Warnungen betr. Gefahren für die Gesundheit - Vorsorge-Infos

Hier können aktuelle Themen getrennt voneinander auf gesonderten threads erörtert werden.

Covid-219: Steigender Alkoholmissbrauch durch Corona

Beitragvon Excubitor » Mo 6. Jul 2020, 16:50

FIT FOR FUN - "Deutschland im Corona-Rausch? Jeder Dritte trinkt seit der Krise mehr Alkohol"
"Suchtexperten warnten zu Beginn der Coronakrise vor einem Anstieg schädlichen Alkoholkonsums. Das Szenario scheint sich zu bewahrheiten, wie erste Zahlen zeigen. Was kann dagegen getan werden?
Ein kaltes Bier, ein Gläschen Wein: In Zeiten von Homeoffice, Kontaktbeschränkungen und abgesagten Veranstaltungen scheinen sich die Deutschen besonders gerne Alkohol zu gönnen.

Wie eine Studie des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim in Kooperation mit dem Klinikum Nürnberg zeigt, stieg der Alkoholkonsum bei rund einem Drittel der Erwachsenen seit der Coronakrise.

35,5 Prozent der mehr als 3000 Teilnehmenden gaben bei der anonymen Online-Umfrage an, während der Covid-19-Pandemie mehr oder viel mehr Alkohol getrunken zu haben als zuvor.

Die Erhebung ist nicht repräsentativ, liefert aber erste Erkenntnisse über die Konsumgewohnheiten während der coronabedingten Ausgangsbeschränkungen.

[...]"

Ausführlicher dazu die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/gesundheit/me ... li=BBqg6Q9

Zur diesbezüglichen Online-Studie siehe:
Zentralinstitut für seelische Gesundheit - "Umfrage: 37 Prozent trinken mehr Alkohol"
https://www.zi-mannheim.de/institut/new ... kohol.html

Veröffentlichung der Studie in:
Deutsches Ärztrblatt - "Alkohol und Rauchen: Die COVID-19-Pandemie als idealer Nährboden für Süchte"
https://www.aerzteblatt.de/archiv/21445 ... er-Suechte

Kommentar
Wie schon mehrfach in dem entsprechenden Gesundheits-Unterforum festgestellt, ist die Deutsche auch ohne Corona schon eine stark suchtgefährdete Gesellschaft. So können die Ergebnisse letztlich nicht verwundern, da sich insoweit ein ohnehin vorhandener Trend mit Corona "nur" weiter verschärft hat, nicht aber erst hervorgerufen worden ist. Corona kann und darf also nicht als Ausrede für dieses grundlegende Gesellschaftsproblem herangezogen werden ...

Es mag abgedroschen klingen, aber ist immer noch die Realität:
Alkohol hat noch niemals irgendein Problem gelöst und wird niemals Ihre Probleme lösen, sondern Ihnen nur neue und weit schwerwiegendere verschaffen. In Ihrem ureigenen Interesse und dem ihrer Kinder und sonstigen Angehörigen, auf die das Ganze letztlich auch sehr negativen Einfluss hätte, verzichten Sie auf zuviel Alkohol.

Die Gefahr besteht nicht allein in der Menge, sondern vorrangig in der steten Regelmäßigkeit des Konsums, die einen langsam und unmerklich in die Sucht hineinzieht. Vorsicht vor dem regelmäßigen Feierabend-Bierchen! Das ist weit gefährlicher im Hervorrufen einer Abhängigkeit, was eine spätere Sucht angeht, als unregelmäßig mal ab und zu einen über den Durst zu trinken (was allerdings auch nicht zu oft vorkommen sollte) ...
Und bitte vermeiden Sie unbedingt Alkoholgenuss im Zusammenhang mit Stress oder dem vermeintlichen Abmildern von Problemen. Auch da ist das Abgleiten in eine Abhängigkeit hoch wahrscheinlich. Im Übrigen gilt: Sobald die Wirkung verflogen ist, sind die Probleme wieder da und dann meist noch übler als zuvor ...
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SARS-CoV-2: Gefahr durch Aerosole stark unterschätzt

Beitragvon Excubitor » Di 7. Jul 2020, 19:26

FOCUS ONLINE gesundheit - "Aerosole bleiben Stunden in der Luft - Unterschätzte Corona-Gefahr: Forscher richten dringenden Appell an WHO"
"Mehr als 200 Wissenschaftler verschiedener Disziplinen haben einen Appell an die WHO und Gesundheitsbehörden gerichtet. Sie fordern eine Aktualisierung der Corona-Leitlinien, da die Aerosolübertragung nicht ausreichend berücksichtigt sei. Auch Medizin-Experten haben sich bereits dazu geäußert.

Die Übertragung des Coronavirus über Aerosole muss ernster genommen werden. Das fordern Wissenschaftler in einem Kommentar, den sie im Fachjournal „Clinical Infectious Dieseases“ veröffentlichten. 239 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben diesen Appell unterzeichnet.

Als Aerosol werden in der Luft schwebende Tröpfchen bezeichnet, die kleiner als fünf Mikrometer sind. Jeder Mensch gibt einen solchen feinen Nebel beim Ausatmen, Sprechen, Lachen oder Singen ab. Die Hinweise, dass auch der Erreger Sars-CoV-2 über diese schwebenden Tröpfchen übertragen werden kann und, dass stehende oder nur umgewälzte Luft in geschlossenen Räumen das Ansteckungsrisiko mit Coronaviren deutlich erhöht, hatten sich in den letzten Monaten gehäuft. Aerosole können in geschlossenen Räumen stundenlang in der Luft schweben.

