Deutschland, quo vadis?

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Nachhaltig bescheidener? Wie bitte?

Beitragvon Excubitor » Mi 23. Feb 2022, 14:13

DER SPIEGEL - "Veränderte Lebensansprüche - Coronakrise hat Mehrheit der Bürger bescheidener gemacht"

"[...]

In der Coronakrise sind die Bürger in Deutschland laut einer Umfrage mehrheitlich zurückhaltender in ihrem Konsumverhalten geworden. 60 Prozent der Befragten sagten in einer neuen Studie des Opaschowski Instituts für Zukunftsforschung, ihre Lebenseinstellung habe sich nachhaltig verändert. Sie stimmten der Aussage zu: »Beim Konsumieren und Geldausgeben bin ich maßvoller und bescheidener geworden – und vermisse nichts.« Bei einer ähnlichen Befragung im Juli 2020 hatten sich 57 Prozent so geäußert.

[...]

Siehe ausführlich dazu:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/servi ... eabddc3718


Kommentar

Das wage ich stark zu bezweifeln. Dabei dürfte es sich um das gleiche psychologische Phänomen handeln,
wie nahezu immer, wenn Menschen irgendwelchen tatsächlichen oder subjektiv empfundenen Belastungen
ausgesetzt sind. Sobald der Leidensdruck vorüber ist, findet eine Rückkehr zu althergebrachten Verhaltensweisen
statt.
Außerdem ist mir schleierhaft, wieso bei Umfragen immer kategorisch unterstellt wird, dass die alle die Wahrheit
sagen. Darüber hinaus wird bei derartigen Umfragen das psychologische Phänomen des Selbstbetrugs oder etwas
entschärft der fehlerhaften subjektiven Selbstwahrnehmung nie berücksichtigt, was solche Ergebnisse ebenfalls
in Zweifel ziehen lässt.
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Re: Deutschland, quo vadis?

Beitragvon Uel » Do 24. Feb 2022, 17:53

Außerdem ist mir schleierhaft, wieso bei Umfragen immer kategorisch unterstellt wird, dass die alle die Wahrheit
sagen. Darüber hinaus wird bei derartigen Umfragen das psychologische Phänomen des Selbstbetrugs oder etwas
entschärft der fehlerhaften subjektiven Selbstwahrnehmung nie berücksichtigt, was solche Ergebnisse ebenfalls
in Zweifel ziehen lässt.


das ist ja noch nicht alles für den Zweifel an Umfragen, ein Beispiel zur Bemessung von Umfragen:

Ein Bekannter von mir, Student, wurde von den Öffentlich-Rechtlichen als repräsentativ zu beobachtender Fernsehzuschauer ausgewählt. Dieser Student fühlte sich schon ganz glücklich, würde doch endlich auch der TV-Geschmack seiner Generation beobachtet und zuküftig vielleicht berücksichtig, und besser noch, sollte es auch noch Geld dafür geben, was Studenten immer sehr gut gebrauchen können.

Aber seine Vorurteile wurden voll bestätigt und die Enttäuschung war groß, als sich vor Ort herausstellte, dass seine vorhandene Unterhaltungs-Technik zu modern für die Dokumentations-Technik war. Da bauen die sich also einen systematischen Fehler ein und machen ihre Untersucherei zum Unfug, - Statistikvorlesung 1. Stunde ...
Liebe Grüße
von Uel

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VerwG Köln: AfD darf als Verdachtsfall eingestuft werden

Beitragvon Excubitor » Di 8. Mär 2022, 21:32

RP ONLINE - "Entscheidung des Kölner Verwaltungsgerichts: Verfassungsschutz darf AfD als Verdachtsfall einstufen"

"8. März 2022 um 20:01 Uhr

Das Bundesamt für Verfassungsschutz darf die AfD als Verdachtsfall einstufen. Das hat das Verwaltungsgericht Köln
am Dienstagabend nach knapp zehnstündiger mündlicher Verhandlung entschieden und eine Klage der AfD damit
abgewiesen. Es gebe ausreichende Anhaltspunkte für verfassungsfeindliche Bestrebungen innerhalb der Partei,
führte das Gericht zur Begründung aus.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, gegen die Entscheidung kann Berufung eingelegt werden. Darüber müsste
dann das Oberverwaltungsgericht in Münster entscheiden. Aus formalen Gründen kann der Verfassungsschutz mit
der entsprechenden Beobachtung noch nicht beginnen, da in derselben Sache auch noch ein Eilverfahren anhängig ist.
Hier sei aber mit einer inhaltlich ähnlichen Entscheidung zu rechnen, hieß es aus Justizkreisen.

[...]"

Mehr dazu unter der Quelle:
https://rp-online.de/politik/deutschlan ... PsoAncXCfQ
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Die Bundesverteidigung wird vielleicht bald eine

Beitragvon Excubitor » Mo 14. Mär 2022, 20:06

Endlich mal eine gute Entscheidung. Die Bundeswehr erhält endlich mal gutes Material
zur Landesverteidigung. Das war mal lange überfällig.
Bisher steht ja teils mehr von dem angeschafften Material in der Werkstatt als man davon
praktisch verwenden kann.


