Klimawandel, Natur- u. and. Katastrophen (z. B. Covid-2019)

Hier können aktuelle Themen getrennt voneinander auf gesonderten threads erörtert werden.

Re: Covid-2019: Zur Lage-Einschätzung

Beitragvon Excubitor » Di 28. Apr 2020, 16:49

Herüber kopiert aus dem Strang " viewtopic.php?f=66&t=2567&start=650#p112681 ", da das hier thematisch besser passt:

icke hat geschrieben:Der Vergleich der Gesamtzahl der Toten mit der Gesamtzahl der Infizierten vom selben Tag ist ebenso falsch. Richtig wäre, die Anzahl Toter heute durch die Anzahl tatsächlich Infizierter (inklusive Dunkelziffer) vor 16 Tagen zu dividieren, denn vom Zeitpunkt des «Infiziert-werdens» bis zum Tod vergehen durchschnittlich 16 Tage. Und darum muss man die Gesamtzahl der Toten mit der Gesamtzahl der Infizierten vor 16 Tagen vergleichen.

Diese Methode heisst «Kaplan Meier Estimator» und wird von allen Lebensversicherungen benutzt. Wieso wurde diese Methode bei der COVID-19 Pandemie bis jetzt nie angewendet? Weil sie eine höhere Todesrate, d.h. die wahre Todesrate ergeben hätte, die man nicht zur Kenntnis nehmen will."

https://www.mittellaendische.ch/2020/04/20/covid-19-update-von-prof-paul-r-vogt/?

https://de.mathworks.com/help/stats/kaplan-meier-methods.html


Ad Icke: Das ist zwar soweit nachvollziehbar und für eine spätere Gesamtbetrachtung unter Umständen wichtig, doch in der gegenwärtigen Situation zu deren Einschätzung nicht hilfreich. Es geht hier und jetzt vor allem darum, die Neuansteckungen unter Kontrolle zu bekommen und vor allem dann unter Kontrolle zu halten. Dabei nützen die Betrachtungen zu Sterberaten und -zahlen nichts, weshalb diese in die diesbezüglichen Berechnungen des RKI wohl auch nicht eingeflossen sind, sondern gegebenenfalls an anderer Stelle zur Gesamtbetrachtung Berücksichtigung finden (werden).
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Re: Klimawandel, Natur- u. and. Katastrophen (z. B. Covid-2019)

Beitragvon Excubitor » Di 28. Apr 2020, 18:19

Die aktuellen Zahlen für SARS-CoV-2-Infektionen in Deutschland lauten:

Wichtige Hinweise:
:arrow: Die hier rot angegebenen Zahlen unterliegen generell dem Manko bislang nicht erhobener, belastbarer Dunkelziffern.
:!:

:arrow: Laut RKI liegt die Reproduktionsrate nun wieder bei R = 0,9 vorbehaltlich einer statistischen Schwankungsbreite von 0,7 - 1,1. :!:
Damit befindet sich die Zahl weiter nah am kritischen Wert 1
(Die Reproduktionszahl gibt an wie viele Menschen statistisch von einem Infizierten angesteckt werden)

"Gelingt das dauerhafte Niedrighalten der Reproduktionszahl unter 1 nicht, so setzt sich der anfängliche exponentielle Anstieg wieder fort. Selbst ein R von 1,3 bedeutet bei einer Generationszeit von 4 Tagen eine Verdoppelung der Anzahl von Neuerkrankung innerhalb von etwa 11 Tagen. Die Reproduktionszahl alleine reicht nicht aus um die aktuelle Lage zu beschreiben. Zumindest die absolute Zahl an Neuerkrankungen und auch die Zahl schwerer Erkrankungen müssen zusätzlich betrachtet werden um ein angemessenes Bild zu bekommen."
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Ep ... nn=2371176

:arrow: Das Virus verbreitet sich beim gegenwärtigen Stand sozusagen unter dem Deckmäntelchen der Maßnahmen weiter, was zu einer zweiten, wesentlich stärkeren Infektionswelle führen kann. Erst bei einer Reproduktionsrate von 0,3, oder besser 0,2, wäre das Virus über Tracing-Apps und Tests überhaupt kontrollierbar :!:

:arrow: Die Verdopplungszeit der Infektionen soll nach Informationen des Nachrichtensenders ntv, Stand 28.04.2020 (Tagesendwert vom 27.04.), derzeit bei 57,3 Tagen liegen.
Allerdings
"... gibt es Probleme mit dieser Zahl: Erstens gibt es verschiedene Berechnungswege und somit verschiedene Ergebnisse. Zweitens ist die Verdopplungszeit vor allem bei einem exponentiellen Wachstum aussagekräftig. Inzwischen hat sich das Wachstum der Infiziertenzahl in Deutschland aber soweit abgeflacht, dass es nicht mehr exponentiell ist. Somit verliert die Zahl laut dem Science Media Center an Aussagekraft." Quellen: https://www.deutschlandfunk.de/covid-19 ... id=474508; https://www.sciencemediacenter.de/filea ... 200406.pdf



Stand 28.04.2020 18.31 Uhr
159038 bestätigte Infektionen - 35477 Personen akut in Behandlung befindlich - 117400 Genesene - 6161Todesfälle

:arrow: Die Zahl der aktiven Infektionen sinkt stetig weiter unter diejenige der bereits Genesenen und der Abstand vergrößert sich weiter zugunsten der Genesenen.

