschaftlichen Austausches könnten nachhaltig zu den Lehren aus „Corona“ gehören.

Zum vollständigen Artikel:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... li=BBqg6Q9


Ergänzend sei noch erwähnt, dass die Frage einer Infektiosität nach Genesung geklärt scheint: Siehe dazu viewtopic.php?f=66&t=2567&start=680#p113651 )

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SARS-CoV-2: Bei Aerosolen ist die Abstandsregel nutzlos

Beitragvon Excubitor » Do 28. Mai 2020, 17:26

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Corona-Ansteckung durch die Luft - "Büro, Restaurant, Schule: Wo Aerosole schweben, hilft auch die Abstandsregel nicht""
"[...]

Abstand halten, häufig und sorgfältig die Hände waschen, nicht im Gesicht fummeln und in die Armbeuge husten oder niesen – so einfach und effektiv schien der Ansteckungsschutz im Alltag zu Beginn der Corona-Pandemie. Tröpfchen- und Schmierinfektion würden sich so größtenteils verhindern lassen.

[...]

Es genügt nicht, wie wir inzwischen wissen. Denn neben den „großen“ Tröpfchen, die ein Infizierter aus Mund und Nase absondert, stößt er beim Sprechen und Atmen auch feuchte Wölkchen mit feinen Schwebeteilchen aus. Diese sogenannten Aerosole sind oft nur einen Mikrometer groß, das ist ein Tausendstel Millimeter. Mit ihnen schweben auch die Coronaviren mehrere Stunden in der Luft.

Aerosole sind maßgebliche Infektionsquelle
Auch Deutschlands „Chefvirologe“ Christian Drosten kam zunehmend zu der Überzeugung, dass neben der Tröpfcheninfektion Aerosole eine große Rolle im Infektionsgeschehen spielen. Am Anfang der Pandemie hielt er sie für zweitrangig. Erst Mitte Mai sagte er in seinem Podcast, dass vermutlich fast die Hälfte der Sars-CoV-2-Infektionen auf Aerosole zurückzuführen sei. Er schätze den Anteil von Tröpfchen und Aerosolen auf je 45 Prozent, zehn Prozent der Infektionen gingen auf virenbehaftete Oberflächen zurück.

Wie weit die Coronaviren mit ihren winzigen, quasi gewichtslosen Aerosol-Trägern kommen, wie lang sie sich halten, wie ansteckend sie sind und welche Virenmengen für eine Infektion nötig sind, darüber herrscht noch keine Klarheit. Vor allem kommt es darauf an, wo die Aerosole schweben.

Harmlos im Freien, gefährlich in geschlossenen Räumen
Im Park, am Strand, im Biergarten lösen sich die Aerosole sehr schnell in ihre Bestandteile auf. Sie werden durch die Luftbewegung verdünnt. In der Sonne verdunsten die Viren auch schnell, oder sind als Einzelkämpfer zu schwach für die Eroberung eines neuen Opfers. Wer also beim Spazierengehen dem ein oder anderen keuchenden Jogger begegnet, muss dessen Aerosole nicht fürchten. Aber: Wenn bei einem Open-Air-Konzert Tausende die Texte mitgrölen, werden die Einzelkämpfer ganz schnell wieder zu einer ansteckenden Viren-Armee. Und in dieser Situation schweben auch nicht nur Aerosole, sondern fliegen auch jede Menge Tröpfchen

Grundsätzlich anders sieht es in geschlossenen Räumen aus, wie inzwischen eine ganze Reihe von Beobachtungsstudien gezeigt haben: In Räumen ohne häufiges Lüften oder dort, wo eine Klimaanlage die Luft nur umwälzt, aber nicht komplett austauscht, bleiben auch infektiöse Coronaviren in der Luft – vermutlich mehrere Stunden.

Lernen von der Intensivstation
Welche Rolle Aerosole bei der Verbreitung von Sars-CoV-2-Viren spielen, ist in einem Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) festgehalten.

