Unschuldig Verurteilter nach mehr als zwei Jahrzehnten freig

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Unschuldig Verurteilter nach mehr als zwei Jahrzehnten freig

Beitragvon Livia » Fr 22. Mär 2013, 09:49

22 Jahre nach seiner unrechtmässigen Verurteilung wegen Mordes ist ein Mann in New York freigelassen worden. Eine Richterin in Brooklyn entliess den 58 Jahre alten David Ranta offiziell aus der Haft.

Der Mann war als Opfer eines Polizeiskandals für den Mord an einem Rabbi im Februar 1990 verantwortlich gemacht worden. Nicht nur, dass es keinerlei Beweise gegen Ranta gegeben hatte. Die Polizisten hatten nach einem Bericht der "New York Times" auch viele Indizien gefälscht.

http://www.bluewin.ch/de/index.php/26,7 ... chtes/sda/
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Re: Unschuldig Verurteilter nach mehr als zwei Jahrzehnten freig

Beitragvon AlexRE » Fr 22. Mär 2013, 10:48

"Mr. Ranta, zu sagen, Sie hätten eine Entschuldigung verdient, wäre sehr untertrieben", sagte Richterin Miriam Cyrulnik. "Ich sage dennoch heute, bitte verzeihen Sie." Ranta selbst konnte kaum sprechen.


Das ist ja sehr anständig von der Richterin, aber in dem Fall hat die Justiz genau genommen überhaupt keine Schuld. Wenn kriminelle Ermittler Beweise fälschen, ist das Rechtssystem an seiner Grenze angelangt.
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Unschuldig Verurteilter nach mehr als zwei Jahrzehnten freig

Beitragvon Livia » Fr 22. Mär 2013, 15:53

AlexRE hat geschrieben:
"Mr. Ranta, zu sagen, Sie hätten eine Entschuldigung verdient, wäre sehr untertrieben", sagte Richterin Miriam Cyrulnik. "Ich sage dennoch heute, bitte verzeihen Sie." Ranta selbst konnte kaum sprechen.


Das ist ja sehr anständig von der Richterin, aber in dem Fall hat die Justiz genau genommen überhaupt keine Schuld. Wenn kriminelle Ermittler Beweise fälschen, ist das Rechtssystem an seiner Grenze angelangt.


Kann er nicht Genugtuung verlangen, immerhin hat man ihm 22 Jahre lang das Leben ruiniert. Sonst sind doch die Amis nicht zimperlich wenn es um Klagen geht und verlangen manchmal Horrorbeträge für einen Humbuk.
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Re: Unschuldig Verurteilter nach mehr als zwei Jahrzehnten freig

Beitragvon AlexRE » Fr 22. Mär 2013, 16:04

Livia hat geschrieben:Kann er nicht Genugtuung verlangen, immerhin hat man ihm 22 Jahre lang das Leben ruiniert. Sonst sind doch die Amis nicht zimperlich wenn es um Klagen geht und verlangen manchmal Horrorbeträge für einen Humbuk.


Sicher, die Haftentschädigung wird ganz sicher höher ausfallen als das in Deutschland der Fall wäre:

https://www.google.de/search?q=haftents ... e&ie=UTF-8

Ich schätze mal + / - 1 Mio. $
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Re: Unschuldig Verurteilter nach mehr als zwei Jahrzehnten freig

Beitragvon Staber » Fr 22. Mär 2013, 17:36

Auch hier erkennt man, auch in einer Demokratie gibt es keine Garantie.Die USA haben ein ganz liderliches Rechtssystem. Ich reise nicht in die USA, da jede Putzhilfe im Hotel veranlassen kann , dass man in Handschellen abgeführt wird und Millionenbeträge bezahlen muss .

gruß staber
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Re: Unschuldig Verurteilter nach mehr als zwei Jahrzehnten freig

Beitragvon AlexRE » Fr 22. Mär 2013, 18:35

Staber hat geschrieben:Auch hier erkennt man, auch in einer Demokratie gibt es keine Garantie.Die USA haben ein ganz liderliches Rechtssystem. Ich reise nicht in die USA, da jede Putzhilfe im Hotel veranlassen kann , dass man in Handschellen abgeführt wird und Millionenbeträge bezahlen muss .

gruß staber


Warum sollten amerikanische Putzhilfen Dich einknasten lassen? Hast Du Ähnlichkeit mit einem prominenten Multimillionär?
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Re: Unschuldig Verurteilter nach mehr als zwei Jahrzehnten freig

Beitragvon Livia » Sa 23. Mär 2013, 09:36

AlexRE hat geschrieben:
Livia hat geschrieben:Kann er nicht Genugtuung verlangen, immerhin hat man ihm 22 Jahre lang das Leben ruiniert. Sonst sind doch die Amis nicht zimperlich wenn es um Klagen geht und verlangen manchmal Horrorbeträge für einen Humbuk.