Bestätigte Infektionen
Veränderung zu gestern:

+ 842 (Vortag: + 2724 -
Tendenz: eine sehr starke Abnahme von gestern zu heute, um ca. 69,09 %, aber insgesamt weiter steigend.) (Gesamttendenz: weiter uneinheitlich.)
Die Abnahme ist so ungewöhnlich stark, dass man auf Meldeprobleme oder solche mit der Technik tippen könnte. Mit der Masken-Pflicht kann das noch nichts zu tun haben. Daher kein Grund zur Entwarnung. Es bleibt abzuwarten, ob sich der Trend fortsetzt.

Die Zahl der Genesenen dürfte sich nun nah an der Realität befinden.

Todesfälle
Veränderung zu gestern:

+ 203 (Vortag: + 101 -
Tendenz: jetzt wieder eine starke Zunahme von gestern auf heute, etwas mehr als eine Verdopplung, insgesamt weiter steigend.) (Gesamttendenz: insgesamt weiter uneinheitlich.)
Auch die Anzahl der Todesfälle ist wieder stark gestiegen.

Quelle:
Covid-19-Operations Dashboard des Johns Hopkins CSSE (Center for Systems Science and Engineering an der Johns Hopkins University, Baltimore, Maryland, USA)
https://coronavirus.jhu.edu/map.html
https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps ... 7b48e9ecf6 (Desktop-Version)
https://www.arcgis.com/apps/opsdashboar ... 62e5c06e61 (Mobil-Version)

Siehe auch
Covid-19-Dashboard des RKIs (Robert Koch-Institut, Berlin) für Deutschland (Kreise und Kreisfreie Städte ab 100.000 Einwohner), Stand 28.04.2020 00.00 Uhr
https://experience.arcgis.com/experienc ... ge/page_1/
(Einfach auf die Karte klicken und so vergrößern, um den Kreis oder die Kreisfreie Stadt des eigenen Wohnorts schnell zu finden.)

RKI (Robert Koch-Institut, Berlin): Covid-19-Fallzahlen in Deutschland, Stand 28.04.2020 00.00 Uhr, (online aktualisiert um 08.10 Uhr)
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... ahlen.html

Bitte beachten Sie, dass die Zahlen des Johns Hopkins CSSE fortlaufend, meist stündlich, die des RKIs nur einmal täglich, vormittags, mit Stand Mitternacht, aktualisiert werden. Das bedeutet konkret, dass die hier verlinkten Zahlen des RKI zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung ca. 19-20 Stunden hinter den hier angegebenen zurückliegen und daher niedriger ausfallen.


Anm.: Während die Zahl der Neuinfektionen in China weiter, und das bereits seit einem Monat, stagniert, wenn man den von dort übermittelten Zahlen trauen kann, nimmt diese im Rest der Welt, vorrangig Europa, derzeit immer noch teils stark zu, beginnt aber weitflächig abzunehmen.
Der Anstieg/24 h (Daily Increase) der bestätigten Neuinfektionen in Deutschland ist weiter uneinheitlich, bei derzeit wechselnden Auf- und Ab-Tendenzen, insgesamt steigend, ähnlich wie die Fallzahl der Todesfälle, welche derzeit wieder steigt. Quelle: Johns Hopkins CSSE. (Der zahlenmäßige Unterschied zur Grafik, falls vorhanden, resultiert aus den unterschiedlichen Ablesezeiten der von mir gewählten und derjenigen Zeit, welche der der Grafik zugrunde liegende Algorithmus automatisch als Messpunkt auswählt. Die Zahlen sind daher beide korrekt, da sie auf derselben Basis beruhen und sich nur aufgrund des verschiedenen Zeitpunkts der Ablesung unterscheiden.)