Das Kapitel über infektiöse Aerosolbildung bestätigt, dass die Viren in den winzigen Schwebepartikeln von gerade mal einem Mikrometer Durchmesser mehrere Stunden in einem Krankenzimmer hängen können. Autor Jens Geiseler sagt: „Die Viren sind noch da, selbst wenn der Covid-19-Patient den Raum längst verlassen hat. Je nachdem, wie hoch die Virenlast ist und wieviel Zeit vergangen ist, kann sich jeder anstecken, der sich ungeschützt in diesem Raum aufhält.“

Die Halbwertszeit von Sars-CoV-2-Viren liege bei 1,1 Stunden. Die realistische Überlebenszeit und Ansteckungsgefahr von Viren in Aerosolen betrage maximal drei Stunden, wie eine erste Studie zu Sars-CoV-2 in der Luft ergab. Unter Laborbedingungen haben US-Forscher schon festgestellt, dass Sars-CoV-2-Viren bis zu 16 Stunden in der Luft schweben."

Ausführlich dazu die Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/news/bu ... 39713.html


Positionspapiere und Studienergebnisse:
https://pneumologie.de/publikationen/po ... piere/?L=0 (Das entsprechende Positionspapier wird leider nicht aufgefunden, nur Error 404, ist vielleicht in Bearbeitung)

"The New England Journal of Medicine - "Aerosol and Surface Stability of SARS-CoV-2 as Compared with SARS-CoV-1"
"The New England Journal of Medicine - "Aerosol- und Oberflächenstabilität von SARS-CoV-2 im Vergleich zu SARS-CoV-1"
https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMc2004973

Medrxiv.org - "Comparative dynamic aerosol efficiencies of three emergent coronaviruses and the unusual persistence of SARS-CoV-2 in aerosol suspensions"
Medrxiv.org - "Vergleichende dynamische Aerosoleffizienz von drei emergenten Coronaviren und die ungewöhnliche Persistenz von SARS-CoV-2 in Aerosolsuspensionen"
https://www.medrxiv.org/content/10.1101 ... 20063784v1

Siehe zur Ansteckungsgefahr in geschlossenen Räumen auch:
viewtopic.php?f=66&t=2567&start=690#p113676


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Covid-2019: Risiko Alltagsmasken

Beitragvon Excubitor » Do 28. Mai 2020, 19:15

Tagesspiegel - "Alltagsmasken gegen das Coronavirus: Welche Stoffe bei Atemmasken gefährlich sein könnten"
"[...]

Ausgangsmaterial der textilen Alltagsmasken ist vielfach ein Gemisch aus Baumwolle und Polyester, Nylon oder Viskose. Potenziell problematisch seien – neben der möglichen Schadstoffbelastung der Baumwolle durch Pestizide – vor allem die weiteren Veredelungsschritte bis hin zur Färbung oder dem Aufdruck eines Logos, erklärt RWTH-Wissenschaftler Schmelzeisen.

Diese Verarbeitungsschritte benötigten zahlreiche Chemikalien, erklärt er und rät dazu, eine Maske vor dem ersten Tragen zu waschen. „In der Vergangenheit waren Community-Masken in Europa nur als Nischenprodukte am Markt vorhanden“, sagt Kristina Fuhrmann, Abteilungsleiterin Textilien und Persönliche Schutzausrüstung beim Tüv Rheinland. „Aktuell kann man daher nur schwer von belastbaren Erfahrungen sprechen, was Qualität und Sicherheit der Produkte betrifft.“

Masken sind juristisch wie Socken zu behandeln
Rechtlich sind Community-Masken Bekleidungsstücke. Sie unterliegen als solche dem Produktsicherheitsgesetz (ProdSG). „Stoffmasken zum Mund-Nasen-Schutz können in dieselbe Kategorie eingeordnet werden, wie alle anderen Textilien, die nicht nur vorübergehend mit dem menschlichen Körper in Berührung kommen, wie Jeans, Hemden oder auch Bettwäsche“, bestätigt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in Braunschweig.

Oder Socken. Das ProdSG regelt außerdem, dass Gebrauchsanleitungen und Sicherheitshinweise in deutscher Sprache verfasst sein müssen. Auch die Kontaktanschrift des Herstellers oder Importeurs müssen am Produkt angebracht werden.

Nicht vorgeschrieben ist hingegen, das Herkunftsland der verwendeten Baumwolle anzugeben. Informationen zur Herkunft, den Herstellungsbedingungen oder allergierelevante Angaben seien keine verpflichtenden Kennzeichnungselemente, so das BVL. Zuständig für die Kontrolle sind die zuständigen Behörden der Bundesländer. Auf Bundesebene, so die Behörde, lägen keine Daten aus aktuellen Untersuchungen vor.