[...]

Aerosole als entscheidender Übertragungsweg
Viele Untersuchungen beispielsweise zu Mers-CoV und Influenza hätten gezeigt, so argumentieren die Autoren des Appells, dass sich diese Viren über Aerosole verbreiten könnten. „Wir haben allen Grund anzunehmen, dass Sars-CoV-2 sich ähnlich verhält und Aerosole ein entscheidender Übertragungsweg sind“, heißt es in dem Kommentar weiter.

[...]

Es müssen Maßnahmen zur Prävention ergriffen werden
Händewaschen und Social-Distancing seien zwar angemessen, aber unzureichend, um einen Schutz vor Virus-tragenden Luftteilchen zu gewährleisten, die von erkrankten Menschen freigesetzt werden. Das gelte insbesondere für geschlossene Räume. Deshalb fordern die Autoren insbesondere drei Maßnahmen, nämlich:

- eine ausreichende und effektive Belüftung zu garantieren (Zufuhr von Frischluft von draußen, Luftzirkulation vermeiden), insbesondere in öffentlichen Gebäuden, Arbeitsstätten, Schulen, Krankenhäusern und Altenheimen
- Belüftungen zu erweitern, zum Beispiel durch Absaugungs- und Luftfilterungssysteme oder keimtötendes, ultraviolettes Licht
- überfüllte Räume und Menschenansammlungen generell zu vermeiden, insbesondere, was den öffentlichen Verkehr und öffentliche Gebäude angeht


[...]

„Gerade Aerosole mit einer Partikelgröße unter fünf Mikrometer können sich im Rahmen eines Hustenanfalls bis zu zehn Meter in einem geschlossenen Raum ausbreiten. Es gibt zahlreiche Publikationen über Infektionsketten in Restaurants ohne nachweislich direkten Kontakt der Besucher untereinander“, erklärt der Chefarzt der Infektiologie und Tropenmedizin der München Klinik Schwabing. Ähnliches gelte für Chorauftritte – oder gerade aus deutscher Sicht auch für die Ansteckung von Mitarbeitern in großen Schlachthöfen, die „am ehesten bedingt durch mehrfache Zirkulation von ungefilterter Kühlluft“ sei.

[...]

Ausführlich dazu siehe:
https://www.focus.de/gesundheit/news/un ... 83484.html

Den Appell finden Sie unter:
Oxford Academic; Clinical Infectious Diseases - "It is Time to Address Airborne Transmission of COVID-19"
Oxford Academic, Clinical Infectious diseases - "Es ist Zeit, sich mit der Übertragung von COVID-19 in der Luft zu befassen"
https://academic.oup.com/cid/article/do ... 39/5867798


Kommentar
Es kann dahingestellt bleiben, inwieweit man den Diskurs als akademische Diskussion bezeichnen möchte, oder nicht. Fakt ist jedenfalls, dass die Übertragungs- bzw. Ansteckungsgefahr durch mit SAR-CoV-2 kontaminierte Aerosole lange unterschätzt worden ist und die Bevölkerung daher nur unzureichend aufgeklärt wurde. Daher sind die geforderten Maßnahmen durchaus mehr als berechtigt.
Für jeden von uns sollte auf jeden Fall gelten: Zumindest in geschlossenen Räumen, insbesondere je höher die Anzahl anwesender Personen, ist auf jeden Fall erhöhte Vorsicht geboten.


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Covid-2019: Auch milder Verlauf kann zu Hirnschäden führen

Beitragvon Excubitor » Mi 8. Jul 2020, 18:13

AFP - "Studie: Auch milder Covid-19-Verlauf kann zu Gehirnschäden führen"
"[...]

Auch milde Verläufe von Covid-19 können laut einer Studie bei den Erkrankten zu ernsthaften Gehirnschäden führen. Ihrer Untersuchung zufolge komme es häufiger als bisher vermutet zu tendenziell tödlichen Komplikationen, darunter Fieberwahn, Nervenschäden und Schlaganfälle, erklärte ein Ärzteteam aus London am Mittwoch.

"Wir konnten mehr Patienten mit neurologischen Schäden wie Entzündungen im Gehirn identifizieren als gedacht", sagte der Forscher Michael Zandi vom University College London. Die Befunde hätten jedoch nicht immer mit dem Schweregrad der Covid-19-Symptome korreliert, sagte er. [...]

Die Untersuchung deutet darauf hin, dass Komplikationen im Hirn bei Covid-19-Patienten häufiger vorkommen könnten als bisher gedacht. Jedoch sagten Experten auch, dass dies nicht bedeute, dass Hirnschäden bei Covid-19 weit verbreitet seien. Da die Krankheit erst seit einigen Monaten bekannt sei, "wissen wir wohl noch nicht, welche Langzeitschäden Covid-19 verursachen kann", sagte der an der Untersuchung beteiligte Forscher Ross Paterson. Sein Rat: "Ärzte müssen sich über mögliche neurologische Schäden bewusst sein, da eine frühzeitige Diagnose den Krankheitsverlauf verbessern kann".