Man wird allerdings davon ausgehen müssen, dass die tatsächliche Zahl Infizierter erheblich höher liegt, als die der bislang bestätigten Infektionen.
Zur Dunkelziffer siehe: http://grundgesetzaktiv.de/phpBB3/viewt ... 60#p111061

Die Zahl für bereits Genesene dürfte, wie in einem vorhergehenden Beitrag beschrieben, immer noch leicht höher liegen als hier angegeben.
Siehe dazu http://grundgesetzaktiv.de/phpBB3/viewt ... 30#p110925
Auch die Zahlenangaben des RKIs belegen, dass man sich um die Anzahl Genesener nicht wirklich kümmert. Angaben dazu werden dort gar nicht veröffentlicht. Jedoch nehmen auch hier die Zahlen der Geheilten mittlerweile deutlich zu.
Zuletzt geändert von Excubitor am So 3. Mai 2020, 18:47, insgesamt 3-mal geändert.
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Covid-2019: Die "Fahndung" nach der Herkunft des Coronavirus

Beitragvon Excubitor » Di 28. Apr 2020, 18:35

DER SPIEGEL - "Coronavirus: Deutsche Außenpolitiker fordern unabhängige Untersuchung in Wuhan"
"Woher kommt das Coronavirus? China weist den Verdacht eines Laborunfalls zurück. In der deutschen Politik mehren sich Stimmen, die mehr Aufklärung von Peking erwarten.

[...]"

Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... li=BBqg6Q9


Kommentar
Geht es eigentlich noch? Mal ganz unabhängig von der Tatsache, dass man sich wohl erst einmal um die aktuell drängenden Probleme zu kümmern hätte, wie Regierungssprecher Seibert zutreffend betont hat: Was glauben die eigentlich, was sie, selbst wenn es sich um eine Schlamperei in einem Labor oder Schlimmeres gehandelt hätte, zum jetzigen Zeitpunkt noch nachweisen können? Das sind die Politiker die die Welt nicht braucht.
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Covid-2019: In Luxemburg werden alle Bürger getestet

Beitragvon Excubitor » Di 28. Apr 2020, 19:46

AFP - "Luxemburg testet seine gesamte Bevölkerung auf das neuartige Coronavirus"
"Luxemburg will seine gesamte Bevölkerung auf das neuartige Coronavirus testen. Alle gut 600.000 Einwohner sollten binnen eines Monats untersucht werden, sagte Forschungsminister Claude Meisch am Dienstag bei einer Video-Pressekonferenz. Damit müssten rund 20.000 Corona-Tests am Tag vorgenommen werden. Laut Meisch wird die Test-Offensive rund 40 Millionen Euro kosten.

[...]"

Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... li=BBqg6Q9

Kommentar
Nun ja, in einem Land mit insgesamt nicht einmal so vielen Einwohnern wie Dortmund lässt sich das wohl relativ problemlos darstellen. Das dürfte hier, unabhängig von der Kostenfrage, etwas schwieriger sein, aber dennoch nicht gänzlich unmöglich.
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Covid-2019 global: "Wie ein Virus die Welt verändert"

Beitragvon Excubitor » Di 28. Apr 2020, 21:01

dpa - "Corona global: Wie ein Virus die Welt verändert"
"Österreich schreitet bei den Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen voran. Andere Nachbarn Deutschlands sind noch lange nicht so weit - vor allem Frankreich.
Dort schaut man neidisch darauf, wie vergleichsweise glimpflich die Pandemie in Deutschland verläuft. In den USA befürchtet man indes einen drastischen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Ein Blick um die Welt in Zeiten von Corona.

[...]"

Mehr dazu unter der Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... li=BBqgbZL


Kommentar
Fakt ist, das neuartige Coronavirus wird unwiderruflich seine Spuren in dieser Welt hinterlassen. Das mit dem glimpflich Ablaufen bei uns in Deutschland bleibt allerdings abzuwarten. Noch ist der weitere Verlauf in Deutschland weder kontrollierbar, noch unter Kontrolle zu halten, weil dafür die Minimalvoraussetzungen (noch) nicht erfüllt sind. Darüber hinaus wird es auch, solange kein Impfstoff und nicht einmal ein Medikament zur Linderung der Symptomatik gefunden wurde, ein ungewisser Zustand mit einem ungewissen Fortgang bleiben. Was allerdings feststeht, ist, dass derzeit nur das konsequente Einhalten und Durchsetzen der Sicherheitsmaßnahmen tatsächlich in dieser Situation helfen kann, dass es nicht zu einem Rückfall in eine exponentielle Infektionssteigerung kommt, den sich niemand wünschen kann. Daher besteht aktuell weder ein Grund für andere neidisch auf Deutschland zu sein, noch für uns selbst, uns in trügerischer Sicherheit zu wiegen und deshalb leichtsinnig und nachlässig zu werden.
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Covid-2019: Ansteckungsrate wieder gesunken

