Klimawandel, Natur- u. and. Katastrophen (z. B. Covid-2019)

Hier können aktuelle Themen getrennt voneinander auf gesonderten threads erörtert werden.

Covid-2019: Beherbergungsverbot f. Touris aus "Hotspots"

Beitragvon Excubitor » Fr 26. Jun 2020, 16:44

Sachsen-Anhalt

GMX News Aktuelle News Coronavirus - "Beherbergungsverbot für Besucher aus Infektions-Hotspots"
"Aktualisiert am 26. Juni 2020, 17:29 Uhr
Halle (dpa/sa) - Einreisende Besucher aus Landkreisen mit einem hohem Corona-Infektionsgeschehen dürfen in Sachsen-Anhalt vorerst nicht in Beherbergungsbetrieben wie Hotels oder Campingplätzen übernachten.

Diese Regelung gelte ab (dem morgigen) Samstag, teilte das Landesverwaltungsamt als zuständige Behörde am Freitag in Halle mit.

Betroffen seien Menschen aus Stadt- und Landkreisen, in denen in den vergangenen sieben Tagen vor der Anreise die Zahl der Neuinfektionen laut Robert-Koch-Institut pro 100 000 Einwohner höher als 50 war. Wer aus den betroffenen Kreisen komme, könne ein ärztliches Zeugnis vorlegen, das einen negativen Test auf Covid-19 bescheinigt. Für diese Personen gelte das Beherbergungsverbot nicht, hieß es.

{...]"

Mehr dazu unter:
https://www.gmx.net/magazine/regio/sach ... s-34829370
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Covid-2019: Flächendeckende Unvernunft

Beitragvon Excubitor » Fr 26. Jun 2020, 17:46

SZ.de - "Corona-Pandemie: Die Deutschen wollen es wieder lockerer"
"[...]

Die Deutschen wollen es wieder lockerer
Die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus haben Wirkung gezeigt, die Infektionszahlen sind deutlich gesunken. Politikerinnen und Politiker wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warnen zwar weiterhin, eine Rückkehr zu Verhältnissen wie vor der Pandemie sei noch nicht möglich. Aber Bodo Ramelow (Linke) etwa, Ministerpräsident von Thüringen, will möglichst schnell weg von den vielen Einschänkungen - er setzt auf die Vernunft der Bürgerinnen und Bürger.

Kommen die Politiker damit tatsächlich der Haltung der Bevölkerungsmehrheit entgegen? Was halten die Deutschen inzwischen von den Beschränkungen - fürchten sie das Virus überhaupt noch und wie groß ist ihre Angst vor negativen Folgen für die Wirtschaft? Wollen Eltern, dass die Schulen und Kindergärten wieder öffnen? Und sprechen die Demonstranten gegen die Coronamaßnahmen tatsächlich nur für eine kleine Minderheit?

Zwei große Umfragen geben Aufschluss
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Mannheim haben am 20. März die sogenannte " Mannheimer Corona-Studie" gestartet, für die täglich 450 bis 570 Personen verschiedene Fragen zur Pandemie in Deutschland beantworten. Eine zweite Untersuchung, das " Covid-19 Snapshot Monitoring" (Cosmo) läuft als Gemeinschaftsprojekt der Universität Erfurt, des Robert-Koch-Instituts (RKI), der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), des Science Media Centers (SMC), der Yale University sowie weiterer Einrichtungen. Jede Woche werden dazu etwa 1000 Personen befragt. Bei manchen Fragestellungen sind es allerdings auch einmal weniger als 200.

Risikowahrnehmung und Akzeptanz der Maßnahmen wie vor dem Lockdown
Wie die Erfurter Fachleute berichten, zeigen ihre Daten, dass sowohl die Wahrnehmung des Risikos durch das Virus als auch die Akzeptanz der Gegenmaßnahmen "auf das Niveau von vor dem Lockdown" gesunken sind.

[...]

In der Frage, ob die gegenwärtigen Lockerungen der Anti-Coronamaßnahmen übertrieben oder angemessen sind, ist die Bevölkerung gespalten. So waren es Anfang Mai schon 50 Prozent, die die Lockerungen nicht für stark übertrieben hielten, zwischenzeitig waren es etwas weniger, inzwischen sind es sogar 51 Prozent. Immerhin fast 20 Prozent sind sich da nicht sicher, und weniger als ein Drittel meint, die Politik gehe hier zu weit.

Passend dazu zeigen die Daten, dass schon Mitte Mai 43 Prozent der Studienteilnehmer meinten, die Behörden würden den Eindruck vermitteln, in der Pandemie sei das Gröbste überstanden. Inzwischen sind es sogar 46 Prozent. Das steht in einem eklatanten Widerspruch zu den Warnungen etwa von Bundeskanzlerin Merkel.


[...]"

Ausführlich dazu siehe:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... li=BBqg6Q9

Die Studien-Ergebnisse finden Sie hier:
Universität Mannheim - "Mannheimer Corona-Studie"
https://www.uni-mannheim.de/gip/corona-studie/

Universität Erfurt - "COVID-19 Snapshot Monitoring (COSMO)"
https://projekte.uni-erfurt.de/cosmo202 ... lysis.html


Kommentar
Wie die Zahlen eindrucksvoll belegen, hat man in weiten Teilen der Bevölkerung, wenn nicht sogar im überwiegenden Teil derselben immer noch nicht begriffen, dass es überhaupt keinen Grund zur Nachlässigkeit und Verharmlosung des Virus' gibt. Solange es keine Impfstoff gibt, besteht nach wie vor dasselbe Risiko, dass die Epidemie im n Deutschland schnell wieder aufflammen kann. Dann werden alle wieder anfangen zu jammern, obwohl sie selbst es hätten mit Umsicht und konsequenter Durchführung der Sicherheitsvorgaben verhindern können.

Hier sehen wir wieder einmal die Auswirkungen eines psychologischen Verhaltensmusters: Ein Problem in Form einer Gefahr wird erst dann wirklich wahr- und ernst genommen, wenn der einzelne selbst davon wirklich betroffen ist. Am anderen Ende der Welt können durch dieselbe Seuche Hunderttausende Sterben. (Die Pandemie kommt dort gerade erst richtig in Fahrt). Das wird jedoch solange nicht ernst genommen, bis in der Nachbarschaft die Leichenwagen vorfahren, um es mal bildlich deutlich auszudrücken.
Sogar die berechtigten Warnungen aus der Politik werden konsequent ignoriert und verdrängt und die Lockerungen seitens der Behörden im eigenen Sinn interpretiert. So lässt sich eine Epidemie/Pandemie ganz sicher nicht bekämpfen, sondern es ist lediglich eine Zeitfrage, bis das Problem, dann mit hoher Wahrscheinlichkeit in verschärfter Form, zurückkehren wird, das, genau genommen, bislang gar nicht verschwunden ist ...
Durch absolute Unvernunft in Reihen der Politiker, wie die irrationale Haltung des Linken Ramelow werden solche Fehleinschätzungen und daraus resultierende Fehlentwicklungen noch zusätzlich befeuert.
Es wäre ein fataler Fehler, allein auf die Vernunft der Menschen zu setzen. Das kann und würde nicht funktionieren.
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Covid-2019 Statistics - Daily Update for Germany