Welche Farbstoffe sind gefährlich?
Als Bedarfsgegenstände fallen die Masken auch unter die Vorschriften des Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuches (LFGB). Solche Produkte dürfen grundsätzlich nicht die Gesundheit des Menschen gefährden. Toxikologisch relevante Stoffe, die beim Tragen in bedenklichen Mengen in Berührung mit dem Menschen kommen können, sind nicht erlaubt.

Kritisch für Produkte, die mit der Haut in Kontakt kommen, seien Azo-Farbstoffe, Weichmacher (Phthalate), Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe, Chlorphenole oder Schwermetalle, erklärt Fuhrmann. „Unsere Prüfgrundlage enthält aber nicht nur verbotene, sondern auch nicht reglementierte Substanzen, wie kariogene oder allergisierende Dispersionsfarbstoffe, die der menschlichen Gesundheit schaden könnten.“ Auf europäischer Ebene regelt außerdem die Verordnung zur Registrierung, Bewertung und Zulassung von Chemikalien die Verwendung von Chemikalien in Textilien.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung, welches für die Bewertung von stofflichen Risiken zuständig ist, weist vorsorglich darauf hin, dass Textilien eine Vielzahl von chemischen Substanzen enthalten können. Manchmal blieben nach der Herstellung Rückstände dieser Chemikalien auf den Textilien zurück, die beim Tragen freigesetzt werden könnten.

„Die weltweit produzierten Textilien für den europäischen Markt sind in den vergangenen 15 bis 20 Jahren deutlich sicherer geworden“, sagt Benedikt Hendan vom Tüv Süd. Die Textilproduktion sei immerhin die globalisierteste der Welt. „Qualitätskontrollen und ein stringentes Qualitätsmanagement sind teuer und aufwendig“, betont RWTH-Manager Schmelzeisen. „Unternehmen brauchen Testmöglichkeiten und Beratung.“

Vollkommen unreguliert bleiben die unzähligen am Küchentisch produzierten Gesichtsschützer, zusammengefrickelt aus alten Tischdecken oder unmodern gewordenen Gardinen. „Wer sich selbst Masken näht, muss keine Regeln beachten“, erklärt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Für die teilweise über das Internet vertriebene Wohnzimmerproduktion gibt es weder Tests noch ein Qualitätsmanagement."

Ausführlich dazu die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... 6Q9#page=2

Kommentar
Ich hätte mir die Warnung etwas konkreter gewünscht.
Deshalb hier meine Empfehlung: Die für die Gesundheit gefährlichen Azo-Farbstoffe treten meist als Schwarz, Dunkelblau, Rot oder Orange in Erscheinung. Am häufigsten soll man die immer noch in asiatischen Produkten finden, und dann zumeist in schwarzen oder dunkelblauen Stoffen (gerne mal in schwarzen Jeans von Billig-Anbietern).
Verwenden Sie also beispielsweise schwarze Schutzmasken aus China, sollten Sie sich vergewissern, dass diese geprüft worden und nach dem ProdSG (Produktsicherheitsgesetzt) zertifiziert sind.


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Covid-2019: Doppeltes Risiko - Sommer und Corona

Beitragvon Excubitor » Do 28. Mai 2020, 20:46

Eingangsbeitrag aus Panorama herüber kopiert:

Excubitor hat geschrieben:Wunderweib - "Neue Hitzewelle 2020: Der heißeste Sommer aller Zeiten droht!"
"[...]

Wetterexperten prophezeien Sommer mit Rekordhitze
Meteorologen der US-Wetterbehörde NOAA prophezeien auf Grundlage von Computer-Simulationen jedenfalls schon jetzt, dass in den kommenden Monaten Hitzerekorde gebrochen werden könnten. Und die Experten gehen sogar noch weiter: Unter Umständen könnte dieser Sommer einer der heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden.

Auch die Zahlen des britischen Wetterdienstes "Met Office" deuten rekordverdächtige Werte und Temperaturen über 40 Grad an! "Das ist eine schlimme Prognose", so Diplom-Meteorologe Dominik Jung von "wetter.net". Ebenso erschreckend: Die Daten von "Met Office" zeigen außerdem, dass die vergangenen fünf Jahre die Top 5 der heißesten Jahre seit Wetteraufzeichnung darstellen.