Beitragvon Excubitor » Mi 29. Apr 2020, 12:59

:arrow: Laut letztem Lagebericht des RKI ist die Reproduktionsrate auf R = 0,75 gesunken, vorbehaltlich einer statistischen Schwankungsbreite von 0,7 - 1,1.
"Mit Datenstand 29.04.2020 0:00 Uhr wird die Reproduktionszahl auf R = 0,75 (95%-Konfidenzintervall: 0,64-0,87) geschätzt. Das bedeutet, dass im Mittel fast jeder mit SARS-CoV-2 Infizierte eine weitere Person ansteckt. Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile
:!: (Die Reproduktionszahl gibt an wie viele Menschen statistisch von einem Infizierten angesteckt werden)

"Gelingt das dauerhafte Niedrighalten der Reproduktionszahl unter 1 nicht, so setzt sich der anfängliche exponentielle Anstieg wieder fort. Selbst ein R von 1,3 bedeutet bei einer Generationszeit von 4 Tagen eine Verdoppelung der Anzahl von Neuerkrankung innerhalb von etwa 11 Tagen. Die Reproduktionszahl alleine reicht nicht aus um die aktuelle Lage zu beschreiben. Zumindest die absolute Zahl an Neuerkrankungen und auch die Zahl schwerer Erkrankungen müssen zusätzlich betrachtet werden um ein angemessenes Bild zu bekommen."

Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Ep ... nn=2371176

Erst wenn sich die Reproduktionsrate dauerhaft deutlich unter 1 halten lässt kann man das als gute Tendenz werten. Bislang lässt eine Stabilisierung des Wertes noch auf sich warten.
Zuletzt geändert von Excubitor am Mi 29. Apr 2020, 18:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Covid-2019: Krisen-Strategie der Forschung

Beitragvon Excubitor » Mi 29. Apr 2020, 17:52

ZEIT ONLINE - "Coronavirus-Strategie: Forscher legen Szenario für den Weg aus der Corona-Krise vor"
"Erstmals äußern sich die größten Forschungsorganisationen einstimmig: Gegen das Virus helfe nur Eindämmung und wenige Neuinfektionen. Das hieße weiterhin Einschränkungen.

[...]

In einer gemeinsamen Stellungnahme sprechen sich Wissenschaftler der vier größten deutschen Forschungsorganisationen dafür aus, die Corona-Epidemie konsequent einzudämmen. Es sei möglich, die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von Wochen so weit zurückzudrängen, dass die umfangreichen Kontaktbeschränkungen durch eine Nachverfolgung einzelner Infizierter ersetzt werden könnten.

Eine der grundsätzlichen Schlussfolgerungen der Wissenschaftler: Es sei sinnvoll, Kontaktbeschränkungen jetzt noch weiter durchzuhalten, um anschließend nachhaltiger lockern zu können. Andernfalls drohe eine neue Infektionswelle, die die bisherigen Erfolge zunichte machen und viele Menschenleben gefährden könnte. Ziel müsse es sein, sagen die Forscherinnen und Forscher, Verständnis in der Bevölkerung zu stärken, dass diese Krise eine langfristige sei und sie noch viele Wochen und Monate anhalten dürfte.

Die Reproduktionszahl R nähert sich wieder einem kritischen Wert an
Die Forscherinnen und Forscher halten deshalb in der jetzigen Phase der Pandemie zwei Parameter für entscheidend: die effektive Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele andere Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt, sowie die Anzahl der Neuinfektionen pro Tag.
R liege in Deutschland seit Ende März unter dem wichtigen Wert von eins, schreiben sie. Neue Daten zeigten allerdings, dass R sich dem Wert von eins wieder annähert. Das geht auch aus aktuellen Schätzungen des Robert Koch-Instituts hervor. Ursache könne nach den Modellen der Effekt der Osterfeiertage sein, als manche Menschen möglicherweise mehr Kontakte zu anderen hatten als derzeit erlaubt. Bei einem Wert über eins würde sich Sars-CoV-2 erneut exponentiell ausbreiten und schließlich das Gesundheitssystem überlasten.

Und das, obwohl die Zahl der Neuinfektionen aktuell zurückgeht. Dies wiederum sei der gemeinsame Effekt der Maßnahmen, die die Politik im März schrittweise eingeführt hatte: das Verbot großer Versammlungen, Schließung von Schulen und Läden sowie die Kontaktbeschränkungen. "Wie die einzelnen Maßnahmen genau gewirkt haben, können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bewerten", sagte Viola Priesemann vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation, eine der vier Autorinnen und Autoren der Stellungnahme, ZEIT ONLINE. Ebenfalls lasse sich erst in der zweiten Maiwoche bewerten, wie sich die Fallzahlen aufgrund der Lockerungen ab dem 20. April geändert haben.

[...]