Mehr dazu unter der Quelle:
https://www.msn.com/de-de/gesundheit/me ... li=BBqg6Q9

Die Studie dazu finden Sie unter:
Brain - "The emerging spectrum of COVID-19 neurology: clinical, radiological and laboratory findings"
Brain - "Das aufkommende Spektrum der COVID-19-Neurologie: klinische, radiologische und Laborbefunde"
https://academic.oup.com/brain/article/ ... chresult=1

Kommentar
Welche Studie zu Infektion und Verlauf von Covid-2019 man auch immer heranzieht, man kommt in einem Punkt immer zum gleichen Ergebnis. SARS-CoV-2/ Covid-2019 darf auf gar keinen Fall unterschätzt werden. Mit jeder weiteren Studie treten neue Erkenntnisse hinzu, die anzeigen, dass das Virus und die Folgen einer Infektion, selbst bei leichterem Verlauf, deutlich risikoreicher sind als man bislang angenommen hat.
Es besteht also überhaupt kein Grund auch nur an Entwarnung zu denken ...


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Zuletzt geändert von Excubitor am Mi 8. Jul 2020, 18:31, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Warnungen betr. Gefahren für die Gesundheit - Vorsorge-Infos

Beitragvon AlexRE » Mi 8. Jul 2020, 18:21

Das ist allerdings eine bedenkliche Perspektive. Mehr deutsche Wahlberechtigte mit Hirnschaden bedeuten bessere Chancen für die Regierungskoalition bei den nächsten Wahlen. Hoffentlich führen diese Forschungsergebnisse nicht dazu, dass in Deutschland alle Maßnahmen gegen die zweite Welle unterbleiben. :geek:
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Covid-2019: Schutzmasken schädigen nicht das Immunsystem

Beitragvon Excubitor » Do 9. Jul 2020, 22:03

... können bei falschem Gebrauch aber dennoch krank machen.

FOCUS ONLINE gesundheit - "Schädigen Immunsystem nicht - Die Masken-Lüge: Warum der Corona-Schutz uns nicht krank macht"
"Mittwoch, 08.07.2020, 15:50
„Die Masken machen krank“ behaupten so manche in Facebook-Posts. Dafür gibt es allerdings keinen wissenschaftlichen Beweis. Ganz im Gegenteil. Masken schützen uns und vor allem andere vor dem Coronavirus. Sie schwächen unser Immunsystem nicht.

Informationen zu Schutzmasken sind irreführend
[...]

Zu einem Bild auf Facebook, auf dem steht: „Bakterien, Viren sowie Keime aus der Mundhöhle gelangen durch die Maske in die Lunge und sorgen für Atemwegserkrankungen“ teilte Jahnke die Meinung: „Die Masken machen krank!

Es gibt nichts Besseres für eure Lungen, Körper, Seele, Immunsystem als frische Luft!

Im Moment schwächen wir durch die "Schutzmasken" den Zugang zu Viren, Pilzen, Bakterien und damit töten wir unser Immunsystem. Das ist kein Schutz, das ist eine Schwächung. Das ist gefährlich. Das ist paranoid.

- Dr. Bodo Schiffmann“

Es sind gleich mehrere Faktoren, die dem Faktencheck der Kollegen von „Correctiv“ nicht standhielten.

„Eine Maske wird nicht dazu führen, dass Erreger in die Lunge getragen werden“
Nicht belegt: Bakterien, Viren und Keime aus der Mundhöhle sollen durch die Mund-Nasen-Bedeckung in die Lunge gelangen und sorgen für Atemwegserkrankungen

„Hierfür gibt es keine Hinweise“, schreibt Dominic Dellweg, Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP), auf die „Correctiv“-Anfrage per E-Mail. Normalerweise atme der Mensch durch die Nase ein. Denn diese filtert die Atemluft und feuchtet sie an. „Eine Maske wird nicht dazu führen, dass Erreger, die bereits in Mund oder Nasenhöhle sind, in die Lunge getragen werden“, erläutert Dellweg.

Was das RKI zu bedenken gibt: „Generell geht eine längere Tragedauer auch mit einer erhöhten Kontaminationsgefahr einher.“

Sprich, es können sich Bakterien an der Maske bilden. Marieke Degen, Pressesprecherin des RKI ergänzte dazu in einer E-Mail an „Correctiv“, dass es zu einer Kontamination der Maske mit der Mund-Rachen-Flora kommen könne. „Systemische und vergleichbare Studien gibt es hierzu bislang aber nicht.“

Genau aus diesem Grund empfehlen Experten auch, die Maske zu wechseln, sobald sie von der Atemluft feucht geworden ist. Sonst züchte man sich sein eigenes Keim-Biotop, erklärte etwa Tristan Jorde von der Verbraucherzentrale Hamburg im Gespräch mit FOCUS Online. Er rät: „Tragen Sie die Maske in den Bereichen, in denen es vorgeschrieben ist, wie beim Einkaufen und setzen sie dann wieder ab.“ So lässt sich vermeiden, dass sie durchs Atmen feucht wird. Draußen an der frischen Luft und mit viel Sonnenschein sei die Virenlast ohnehin recht gering.

„Eine Schwächung der Immunantwort ist nicht zu erwarten“
Falsch ist auch: Im Moment schwächen wir durch die "Schutzmasken" den Zugang zu Viren, Pilzen, Bakterien und damit töten wir unser Immunsystem


Wäre das der Fall, würden wohl viele Chirurginnen oder Intensivkrankenpfleger nicht mehr unter uns weilen.

[...]

Das stärkt das Immunsystem
Richtig im Facebook-Beitrag bleibt ein kleiner Teil, nämlich: „Es gibt nichts Besseres für eure Lungen, Körper, Seele, Immunsystem als frische Luft!“ Frische Luft, insbesondere Bewegung draußen, ist ein Faktor für ein intaktes Immunsystem. Und doch ist es nur einer im komplexen Zusammenspiel unserer körperlichen Abwehr von Krankheitserregern.