Heißer Sommer könnte extreme Folgen haben
Ob der Sommer 2020 am Ende des Jahres tatsächlich auf Platz 1 landen wird, ist bis jetzt noch nicht sicher, schließlich handelt es sich nur um eine Prognose. Doch Dominik Jung stellt klar: "Damals hatten die Kollegen aus Großbritannien für 2019 eine Abweichung von 1,10 Grad Celsius prognostiziert. Aktuell liegen wir bei 1,11 Grad Celsius. Das war wirklich eine hervorragende Prognose. Sollte das in 2020 ähnlich gut laufen, dann kann man sich jetzt schon ausmalen was das bedeutet."

[...]"

Quelle:
https://www.msn.com/de-de/wetter/topges ... li=BBqg6Q9


Kommentar
Dann hoffen wir mal besser, dass die nicht Recht behalten ...
Im Hinblick darauf, dass die Virus-Problematik gänzlich ungelöst ist, wäre das nicht auch noch zu verkraften ...


Brigitte - "Experten warnen: Warum der Hitzesommer zu Corona-Zeiten so gefährlich wird"
"Der Hitzesommer 2020 steht vor der Tür – und Wetter-Experten befürchten, es könnte eins der heißesten Jahre seit Aufzeichung werden. Gefährlich wird es, wenn Hitze und Corona aufeinandertreffen.

[...]

Warum ist der warme Sommer kein Grund zur Freude? Dieses Jahr könnte insbesondere die Kombination mit der Coronakrise heikel werden. Die WMO ruft die Städte daher schon jetzt dazu auf, sich auf die Hitzewelle vorzubereiten. Vor allem müsste der Schutz der Bürger schon jetzt im Fokus stehen.

Das könnte eine Herausforderung werden. Schließlich können geltende Schutzmaßnahmen dieses Jahr flach fallen: Bei Hitze wird den Menschen meist empfohlen, klimatisierte Orte wie Einkaufszentren aufzusuchen. Zu Zeiten von Corona sind überfüllte und vor allem geschlossene Räume jedoch zu meiden.

Hinzu kommt, dass ausgerechnet die Menschen, die für Hitze besonders anfällig sind, auch in die Risikogruppe für das Coronavirus fallen: Insbesondere ältere Menschen kommen mit heißen Temperaturen meist weniger gut klar. Deswegen wurden Angehörige die letzten Jahre dazu aufgerufen, mehr aufeinander zu achten. Sprich: Nachbarn und Verwandten öfter mal einen Besuch abzustatten, um nach dem Rechten zu sehen. Auch diese Empfehlung wird zur Coronakrise schwieriger.

Das dritte Problem sieht die WMO in den Krankenhäusern. Sollten die Corona-Fälle wieder ansteigen, seien weniger Kapazitäten für Patienten mit Hitzschlag frei. Zudem scheuen sich Menschen derzeit, eine Praxis aufzusuchen – weshalb jüngst bereits Fachärzte Alarm schlugen.

Um den Problemen eines möglichen Hitzesommers 2020 frühzeitig entgegenzuwirken, hat sich die Weltwetterorganisation bereits mit der WHO besprochen. Gemeinsam wurde eine Checkliste für eine Hitzewelle ausgearbeitet.

Einige Auszüge des kompletten Ideenpakets der WHO und WMO lauten:

- Hitze meiden: Im Schatten bleiben, zwei bis drei Stunden im Kühlen aufhalten, keine Tiere und Kinder im Auto lassen

- Wohnräume kühlen: Nachts gut durchlüften, elektrische Geräte ausschalten, Rollläden herunterlassen

- Auf leichte Kleidung und Erfrischungen achten: Ausreichend Wasser trinken, zur Abkühlung duschen, auf luftige Kleidung und Bettwäsche umsteigen

- Corona-Regeln auch bei Hitze einhalten: Hände waschen, Abstand halten, nicht ins Gesicht fassen, in Ellenbogen husten oder niesen

- Aufeinander achten: Trotz Abstand miteinander Kontakt halten und nach besonders gefährdeten Menschen sehen

- Auf sich achten: Bei Unwohlsein nicht scheuen, Hilfe zu suchen! Bei Überhitzung in den Schatten gehen, Wasser trinken, bei anhaltendem Fieber einen Arzt rufen, dasselbe gilt bei Muskelkrämpfen und Anzeichen eines Hitzschlags

- Risikogruppen kennen: Ältere Menschen und Vorerkrankte sind für das Coronavirus und hitzebedingte Erkrankungen anfälliger, hier besonders aufeinander achten."


