Hintergründe der Bluttat von Newtown bleiben im Dunkeln

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Hintergründe der Bluttat von Newtown bleiben im Dunkeln

Beitragvon Livia » So 16. Dez 2012, 09:52

Das ganze Ausmass des Horrors an der Grundschule von Newtown im US-Bundesstaat Connecticut wird erst nach und nach deutlich: Die Opfer des Amokläufers, darunter 20 Kinder im Alter von sechs und sieben Jahren hätten "verheerende Verletzungen" aufgewiesen.

Mehrfach sei auf die kleinen Körper geschossen worden, bis zu elf Mal, teilte der leitende Gerichtsmediziner H. Wayne Carver sichtlich erschüttert mit. Die meisten Kugeln stammten demnach aus einem halbautomatischen Gewehr. Sie seien von einer Art, die schwere Schäden im Gewebe verursache.

Unter anderem wurden in der Schule zwei Pistolen, eine Glock und eine Sig Sauer, sowie ein Gewehr vom Typ Bushmaster Kaliber 223 entdeckt. Ausserhalb der Schule lag noch eine vierte Waffe.

Die Staatspolizei von Connecticut veröffentlichte die Namen der Opfer. Demnach sind darunter 12 Mädchen und acht Jungen. Ausserdem kamen sechs Frauen ums Leben, dazu zählen die Rektorin und eine Schulpsychologin. Der "New York Times" zufolge wurden sie erschossen, als sie versuchten, den Amokläufer zu stoppen.

Angehörige äussern sich

Erstmals meldeten sich auch die Angehörigen der Opfer öffentlich zu Wort und sprachen über den schrecklichen Verlust. Der 30-jährige Assistenzarzt Robbie Parker äusserte in einem Interview die Hoffnung, dass der Tod seiner sechsjährigen Tochter Emilie und der 19 weiteren Opfer die Menschen "besser, mitfühlender und fürsorglicher" machen möge.

Der Vater des mutmasslichen Schützen drückte den Angehörigen der Opfer sein tiefes Bedauern über die "enorme Tragödie" aus. In einer vom Sender CNN veröffentlichten Mitteilung erklärte er, dass seine Familie mit den Ermittlern eng zusammenarbeite. Auch sie seien schockiert und hätten keine Erklärung für die Tat.

Hintergründe unklar

Die Hintergründe der Bluttat blieben zunächst weiter im Dunkeln. Aufschluss erhoffte sich die Polizei von Unterlagen, die im Wohnhaus des Todesschützen sichergestellt wurden.

http://www.bluewin.ch/de/index.php/26,7 ... chtes/sda/
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Re: Hintergründe der Bluttat von Newtown bleiben im Dunkeln

Beitragvon Livia » So 16. Dez 2012, 09:54

Polizei verhindert offenbar weiteres Schulmassaker in den USA

Im US-Staat Oklahoma ist womöglich ein weiteres Schulmassaker vereitelt worden. Am selben Tag, an dem ein Schütze an der Grundschule in Newtown in Connecticut ein Blutbad anrichtete, wurde ein 18-Jähriger festgenommen, der mit Schusswaffen und Bomben Mitschüler töten wollte.

Die Polizei nahm den Jugendlichen am frühen Freitagmorgen fest, nachdem sie am Donnerstagabend von den Plänen erfahren hatte. Laut Polizeidokumenten versuchte der 18-Jährige, andere Schüler in Bartlesville zu überreden, ihn bei seinem Plan zu unterstützen.

Demnach wollte er Schüler in eine Aula locken, die Türen mit Ketten verschliessen und das Feuer eröffnen. Er wollte auch Bomben an den Türen zünden, sobald die Polizei an den Tatort gekommen wäre. Der Jugendliche habe gedroht, Mitschüler zu töten, die ihm nicht helfen wollten. Ein Mitglied der Schulleitung alarmierte die Polizei.

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Re: Hintergründe der Bluttat von Newtown bleiben im Dunkeln

Beitragvon AlexRE » So 16. Dez 2012, 15:41

Ermittler erklärten, der Junge habe Anfang Dezember einem Lehrer erzählt, er habe sich eine Waffe gekauft und lerne schiessen. In den Polizeidokumenten hiess es weiter, der 18-Jährige habe ausserdem versucht, an einen Grundriss des Schulgebäudes zu kommen, und im Internet Informationen zum Schulmassaker in Columbine 1999 gesucht.


Nachahmung spielt offenbar bei Selbstmorden und erweiterten Selbstmorden eine große Rolle. Das kennt man schon lange von dem sogenannten "Werther - Effekt":

http://de.wikipedia.org/wiki/Werther-Effekt

Die wichtigste Prävention wäre deshalb ein zurückhaltender Umgang der Medien mit solchen Nachrichten bis hin zu einem völligen Verzicht auf die Veröffentlichung. Davon, dass so etwas angedacht wäre, hört und liest man derzeit allerdings nichts.
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Re: Hintergründe der Bluttat von Newtown bleiben im Dunkeln

Beitragvon Livia » Mo 17. Dez 2012, 09:59

Er war ein Einzelgänger, der sich im Umgang mit seinen Mitmenschen schwertat. So beschreiben Beobachter den jungen Mann, der am vergangenen Freitag im US-Staat Connecticut 27 Menschen und anschliessend sich selbst tötete.