Beitragvon Excubitor » Fr 26. Jun 2020, 18:29

Die aktuellen Zahlen für SARS-CoV-2-Infektionen in Deutschland lauten:

Wichtige Hinweise:

:arrow: Erläuterungen zu den Reproduktionszahlen finden Sie unter den Anmerkungen (*) in Hellblau. :!:
:arrow: Das RKI-Dashboard (siehe unten unter Quellen) wurde um eine Karte erweitert und enthält nun auch Angaben zu der "Aktivität über 7 Tage/100.000 Einwohner". :!:
:arrow: Die folgenden Schrift-Farben geben die jeweilige Entwicklungstendenz an, rot für negativ, neon-grün für positiv, so dass sofort erkennbar ist, wohin "die Reise" geht :!:
:arrow: Die hier rot angegebenen Zahlen unterliegen generell dem Manko bislang nicht erhobener, belastbarer Dunkelziffern.
:!:

-----

Die Reproduktionszahlen

(Die Reproduktionszahlen geben jeweils an wie viele Menschen statistisch im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.)

:arrow: Hier deren aktuellste Version die das RKI momentan verlautbart hat :!:

:arrow: Laut aktuellem RKI-Lagebericht ist die 4-Tage-Reproduktionsrate weiter auf 4-Tage-R = 0,57 gesunken, vorbehaltlich einer statistischen Schwankungsbreite von 0,48 - 0,70 :!:
:arrow: Die "Trendänderungsbewertung" befindet sich, unter Berücksichtigung der statistischen Schwankungsbreite, weiter deutlich unterhalb des kritischen Bereichs :!:
"Mit Datenstand 26.06.2020, 0:00 Uhr wird der 4-Tage-R-Wert auf 0,57 (95%-Prädiktionsintervall: 0,48 – 0,70) geschätzt."
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile
:arrow: Abbildung des Infektionsgeschehens vor etwa einer bis zwei Wochen :!:

:arrow: Laut aktuellem RKI-Lagebericht ist die 7-Tage-Reproduktionsrate weiter auf 7-Tage-R = 1,02 gesunken, vorbehaltlich einer statistischen Schwankungsbreite von 0,95 - 1,10 :!:
:arrow: Die geglättete "Langzeit-Bewertung" befindet sich damit, selbst ohne Berücksichtigung der statistischen Schwankungsbreite, weiter knapp im kritischen Bereich :!:
"Mit Datenstand26.06.2020, 0:00 Uhr wird der 7-Tage R-Wert auf 1,02 (95%- Prädiktionsintervall: 0,95 – 1,10) geschätzt.
Die geschätzten Reproduktionszahlen (R-Wert und 7-Tage R-Wert) sind auf einen Wert um 1 bzw.
darunter gesunken. Die stark erhöhten Werte in den vergangenen Tagen hängen mit lokalen
Häufungen zusammen, die im Abschnitt "Ausbrüche" beschrieben werden, wobei insbesondere der
Ausbruch in Nordrhein-Westfalen eine große Rolle spielt. Die Dynamik der verschiedenen
Ausbruchgeschehen wird z.T. auch durch veranlasste Reihentestungen im Umfang der erkannten
Ausbrüche beeinflusst, die zeitnah zum Erkennen von weiteren infizierten Personen führen können.
Daher können die Reproduktionszahlen auch weiterhin stark schwanken. Da die Fallzahlen in
Deutschland insgesamt auf niedrigem Niveau liegen, beeinflussen diese lokalen Ausbrüche den Wert
der Reproduktionszahl relativ stark.
"

Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile
:arrow: Abbildung des Infektionsgeschehens vor etwa einer bis zweieinhalb Wochen :!:

:arrow: Den aktuellen Reproduktionszahlen zufolge verhält sich das infektiöse Geschehen in Deutschland zurzeit aufrund lokaler Ereignisse schwankend. :!:
:arrow: Seit Wochen ist es ein Tanz auf des Messers Schneide, eine einzige Gratwanderung. Wenn in der Herbst-/ Wintersaison die Infektionszahlen wieder dauerhaft zu steigen beginnen, besteht die Gefahr, dass wieder ein wesentlich schnelleres Infektionsgeschehen auftritt. Nur solange die Neuinfektionszahlen niedrig bleiben ist eine bedingte Kontrolle möglich. :!:


"Unter http://www.rki.de/covid-19-nowcasting werden Beispielrechnungen und beide R-Werte als ExcelTabelle zur Verfügung gestellt und täglich aktualisiert. Dort ist seit dem 15.05.2020 auch eine ausführliche Erläuterung des stabileren R-Werts zu finden. Allgemeinere Informationen und
Beispielrechnungen für beide R-Werte sind in den Antworten auf häufig gestellte Fragen abrufbar
(http://www.rki.de/covid-19-faq)."
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile

"Gelingt das dauerhafte Niedrighalten der Reproduktionszahl unter 1 nicht, so setzt sich der anfängliche exponentielle Anstieg wieder fort. Selbst ein R von 1,3 bedeutet bei einer Generationszeit von 4 Tagen eine Verdoppelung der Anzahl von Neuerkrankung innerhalb von etwa 11 Tagen. Die Reproduktionszahl alleine reicht nicht aus um die aktuelle Lage zu beschreiben. Zumindest die absolute Zahl an Neuerkrankungen und auch die Zahl schwerer Erkrankungen müssen zusätzlich betrachtet werden um ein angemessenes Bild zu bekommen."
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile

:arrow: Das Virus verbreitet sich beim gegenwärtigen Stand sozusagen unter dem Deckmäntelchen der Maßnahmen weiter, was in der nächsten Herbst-/Winter-Saison zu einer zweiten, wesentlich stärkeren Infektionswelle führen kann. Erst bei einer Reproduktionsrate von 0,3, besser 0,2, wäre das Virus über Tracing-Apps und Tests einigermaßen sicher kontrollierbar :!:

:arrow: Nach mittlerweile geänderter Ansicht verbreitet sich das Virus derzeit eher durch sog. "Superspreader", was leichter kontrollierbar sei. Siehe dazu die Quelle: https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... li=BBqg6Q9
:!:

-----

:arrow: Die Verdopplungszeit der Infektionen ist momentan ohne Belang, da diese nur bei exponentiellem Wachstum der Infektionszahlen für die weitere Entwicklung aussagekräftig ist. :!:

-----


Stand 26.06.2020 18.56 Uhr
193916 bestätigte Infektionen - 7868 Personen akut in Behandlung befindlich - 177076 Genesene -
8962 Todesfälle


:arrow: Die Anzahl derzeit aktiver Infektionen (ohne Dunkelziffer) ist in den letzten ca. 24 Stunden weiter gestiegen. Es gab also wieder mehr Neuinfektionen als im selben Zeitraum (24 h) Genesene und/oder Verstorbene. :!:

Bestätigte Infektionen
Veränderung zu gestern:

+ 545 (Vortag: + 500 -
Tendenz: eine weitere leichte Zunahme von gestern zu heute, um 9,00 %, insgesamt auch weiter steigend.) (Gesamttendenz: uneinheitlich.)
:arrow: Die Zahlen der Neuinfektionen sind nach den lokalen Ausbrüchen wieder gestiegen. Deshalb muss man jetzt sehr stark darauf achten, ob eine wieder allgemeine Zunahme an Neuinfektionen zu erkennen ist :!:

Die Zahl der Genesenen dürfte sich nun nah an der Realität befinden.