Quelle:
https://www.msn.com/de-de/wetter/topges ... li=BBqg6Q9

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SARS-CoV-2: "Die Gefahr der verborgenen Virenschleudern"

Beitragvon Excubitor » Fr 29. Mai 2020, 20:33

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Forscher untersuchen "stille Infektionen" - Über 80 Prozent zeigen keine Symptome: Die Gefahr der verborgenen Virenschleudern"
"[...]

Wer mit dem Coronavirus infiziert ist, ohne Symptome zu zeigen, gilt als Patient mit einer „stillen Infektion“. Personen, die nicht in direktem Kontakt zu einem nachgewiesenen Corona-Fall stehen, werden ohne Symptome nur selten getestet – sie erfahren also nichts von davon.

Still Infizierte werden somit zum unwissentlichen Überträger und gelten als hohes Risiko in der Verbreitung von Sars-CoV-2. Auch Kinder, die selten schwere Verläufe von Covid-19 erleiden, zählen zu dieser Überträgergruppe.

Wissenschaftler des Macquirie University Hospitals im australischen New South Wales analysierten die Daten von Kreuzfahrtpassagieren, die Mitte März von der Küste Argentiniens zu einer geplanten 21-tägigen Fahrt aufgebrochen waren. An Bord: 128 Passagiere, 95 Besatzungsmitglieder.

Zu diesem Zeitpunkt hatte die Weltgesundheitsorganisation bereits eine globale Pandemie ausgerufen. Personen, die sich in den vergangenen drei Wochen in Ländern mit hohen Infektionsraten aufgehalten hatten, durften nicht einsteigen. Zudem wurde bei allen Passagieren Fieber gemessen, auch Handdesinfektionsmittel waren auf dem Schiff verteilt.

Untersuchung auf Kreuzfahrtschiff: Über 80 Prozent zeigten keine Symptome
Nachdem sich am 8. Tag dennoch ein erster Fieberfall zeigte, war das Schiff unter Isolation gestellt worden. Es wurden Maßnahmen zur Infektionskontrolle eingeführt, die Passagiere durften sich nur noch in ihren Kabinen aufhalten. Personal, das in Kontakt mit kranken Passagieren kam, musste Schutzausrüstung tragen.

Acht der Passagiere und Besatzungsmitglieder mussten schließlich wegen Atemstillstands in ein Krankenhaus gebracht werden. Am 20. Tag wurden alle verbleibenden 217 Passagiere und Besatzungsmitglieder auf das Coronavirus getestet.

Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte, 59 Prozent, wurden positiv getestet. Viel gravierender ist jedoch: Nur 19 Prozent der nachweislich Infizierten zeigten Symptome, 81 Prozent hingegen keine. Diese Untersuchung führte bei den Wissenschaftlern zu der Vermutung, dass stille Infektionen wesentlich öfter auftauchen, als bisher angenommen.

Die Verbreitung des Virus in isolierten Umgebungen, etwa Kreuzfahrtschiffen, sei wahrscheinlich „erheblich unterschätzt“ worden, erklärte Alan Smyth, Mediziner der University of Nottingham und Herausgeber der Fachzeitschrift „Thorax“, wo die Forscher ihre Ergebnisse veröffentlichten.

Kreuzfahrt-Daten sollten bei Exit-Strategien betrachtet werden
Daraus ließen sich auch Rückschlüsse auf künftige Lockerungen der Maßnahmen und Kontaktsperren ziehen. „Die Länder bewegen sich nach und nach aus dem Lockdown heraus“, erklärte Smyth weiter. „Tatsächlich könnte aber ein viel höherer Anteil der Bevölkerung infiziert sein.“

Unabhängig davon, ob diese Menschen bereits immun sind oder nicht, bedürfe es dringend globaler Daten, um die tatsächlichen Infizierten zu ermitteln. Ohne verlässliche Daten sei es schwierig, „eine verlässliche Schätzung der Anzahl von Sars-CoV-2-positiven Patienten ohne Symptome zu finden.“

Ausführlich dazu die Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/news/fo ... 36623.html

Siehe dazu auch:
SZ.de - "Covid-19: Das Rätsel um die stillen Kranken"
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... li=BBqg6Q9


Kommentar
Daraus kann nur der Schluss abgeleitet werden, dass es auch gegenüber vermeintlich gesunden Personen, also ausnahmslos immer, ratsam erscheint, die Hygiene- und Abstandsregeln kompromisslos einzuhalten, wenn man das eigene Risiko auf mittlerweile festgestellte langfristige und dauerhafte Gesundheitsschäden durch das neue Coronavirus minimieren möchte.