Dazu gehört beispielsweise noch unser Darm, der ebenfalls eine große Rolle fürs Immunsystem spielt. Hier sitzen rund 70 Prozent der menschlichen Immunabwehrzellen. Genauer gesagt in der Schleimhaut des Verdauungsorgans. Wer sich also weniger anfällig für Infekte machen möchte, sollte seinen Darmbakterien etwas Gutes tun. Vitamine und Ballaststoffe etwa aus Obst und Gemüse stärken das Immunsystem.

Einen weiteren Beitrag dazu können folgende Faktoren leisten:

- Abnehmen: Denn Fettleibigkeit verursacht Entzündungen im Körper und beeinflusst die Immunabwehr negativ.
- Auf Alkohol und Nikotin verzichten: Die Genussgifte schwächen ebenfalls die körpereigene Abwehr.
- Sport treiben: Regelmäßige, moderat-intensive körperliche Aktivität verbessert Studien zufolge die Immunüberwachung von Erregern und reduziert sowohl Schwere der Erkrankung als auch die Mortalität einer Vireninfektion und von Atemwegserkrankungen wie gewöhnlicher Erkältung, Lungenentzündung und Grippe.


{...]"

Ausführlich dazu siehe:
https://www.focus.de/gesundheit/news/sc ... GESUNDHEIT

Tipps zur angesprochenen Gesundheit von Darm und Immunsystem finden Sie beispielsweise unter:
viewtopic.php?f=66&t=2790&start=230#p111362
sowie
viewtopic.php?f=66&t=2790&start=230#p113643
und
viewtopic.php?f=66&t=2790&start=230#p114236


Kommentar
Genau genommen macht nicht die Schutzmaske die Person die sie trägt krank, sondern zumeist die eigene Unvernunft letzterer.
Wie schon des öfteren erwähnt, werden Masken nicht selten viel zu lange getragen, was der eigenen Gesundheit durchaus schaden kann.

Die Pauschalität der Aussage in der Überschrift des Berichts ist so deswegen nicht richtig, da sie den Eindruck aufkommen lässt, das Tragen der Schutzmasken beinhalte überhaupt kein Gesundheitsrisiko. Dem muss man widersprechen, denn durch insbesondere zu langes Tragen züchtet man sich selbst auf jeden Fall ein Keim-Biotop darin, das durchaus zu gesundheitlichen Schäden führen kann, wen man dann auch noch durch den Mund atmet.

Auch der pauschalen Aussage des Herrn Dellweg, es würden durch die Maske keine Keime aus der Mundhöhle in die Atemwege gelangen, muss ich als unter anderem Praktiker (Atemtherapeut), der Menschen Atemtechniken vermittelt, widersprechen. Denn das würde voraussetzen, dass die Menschen tatsächlich so atmen wie es die Natur für sie vorgesehen hat, nämlich ausschließlich durch die Nase, sowohl ein als auch aus, damit diese ihre biologischen Funktionen, wie u. a. das Filtern der Luft, auch entfalten kann. Aber das tun sie eben nicht. Bei Hunderten von Teilnehmern meiner Kurse war festzustellen, dass die Menschen meistens durch den Mund atmen und eben nicht konsequent durch die Nase. Überprüfen Sie es einmal bei sich selbst, ob Sie tatsächlich konsequent immer durch die Nase ein und ausatmen. Dann werden sie wahrscheinlich feststellen, dass Sie genau das eben häufig nicht tun. Der Grund dafür ist im Wesentlichen, dass man in unserer schnelllebigen, von negativem Stress geprägten Zeit, auch was die natürlichen Grundfunktionen und Verhaltensweisen betrifft, leider einen bereits zu hohen Grad an Oberflächlichkeit erreicht hat ...


Die gute Nachricht ist: selbst bei langjähriger Falsch-Atmung kann man mit regelmäßiger Übung relativ schnell zu natürlicher Atmung zurückfinden, da das eben genetisch für uns vorgesehen ist. Also bemühen Sie sich, konsequent darauf zu achten, durch die Nase ein- und auszuatmen, bis das wieder zum Automatismus wird. So können Sie das Risiko, dass von der Maske aufgefangene oder gestaute Keime aus dem Mund- und Rachenraum wieder eingeatmet werden und in die unteren Atemwege gelangen könnten, minimieren. Der Mund ist, biologisch betrachtet, eigentlich nur eine "Futter-Luke", durch die nur ausnahmsweise bei extremster Anstrengung und stark erhöhtem Sauerstoffbedarf geatmet werden sollte.
Die schlechte Nachricht ist, dass sich in Bezug auf Corona genau hier die Katze in den Schwanz beißt. Zur Erinnerung: Der aktuelle Stand der Wissenschaft ist, dass genau das Epithel der Nase eben der häufigste Eintrittsbereich für SARS-CoV-2 in den Körper ist. Was also tun? Die einzige Möglichkeit der Risiko-Minimierung aller bestehenden Risiken besteht darin, dass Sie natürlich atmen, um die Schutzmechanismen der Nase nutzen zu können, also ein und aus durch die Nase, in geschlossenen Räumen auf jeden Fall eine Schutzmaske tragen, den nötigen Abstand von mind. 2 m wahren und die Maske, spätestens sobald diese feucht geworden ist, öfter wechseln. Letzteres ist dabei ein absolutes Muss.


