Europa allein am Abgrund, oder globales Desaster in spe?

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Re: Weitere Hintergrund-News - Latest News

Beitragvon Staber » Di 30. Jun 2015, 21:54

AlexRE hat geschrieben:


Griechenland konnte 38 Milliarden EU - Strukturförderung nicht abrufen, weil es ca. 6 Milliarden Eigenanteil nicht aufbringen konnte: :roll:

(...)

Die Summe von etwas mehr als 35 Milliarden Euro umfasst die förderfähigen Zuschüsse, die Griechenland in den Jahren 2014 bis 2020 aus dem Strukturfördertopf der Europäischen Kommission abrufen kann - und zwar sowieso, wie andere Länder auch.

In der vergangenen Periode 2007-2013 hatte Athen insgesamt 38 Milliarden Euro zur Verfügung, konnte diese aber nicht abrufen, weil die Regierung dazu eine Ko-Finanzierung bereit stellen muss. Weil Griechenland aber kein Geld hat für Ko-Finanzierungen, auch nicht, um den ermäßigten Satz von 15 Prozent der Gesamtkosten eines förderungsfähigen Projektes zu zahlen, kann es diese Mittel nicht (vollständig) abrufen und würde es auch in Zukaunft unter den gegeben Umständen nicht können.

(...)


Das sind ja tolle Spielregeln, wer die schwächste Wirtschaftsstruktur hat und den höchsten Investitionsbedarf hat, bekommt überhaupt nichts aus der Umverteilungsmaschinerie der EU.

Jedenfalls sind Steuerhinterzieher in so einer Notsituation Schwerverbrecher. Ich hatte eigentlich gedacht, dass die neue linke Regierung knallhart gegen Steuerhinterzieher und Abzocker aller Art vorgehen würde, aber das war wohl nichts. :evil:


Der Euro war eine Fehlentwicklung. Ohne Finanzausgleich, wie in Deutschland zwischen den Ländern kann eine gemeinsame Währung nicht auf Dauer funktionieren. Da liegt der eigentliche Fehler.
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Re: Europa am wirtschaftlichen Abgrund?

Beitragvon maxikatze » Mi 1. Jul 2015, 07:19

Der Euro war eine Fehlentwicklung. Ohne Finanzausgleich, wie in Deutschland zwischen den Ländern kann eine gemeinsame Währung nicht auf Dauer funktionieren. Da liegt der eigentliche Fehler.


Es kann alleine schon deshalb nicht funktionieren, weil die einzelnen Länder unterschiedliche Lebensstandards haben. Nicht alle sind in gleichem Maße wettbewerbsfähig. Das hätte man wissen können, dann hätte sie nicht die gleichen Fehler wie bei der DDR gemacht, als sie von heute auf morgen dem Wettbewerb ausgesetzt waren. Aus Schaden wird man klug? Fehlanzeige.
Eine Währungsunion kann und sollte nur als krönender Abschluss eingeführt werden, wenn zuvor alle anderen Standards angeglichen wurden.
Die vorher versprochenen Wirtschaftsaufschwünge hat es mit dem € nie gegeben. Jetzt droht das ganze Lügengebäude einzustürzen. Im Gegenteil, vielen Ländern geht es seit der Einheitswährung noch schlechter.
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Re: Europa am wirtschaftlichen Abgrund?

Beitragvon Livia » Mi 1. Jul 2015, 08:42

maxikatze hat geschrieben:
Der Euro war eine Fehlentwicklung. Ohne Finanzausgleich, wie in Deutschland zwischen den Ländern kann eine gemeinsame Währung nicht auf Dauer funktionieren. Da liegt der eigentliche Fehler.


Es kann alleine schon deshalb nicht funktionieren, weil die einzelnen Länder unterschiedliche Lebensstandards haben. Nicht alle sind in gleichem Maße wettbewerbsfähig. Das hätte man wissen können, dann hätte sie nicht die gleichen Fehler wie bei der DDR gemacht, als sie von heute auf morgen dem Wettbewerb ausgesetzt waren. Aus Schaden wird man klug? Fehlanzeige.
Eine Währungsunion kann und sollte nur als krönender Abschluss eingeführt werden, wenn zuvor alle anderen Standards angeglichen wurden.
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Re: Europa am wirtschaftlichen Abgrund?