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SARS-CoV-2-Infektion erhöht die Sterblichkeit nach OPs

Beitragvon Excubitor » Sa 30. Mai 2020, 16:12

RP ONLINE-Logo - "Corona-Infektion erhöht offenbar Sterberisiko nach Operationen"
"Die Ergebnisse wurden von dem Forschungsnetzwerk CovidSurg Collaborative im Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlicht. Beteiligt war auch das Universitätsklinikum Tübingen, das in einer Mitteilung über die Untersuchung informierte.

Demnach haben die Forscher Daten von 1128 Patienten aus 235 Krankenhäusern in 24 Ländern untersucht. Das waren vor allem Krankenhäuser in Europa, aber auch in Afrika, Asien und Nordamerika. Mit dem Coronavirus Infizierte haben der Studie zufolge wesentlich schlechtere postoperative Ergebnisse als Patienten ohne die Infektion. Insgesamt betrug die Mortalität - also die Sterblichkeit - während der ersten 30 Tage nach der Operation 23,8 Prozent. Die Mortalität der Covid-19-Patienten war der Studie zufolge in allen Untergruppen erhöht, etwa bei Notfalleingriffen, bei kleineren OPs oder bei geplanten - elektiven - Eingriffen.

„Normalerweise erwarten wir, dass die Sterblichkeitsrate von Patienten, die sich elektiven Operation unterziehen, unter einem Prozent liegt“, sagt der Tübinger Mitautor der Studie, Alfred Königsrainer, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie laut Mitteilung. „Diese Studie zeigt nun aber, dass die Sterblichkeitsrate bei Patienten, die mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert sind, selbst bei Routineoperationen ganz wesentlich erhöht ist.“ Sie betrug in dieser Gruppe den Angaben zufolge fast 19 Prozent.

Ob sich diese Daten auch auf deutsche Krankenhäuser übertragen lassen, solle nun weiter untersucht werden. Zu den Risikofaktoren für die postoperative Mortalität zählen neben Alter und Geschlecht auch vorbestehende schwere Erkrankungen, wie etwa Krebs, große Eingriffe und Notfalloperationen.

[...]"

Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... li=BBqgbZL

Die Studien-Ergebnisse finden Sie unter:
The Lancet - "Mortality and pulmonary complications in patients undergoing surgery with perioperative SARS-CoV-2 infection: an international cohort study"
The Lancet - "Mortalität und Lungenkomplikationen bei Patienten, die sich einer Operation mit perioperativer SARS-CoV-2-Infektion unterziehen: eine internationale Kohortenstudie"
https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(20)31182-X/fulltext

Kommentar
Und wieder ein guter Grund sich besser nicht mit dem neuen Coronavirus zu infizieren ...
und alles dagegen zu unternehmen, das in der eigenen Macht steht, also Hygiene- und Abstandsregeln konsequent beachten.
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Covid-2019: "Gebrauchte Schutzmasken werden zum Problem"

Beitragvon Excubitor » Mo 1. Jun 2020, 17:35

Glomex - "Corona: Gebrauchte Schutzmasken werden zum Problem" (Video)
" Aufgrund der Corona-Krise tragen viele Menschen Schutzmasken. Gebrauchte Schutzmasken werden aber immer mehr zum Problem - es drohen gefährliche Konsequenzen."

Quelle:
https://www.msn.com/de-de/video/topvide ... i-BB14S4MO


Kommentar
24 Stunden Aufbewahrung werden leider nicht reichen. Die Autoren des Videos haben anscheinend übersehen, dass die meisten Masken nicht aus Papier bestehen, sondern aus wasserfestem, sehr fein "gewobenem" Kunststoff. Und nur für Papier gilt grundsätzlich die 24 Stunden-Regel.
Wenn Sie den grundsätzlich guten Rat beherzigen wollen, legen Sie die Masken bitte sicherheitshalber 3 Tage in einem Plastikbeutel zur Seite. Dann kann, zumindest was das Coronavirus betrifft, nichts mehr "anbrennen."
Und bitte nicht wieder auspacken, sondern mit Beutel wegwerfen, denn das Problem der sich im Beutel unter Umständen weiter vermehrenden Bakterien, welche Sie in die Maske hineingeatmet haben, ist damit nicht gelöst ...
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Covid 2019: Was Masken und "Social Distancing" bringen