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Covid-2019: Langes Leiden wahrscheinlich

Beitragvon Excubitor » Sa 11. Jul 2020, 16:23

SZ.de - "Corona-Pandemie: Langes Leiden am Coronavirus"
"Viele Covid-19-Patienten genesen nach zwei Wochen wieder. Doch eine zunehmende Zahl klagt noch nach Monaten über belastende und teils seltsame Symptome.

Langes Leiden am Coronavirus
Nach durchschnittlich zwei Wochen hatten die 143 Covid-19-Patienten aus der Klinik in Rom das Schlimmste überstanden. Sie konnten das Krankenhaus verlassen. Für die 19 bis 84 Jahre alten Rekonvaleszenten war die Heimkehr ein Fortschritt, doch ausgestanden war das Leid für die meisten von ihnen noch nicht. Ihr Schicksal wurde nun im Fachblatt Jama veröffentlicht - und wirft ein Schlaglicht auf eine Entwicklung, die bislang vor allem aus anekdotischen Beschreibungen bekannt war: Covid-19 kann den Körper lange belasten.

Viele ehemalige Patienten fühlen sich auch Monate nach ihrer Genesung noch erschöpft
Für ihre Arbeit hatten die Mediziner ihre Patienten etwa 60 Tage nach Beginn der Erkrankung erneut nach ihrem Befinden befragt. Symptomfrei waren zu dem Zeitpunkt lediglich 13 Prozent. 32 Prozent wurden noch immer von ein bis zwei verschiedenen Beschwerden geplagt. Die Mehrheit - 55 Prozent - litt sogar unter mindestens drei Krankheitsanzeichen. Ganz oben auf der Liste der Beeinträchtigungen stand das Gefühl von Abgeschlagenheit. Während der akuten Krankheitsphase hatten 80 Prozent der Patienten mit der Erschöpfung gekämpft, etwa zwei Monate später klagte noch die Hälfte darüber. Weitere anhaltende Symptome waren vor allem Kurzatmigkeit sowie Brust- und Gelenkschmerzen.

Die Studie ist klein, aber sie legt nahe, dass die Situation komplizierter und vielfältiger ist, als Daten aus China zu Anfang der Pandemie hatten vermuten lassen: Patienten mit milden Symptomen sind im Schnitt nach zwei Wochen wieder gesund, Kranke mit schwerem Verlauf genesen innerhalb von drei bis sechs Wochen. So dachte man lange.

Doch dann gab es immer mehr Berichte von Patienten, die anderes erlebten - darunter auch solche, denen man in der Beschreibung der eigenen Krankengeschichte eine gewisse Objektivität zutraut: Menschen vom Fach.

Dazu gehört etwa Peter Piot, Direktor der London School of Hygiene and Tropical Medicine. Er hat das Ebola-Virus mit entdeckt, hat Jahre seines Lebens dem Kampf gegen HIV gewidmet und war im März an Covid-19 erkrankt. Er litt schwer an Atemproblemen, aber auch an einem so seltsamen Symptom wie der Überempfindlichkeit der Kopfhaut, die sich schon bemerkbar machte, wenn man auch nur sein Haar berührte. Zwei Monate später, wieder zurück am Schreibtisch, erklärte er im Podcast der Schule, dass er noch immer kurzatmig und seine Sauerstoffsättigung noch immer etwas zu niedrig sei.

Ein Arzt klagt über ein "seltsames, anhaltend unangenehmes Gefühl im Bein"
Paul Garner, Professor für Infektionskrankheiten an der Liverpool School of Tropical Medicine, erlebte ebenfalls eine unerwartet lange Covid-Erkankung. "Fast sieben Wochen lang durchlebte ich eine Achterbahnfahrt mit schlechter Gesundheit, extremen Gefühlen und starker Erschöpfung", schrieb er im British Medical Journa l. Garner musste nicht im Krankenhaus behandelt werden; die Symptome waren dennoch belastend: "Wie in einem Adventskalender, jeden Tag gab es eine Überraschung" - darunter Tinnitus, Schwindel, Magenprobleme und ein "seltsames Gefühl auf der Haut, wenn sie synthetische Materialien berührte".

Yochai Re'em, Arzt an einem New Yorker Krankenhaus, schrieb im Web-Portal Statnews: "Inzwischen habe ich fast vier Monate lang Symptome erlebt, und es gibt kaum Anzeichen dafür, dass ich vollständig zu meinem Prä-Covid-Selbst zurückkehre." Der angehende Psychiater arbeitet bereits wieder, dennoch sind seine Leberwerte nicht im Normbereich, er spürt wiederkehrende Magenprobleme "und ein seltsames, anhaltend unangenehmes Gefühl im Bein".

[...]

Mediziner zeigten auch, dass der getrübte Geruchs- und Geschmackssinn - eines der besonders frühen und typischen Covid-Symptome - auch vier Wochen nach Erkrankungsbeginn noch anhalten kann. Einer Studie im Fachjournal JAMA Otolaryngology zufolge hatte sich das Symptom bei 40 Prozent der Betroffenen zwar gebessert, aber es war nicht verschwunden. Bei jedem zehnten hielt es unverändert an, einige erlebten sogar eine späte Verschlechterung. In der Studie waren 113 Patienten untersucht worden, sie alle waren lediglich mild erkrankt. Ob sie die Fähigkeit zum Riechen und Schmecken auf lange Sicht wiedererlangten, ist noch nicht bekannt.

[...]"