Das siebenseitige Papier mit dem Titel Adaptive Strategien zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie basiert auf dem Austausch der Forschungsteams darüber, wie sich die Epidemie weiter entwickeln könnte. Dazu haben die Wissenschaftler unterschiedliche mathematische Modelle unabhängig voneinander entwickelt. "Trotz der verschiedenen Ansätze sind wir zu übereinstimmenden Ergebnissen gekommen,[...].

Auf Basis ihrer Modellrechnungen bewerten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler drei verschiedene Szenarien:

- Eine Vernichtung des Virus oder eine zügige Durchseuchung seien nicht praktikabel. Den Erreger auszurotten, sei nur international koordiniert und unter großer Anstrengung möglich. Eine schnelle Durchseuchung hingegen würde bedeuten, dass das Gesundheitssystem massiv überlastet würde, nicht genügend Intensivbehandlungsplätze zur Verfügung ständen und viele Menschen sterben müssten. "Keines der beiden Szenarien stellt eine gangbare Option dar", schreiben sie.

- Um eine kontrollierte Durchseuchung zu erreichen, müssten sich so viele Menschen mit Sars-CoV-2 infizieren, wie es die Kapazität des Gesundheitssystems zulässt. Selbst wenn die Dunkelziffer optimistisch geschätzt wird, würde sich dies über Jahre hinziehen und auch hierbei würden viele Menschen sterben. Während der gesamten Zeit müssten zudem harte Einschränkungen beibehalten werden, damit R um eins bleibt. Die verzögerte Beobachtung der Reproduktionszahl und der Zahl der Neuinfektionen mache rechtzeitige Korrekturen der Maßnahmen sehr schwierig. Ständig bestünde das Risiko, das Gesundheitssystem zu überlasten. "Diese Strategie macht vielleicht kurzfristige Lockerungen möglich, aber langfristig führt sie zu keinem Ziel", sagt Priesemann. Zumal es Hinweise gebe, dass eine Infektion mit dem neuen Coronavirus nicht nur die Lunge, sondern auch Herz, Niere, Verdauungstrakt und Gehirn schädigen könne und so Infizierte langfristige Schäden erleiden könnten, selbst wenn sie eine Infektion überlebten. Weiterhin sei nicht bekannt, wie lange Menschen nach durchgemachter Infektion immun sind. All das mache auch dieses Szenario unrealistisch.

- Die aus epidemiologischer Sicht derzeit einzig sinnvolle Strategie sei die konsequente Eindämmung des Virus. Durch weitere Maßnahmen sei es möglich, die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von Wochen so stark zu senken, dass einzelne Infektionsketten unterbrochen werden könnten. Je kleiner R, desto schneller könne dies erreicht werden.
Und diese Strategie könne immer noch gelingen, da die Fallzahlen in den vergangenen Wochen stetig zurückgegangen seien. [...]

In einer ersten Phase müssen die Kontaktverbote – soweit tragbar – beibehalten werden und gleichzeitig Kapazitäten zum Testen und Nachverfolgen einzelner Infizierter und Personen in ihrem direkten Umfeld weiter ausgebaut werden. Wenn die Neuinfektionen dann so weit zurückgegangen sind, dass einzelne Fälle dadurch kontrolliert werden können, könnten Kontaktbeschränkungen in einer zweiten Phase nach und nach wegfallen. Sie müssten dann nur noch bei Bedarf – also adaptiv – eingesetzt werden, um zu verhindern, dass die Neuinfektionen wieder ansteigen. Diese Maßnahmen könnten auch lokal und regional unterschiedlich notwendig sein.

Auf welche Zahl die Neuinfektionen sinken müssten, legen die Forscherinnen und Forscher in ihrem Papier nicht fest. "Wünschenswert wäre eine Größenordnung von etwa 100 neuen Fällen pro Tag", sagt Schöbel. Wie schnell man das erreichen kann, hängt vor allem davon ab, welche Beschränkungen gelten und wie sich Bürgerinnen und Bürger daran halten.

[...]

Unabhängig von konkreten Zahlen geht es den Wissenschaftlern aber vor allem darum, eine Lage zu erreichen, in der Infektionsketten unterbrochen werden können. Dafür könnten zusätzliches Personal in den Gesundheitsämtern sowie die Einführung von freiwilligen Apps hilfreich sein. Außerdem könne ein Frühwarnsystem helfen, versteckte Infektionen zu finden. Die Forscher schlagen gezielte Querschnittstests in Bereichen mit erhöhtem Infektionsrisiko vor, zum Beispiel in Alten- und Pflegeeinrichtungen. Um zu verhindern, dass unerkannt Infizierte andere Menschen anstecken, seien zudem hygienische Maßnahmen wichtig, zum Beispiel Mundschutz in Geschäften oder auf öffentlichen Plätzen sowie Desinfektionsstationen. "Der Erfolg der Strategie wird sehr davon abhängen, wie stark die Menschen sich an Hygienemaßnahmen halten", sagt Pigeot. "Um diese Krise gut zu überstehen, brauchen wir einen Kulturwandel." Das sagt auch Michael Meyer-Hermann: "Wir müssen Strukturen schaffen, damit es in der Gesellschaft zur Normalität wird, Hygienestandards zu wahren, aufeinander Rücksicht zu nehmen und sich regelmäßig testen zu lassen."