Beitragvon Staber » Mi 1. Jul 2015, 12:42

Es gibt zwei Gruppen, die Dreck am Stecken haben in Europa.. Auf der einen Seite alle Europäer, die Griechenland um jeden Preis im Euro haben wollten, allen voran Deutschland (Kohl und Schröder) und Frankreich (Mitterand und Chirac). Dann gab es diejenigen, die sich zu Beginn der Griechenland-Krise nicht an die bestehenden Verträge (“no Bailout”) hielten, sondern Milliarde um Milliarde in ein marodes Land pumpten und so die Fallhöhe “optimierten” – allen voran Herr Sarkozy, und Frau Merkel, mit freundlicher Unterstützung aus Spanien und Italien. Tsipras kann gar nicht anders. Seine Partei Syriza hat die Wahl gewonnen mit dem Versprechen, dass sie die Armutspolitik beendet. Unser Finanzminister Schäuble hat dazu öffentlich gesagt, wer daran glaubt, das Wahlversprechen eingehalten würden, müsste naiv sein.Ja Klasse! Ist das nicht eine merkwürdige Haltung zur Demokratie und Wahrheit, aber das kennen wir ja zu genüge aus unserer Erfahrung, wie Deutsche Politiker Wahlversprechen halten. Ich bin inzwischen zu der Erkenntnis gekommen , Tsipras soll vorgeführt werden, indem er gezwungen werden soll, seine Wahlversprechen zu brechen. Brüssel will so das griechische Volk erziehen, bzw. bestrafen , das es nie wieder eine Partei wählt, die Brüssel nicht gewogen ist. Scheitert die Tsipras-Regierung wäre bewiesen das Wahlversprechen von niemanden eingehalten werden. Kann nun sein das Tsipras das nicht zulassen will, darum entschied er sich für das Referendum. Ihr könnt mir ja helfen , wenn ich Spinnen sollte! ;) ;)
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Re: Europa am wirtschaftlichen Abgrund?

Beitragvon AlexRE » Mi 1. Jul 2015, 14:04

Dann gab es diejenigen, die sich zu Beginn der Griechenland-Krise nicht an die bestehenden Verträge (“no Bailout”) hielten, sondern Milliarde um Milliarde in ein marodes Land pumpten und so die Fallhöhe “optimierten” – allen voran Herr Sarkozy, und Frau Merkel, mit freundlicher Unterstützung aus Spanien und Italien.


Nein, allen voran das Bundesverfassungsgericht. Wenn Verfassungsrichter etwas aus Gefälligkeit gegenüber unfähigen Politikern durchwinken, was eindeutig rechtswidrig ist, haben sie von allen Beteiligten die schwerste Pflichtwidrigkeit begangen.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Europa am wirtschaftlichen Abgrund?

Beitragvon Excubitor » Mi 1. Jul 2015, 15:21

AlexRE hat geschrieben:
Dann gab es diejenigen, die sich zu Beginn der Griechenland-Krise nicht an die bestehenden Verträge (“no Bailout”) hielten, sondern Milliarde um Milliarde in ein marodes Land pumpten und so die Fallhöhe “optimierten” – allen voran Herr Sarkozy, und Frau Merkel, mit freundlicher Unterstützung aus Spanien und Italien.


Nein, allen voran das Bundesverfassungsgericht. Wenn Verfassungsrichter etwas aus Gefälligkeit gegenüber unfähigen Politikern durchwinken, was eindeutig rechtswidrig ist, haben sie von allen Beteiligten die schwerste Pflichtwidrigkeit begangen.


So sieht das aus...
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Die aktuellen Entwicklungen

Beitragvon Excubitor » Mi 1. Jul 2015, 15:23

Das Referendum sei nicht zwingend notwendig... So Tsipras vor wenigen Stunden. Knickt er ein, oder wieder nur ein billiger Taschenspielertrick auf den nur Politiker reinfallen können?
Mehr dazu

http://www.msn.com/de-de/nachrichten/po ... ar-AAcp39O
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Die Verantwortungsfrage

Beitragvon Excubitor » Mi 1. Jul 2015, 15:31

Die vorrangig Verantwortlichen an dem europäischen Desaster wurden hinlänglich von einigen Autoren hier benannt. Häfig liest man etwas von Armut und wird wehleidig mit den Griechen. Keine Frage, dass es dort reichlich Armut gibt. Doch wo wird hier erwähnt, dass es die Griechen selbst waren die ihr Land in die Katastrophe geführt haben. Bei allen Spekulanten und Bankern, die ihr Unwesen europa- und weltweit treiben, sind es nicht zuletzt die eigenen griechischen Großkapitalisten, unfähigen Politiker und sogar nicht unerhebliche Teile des hellenistischen Volkes an der Basis gewesen , die ihr eigenes Land fianziell völlig ausgelaugt haben. Mir ist beispielsweise kein Land auf der Welt bekannt, wo man so früh so vergleichsweise hohe Renten erlangen konnte wie im Griechenland vor der Krise...
Zuletzt geändert von Excubitor am Mi 1. Jul 2015, 16:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Der Preis des Versagens

Beitragvon Excubitor » Mi 1. Jul 2015, 15:56

Das würde der Greit Deutschland kosten
http://www.gmx.net/magazine/wirtschaft/ ... n-30739008

- Die Wirtschaft tangiert ein Grexit nur Minimal - Auch Exporte würden sich nur gering verteuern, da die Drachme gegenüber dem Euro stark abgewertet würde.
- Der Euro als Währung würde stabiler.
- Griechenland selbst würde bei Wiedereinführung der Drachme schwer geschädigt, hätte aber die Chance auf einen sinnvollen Neubeginn, nur leider viel zu spät...
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Live-Ticker zur Krise

Beitragvon Excubitor » Mi 1. Jul 2015, 16:08

Und wieder eine Kehrtwende: 16.40 Uhr Tsipras hält am Referendum fest. Der Mann ist noch ungefähr so glaubwürdig wie der Blatter Sepp...
Die aktuellen Entwicklungen im Live-Ticker
http://www.gmx.net/magazine/wirtschaft/ ... g-30739350
Zuletzt geändert von Excubitor am Mi 1. Jul 2015, 17:47, insgesamt 1-mal geändert.
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