Mehr dazu unter:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... li=BBqg6Q9


Die Studie dazu, veröffentlicht am 02.07.2020, finden Sie unter:
JAMA Network - JAMA Otolaryngology - "Evolution of Altered Sense of Smell or Taste in Patients With Mildly Symptomatic COVID-19"
JAMA Network - JAMA Otolaryngology - "Entwicklung eines veränderten Geruchs- oder Geschmackssinns bei Patienten mit leicht symptomatischem COVID-19"
https://jamanetwork.com/journals/jamaot ... ct/2767781


Kommentar
Es mehren sich die Anzeichen dafür, dass nicht nur bei schweren Verläufen, sondern auch bei scheinbar harmlosem Verlauf von Covid-2019 dauerhafte Schäden wahrscheinlich sind.
(Siehe dazu auch viewtopic.php?f=66&t=2567&start=720#p114896 )
Doch immer noch wird die Erkrankung von einem sehr großen Teil der Bevölkerung überhaupt nicht ernt genommen. Das sollten Sie angesichts der drohenden Folgen dringend überdenken.
Denn neben den gesundheitlichen Folgen droht selbst in harmlosen Fällen monatelange Arbeitsunfähigkeit (s. o. bei 55 % der Betroffenen), die dann möglicherweise in eine Kündigung mündet. Auch das sollte man berücksichtigen.

Letztlich läuft alles darauf hinaus, dass es nur einen Weg gibt dem zu entgehen, indem man Sars-CoV-2 und die daraus resultierende Erkrankung Covid-2019 endlich ernst nimmt und sich konsequent an die Hygiene- und Sicherheitsvorgaben hält. Alles andere ist ein Spiel "all in", ohne das man das Risiko tatsächlich abschätzen kann, also "va banque" (höchstmögliches Risiko) ... Im Spiel ist das eine Sache, aber wenn es um die Gesundheit geht, sollte man das besser lassen.

Zur Erinnerung: Noch immer sind weniger als 2,5 % der Bevölkerung (inklusive der wissenschaftlich veranschlagten Dunkelziffer) direkt mit dem Virus in Berührung gekommen. Daher besteht immenses Potential für eine zweite, wesentlich stärkere Welle ...


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Covid-2019: Für wen besteht das höchste Sterberisiko?

Beitragvon Excubitor » Sa 11. Jul 2020, 20:09

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Für wen besteht höchstes Sterberisiko? - Großes Rätsel um Raucher: Forscher analysieren 11.000 Corona-Todesfälle"
"Wie wahrscheinlich ist es, an der Krankheit Covid-19 zu sterben? Diese Frage beschäftigt Experten weltweit. Eine große Studie aus England bestätigt nun viele der Risikofaktoren und gibt mit zwei überraschenden Erkenntnissen zu denken.

[...]

Die Autoren der Studie betonen, dass die entdeckten Zusammenhänge nicht zwingend kausal sein müssen. Wechselwirkungen mit anderen klinischen Einflüssen sind möglich. Dennoch bestätigt die Untersuchung viele Faktoren, die es wahrscheinlicher machen, an Covid-19 zu sterben, etwa Alter, Diabetes und die Ethnie.

Geringeres Sterberisiko von Rauchern?
Überraschend zeigen sich aber auch zwei Faktoren, die die Forscher mit einem leicht geringeren Sterberisiko in Zusammenhang brachten: Rauchen und Bluthochdruck.

Bisher nennt das Robert-Koch-Institut (RKI) Raucher unter den Risikogruppen. Es weist jedoch darauf hin, dass es dafür lediglich eine schwache Evidenz gibt, also wenig wissenschaftliche Nachweise.

Insofern ist auch für die Autoren der aktuellen Studie der Zusammenhang „neu“ und „unerwartet“, dass Rauchen das Sterberisiko senkte. Allerdings betonen sie in den Anmerkungen, dass es sich eben nicht um einen kausalen Zusammenhang handelt. Diesen genauer zu untersuchen, ginge über den Rahmen ihrer Analyse hinaus und bedürfe weiterer Studien. Gleiches gelte für Bluthochdruck.

Dagegen erhöhten folgende Faktoren der Studie zufolge das Sterberisiko.

Risikofaktor Vorerkrankungen bei Covid-19

Adipositas

Besonders ab einem Body-Mass-Index von mehr als 40 identifizierte die aktuelle Studie starkes Übergewicht als deutlichen Risikofaktor für die Sterblichkeit.

Fettleibigkeit verursacht Entzündungen im Körper und beeinflusst die Immunabwehr negativ. Übergewicht erhöht im Allgemeinen das Risiko für Diabetes-Typ-2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen – weitere Hauptrisikofaktoren für Covid-19.

[...]

Atemwegserkrankungen sowie schweres Asthma

Als weiteren Risikofaktor bekräftigt die Untersuchung Atemwegserkrankungen sowie schweres Asthma.

Warum Patienten mit der chronischen Lungenkrankheit COPD besonders gefährdet sind, erklärte der Pneumologe Michael Barczok bereits im Gespräch mit FOCUS Online: „COPD-Patienten haben oftmals ihre Lungenreserven bereits aufgebraucht.“ Ihnen fehle demnach der Puffer, weil ihr Lungenvolumen ohnehin eingeschränkt sei. Die Gefahr eines Atemversagens ist groß.

Autoimmunerkrankungen

Dazu zählen die Studienautoren etwa rheumatoide Arthritis, Lupus oder Psoriasis. Außerdem gehören zu Autoimmunerkrankungen beispielsweise Multiple Sklerose, Myasthenie, Vaskulitis oder Sarkoidose Autoimmun-Enzephalitis. Wer daran leidet, erhält häufig immunsupprimierende oder immunmodulierende Medikamente, die grundsätzlich infektanfälliger machen.