Sobald die Forschung neue Erkenntnisse liefere, müsse die Strategie natürlich angepasst werden. Auch, wenn ein Impfstoff bereitstehen sollte. Wann das der Fall sei und wie wirksam dieser dann ist, sei allerdings noch mit vielen Fragezeichen behaftet, sagt Priesemann. Deshalb sollte man nun absolut vorsichtig sein mit Lockerungen: "Wenn man die Möglichkeit hat, die Fallzahlen zu senken, dann scheint uns das auf Monate die sinnvollste Strategie zu sein."


[...]"

Mehr dazu in der Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... li=BBqg6Q9


Kommentar
Zunächst sollte man sich mal folgendes im Kalender rot anstreichen: Es besteht Einigkeit. Gelobt sei wer oder was auch immer ... Das hat es in dieser Form auch noch nicht gegeben.

Bei der vorgestellten Strategie handelt es sich auf jeden Fall um ein gut durchdachtes Konzept, das grundsätzlich auch durchführbar erscheint, wenn es da nicht die Unbekannte Mensch gäbe. Das Ganze funktioniert, wie die Wissenschaftler immer wieder hervorheben, nämlich nur, wenn sich die absolut überwiegende Mehrheit der Bevölkerung über einen längeren Zeitraum an sämtliche Sicherheitsvorgaben hält, so dass das Ganze quasi zum Normalfall adaptiert wird, sich an Sicherheits- und Hygiene-Standards zu halten. Und da sehe ich als Realist etwas schwarz, auch wenn ich, wie die meisten anderen ebenfalls, das Gegenteil hoffe. Das dürfte das Hauptproblem werden, angesichts der bereits massiven Ausfälle auf dem Sektor, nur weil ein wenig die Sonne geschienen hat. Das Problem dürfte sich in dem Moment sogar noch weiter verschärfen, wenn tatsächlich ein möglicher saisonaler Effekt eintritt und während des Sommers ein Abflauen der Virus-Aktivität stattfinden sollte. Es wird darauf ankommen, dass man der Bevölkerung begreiflich machen kann, dass das eben kein Grund ist zu glauben, es wäre schon alles vorbei. Das hat man 1918 nach der ersten Welle der Spanischen Grippe auch geglaubt, während dann durch die zweite Welle alles "niedergemetzelt" worden ist. Wie schon Virologe Drosten betont hat, heute sollten wir es besser wissen wie es laufen kann.
Was wir alle jetzt brauchen ist schlicht Geduld und Disziplin. Je mehr von Letzterem, desto schneller wird es möglich sein, wieder einigermaßen normal leben zu können ...
Bleiben Sie gesund :!:
Zuletzt geändert von Excubitor am Mi 29. Apr 2020, 18:34, insgesamt 3-mal geändert.
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Covid-2019 Statistics: Daily Update for Germany

Beitragvon Excubitor » Mi 29. Apr 2020, 18:31

Die aktuellen Zahlen für SARS-CoV-2-Infektionen in Deutschland lauten:

Wichtige Hinweise:
:arrow: Die hier rot angegebenen Zahlen unterliegen generell dem Manko bislang nicht erhobener, belastbarer Dunkelziffern.
:!:

:arrow: Laut letztem Lagebericht des RKI liegt die Reproduktionsrate nun bei R = 0,75, vorbehaltlich einer statistischen Schwankungsbreite von 0,7 - 1,1.
"Mit Datenstand 29.04.2020 0:00 Uhr wird die Reproduktionszahl auf R = 0,75 (95%-Konfidenzintervall: 0,64-0,87) geschätzt. Das bedeutet, dass im Mittel fast jeder mit SARS-CoV-2 Infizierte eine weitere Person ansteckt. Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile[/b][/color] :!: (Die Reproduktionszahl gibt an wie viele Menschen statistisch von einem Infizierten angesteckt werden)