Todesfälle
Veränderung zu gestern:

+ 25 (Vortag: + 9 -
Tendenz: jetzt wieder eine deutliche Zunahme von gestern auf heute, insgesamt weiter steigend.) (Gesamttendenz: weiter uneinheitlich.)
:arrow: Die Zahl der Todesfälle wieder über 20/ 24 h :!:

Quelle(n):
Covid-19-Operations Dashboard des Johns Hopkins CSSE (Center for Systems Science and Engineering an der Johns Hopkins University, Baltimore, Maryland, USA)
https://coronavirus.jhu.edu/map.html
https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps ... 7b48e9ecf6 (Desktop-Version)
https://www.arcgis.com/apps/opsdashboar ... 62e5c06e61 (Mobil-Version)

Siehe auch
Covid-19-Dashboard des RKIs (Robert Koch-Institut, Berlin) für Deutschland: Stand 26.06.2020 00.00 Uhr
(Kreise und Kreisfreie Städte - Aktivität über 7 Tage/100.000 Einwohner), (Kreise und Kreisfreie Städte - Fälle/100.000 Einwohner).
https://experience.arcgis.com/experienc ... ge/page_1/
(Einfach auf die Karte klicken und so vergrößern, um den Kreis oder die Kreisfreie Stadt des eigenen Wohnorts schnell zu finden.)

RKI (Robert Koch-Institut, Berlin): Covid-19-Fallzahlen in Deutschland, Stand 26.06.2020 00.00 Uhr, (online aktualisiert um 08.30 Uhr)
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... ahlen.html

Bitte beachten Sie, dass die Zahlen des Johns Hopkins CSSE fortlaufend, meist stündlich, die des RKIs nur einmal täglich, vormittags, mit Stand Mitternacht, aktualisiert werden. Das bedeutet konkret, dass die hier verlinkten Zahlen des RKI zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung ca. 19-20 Stunden hinter den hier angegebenen zurückliegen und daher niedriger ausfallen.

-----

Anmerkungen:

Die Reproduktionszahlen

* "Der bisher berichtete R-Wert bildet zeitnah den Trend der Anzahl von Neuerkrankungen ab und kann
auf mögliche Trendänderungen hinweisen.
Dieser Wert reagiert jedoch empfindlich auf kurzfristige
Änderungen der Fallzahlen – wie sie etwa durch einzelne Ausbruchsgeschehen verursacht werden
können - was besonders bei insgesamt kleineren Anzahlen von Neuerkrankungen zu verhältnismäßig
großen Schwankungen führen kann. Daher gibt das RKI ab heute zusätzlich zu diesem sensitiven R-Wert ein weiteres stabileres 7-Tage-R an,
das sich auf einen längeren Zeitraum bezieht und daher weniger tagesaktuellen Schwankungen unterliegt.
Er bildet Trends zuverlässiger ab, bezieht sich dabei jedoch auf ein Infektionsgeschehen, das etwas länger zurückliegt als beim bisherigen sensitiven RWert.
Technisch werden beide R-Werte auf der Basis des Nowcasting geschätzt. Das Nowcasting endet am
Datum von vor 4 Tagen (heute am 10.5.2020), da noch keine zuverlässige Aussage zur Anzahl der
Neuerkrankungen der letzten 3 Tage gemacht werden kann.
Der bisher berichtete sensitive R-Wert kann geschätzt werden durch Verwendung eines gleitenden 4-
Tages-Mittels der durch das Nowcasting geschätzten Anzahl von Neuerkrankungen. Er vergleicht dann
den 4-Tages-Mittelwert der Neuerkrankungen eines Tages mit dem entsprechenden Mittelwert 4 Tage
davor. Die Infektionen der Neuerkrankungen liegen nochmal 4 bis 6 Tage davor, das heißt also sie
fanden vor 8 bis 13 Tagen statt. Der bisherige R-Wert, der heute berichtet wird, bildet also das
Infektionsgeschehen vor etwa einer bis zwei Wochen ab.


Analog dazu wird das 7-Tage-R durch Verwendung eines gleitenden 7-Tages-Mittel der Nowcasting-Kurve geschätzt. Schwankungen werden dadurch stärker ausgeglichen. Das 7-Tage-R vergleicht dann den 7-Tages-Mittelwert der Neuerkrankungen eines Tages mit dem 7-Tages-Mittelwert 4 Tage zuvor.
Die Infektionen der Neuerkrankungen liegen 4 bis 6 Tage davor, das heißt also sie fanden vor 8 bis 16
Tagen statt. Das 7-Tage-R bildet somit das Infektionsgeschehen vor etwa einer bis etwas mehr als zwei Wochen ab."


Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile

Nowcasting (Statistisches Erhebungsverfahren):
https://de.wikipedia.org/wiki/Nowcasting
RKI: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... sting.html

Zu den Reproduktionszahlen siehe auch
viewtopic.php?f=66&t=2899&start=800#p113275
und, sehr informativ zur neuen "7-Tage-R-Kennzahl"

viewtopic.php?f=66&t=2899&start=790#p113226 .

-----

Während die Zahl der Neuinfektionen global immer noch zunimmt, scheint diese diese in Europa weitflächig abzunehmen, wobei das kein Grund zur Entwarnung ist.
Der Anstieg/24 h (Daily Increase) der bestätigten Neuinfektionen in Deutschland ist weiter uneinheitlich, ähnlich dem Wert für die Todesfälle, der, aktuell wieder zunehmend, weiter unter 30/24h liegt. Quelle: Johns Hopkins CSSE. (Der zahlenmäßige Unterschied zur Grafik, falls vorhanden, resultiert aus den unterschiedlichen Ablesezeiten der von mir gewählten und derjenigen Zeit, welche der der Grafik zugrunde liegende Algorithmus automatisch als Messpunkt auswählt. Die Zahlen sind daher beide korrekt, da sie auf derselben Basis beruhen und sich nur aufgrund des verschiedenen Zeitpunkts der Ablesung unterscheiden.)