Die Analyse aus England zeigt hier zwar ein erhöhtes Sterberisiko an. Aber es muss erst noch ein kausaler Zusammenhang nachgewiesen werden.

Diabetes

Wieder einmal steht auch Diabetes Typ 2 in der Liste der Risikofaktoren. Welche Rolle es genau spielt, untersuchen Experten noch. Ein kritischer Punkt ist vermutlich, dass erhöhte Glukosewerte das Immunsystem schwächen.

Nach Informationen der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) scheint ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf einschließlich akutem Lungenversagen und Multiorganversagen vorhanden zu sein. Ob der Covid-19-Verlauf und Diabetes Typ 2 tatsächlich kausal zusammenhängen, ist derzeit allerdings nicht geklärt. Häufig jedoch treten weitere Risikofaktoren wie Alter, Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen gemeinsam mit der Stoffwechselkrankheit auf.

Herzerkrankungen (chronisch)

Herz-Kreislauf-Patienten haben oft mit schweren Covid-19-Verläufen zu kämpfen. Ihre Sterblichkeit ist höher als unter anderen Betroffenen. Mit diesem Umstand haben sich Forscher am Universitätsklinikum Frankfurt beschäftigt und berichten darüber im gerade erschienen Magazin „Wissen Wird“ des Universitätsklinikums:

[...]

Krebs

Das RKI listet Krebspatienten ebenso unter den Risikogruppen auf. Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) bewertet die Situation in einer Stellungnahme etwas differenzierter: „Vor allem Krebspatienten mit einem geschwächten Immunsystem und Personen, bei denen zeitgleich weitere Infektionen der oberen Luftwege auftreten, sind der Risikogruppe zugeordnet.“


Lebererkrankungen

Ein erhöhtes Risiko fanden die Wissenschaftler aus England vor allem für Patienten mit verminderter Leberfunktion.
„Bislang ist unklar, ob Leberkranke generell ein höheres Risiko von schweren Covid-19-Verläufen haben“, schreibt die Deutsche Leberhilfe.

[...]

Neurologische Erkrankungen

Chronische, neurologische Erkrankungen unterteilten die Forscher der „Nature“-Studie in solche:

- mit kardiovaskulärer Ursache wie Schlaganfall, TIA, Demenz und
- die die Atemwegsfunktion beeinträchtigen aufgrund von neurologisch-motorischen Auswirkungen durch etwa Multiple Sklerose, Parkinson, Zerebralparese oder fortgeschrittene Kleinhirnerkrankungen.
Neurologische Schäden sind außerdem eine Folge einer Sars-CoV-2-Infektion. Davon berichten immer mehr Corona-Überlebende. Forscher beschreiben inzwischen das „Covid-19-Brain“.

Körperliche Risikofaktoren bei Covid-19

Alter:

Was seit Monaten bekannt ist, bestätigt die große Analyse aus England wieder: Mit dem Alter steigt das Risiko, an der Viruserkrankung zu sterben. Konkret: Menschen im Alter von 80 Jahren oder älter starben mit einer 20-fach höheren Wahrscheinlichkeit an Covid-19 als 50- bis 59-jährige Patienten.

Das liegt einerseits daran, dass Menschen in höherem Alter oft diverse Krankheiten mitbringen. Andererseits arbeitet das Immunsystem im Laufe der Lebensjahre nicht mehr so effektiv. Mediziner sprechen dann von „Immunoseneszenz“.

[...]

Ethnie:

Ein weiterer Risikofaktor, den niemand beeinflussen kann, scheint die Abstammung zu sein. Südasiaten und Patienten mit dunkler Hautfarbe oder mit gemischt-ethnischem Hintergrund starben rund 1,6- bis 1,9-mal häufiger an Covid-19 als Weiße – auch wenn ihre medizinischen Vorerkrankungen berücksichtigt wurden.

Geschlecht:

Direkt zu Beginn des Coronavirus-Ausbruchs beobachteten chinesische Mediziner: Es trifft Männer schwerer als Frauen und sie sterben öfter. Weltweit setzte sich diese Beobachtung fort.

Die Studie aus England zeigt nun ebenfalls: Männer haben ein um gut 1,6-fach höheres Covid-19-Sterberisiko als Frauen.

Als wahrscheinlichste Erklärung dafür gilt das doppelte X-Chromosom, das den Frauen einen Vorteil in der Immunabwehr verschafft. Denn hier liegen viele Gene fürs Immunsystem. Es ist demnach wohl aktiver, reagiert schneller als das der Männer und wehrt viele Viren besser ab.

[...]"

Ausführlich dazu siehe:
https://www.focus.de/gesundheit/news/gr ... GESUNDHEIT

Die noch weiter zu evaluierende (von weiteren Wissenschaftlern zu überprüfende) Studie finden Sie unter dem Preprint (Vorabdruck):
Nature.com - "OpenSAFELY: factors associated with COVID-19 death in 17 million patients"
Nature.com - "OpenSAFELY: Faktoren im Zusammenhang mit dem Tod von COVID-19 bei 17 Millionen Patienten "
https://www.nature.com/articles/s41586- ... erence.pdf


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Covid-2019: Noch deutlicher kann eine Warnung nicht sein

Beitragvon Excubitor » Mo 13. Jul 2020, 17:39

RP ONLINE - "30-Jähriger stirbt an Infektion nach „Covid-19-Party“

New York. Ein mit dem Coronavirus infizierter Mann hat im US-Bundesstaat Texas zu einer "Covid-19-Party" eingeladen, um herauszufinden, ob das Virus wirklich existiert. Jetzt ist einer der Gäste an der Infektion gestorben.