"Gelingt das dauerhafte Niedrighalten der Reproduktionszahl unter 1 nicht, so setzt sich der anfängliche exponentielle Anstieg wieder fort. Selbst ein R von 1,3 bedeutet bei einer Generationszeit von 4 Tagen eine Verdoppelung der Anzahl von Neuerkrankung innerhalb von etwa 11 Tagen. Die Reproduktionszahl alleine reicht nicht aus um die aktuelle Lage zu beschreiben. Zumindest die absolute Zahl an Neuerkrankungen und auch die Zahl schwerer Erkrankungen müssen zusätzlich betrachtet werden um ein angemessenes Bild zu bekommen."
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Ep ... nn=2371176

:arrow: Das Virus verbreitet sich beim gegenwärtigen Stand sozusagen unter dem Deckmäntelchen der Maßnahmen weiter, was zu einer zweiten, wesentlich stärkeren Infektionswelle führen kann. Erst bei einer Reproduktionsrate von 0,3, oder besser 0,2, wäre das Virus über Tracing-Apps und Tests überhaupt kontrollierbar :!:

:arrow: Die Verdopplungszeit der Infektionen soll nach Informationen des Nachrichtensenders ntv, Stand 28.04.2020 (Tagesendwert vom 28.04.), derzeit bei 57,3 Tagen liegen.
Allerdings
"... gibt es Probleme mit dieser Zahl: Erstens gibt es verschiedene Berechnungswege und somit verschiedene Ergebnisse. Zweitens ist die Verdopplungszeit vor allem bei einem exponentiellen Wachstum aussagekräftig. Inzwischen hat sich das Wachstum der Infiziertenzahl in Deutschland aber soweit abgeflacht, dass es nicht mehr exponentiell ist. Somit verliert die Zahl laut dem Science Media Center an Aussagekraft." Quellen: https://www.deutschlandfunk.de/covid-19 ... id=474508; https://www.sciencemediacenter.de/filea ... 200406.pdf



Stand 29.04.2020 18.32 Uhr
160479 bestätigte Infektionen - 33705 Personen akut in Behandlung befindlich - 120400 Genesene - 6374 Todesfälle

:arrow: Die Zahl der aktiven Infektionen sinkt stetig weiter unter diejenige der bereits Genesenen und der Abstand vergrößert sich weiter zugunsten der Genesenen.

Bestätigte Infektionen
Veränderung zu gestern:

+ 1441 (Vortag: + 842 -
Tendenz: jetzt wieder eine starke Zunahme von gestern zu heute, fast eine Verdopplung, auch insgesamt weiter steigend.) (Gesamttendenz: weiter uneinheitlich.)
Die Zunahme verschiebt den Wert wieder in die Region der schon zuvor nahezu stabilisierten Steigerungsrate.

Die Zahl der Genesenen dürfte sich nun nah an der Realität befinden.

Todesfälle
Veränderung zu gestern:

+ 213 (Vortag: + 203 -
Tendenz: jetzt wieder eine leichte Zunahme von gestern auf heute, etwa 4,93 %, insgesamt weiter steigend.) (Gesamttendenz: insgesamt weiter uneinheitlich.)
Auch die Anzahl der Todesfälle scheint sich zu stabilisieren.

Quelle:
Covid-19-Operations Dashboard des Johns Hopkins CSSE (Center for Systems Science and Engineering an der Johns Hopkins University, Baltimore, Maryland, USA)
https://coronavirus.jhu.edu/map.html
https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps ... 7b48e9ecf6 (Desktop-Version)
https://www.arcgis.com/apps/opsdashboar ... 62e5c06e61 (Mobil-Version)

Siehe auch
Covid-19-Dashboard des RKIs (Robert Koch-Institut, Berlin) für Deutschland (Kreise und Kreisfreie Städte ab 100.000 Einwohner), Stand 28.04.2020 00.00 Uhr
https://experience.arcgis.com/experienc ... ge/page_1/
(Einfach auf die Karte klicken und so vergrößern, um den Kreis oder die Kreisfreie Stadt des eigenen Wohnorts schnell zu finden.)

RKI (Robert Koch-Institut, Berlin): Covid-19-Fallzahlen in Deutschland, Stand 28.04.2020 00.00 Uhr, (online aktualisiert um 08.10 Uhr)
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... ahlen.html

Bitte beachten Sie, dass die Zahlen des Johns Hopkins CSSE fortlaufend, meist stündlich, die des RKIs nur einmal täglich, vormittags, mit Stand Mitternacht, aktualisiert werden. Das bedeutet konkret, dass die hier verlinkten Zahlen des RKI zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung ca. 19-20 Stunden hinter den hier angegebenen zurückliegen und daher niedriger ausfallen.