Man wird allerdings davon ausgehen müssen, dass die tatsächliche Zahl Infizierter erheblich höher liegt, als die der bislang bestätigten Infektionen.
Zur Dunkelziffer siehe: http://grundgesetzaktiv.de/phpBB3/viewt ... start=360#

Nach den Ergebnissen der Heinsberg-Studie schätzt man nunmehr bundesweit als Dunkelziffer das zehnfache der Anzahl Infizierter.
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Re: Covid-2019: Beherbergungsverbote f. Touris aus "Hotspots"

Beitragvon Excubitor » Fr 26. Jun 2020, 20:28

Excubitor hat geschrieben:Sachsen-Anhalt

GMX News Aktuelle News Coronavirus - "Beherbergungsverbot für Besucher aus Infektions-Hotspots"
"Aktualisiert am 26. Juni 2020, 17:29 Uhr
Halle (dpa/sa) - Einreisende Besucher aus Landkreisen mit einem hohem Corona-Infektionsgeschehen dürfen in Sachsen-Anhalt vorerst nicht in Beherbergungsbetrieben wie Hotels oder Campingplätzen übernachten.

Diese Regelung gelte ab (dem morgigen) Samstag, teilte das Landesverwaltungsamt als zuständige Behörde am Freitag in Halle mit.

Betroffen seien Menschen aus Stadt- und Landkreisen, in denen in den vergangenen sieben Tagen vor der Anreise die Zahl der Neuinfektionen laut Robert-Koch-Institut pro 100 000 Einwohner höher als 50 war. Wer aus den betroffenen Kreisen komme, könne ein ärztliches Zeugnis vorlegen, das einen negativen Test auf Covid-19 bescheinigt. Für diese Personen gelte das Beherbergungsverbot nicht, hieß es.

{...]"

Mehr dazu unter:
https://www.gmx.net/magazine/regio/sach ... s-34829370



Saarland

RP ONLINE - "Saarland beschließt Beherbergungsverbot für Gäste aus Corona-Gebieten"
"Saarbrücken. Das Saarland hat ein Beherbergungsverbot für Reisende aus Corona-Risikogebieten beschlossen. Ab Montag dürften landesweit keine Gäste mehr untergebracht werden, die aus einem Landkreis mit mehr als 50 Infizierten pro 100.000 Einwohner kommen.

Der Beschluss sei bei einer Sondersitzung des saarländischen Ministerrates am Donnerstagabend gefallen. Die neue Regelung trete am 29. Juni in Kraft, teilte der Regierungssprecher in der Nacht zum Freitag mit.

Mehrere andere Bundesländer hatten in den vergangenen Tagen Beschränkungen für Reisende aus Corona-Hotspots erlassen, Hintergrund der Debatte war der jüngste Corona-Ausbruch im Raum Gütersloh.

[...]"

Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... li=BBqg6Q9


Kommentar
Aus Sicht der Länder sind die Entscheidungen nachvollziehbar. Die damit verbundene Stigmatisierung der Menschen aus diesen Gebieten halte ich allerdings für sehr problematisch. Wohin das führt, hat man an den bereits erfolgten Übergriffen auf Menschen und Fahrzeuge mit Kennzeichen aus den betroffenen Orten bereits deutlich gesehen. Das ist weder akzeptabel noch tolerabel ...

Siehe zu den Übergriffen auch
viewtopic.php?f=66&t=2899&start=1020#p114587
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Covid-2019: Corona-"Warn"-App nur für Privilegierte?

Beitragvon Excubitor » Sa 27. Jun 2020, 15:39

GMX News Aktuelle News Coronavirus - "Ist die Corona-Warn-App nur etwas für Privilegierte?"

Aktualisiert am 27. Juni 2020, 15:43 Uhr
Die Corona-Warn-App hat das Potenzial, hierzulande eine nicht unerhebliche Rolle bei der Eindämmung der Pandemie zu spielen. Allerdings ist sie nicht für alle Deutschen verfügbar - noch nicht. Ein Makel, mit dem die Gesellschaft aber leben müsse, sagt der Wirtschaftsethiker Christoph Lütge.

13,3 Millionen Mal ist die Corona-Warn-App bislang heruntergeladen worden (Stand: 26. Juni 2020), einige Infektionen wurden über sie schon gemeldet, um andere Menschen zur Vorsicht zu mahnen. Denn wer Kontakt zu einer infizierten Person hatte, wird von der App benachrichtigt und kann sich vorsorglich zurückziehen, um gegebenenfalls eigene Kontakte zu schützen.

[...] Ausgeschlossen sind alle, die kein Smartphone besitzen, und alle, die ein älteres Smartphone (oder eines von Huawei) besitzen.

Bluetooth LE seit rund zehn Jahren Standard
Huawei ist ein Sonderfall, weil es Android nutzt, aber wegen des Handelskonfliktes zwischen den USA und China bis auf Weiteres keine Google-Anwendungen nutzen kann. Für die anderen Geräte gilt: Nur wer Bluetooth LE und ein relativ modernes Betriebssystem auf seinem Smartphone hat, kann die Corona-Warn-App herunterladen und verwenden.

Bluetooth ist der Funkstandard, über den die Geräte miteinander Daten austauschen können und mit dem überhaupt erst festgestellt werden kann, ob sich jemand in Reichweite eines infizierten Menschen befunden hat. Weil diese Art des Sendens und Empfangens den Akku sehr belastete, wurde vor rund zehn Jahren Bluetooth Low Energy (BLE) als Standard eingeführt, das energiesparender ist.

Wer die App benutzt, muss sein Bluetooth immer auf "an" haben, weil sonst gar nicht alle Kontakte registriert werden. Da ergibt es Sinn, dass die Technik möglichst akkuschonend ist. Aber nicht alle Geräte verfügen über BLE. "Leider scheinen manche Hersteller bei günstigen Geräten gelegentlich [...] womöglich aus Lizenzkostengründen die Integration zu sparen", schreibt das Tech-Magazin T3N.

Kritik an Apple und Google
Beim Betriebssystem gelten ebenfalls Mindeststandards: Bei Apples iOS muss mindestens Version 13.5 installiert sein, bei Googles Android mindestens Version 6.0. Wie viele Menschen das ausschließt, kann niemand genau sagen, es gibt aber Näherungswerte.

Unter Berufung auf Zahlen mehrerer Statistikportale und Forschungsinstitute kam die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) in einer Analyse auf rund 50 Millionen Menschen in Deutschland, die "technisch in der Lage sein [sollten], die 'Corona-Warn-App' zu nutzen". Bei 83 Millionen Einwohnern und abzüglich der rund elf Millionen Kinder könnten es demnach aber rund 20 Millionen Bundesbürger nicht.

Kritisch könnte dabei sein, dass vor allem Ältere und Menschen in Berufen mit geringen Gehältern, aber sehr viel Kontakt mit anderen Menschen, nicht entsprechend technisch ausgerüstet sind. Zwar ist die App selbst kostenlos über Apples App Store und Googles Play Store erhältlich. Aber selbst das älteste app-kompatible iPhone, das iPhone SE aus dem Jahr 2016, kostet je nach Anbieter zwischen 130 und 230 Euro.