"Er war sehr anders und sehr schüchtern und machte keine Anstrengung, mit irgendjemand zu interagieren", sagt Olivia De Vivo, eine ehemalige Mitschülerin des Täters. Er habe immer eine Aktentasche getragen, seine Hemden seien bis ganz oben zugeknöpft gewesen.

Zurückblickend habe es beim Täter schon Anzeichen gegeben, dass er zu einer Tat wie dem Blutbad in Newtown in der Lage wäre. "Aber man kann nicht sagen, dass jeder schüchterne Mensch so etwas tun würde", meint De Vivo.

Kein Schmerzempfinden

Nach Beschreibung eines Lehrers konnte der Amokläufer anscheinend keinen seelischen oder körperlichen Schmerz fühlen. "Wenn der Junge sich verbrannt hätte, hätte er das nicht bemerkt oder gespürt", sagt Richard Novia, ein ehemaliger Berater des Technik-Clubs der Newtown High School, an der der Täter einst Schüler war.

Manchmal habe er sich komplett aus seinen Aufgaben zurückgezogen, egal ob es darum ging, ein Buch zu lesen oder im Unterricht zu sitzen, sagt Novia.

Ermittler versuchen noch immer herauszufinden, was den jungen Mann dazu trieb, zuerst seine Mutter und anschliessend 26 Menschen an einer Grundschule zu töten, darunter 20 Kinder. Aus Ermittlerkreisen verlautete, der junge Mann habe am Asperger-Syndrom, einer Form von Autismus, gelitten.

Menschen mit dieser Krankheit haben Probleme im Umgang mit anderen Menschen, können aber gleichzeitig hochintelligent sein. Auch ein schwach ausgeprägtes Empfindungsvermögen, wie es beim Täter beobachtet wurde, könne mit dem Asperger-Syndrom zusammenhängen, sagt die Psychologin Elizabeth Laugeson von der University of California in Los Angeles.

http://www.bluewin.ch/de/index.php/25,7 ... rmischtes/

Ich habe hier in der Presse gelesen, dass sich die Mutter für den Weltuntergang vorbereitet und daran geglaubt habe, ob das auch ein Motiv sein könnte ?
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Re: Hintergründe der Bluttat von Newtown bleiben im Dunkeln

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Mo 17. Dez 2012, 10:16

Kein Schmerzempfinden


:o gibs so was? bei Männern? ;) Spaß beiseite.

Ich finde solch eine Tat grausam und es häufen sich die Taten ohne ende. Es wird da immer schlimmer. Was geht in einen Menschen vor die wo so was machen? Irgend jemand hat mal geschrieben er wäre Psychisch Krank. Ja was meint ihr wie viele Psychisch kranke gibt es in Deutschland und wenn das jede/r... ne ich will es gar nicht ausschreiben. Wann aber wacht endlich mal Amerika auf um die Waffenlobby eine auf den Deckel zu geben?

Menschen mit dieser Krankheit haben Probleme im Umgang mit anderen Menschen, können aber gleichzeitig hochintelligent sein. Auch ein schwach ausgeprägtes Empfindungsvermögen, wie es beim Täter beobachtet wurde, könne mit dem Asperger-Syndrom zusammenhängen, sagt die Psychologin Elizabeth Laugeson von der University of California in Los Angeles.


oh, wenn das stimmt warum hat man das vorher nicht was unternommen?
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Re: Hintergründe der Bluttat von Newtown bleiben im Dunkeln

Beitragvon Staber » Mo 17. Dez 2012, 14:48

Man sollte die Tragödie an der Sandy-Hook-Grundschule nicht dazu benutzen, eine politische Diskussion zu eröffnen. Was passiert ist, ist nicht der Fehler amerikanischer Waffengesetze. Die Frage ist: Wie konnte jemand wie Adam Lanza sie ergattern? Wir wissen noch nicht, ob seine Mutter die Waffen ordnungsgemäß aufbewahrte. Sie hatte einen Sohn mit einer Störung - da ist es genauso unverantwortlich, Waffen zu Hause zu haben wie Alkohol in einem Haushalt mit einem Alkoholiker. In Amerika besteht das Recht, Waffen zu tragen, aber die Bürger haben auch die Pflicht, sorgsam mit ihnen umzugehen. Ein neues Gesetz hilft da nicht. Es ist persönliche Verantwortung."