"Die Lockheed Martin F-35 "Lightning II" ist ein Tarnkappen-Mehrzweckkampfflugzeug der fünften
Generation, das aus dem Joint Strike Fighter-Programm (JSF) des US-Verteidigungsministeriums
hervorgegangen ist."
Quelle: Wikipedia

Einschränkungen gibt es allerdings auch. Das Ding ist nicht für den Luftkampf geeignet. Dafür
will man weitere "Euro-Fighter" anschaffen, die man auch durch was Besseres hätte ersetzen
sollen, z. B. durch die General Dynamics F-16 "Flying Falcon", einen der wendigsten Jäger für
den Luftkampf, nicht mehr neu aber immer noch sehr gut, oder die moderne Variante in Form
des Lockheed Martin F-22 "Raptor", einem Tarnkappenjäger.

Nur ist Gutes halt auch sehr teuer...

So langsam drängt sich eine Frage immer mehr auf:
Angesichts des exorbitanten Corona-Schuldenbergs, eines um 100 Milliarden aufgestockten
Verteidigungsetats, Hilfsgelder für Flüchtlinge aus der Ukraine, Beihilfen für inländische
Bürger und Wirtschaft wegen des Putin-Kriegs, Energiekosten, etc, etc. ...
Woher soll eigentlich das ganze Geld dafür kommen?
Und Finanzminister Lindner plant schon wieder mehr als 200 Milliarden neue Schulden, wie
die FAZ heute berichtet. Haben wir hier wieder die althergebrachte Unfähigkeit von roten
und gelben Politikern mit Geld umzugehen? War alles schon mal da.
Die Notlagenfonds der Bundesregierung dürften so langsam nicht mehr all zu viel hergeben,
oder man hat Gelder von denen bislang niemand etwas wusste.
Wer jetzt immer noch davon faselt, das alles ginge ohne Steuererhöhungen kann leider nicht
mehr ernst genommen werden.
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Re: Deutschland, quo vadis?

Beitragvon AlexRE » Mo 14. Mär 2022, 23:33

Die F 16 ist dem Eurofighter in der Rolle des Luftüberlegenheitsjägets nicht überlegen. Das ist überhaupt kein Flugzeug. Dafür ist der Eurofighter auch deutlich teurer als die F 16.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Deutschland, quo vadis?

Beitragvon Excubitor » Mo 14. Mär 2022, 23:55

AlexRE hat geschrieben:Die F 16 ist dem Eurofighter in der Rolle des Luftüberlegenheitsjägets nicht überlegen. Das ist überhaupt kein Flugzeug.


Kurze Exkursantwort:

Beide sind keine sogenannten Luftüberlegenheitsjäger. Das wäre in dem Fall z. B. die F-15 Eagle rein
technisch betrachtet, heißt schneller, größer und zu multiplen Aufgaben fähig, welche die im Zitat
genannten nur eingeschränkt oder gar nicht lösen können, weil sie z. B. nicht hoch genug kommen.

Damit ist nicht gesagt, dass der Eurofighter schlecht ist, bei einigen Aufgabenstellungen sogar recht gut,
nur eben nicht gut genug für das, was man heute bekommen könnte, siehe F-22 "Raptor".

Davon abgesehen ist die F-16 nach wie vor mit das Beste was im Luftkampf zu bekommen ist, nicht die
schnellste, aber eine der wendigsten Maschinen im Kampf Jet gegen Jet, wofür sie gemacht ist. Darüber
hinaus genießt die F-16 genau wegen dieses technischen Status' weltweit größte Verbreitung in mehrfach
technischer Modifikation. Die hätte Potenzial für ein Endlosmodell (wenn man es nicht in den USA schon
"abgemeldet" hätte) wie der Kampfhelikopter "Apache", der schon seit kurz nach dem Vietnamkrieg als
Ergebnis der Erfahrungen dieses Krieges in unzähligen Modifikationen bis heute einer der besten derzeit
verfügbaren Kampfhubschrauber ist. (Den hat die Bundeswehr übrigens auch nicht.)

Die Bundeswehr ist grundlegend sanierungsbedürftig. Da sind Jahrzehnte ungenutzt ins Land gegangen. Nur
mit der Bezahlung wird das etwas schwierig werden.
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Re: Deutschland, quo vadis?

Beitragvon AlexRE » Di 15. Mär 2022, 00:12

Ich will diesen Exkurs hier nicht ausufern lassen, aber deine Darstellung des Eurofighters stimmt so nicht. Das war schließlich ein internationales Projekt und die üblichen deutschen Stümper konnten ausnahmsweise mal nicht total versagen. Luftüberlegenheitsjäger nennt man Flugzeuge, die es mit jedem denkbaren Gegner aufnehmen können. Das trifft auf den Eurofighter zu wie auf kein anderes Flugzeug, insbesondere weil heute der Luftkampf mit elektronischen Mitteln und "intelligenten" Raketen außerhalb der Sichtweite der Gegner wichtig ist. Da ist der Eurofighter absolute Weltspitze, vor der F 22 und SU 35, die F 16 kannst du da ganz vergessen.
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Deutschland, quo vadis?