Dass die Schnittstelle für die App nicht für alle Betriebssystemversionen, also eben nicht für fünf oder mehr Jahre alte Handys, programmiert wurde, hat Kritik hervorgerufen. "Das ist ein Nachhaltigkeits- und soziales Problem, denn es sind überdurchschnittlich häufig ärmere Menschen betroffen", sagte etwa die netzpolitische Sprecherin der Linken, Anke Domscheit-Berg, zu ZDFheute.

[...]"

Mehr dazu unter:
https://www.gmx.net/magazine/news/coron ... e-34828806

Kommentar
Klar musste eine Abwägung getroffen werden, zwischen 'schnell verfügbar' und 'für alle verfügbar'. Das ist jedoch kein Grund, die App nicht schnellstmöglich nachzurüsten und über ein oder mehrere Updates auch für ältere Handys verfügbar zu machen.
Ständig nerven die App-Entwickler mit häufig überflüssigen Updates für zahllose Apps. Jetzt gäbe es mal einen Grund für eine Nachbesserung. Also an die Arbeit Leute, bei Google, Apple, Telekom, SAP und Co., wer auch immer da technisch sonst noch beteiligt sein sollte. ...
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Covid-2019: Berechtigte Warnung aus der Politik

Beitragvon Excubitor » Sa 27. Jun 2020, 16:41

DER SPIEGEL - "Corona: Markus Söder warnt vor früher zweiter Welle - auch wegen der Sommertouristen"
"Bayerns Ministerpräsident Markus Söder äußert sich zu regionalen Lockdowns, Ferien im Freistaat und ärztlichen Attesten für Urlauber. Und warnt: "Wir müssen wirklich aufpassen."

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warnt vor einer zweiten Corona-Welle. "Wir müssen wirklich aufpassen", sagte er in einer Videobotschaft. "Wir dürfen nicht riskieren, dass wir sogar noch schneller als befürchtet, vor dem Herbst, eine zweite Welle bekommen, eine schleichende Welle, und überall regionale Lockdowns bekommen."

In der vergangenen Woche sei "unglaublich viel passiert", sagte er mit Blick auf Ausbrüche im Kreis Gütersloh, in Niedersachsen oder Berlin. Darum sei es unangebracht, darüber zu streiten, "ob diese Maßnahmen zu viel oder zu wenig sind" - man müsse "handeln und entscheiden".

Bayern habe darum entschieden, dass Touristen aus Risikogebieten zwar in bayerischen Hotels übernachten dürfen - aber nur mit einem negativen Corona-Test. Wer einen negativen Test habe, dürfe im Freistaat Urlaub machen, alle anderen sollten sich erst mal auskurieren. "Ich gönn' allen ihre Ferien", sagte Söder. "Aber auch da müssen wir aufpassen." Er betonte: "Corona bleibt tödlich."

[...]"

Mehr dazu unter:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... li=BBqg6Q9


Kommentar
Ein schleichendes Fortschreiten der Ansteckungen findet unter dem Deckmäntelchen der Maßnahmen, wie schon des öfteren erläutert, auf jeden Fall statt. Die Frage ist nur, ob man das Losrollen einer darauf basierenden zweiten Welle wird verhindern oder zumindest abmildern können. Es sei daran erinnert, dass bislang noch nicht einmal 2,5 % der deutschen Bevölkerung, eingeschlossen die bislang wissenschaftlich vermutete Dunkelziffer, mit dem Virus tatsächlich in Berührung gekommen sind. Das eröffnet ein riesiges Potenzial für eine gewaltige zweite Welle. Darüber scheint sich die Mehrheit der Bevölkerung immer nicht nicht im Klaren zu sein, betrachtet man sich deren teils unverantwortliche und noch öfter unvernünftige Verhaltensweisen.
Zuletzt geändert von Excubitor am Sa 27. Jun 2020, 19:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Covid-2019 Statistics - Daily Update for Germany

Beitragvon Excubitor » Sa 27. Jun 2020, 18:17

Die aktuellen Zahlen für SARS-CoV-2-Infektionen in Deutschland lauten:

Wichtige Hinweise:

:arrow: Erläuterungen zu den Reproduktionszahlen finden Sie unter den Anmerkungen (*) in Hellblau. :!:
:arrow: Das RKI-Dashboard (siehe unten unter Quellen) wurde um eine Karte erweitert und enthält nun auch Angaben zu der "Aktivität über 7 Tage/100.000 Einwohner". :!:
:arrow: Die folgenden Schrift-Farben geben die jeweilige Entwicklungstendenz an, rot für negativ, neon-grün für positiv, so dass sofort erkennbar ist, wohin "die Reise" geht :!:
:arrow: Die hier rot angegebenen Zahlen unterliegen generell dem Manko bislang nicht erhobener, belastbarer Dunkelziffern.
:!:

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Die Reproduktionszahlen

(Die Reproduktionszahlen geben jeweils an wie viele Menschen statistisch im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.)

:arrow: Hier deren aktuellste Version die das RKI momentan verlautbart hat :!:

:arrow: Laut aktuellem RKI-Lagebericht ist die 4-Tage-Reproduktionsrate wieder auf 4-Tage-R = 0,62 gestiegen, vorbehaltlich einer statistischen Schwankungsbreite von 0,50 - 0,77 :!:
:arrow: Die "Trendänderungsbewertung" befindet sich, unter Berücksichtigung der statistischen Schwankungsbreite, weiter deutlich unterhalb des kritischen Bereichs :!:
"Mit Datenstand 27.06.2020, 0:00 Uhr wird der 4-Tage-R-Wert auf 0,62 (95%-Prädiktionsintervall: 0,50 – 0,77) geschätzt."
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile
:arrow: Abbildung des Infektionsgeschehens vor etwa einer bis zwei Wochen :!:

:arrow: Laut aktuellem RKI-Lagebericht ist die 7-Tage-Reproduktionsrate weiter auf 7-Tage-R = 0,83 gesunken, vorbehaltlich einer statistischen Schwankungsbreite von 0,74 - 0,93 :!:
:arrow: Die geglättete "Langzeit-Bewertung" befindet sich damit , unter Berücksichtigung der statistischen Schwankungsbreite, wieder knapp unterhalb des kritischen Bereichs :!:
"Mit Datenstand 27.06.2020, 0:00 Uhr wird der 7-Tage R-Wert auf 0,83 (95%- Prädiktionsintervall: 0,74 – 0,93) geschätzt.
Die geschätzten Reproduktionszahlen (R-Wert und 7-Tage R-Wert) sind auf einen Wert unter 1
gesunken. Die stark erhöhten Werte in den vergangenen Tagen hängen mit lokalen Häufungen
zusammen, die im Abschnitt "Ausbrüche" beschrieben werden, wobei insbesondere der Ausbruch in
Nordrhein-Westfalen eine große Rolle spielt. Die Dynamik der verschiedenen Ausbruchgeschehen wird
z.T. auch durch veranlasste Reihentestungen im Umfang der erkannten Ausbrüche beeinflusst, die
zeitnah zum Erkennen von weiteren infizierten Personen führen können. Daher können die
Reproduktionszahlen auch weiterhin stark schwanken. Da die Fallzahlen in Deutschland insgesamt auf
niedrigem Niveau liegen, beeinflussen diese lokalen Ausbrüche den Wert der Reproduktionszahl relativ
stark.
"

Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile
:arrow: Abbildung des Infektionsgeschehens vor etwa einer bis zweieinhalb Wochen :!:

:arrow: Den aktuellen Reproduktionszahlen zufolge pendelt sich das infektiöse Geschehen in Deutschland wieder auf Werte von vor den letzten lokalen Ausbrüchen ein. :!:
:arrow: Seit Wochen ist es dennoch ein Tanz auf des Messers Schneide, eine einzige Gratwanderung. Wenn in der Herbst-/ Wintersaison die Infektionszahlen wieder dauerhaft zu steigen beginnen, besteht die Gefahr, dass wieder ein wesentlich schnelleres Infektionsgeschehen auftritt. Nur solange die Neuinfektionszahlen niedrig bleiben ist eine bedingte Kontrolle möglich. :!:


"Unter http://www.rki.de/covid-19-nowcasting werden Beispielrechnungen und beide R-Werte als ExcelTabelle zur Verfügung gestellt und täglich aktualisiert. Dort ist seit dem 15.05.2020 auch eine ausführliche Erläuterung des stabileren R-Werts zu finden. Allgemeinere Informationen und
Beispielrechnungen für beide R-Werte sind in den Antworten auf häufig gestellte Fragen abrufbar
(http://www.rki.de/covid-19-faq)."
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile

"Gelingt das dauerhafte Niedrighalten der Reproduktionszahl unter 1 nicht, so setzt sich der anfängliche exponentielle Anstieg wieder fort. Selbst ein R von 1,3 bedeutet bei einer Generationszeit von 4 Tagen eine Verdoppelung der Anzahl von Neuerkrankung innerhalb von etwa 11 Tagen. Die Reproduktionszahl alleine reicht nicht aus um die aktuelle Lage zu beschreiben. Zumindest die absolute Zahl an Neuerkrankungen und auch die Zahl schwerer Erkrankungen müssen zusätzlich betrachtet werden um ein angemessenes Bild zu bekommen."
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile

:arrow: Das Virus verbreitet sich beim gegenwärtigen Stand sozusagen unter dem Deckmäntelchen der Maßnahmen weiter, was in der nächsten Herbst-/Winter-Saison zu einer zweiten, wesentlich stärkeren Infektionswelle führen kann. Erst bei einer Reproduktionsrate von 0,3, besser 0,2, wäre das Virus über Tracing-Apps und Tests einigermaßen sicher kontrollierbar :!:

:arrow: Nach mittlerweile geänderter Ansicht verbreitet sich das Virus derzeit eher durch sog. "Superspreader", was leichter kontrollierbar sei. Siehe dazu die Quelle: https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... li=BBqg6Q9
:!:

-----

:arrow: Die Verdopplungszeit der Infektionen ist momentan ohne Belang, da diese nur bei exponentiellem Wachstum der Infektionszahlen für die weitere Entwicklung aussagekräftig ist. :!:

-----


Stand 27.06.2020 18.34 Uhr
194458 bestätigte Infektionen - 8056 Personen akut in Behandlung befindlich - 177434 Genesene -
8968 Todesfälle


:arrow: Die Anzahl derzeit aktiver Infektionen (ohne Dunkelziffer) ist in den letzten ca. 24 Stunden weiter gestiegen. Es gab also weiter mehr Neuinfektionen als im selben Zeitraum (24 h) Genesene und/oder Verstorbene. :!:

Bestätigte Infektionen
Veränderung zu gestern:

+ 542 (Vortag: + 545 -
Tendenz: jetzt wieder eine sehr leichte Abnahme von gestern zu heute, um 0,55 %, insgesamt auch weiter steigend.) (Gesamttendenz: uneinheitlich.)
:arrow: Die Zahlen der Neuinfektionen waren nach den lokalen Ausbrüchen gestiegen, pendeln sich nun wieder ein. Man muss jetzt sehr stark darauf achten, ob eine wieder allgemeine Zunahme an Neuinfektionen zu erkennen ist :!:
:arrow: Die Angaben stehen unter dem Vorbehalt von Meldeverzögerungen durch das Wochenende :!:

Die Zahl der Genesenen dürfte sich nun nah an der Realität befinden.

Todesfälle
Veränderung zu gestern:

+ 6 (Vortag: +25 -
Tendenz: jetzt wieder eine deutliche Abnahme von gestern auf heute, insgesamt weiter steigend.) (Gesamttendenz: weiter uneinheitlich.)
:arrow: Die Zahl der Todesfälle wieder unter 10/ 24 h :!:
:arrow: Die Angaben stehen unter dem Vorbehalt von Meldeverzögerungen durch das Wochenende :!:

Quelle(n):
Covid-19-Operations Dashboard des Johns Hopkins CSSE (Center for Systems Science and Engineering an der Johns Hopkins University, Baltimore, Maryland, USA)
https://coronavirus.jhu.edu/map.html
https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps ... 7b48e9ecf6 (Desktop-Version)
https://www.arcgis.com/apps/opsdashboar ... 62e5c06e61 (Mobil-Version)

Siehe auch
Covid-19-Dashboard des RKIs (Robert Koch-Institut, Berlin) für Deutschland: Stand 27.06.2020 00.00 Uhr
(Kreise und Kreisfreie Städte - Aktivität über 7 Tage/100.000 Einwohner), (Kreise und Kreisfreie Städte - Fälle/100.000 Einwohner).
https://experience.arcgis.com/experienc ... ge/page_1/
(Einfach auf die Karte klicken und so vergrößern, um den Kreis oder die Kreisfreie Stadt des eigenen Wohnorts schnell zu finden.)

RKI (Robert Koch-Institut, Berlin): Covid-19-Fallzahlen in Deutschland, Stand 27.06.2020 00.00 Uhr, (online aktualisiert um 12.00 Uhr)
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... ahlen.html

Bitte beachten Sie, dass die Zahlen des Johns Hopkins CSSE fortlaufend, meist stündlich, die des RKIs nur einmal täglich, vormittags, mit Stand Mitternacht, aktualisiert werden. Das bedeutet konkret, dass die hier verlinkten Zahlen des RKI zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung ca. 19-20 Stunden hinter den hier angegebenen zurückliegen und daher niedriger ausfallen.