Beitragvon Excubitor » Di 2. Jun 2020, 17:50

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Reduzieren Risiko um mehr als 80 Prozent - Große Metastudie zeigt, was Masken und Social Distancing wirklich bringen"
"In öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkaufen gilt deutschlandweit Maskenpflicht. Eine Analyse aus Kanada zeigt nun: Die Masken reduzieren das Ansteckungsrisiko tatsächlich massiv. Genauso wie das Social Distancing. Trotzdem warnen die Forscher vor einem Trugschluss.

[...]

Bei ihrer Analyse kamen die kanadischen Wissenschaftler zu folgenden Haupterkenntnissen:

- Ein Abstand von einem Meter oder mehr ist mit einem wesentlich geringeren Infektionsrisiko verbunden als eine kleinere Distanz (2,6 Prozent versus 12,8 Prozent Infektionsrisiko). Jeder weitere Meter Abstand bis zu drei Metern könnte dieses Risiko weiter halbieren, wobei die Autoren die Beweislage für letztere Aussage als "moderat" beschreiben.
- Visiere, Schutzbrillen und Brillen im Allgemeinen scheinen das Risiko ebenfalls zu senken (5,5 Prozent versus 16 Prozent Infektionsrisiko). Denn es gibt die Annahme, dass das Auge ein möglicher Eintrittsort für das Virus sein kann. Hier sei die Beweislage allerdings eher "gering", so die Autoren.
- Ein ähnliches Resultat zeigt sich bei den Effekten von Gesichtsmasken (3,1 Prozent versus 17,4 Prozent Infektionsrisiko). Auch hier bewerten die Autoren die Beweissicherheit allerdings insgesamt als eher "niedrig".


Keine Maßnahme garantiert hundertprozentigen Schutz
Die Autoren betonen, dass sowohl Abstandhalten, Gesichtsmasken als auch Augenschutz – selbst in kombinierter Form und richtig angewendet – keinen hundertprozentigen Schutz garantieren, sondern immer durch andere Maßnahmen wie regelmäßiges und gründliches Händewaschen ergänzt werden sollten.


Nicht jeder kommt mit Masken klar
[...]

So habe ein Teil der analysierten Studien zu allen drei Viren ergeben, dass Menschen die Schutzstrategien zwar akzeptierten und als beruhigend empfänden, aber auch Herausforderungen bemerkten. Diese reichten von Hautirritationen durch Gesichtsmasken bis hin zu erschwerter Kommunikation im Pflegekontext.

Wie sieht eine gute Maske aus?
[...]

"Eine gut gestaltete Stoffmaske sollte aus wasserabweisendem Gewebe bestehen, mehrere Schichten haben und gut an das Gesicht angepasst sein", empfiehlt MacIntyre.

Ausführlich dazu die Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/news/gr ... 55950.html

Die Ergebnisse der Studie, veröffentlicht am 01.06.2020, finden Sie unter:

The Lancet - "Physical distancing, face masks, and eye protection to prevent person-to-person transmission of SARS-CoV-2 and COVID-19: a systematic review and meta-analysis"
The Lancet - "Körperliche Distanzierung, Gesichtsmasken und Augenschutz zur Verhinderung der Übertragung von SARS-CoV-2 und COVID-19 von Mensch zu Mensch: eine systematische Überprüfung und Metaanalyse"
https://www.thelancet.com/journals/lanc ... 40-6736(20)31142-9/fulltext#%20



Kommentar
Bleibt die Frage, wie man, wenn die Wissenschaftler die Beweislage nur von "niedrig" über "gering" bis hin zu "moderat" betrachten, dazu kommen kann, von einer Reduktion des Infektionsrisikos von mehr als 80 % zu schreiben ...


Dennoch steht eins fest: Es bleibt derzeit nach aktuellen Erkenntnissen nur der Weg die Hygiene- (gründlich Händewaschen) sowie die Sicherheitsmaßregeln (vernünftige Schutzmasken richtig tragen und Abstand von mindestens 2 m halten) konsequent einzuhalten, um das Infektionsrisiko für sich und andere zu minimieren.
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