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Re: Hintergründe der Bluttat von Newtown bleiben im Dunkeln

Beitragvon Livia » Mo 17. Dez 2012, 16:50

Staber hat geschrieben:Man sollte die Tragödie an der Sandy-Hook-Grundschule nicht dazu benutzen, eine politische Diskussion zu eröffnen. Was passiert ist, ist nicht der Fehler amerikanischer Waffengesetze. Die Frage ist: Wie konnte jemand wie Adam Lanza sie ergattern? Wir wissen noch nicht, ob seine Mutter die Waffen ordnungsgemäß aufbewahrte. Sie hatte einen Sohn mit einer Störung - da ist es genauso unverantwortlich, Waffen zu Hause zu haben wie Alkohol in einem Haushalt mit einem Alkoholiker. In Amerika besteht das Recht, Waffen zu tragen, aber die Bürger haben auch die Pflicht, sorgsam mit ihnen umzugehen. Ein neues Gesetz hilft da nicht. Es ist persönliche Verantwortung."

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Das stimmt leider alles, die Mutter hatte aber ihren Sohn regelmässig zu Schiessübungen mitgenommen. Ob das eine gute Sache war, mit einem kranken Sohn, stellt sich ja erst jetzt heraus. Zudem konnte ihr Sohn ungehindert an die Waffen gelangen. So habe ich das hier gelesen.
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Re: Hintergründe der Bluttat von Newtown bleiben im Dunkeln

Beitragvon AlexRE » Mo 17. Dez 2012, 17:50

Staber hat geschrieben:In Amerika besteht das Recht, Waffen zu tragen, aber die Bürger haben auch die Pflicht, sorgsam mit ihnen umzugehen. Ein neues Gesetz hilft da nicht. Es ist persönliche Verantwortung."

gruß staber


Da bin ich mir nicht so sicher. Vielleicht würden restriktive Waffengesetze die Anzahl der von psychisch gesunden Verbrechern begangenen Straftaten mit Schusswaffen nicht verringern, weil die sowieso illegale Waffen benutzen, aber alle Amokläufe in den USA und Deutschland, an die ich mich erinnern kann, wurden von psychisch Kranken mit leicht verfügbaren bzw. ständig im Haushalt präsenten legalen Waffen begangen.

Die "Argumente" der Waffenlobby sind wirklich mit Vorsicht zu genießen ...

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Re: Hintergründe der Bluttat von Newtown bleiben im Dunkeln

Beitragvon Livia » Do 20. Dez 2012, 16:56

Wehrte sich Lanza gegen eine Einlieferung?

Noch immer ist das Motiv des Amokläufers von Newtown unklar. US-Medien spekulieren, dass seine Mutter geplant hatte, ihn in eine psychiatrische Anstalt oder Sonderschule zu schicken.

«Er war nie gewalttätig»

Nancy Lanza schien bei der Erziehung ihres Sohnes mit ihrem Latein am Ende zu sein. Die «Washington Post» schreibt, dass die 52-Jährige in Betracht zog, mit ihrem Sohn in den Bundesstaat Washington zu ziehen. Sie habe dort eine Schule gefunden, von der sie hoffte, sie könne ihrem Sohn helfen.

Ein weiterer Nachbar, der anonym bleiben wollte, erzählte gegenüber Fox News, Nancy habe realisiert, dass sie sich nicht mehr alleine um ihren Sohn kümmern konnte. Sie habe geplant, ihn gegen seinen Willen in ein Spital einzuliefern. Ob sie dazu die nötigen Schritte dafür eingeleitet hat, ist aber nicht bestätigt.

Ein Freund der Familie Lanza sagte gegenüber Daily News, in den Tagen vor dem Massaker habe es Spannungen zwischen Adam und seiner Mutter gegeben. «Er sass nur in seinem Zimmer und spielte stundenlang Videospiele. Nancy wollte, dass er unter Leute kommt.» Das habe Adam abgelehnt. Angeblich hat er vor dem Amoklauf drei Tage nicht mehr mit seiner Mutter gesprochen. Gewalttätig sei er vorher nie gewesen, so die Quelle: «Er hat seine Mutter nie geschlagen. Er verhielt sich einfach wie ein Kind, wenn er wütend war.»

http://www.20min.ch/ausland/news/story/30452072
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Re: Hintergründe der Bluttat von Newtown bleiben im Dunkeln

Beitragvon AlexRE » Mo 24. Dez 2012, 21:56

Mal eine Variation des Themas durch einen besonders "phantasievollen" Waffenirren - anstatt bewaffnet in eine Schule oder in ein Kino einzudringen, lege man ein Feuer und erschieße dann die Feuerwehrleute ... :evil:

24. Dezember 2012 17:30 USA
Zwei Feuerwehrleute bei Einsatz erschossen

Die Polizei spricht von einer Falle: Zwei Feuerwehrleute sind am Einsatzort von einem unbekannten Schützen getötet worden, als sie aus ihren Fahrzeugen stiegen, um einen Brand zu löschen. Eine Sondereinheit der Polizei musste anrücken, zwei weitere Feuerwehrleute sind mit Schusswunden ins Krankenhaus gebracht worden.

(...)


http://www.sueddeutsche.de/panorama/usa ... -1.1558546
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