-----

Anmerkungen:

Die Reproduktionszahlen

* "Der bisher berichtete R-Wert bildet zeitnah den Trend der Anzahl von Neuerkrankungen ab und kann
auf mögliche Trendänderungen hinweisen.
Dieser Wert reagiert jedoch empfindlich auf kurzfristige
Änderungen der Fallzahlen – wie sie etwa durch einzelne Ausbruchsgeschehen verursacht werden
können - was besonders bei insgesamt kleineren Anzahlen von Neuerkrankungen zu verhältnismäßig
großen Schwankungen führen kann. Daher gibt das RKI ab heute zusätzlich zu diesem sensitiven R-Wert ein weiteres stabileres 7-Tage-R an,
das sich auf einen längeren Zeitraum bezieht und daher weniger tagesaktuellen Schwankungen unterliegt.
Er bildet Trends zuverlässiger ab, bezieht sich dabei jedoch auf ein Infektionsgeschehen, das etwas länger zurückliegt als beim bisherigen sensitiven RWert.
Technisch werden beide R-Werte auf der Basis des Nowcasting geschätzt. Das Nowcasting endet am
Datum von vor 4 Tagen (heute am 10.5.2020), da noch keine zuverlässige Aussage zur Anzahl der
Neuerkrankungen der letzten 3 Tage gemacht werden kann.
Der bisher berichtete sensitive R-Wert kann geschätzt werden durch Verwendung eines gleitenden 4-
Tages-Mittels der durch das Nowcasting geschätzten Anzahl von Neuerkrankungen. Er vergleicht dann
den 4-Tages-Mittelwert der Neuerkrankungen eines Tages mit dem entsprechenden Mittelwert 4 Tage
davor. Die Infektionen der Neuerkrankungen liegen nochmal 4 bis 6 Tage davor, das heißt also sie
fanden vor 8 bis 13 Tagen statt. Der bisherige R-Wert, der heute berichtet wird, bildet also das
Infektionsgeschehen vor etwa einer bis zwei Wochen ab.


Analog dazu wird das 7-Tage-R durch Verwendung eines gleitenden 7-Tages-Mittel der Nowcasting-Kurve geschätzt. Schwankungen werden dadurch stärker ausgeglichen. Das 7-Tage-R vergleicht dann den 7-Tages-Mittelwert der Neuerkrankungen eines Tages mit dem 7-Tages-Mittelwert 4 Tage zuvor.
Die Infektionen der Neuerkrankungen liegen 4 bis 6 Tage davor, das heißt also sie fanden vor 8 bis 16
Tagen statt. Das 7-Tage-R bildet somit das Infektionsgeschehen vor etwa einer bis etwas mehr als zwei Wochen ab."


Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile

Nowcasting (Statistisches Erhebungsverfahren):
https://de.wikipedia.org/wiki/Nowcasting
RKI: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... sting.html

Zu den Reproduktionszahlen siehe auch
http://gg-aktiv.de/phpBB3/viewtopic.php ... 00#p113275
und, sehr informativ zur neuen "7-Tage-R-Kennzahl"

http://gg-aktiv.de/phpBB3/viewtopic.php ... 90#p113226 .

-----

Während die Zahl der Neuinfektionen global immer noch zunimmt, scheint diese diese in Europa weitflächig abzunehmen, wobei das kein Grund zur Entwarnung ist.
Der Anstieg/24 h (Daily Increase) der bestätigten Neuinfektionen in Deutschland ist weiter uneinheitlich, ähnlich dem Wert für die Todesfälle, der, aktuell wieder abnehmend, wieder unter 10/24h liegt. Quelle: Johns Hopkins CSSE. (Der zahlenmäßige Unterschied zur Grafik, falls vorhanden, resultiert aus den unterschiedlichen Ablesezeiten der von mir gewählten und derjenigen Zeit, welche der der Grafik zugrunde liegende Algorithmus automatisch als Messpunkt auswählt. Die Zahlen sind daher beide korrekt, da sie auf derselben Basis beruhen und sich nur aufgrund des verschiedenen Zeitpunkts der Ablesung unterscheiden.)

Man wird allerdings davon ausgehen müssen, dass die tatsächliche Zahl Infizierter erheblich höher liegt, als die der bislang bestätigten Infektionen.
Zur Dunkelziffer siehe: viewtopic.php?f=66&t=2899&start=360#

Nach den Ergebnissen der Heinsberg-Studie schätzt man nunmehr bundesweit als Dunkelziffer das zehnfache der Anzahl Infizierter.
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Covid-2019 - Und der Irrsinn geht weiter ...

Beitragvon Excubitor » Sa 27. Jun 2020, 19:12

WELT - „Viel zu viele und viel zu nah beieinander“
"Wegen zu geringen Mindestabstands hat die Polizei im Rheinland mehrere Menschenansammlungen aufgelöst. In Köln etwa wurden in der Nacht zum Samstag zahlreiche Platzverweise ausgesprochen, wie ein Sprecher der Polizei am Samstag sagte.

Rund um den Stadtgarten im Belgischen Viertel hätten sich mehrere Hundert Menschen aufgehalten. Da sei es auf den Gehwegen kaum möglich gewesen, den coronabedingten Sicherheitsabstand zu wahren.

„Damit konnte man rechnen“
„Vermutlich waren einige auch alkoholisiert und haben die Maßnahmen nicht mehr ganz so akzeptiert“, sagte der Sprecher. Das städtische Ordnungsamt Köln hatte sich um kurz nach Mitternacht an die Polizei gewandt, um die Menschenmengen zu kontrollieren und die Plätze zu räumen.

Der Einsatz habe mehrere Stunden gedauert. Allerdings sei das Ausmaß nicht ungewöhnlich gewesen. „Aufgrund des Wetters und des Wochenendes konnte man damit rechnen“, so der Sprecher.

[...]"

Mehr unter:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... li=BBqg6Q9

Kommentar
Damit konnte man nicht rechnen, damit musste man rechnen. Diese paar Maßnahmen sind lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein. Sie werden überhaupt nichts bringen, wenn nicht überall durchgegriffen wird.
Genau diejenigen, welche jetzt über die Stränge schlagen, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit die ersten sein, die jammern werden, wenn es (wegen Ihresgleichen) wieder einen 'Lockdown" geben muss, und dann einen richtigen, nicht solche halbgaren Ausgaben wie bislang. Die Meisten haben offensichtlich ebenfalls noch nicht realisiert, dass wir in Deutschland noch gar keinen vollwertigen "Lockdown" gehabt haben ...