Beitragvon Excubitor » Di 15. Mär 2022, 00:23

AlexRE hat geschrieben:Ich will diesen Exkurs hier nicht ausufern lassen, aber deine Darstellung des Eurofighters stimmt so nicht. Das war schließlich ein internationales Projekt und die üblichen deutschen Stümper konnten ausnahmsweise mal nicht total versagen. Luftüberlegenheitsjäger nennt man Flugzeuge, die es mit jedem denkbaren Gegner aufnehmen können. Das trifft auf den Eurofighter zu wie auf kein anderes Flugzeug, insbesondere weil heute der Luftkampf mit elektronischen Mitteln und "intelligenten" Raketen außerhalb der Sichtweite der Gegner wichtig ist. Da ist der Eurofighter absolute Weltspitze, vor der F 22 und SU 35, die F 16 kannst du da ganz vergessen.



Mit der Definition von "Luftüberlegenheitsjäger" hast Du recht, die hat sich etwas gewandelt.

Ich habe gar keine Spezifikationen von dem Eurofighter Typhoon genannt: Hier ein zwei von denen, die er nicht hat:
Stealth-Technologie ist heute ein Muss, hat er nicht, die alte F15 Fliegt mehr als Mach 3 in der neuesten Ausführung,
kann er auch nicht, ebenso wenig so hoch fliegen. Aber er hat die von Dir genannten Vorzüge, so ist alles auf seinen
Aufgabenbereich zugeschnitten. Intelligente Waffensysteme haben die anderen übrigens alle auch, und die F-22 und
F-35 sind momentan die modernsten Jagdflugzeuge der Welt, die wohl kaum mit veralteten Waffen herumgurken.
Der Eurofighter wird erst noch mit Frankreich zusammen für die elektronische Kampfführung weiterentwickelt, um
mittelfristig auch Aufgaben des Tornados übernehmen zu können. (Stand 04.02.2022)

Der "böseste" Vogel wird übrigens demnächst die MIG-41 sein, auch ein Stealth-Jäger der Extraklasse.

Aber die zentrale Frage hier war halt, ob man das alles in Deutschland überhaupt wird bezahlen können. Das ist das
wo' s kneift.
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Re: Deutschland, quo vadis?

Beitragvon AlexRE » Di 15. Mär 2022, 00:51

Kein Kampfflugzeug schafft Mach 3 (überhaupt kein Flugzeug). Bei dem Eurofighter hat man zwecks Optimierung anderer Eigenschaften (engere Kurven als die kleinere F 16!) auf die Stealth - Technik bewusst verzichtet, das allerdings bei einer dennoch sehr niedrigen Radarsignatur. Das ist schon absolute Spitzentechnik. Aber - wie gesagt - das ist kein Thema für endloses bla bla auf diesem Forum.
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Re: Deutschland, quo vadis?

Beitragvon Excubitor » Di 15. Mär 2022, 01:01

AlexRE hat geschrieben:Kein Kampfflugzeug schafft Mach 3 (überhaupt kein Flugzeug). Bei dem Eurofighter hat man zwecks Optimierung anderer Eigenschaften (engere Kurven als die kleinere F 16!) auf die Stealth - Technik bewusst verzichtet, das allerdings bei einer dennoch sehr niedrigen Radarsignatur. Das ist schon absolute Spitzentechnik. Aber - wie gesagt - das ist kein Thema für endloses bla bla auf diesem Forum.


OK, dann abschließend dazu in meiner gewohnten Präzision:
Die F-15 bringt Mach 2,841360997231 (nach SI-Standard) genau.
Das kann der Eurofighter Typhoon eben nicht. Macht aber nix, wie schon geschrieben.
Die SR-71 flog übrigens locker Mach 3.

Übrigens gibt es "endloses" Bla Bla auf diesem Forum in rauen Mengen, wie Du wissen solltest.
Da störts Dich auch nicht.
Auf den von mir initiierten Themensträngen dürfte das wohl eher marginal sein, worauf ich
erstens selbst achte und zweitens selbst nie damit anfange, sondern wenn überhaupt, nur auf
Einwürfe antworte.

Und das eigentliche Thema hier ist immer noch dieses:

So langsam drängt sich eine Frage immer mehr auf.
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Verteidigungsetats, Hilfsgelder für Flüchtlinge aus der Ukraine, Beihilfen für inländische
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Woher soll eigentlich das ganze Geld dafür kommen?
Und Finanzminister Lindner plant schon wieder mehr als 200 Milliarden neue Schulden, wie
die FAZ heute berichtet. Haben wir hier wieder die althergebrachte Unfähigkeit von roten
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