Sicher, die Haftentschädigung wird ganz sicher höher ausfallen als das in Deutschland der Fall wäre:

https://www.google.de/search?q=haftents ... e&ie=UTF-8

Ich schätze mal + / - 1 Mio. $


Immerhin etwas, obwohl ihm das Geld nützen wird, kann er die verlorenen Jahre nicht mehr zurückbekommen. Fies ist jedoch, dass die Polizisten da bewusst das Beweismateiral gefälscht haben, einer lebt noch und müsste eingentlich auch dafür verantwortlich gemacht werden. :evil:
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Re: Unschuldig Verurteilter nach mehr als zwei Jahrzehnten freig

Beitragvon maxikatze » Sa 23. Mär 2013, 11:55

Fies ist jedoch, dass die Polizisten da bewusst das Beweismateiral gefälscht haben



Leider kein Einzelfall. In diesem Fall winkte dem damaligen Ermittler eine Beförderung. Ein Fall wie dieser kam ihm deshalb gerade recht. Er brauchte einen Schuldigen. Und was liegt näher, als die Mutter des Kindes zu verhaften?
Bereits vor 15 Jahren hätte längst klar sein müssen, dass etwas nicht stimmt.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-7925442.html
Debbie Milke zieht zu Jim Styers, einem Bekannten, der allein in einer großen Wohnung haust. Styers hat in Vietnam bei den Marines gekämpft. Er lebt von Behindertenrente. Was er in Vietnam getan hat, kann Milke nur ahnen. Von den Gespenstern, die ihn jagen, ahnt sie nichts.
Mindestens ein Kind, so wird Styers später in dem Prozeß um Christophers Tod gestehen, hat er in Vietnam von einem Laster heruntergeschossen. Es könnten auch ein paar mehr gewesen sein.
Er hört Stimmen in seinem Kopf, die "Schreie der toten Frauen und Kinder" peinigen ihn. Schwere Medikamente dämpfen den Kriegslärm in Styers'' Schädel ein wenig und auch die latente Verwirrung, die dort herrscht, seit er von einem Militärtransporter fiel und anschließend ein Vierteljahr lang mit Hirntrauma im Koma lag.


Ich wette, das Thema Vietnam-Krieg hat der Ami nie richtig aufgearbeitet bzw Entschädigungen an die Hinterbliebenen der Todesopfer gezahlt.
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Re: Unschuldig Verurteilter nach mehr als zwei Jahrzehnten freig

Beitragvon Livia » Sa 23. Mär 2013, 15:59

maxikatze schrieb
Leider kein Einzelfall. In diesem Fall winkte dem damaligen Ermittler eine Beförderung. Ein Fall wie dieser kam ihm deshalb gerade recht. Er brauchte einen Schuldigen. Und was liegt näher, als die Mutter des Kindes zu verhaften?
Bereits vor 15 Jahren hätte längst klar sein müssen, dass etwas nicht stimmt.


Das ist entsetzlich, gerade weil die Amis ja soooo Gottesfürchtig und brav sind.

Debbie Milke zieht zu Jim Styers, einem Bekannten, der allein in einer großen Wohnung haust. Styers hat in Vietnam bei den Marines gekämpft. Er lebt von Behindertenrente. Was er in Vietnam getan hat, kann Milke nur ahnen. Von den Gespenstern, die ihn jagen, ahnt sie nichts.
Mindestens ein Kind, so wird Styers später in dem Prozeß um Christophers Tod gestehen, hat er in Vietnam von einem Laster heruntergeschossen. Es könnten auch ein paar mehr gewesen sein.
Er hört Stimmen in seinem Kopf, die "Schreie der toten Frauen und Kinder" peinigen ihn. Schwere Medikamente dämpfen den Kriegslärm in Styers'' Schädel ein wenig und auch die latente Verwirrung, die dort herrscht, seit er von einem Militärtransporter fiel und anschließend ein Vierteljahr lang mit Hirntrauma im Koma lag.


Viele Amis die im Vietnamkrieg waren bekommen überhaupt nicht mal eine Rente, man hat die schlimmsten Fälle einfach in Kliniken versenkt und dort vergessen. Staber hat recht mit seiner Meinung, man muss vorsichtig sein sonst wird man verknakst und kommt nicht mehr heil nach Hause. Zu locker sitzen den Polizisten die Knüppel in der Hand und besonders die Schwarzen haben immer noch gegen Rassismus zu kämpfen. :evil:
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Re: Unschuldig Verurteilter nach mehr als zwei Jahrzehnten freig

Beitragvon AlexRE » Mo 25. Mär 2013, 00:11

So ein Pech ...

23 Jahre unschuldig in Haft

Freigelassener erleidet Herzinfarkt

23 Jahre saß David Ranta unschuldig im Gefängnis. Doch nur zwei Tage nach seiner Haftentlassung ist es mit der unbeschweren Freiheit schon wieder vorbei: Ranta wurde in ein Krankenhaus eingeliefert.

(...)


http://www.stern.de/panorama/23-jahre-unschuldig-in-haft-freigelassener-erleidet-herzinfarkt-1988547.html
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