Anm.: Während die Zahl der Neuinfektionen in China weiter, und das bereits seit mehr als einem Monat, stagniert, wenn man den von dort übermittelten Zahlen trauen kann, nimmt diese im Rest der Welt, vorrangig Europa, derzeit immer noch teils stark zu, beginnt aber weitflächig abzunehmen.
Der Anstieg/24 h (Daily Increase) der bestätigten Neuinfektionen in Deutschland ist weiter uneinheitlich, bei derzeit wechselnden Auf- und Ab-Tendenzen, insgesamt steigend, ähnlich wie die Fallzahl der Todesfälle, welche derzeit wieder steigt, aber sich zu stabilisieren scheint. Quelle: Johns Hopkins CSSE. (Der zahlenmäßige Unterschied zur Grafik, falls vorhanden, resultiert aus den unterschiedlichen Ablesezeiten der von mir gewählten und derjenigen Zeit, welche der der Grafik zugrunde liegende Algorithmus automatisch als Messpunkt auswählt. Die Zahlen sind daher beide korrekt, da sie auf derselben Basis beruhen und sich nur aufgrund des verschiedenen Zeitpunkts der Ablesung unterscheiden.)

Man wird allerdings davon ausgehen müssen, dass die tatsächliche Zahl Infizierter erheblich höher liegt, als die der bislang bestätigten Infektionen.
Zur Dunkelziffer siehe: http://grundgesetzaktiv.de/phpBB3/viewt ... 60#p111061

Die Zahl für bereits Genesene dürfte, wie in einem vorhergehenden Beitrag beschrieben, immer noch leicht höher liegen als hier angegeben.
Siehe dazu http://grundgesetzaktiv.de/phpBB3/viewt ... 30#p110925
Auch die Zahlenangaben des RKIs belegen, dass man sich um die Anzahl Genesener nicht wirklich kümmert. Angaben dazu werden dort gar nicht veröffentlicht. Jedoch nehmen auch hier die Zahlen der Geheilten mittlerweile deutlich zu.
Zuletzt geändert von Excubitor am So 3. Mai 2020, 18:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Covid-2019: Hunderttausende Virus-Tests bislang ungenutzt

Beitragvon Excubitor » Mi 29. Apr 2020, 19:19

SZ.de - "Covid-19: Hunderttausende Virustests ungenutzt"
"Mehr als 800 000 Tests auf das Coronavirus können Labore in Deutschland derzeit pro Woche anbieten. Doch laut aktuellen Zahlen wird die Kapazität längst nicht ausgeschöpft. Warum Fachleute den Überschuss begrüßen.

Hunderttausende Virustests ungenutzt
Obwohl Epidemiologen das Aufspüren von Infizierten mithilfe von Virustests für das wichtigste Werkzeug zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie halten, werden in Deutschland bei weitem nicht so viele Tests gemacht, wie die Labore leisten könnten. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) ging die Zahl der wöchentlich vorgenommenen Coronavirus-Tests zuletzt sogar spürbar zurück.

Mehr unter
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... li=BBqg6Q9


Kommentar
Auch das wird anders werden müssen, wenn die oben im vorletzten Beitrag erläuterte Strategie der Wissenschaftler zur Eindämmung des Virus' erfolg haben soll. Dann werden noch deutlich mehr Tests gemacht werden müssen.
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Covid-2019 News: Impfstoff-Suche - Testphase beginnt

Beitragvon Excubitor » Mi 29. Apr 2020, 20:15

ntv.de - "Test für Impfstoff beginnt - Biontech verabreicht erstmals Wirkstoff"
"Auf dem Weg zum Coronavirus-Impfstoff geht es in die nächste Phase: In Deutschland werden nun erstmals mögliche Wirkstoffe an Menschen verabreicht. Das Mainzer Unternehmen Biontech und sein Partner Pfizer wollen aber nicht nur hierzulande testen.

Die vor Kurzem genehmigten deutschlandweit ersten Tests von Impfstoff-Kandidaten gegen das neue Coronavirus sind angelaufen. Seit dem Start am 23. April habe eine erste Gruppe von zwölf Teilnehmern Dosen von BNT162 erhalten, teilten das Mainzer Unternehmen Biontech und sein Kooperationspartner, der Pharmakonzern Pfizer mit.

Um die optimale Dosis für die weiteren Studien zu finden, sollen ungefähr 200 gesunde Probanden im Alter von 18 bis 55 Jahren geimpft werden, der Dosisbereich umfasse 1 bis 100 Mikrogramm. Außerdem sollen die Sicherheit und Immunogenität des Impfstoffes untersucht werden. Probanden mit einem höheren Risiko für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Infektion werden in den zweiten Teil der Studie aufgenommen.

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hatte die Studie vor Kurzem genehmigt, im Juni sollen erste Daten vorliegen. Sollten die ersten Tests positiv verlaufen, sollen mehr Probanden und auch Risikopatienten in die Prüfung einbezogen werden.

[...]"

Quelle:
https://www.n-tv.de/wissen/Biontech-ver ... 47345.html
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