Im Bundesstaat Texas ist ein 30-Jähriger an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben, nachdem er an einer "Covid-19-Party" teilgenommen hatte. Der Gastgeber der Party sei selber mit dem neuartigen Virus infiziert gewesen, teilte die Chefmedizinerin am Methodisten-Krankenhaus in San Antonio, Jane Appleby, in einem am Sonntag von US-Medien verbreiteten Video mit.

Bei der Party hätten die Teilnehmer herausfinden wollen, ob das Virus wirklich existiere und ob es gegebenenfalls besiegt werden könne, sagte die Ärztin. Der nun Verstorbene habe kurz vor seinem Tod über seinen Partybesuch gesagt: "Ich glaube, ich habe einen Fehler gemacht." Der Patient habe das Coronavirus für einen "Schwindel" gehalten und sich aufgrund seines jungen Alters ohnehin für "unbesiegbar" gehalten.

Appleby beschrieb den Fall als Warnung an junge Leute. Mit dem Coronavirus infizierte junge Menschen würden oft nicht selber erkennen, wie krank sie tatsächlich seien. Bei Untersuchungen des Sauerstoffgehalts in ihrem Blut und Labortests werde oft festgestellt, dass sie "in Wahrheit kranker sind als sie scheinen".


[...]"

Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... li=BBqgbZL


Kommentar
Das nur noch einmal als überdeutliche Warnung an alle, die sich für unbesiegbar halten oder meinen das Virus immer noch nicht nicht ernst nehmen zu müssen.
Das Virus kann ausnahmslos jeden killen, da selbst niemand, der anscheinend gesund ist, im Vorhinein genau wissen kann, welches gesundheitliche Risiko sich in seinem eigenen Körper verbirgt, das es dem Virus leicht macht ...
Es ist weder ein Schwindel, noch ist irgendwer unbesiegbar ...


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Zuletzt geändert von Excubitor am Mo 13. Jul 2020, 18:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warnungen betr. Gefahren für die Gesundheit - Vorsorge-Infos

Beitragvon AlexRE » Mo 13. Jul 2020, 18:10

Das war nicht der erste an dem Gefühl der Unbesiegbarkeit frühverstorbene junge Mann. Ich halte nicht für ausgeschlossen, dass dieses Gefühlsleben einen evolutionsbiologischen Sinn hat. Je mehr eingebildete Unbesiegbare aus dem Genpool verschwinden, desto mehr denkfähige Männer können ihre Gene an die nächste Generation weitergeben.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Covid-2019: Kaum Antikörper bei Blutspendern gefunden

Beitragvon Excubitor » Di 14. Jul 2020, 17:35

Deutsche Presse-Agentur (dpa) - "Nur wenige Blutspender haben bereits Corona-Antikörper"
"Nur wenige Deutsche tragen bereits Antikörper gegen das Coronavirus in sich. Das ergab eine Untersuchung bei Blutspendern. Was bedeutet dies für eine eventuelle zweite Infektionswelle?
[...]

Lediglich bei 1,3 Prozent der untersuchten Spender konnten spezifische Antikörper gegen Sars-CoV-2 nachgewiesen werden.

Dies geht aus einer aktuellen Zwischenauswertung des Berliner Instituts hervorgeht.

"Somit könnte bei erneutem Anstieg der Übertragungen auch eine weitere Infektionswelle auftreten", schreiben die Autoren des Berichts.

Der Nachweis spezieller Antikörper im Blut gilt als Hinweis auf eine durchgemachte Infektion.

Laut RKI-Bericht wurden ab April dieses Jahres 11 695 Proben von Blutspendern aus 29 Regionen Deutschlands untersucht.

Die Ergebnisse unterstrichen die Annahme, dass vermutlich der Großteil der Bevölkerung noch keinen Kontakt mit dem Virus hatte und weiterhin empfänglich für eine Infektion ist, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler.

Die Daten sind allerdings nicht für die Allgemeinbevölkerung repräsentativ. Wieler erklärte, nur gesunde Erwachsene dürften Blut spenden, bei Menschen mit Grunderkrankungen könnten die Zahlen anders aussehen.

[...]"

Quelle:
https://www.msn.com/de-de/gesundheit/me ... li=BBqg6Q9

Kommentar
Das unterstützt vor allem die Ergebnisse anderer Untersuchungen, aus denen man ebenfalls die Tendenz entnehmen kann, dass wir uns von der Hoffnung auf eine Herden-Immunität verabschieden können. Jetzt noch anzunehmen, man könnte die Pandemie in der Erwartung einer Herden-Immunität aussitzen, wäre absolut unrealistisch.

Ein ähnliches Bild ergibt sich auch aus den Zahlen nachgewiesener Infektionen, die unter Einschluss der wissenschaftlich angenommenen Dunkelziffer derzeit eine aktive Berührung der Bevölkerung mit dem Virus in Höhe von nur ca. 2,65 % ausweisen, so dass weiterhin immenses Infektionspotential besteht. (*Bei der Berechnung habe ich die aktuellen Daten der Johns Hopkins Universität und des Statistischen Bundesamtes zugrundegelegt.)

:arrow: Die Gefahr einer zweiten, stärkeren Welle ist daher absolut real und gegenwärtig :!:

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