Es sei daran erinnert, dass bislang noch nicht einmal 2,5 % der deutschen Bevölkerung, einschließlich der bislang wissenschaftlich vermuteten Dunkelziffer, mit dem Virus tatsächlich in Berührung gekommen sind. Das eröffnet ein riesiges Potenzial für eine gewaltige zweite Welle. Darüber scheint sich die Mehrheit der Bevölkerung immer nicht nicht im Klaren zu sein, betrachtet man sich deren teils unverantwortlichen und noch öfter unvernünftigen Verhaltensweisen.
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Re: Klimawandel, Natur- u. and. Katastrophen (z. B. Covid-2019)

Beitragvon Excubitor » So 28. Jun 2020, 18:07

Die aktuellen Zahlen für SARS-CoV-2-Infektionen in Deutschland lauten:

Wichtige Hinweise:

:arrow: Erläuterungen zu den Reproduktionszahlen finden Sie unter den Anmerkungen (*) in Hellblau. :!:
:arrow: Das RKI-Dashboard (siehe unten unter Quellen) wurde um eine Karte erweitert und enthält nun auch Angaben zu der "Aktivität über 7 Tage/100.000 Einwohner". :!:
:arrow: Die folgenden Schrift-Farben geben die jeweilige Entwicklungstendenz an, rot für negativ, neon-grün für positiv, so dass sofort erkennbar ist, wohin "die Reise" geht :!:
:arrow: Die hier rot angegebenen Zahlen unterliegen generell dem Manko bislang nicht erhobener, belastbarer Dunkelziffern.
:!:

-----

Die Reproduktionszahlen

(Die Reproduktionszahlen geben jeweils an wie viele Menschen statistisch im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.)

:arrow: Hier deren aktuellste Version die das RKI momentan verlautbart hat :!:

:arrow: Laut aktuellem RKI-Lagebericht ist die 4-Tage-Reproduktionsrate weiter auf 4-Tage-R = 0,71 gestiegen, vorbehaltlich einer statistischen Schwankungsbreite von 0,59 - 0,84 :!:
:arrow: Die "Trendänderungsbewertung" befindet sich, unter Berücksichtigung der statistischen Schwankungsbreite, weiter deutlich unterhalb des kritischen Bereichs :!:
"Mit Datenstand 28.06.2020, 0:00 Uhr wird der 4-Tage-R-Wert auf 0,71 (95%-Prädiktionsintervall: 0,59 – 0,84) geschätzt."
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile
:arrow: Abbildung des Infektionsgeschehens vor etwa einer bis zwei Wochen :!:

:arrow: Laut aktuellem RKI-Lagebericht ist die 7-Tage-Reproduktionsrate weiter auf 7-Tage-R = 0,71 gesunken, vorbehaltlich einer statistischen Schwankungsbreite von 0,65 - 0,77 :!:
:arrow: Die geglättete "Langzeit-Bewertung" befindet sich damit , unter Berücksichtigung der statistischen Schwankungsbreite, wieder deutlich unterhalb des kritischen Bereichs :!:
"Mit Datenstand 28.06.2020, 0:00 Uhr wird der 7-Tage R-Wert auf 0,71 (95%- Prädiktionsintervall: 0,65 – 0,77) geschätzt.
Nach einem vorübergehendem deutlichen Anstieg der geschätzten Reproduktionszahlen (R-Wert und
7-Tage R-Wert), sind diese seit einigen Tagen wieder auf einen Wert um oder unter 1 gesunken. Die
stark erhöhten Werte in den Tagen davor hängen mit lokalen Häufungen zusammen (s. Abschnitt
"Ausbrüche"), wobei insbesondere der Ausbruch in Nordrhein-Westfalen eine große Rolle spielt. Die
Dynamik der verschiedenen Ausbruchgeschehen wird z.T. auch durch veranlasste Reihentestungen im
Umkreis der erkannten Ausbrüche beeinflusst, die zeitnah zum Erkennen einer größeren Zahl weiterer
infizierter Personen geführt haben. Da die Fallzahlen in Deutschland insgesamt auf niedrigem Niveau
liegen, beeinflussen diese lokalen Ausbrüche den Wert der Reproduktionszahl relativ stark. Daher
können die Reproduktionszahlen auch weiterhin stark schwanken.
"

Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile
:arrow: Abbildung des Infektionsgeschehens vor etwa einer bis zweieinhalb Wochen :!:

:arrow: Den aktuellen Reproduktionszahlen zufolge pendelt sich das infektiöse Geschehen in Deutschland wieder auf Werte von vor den letzten lokalen Ausbrüchen ein. :!:
:arrow: Seit Wochen ist es dennoch ein "Tanz auf des Messers Schneide", eine einzige Gratwanderung. Wenn in der Herbst-/ Wintersaison die Infektionszahlen wieder dauerhaft zu steigen beginnen, besteht die Gefahr, dass wieder ein wesentlich schnelleres Infektionsgeschehen auftritt. Nur solange die Neuinfektionszahlen niedrig bleiben ist eine bedingte Kontrolle möglich. :!:


"Unter http://www.rki.de/covid-19-nowcasting werden Beispielrechnungen und beide R-Werte als ExcelTabelle zur Verfügung gestellt und täglich aktualisiert. Dort ist seit dem 15.05.2020 auch eine ausführliche Erläuterung des stabileren R-Werts zu finden. Allgemeinere Informationen und
Beispielrechnungen für beide R-Werte sind in den Antworten auf häufig gestellte Fragen abrufbar
(http://www.rki.de/covid-19-faq)."
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile

"Gelingt das dauerhafte Niedrighalten der Reproduktionszahl unter 1 nicht, so setzt sich der anfängliche exponentielle Anstieg wieder fort. Selbst ein R von 1,3 bedeutet bei einer Generationszeit von 4 Tagen eine Verdoppelung der Anzahl von Neuerkrankung innerhalb von etwa 11 Tagen. Die Reproduktionszahl alleine reicht nicht aus um die aktuelle Lage zu beschreiben. Zumindest die absolute Zahl an Neuerkrankungen und auch die Zahl schwerer Erkrankungen müssen zusätzlich betrachtet werden um ein angemessenes Bild zu bekommen."
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile

:arrow: Das Virus verbreitet sich beim gegenwärtigen Stand sozusagen unter dem Deckmäntelchen der Maßnahmen weiter, was in der nächsten Herbst-/Winter-Saison zu einer zweiten, wesentlich stärkeren Infektionswelle führen kann. Erst bei einer Reproduktionsrate von 0,3, besser 0,2, wäre das Virus über Tracing-Apps und Tests einigermaßen sicher kontrollierbar :!:

:arrow: Nach mittlerweile geänderter Ansicht verbreitet sich das Virus derzeit eher durch sog. "Superspreader", was leichter kontrollierbar sei.
Siehe dazu die Quelle: https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... li=BBqg6Q9
:!:

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:arrow: Die Verdopplungszeit der Infektionen ist momentan ohne Belang, da diese nur bei exponentiellem Wachstum der Infektionszahlen für die weitere Entwicklung aussagekräftig ist. :!:

-----


Stand 28.06.2020 18.34 Uhr
194693 bestätigte Infektionen - 8089 Personen akut in Behandlung befindlich - 177636 Genesene -
8968 Todesfälle


:arrow: Die Anzahl derzeit aktiver Infektionen (ohne Dunkelziffer) ist in den letzten ca. 24 Stunden weiter leicht gestiegen. Es gab also weiter mehr Neuinfektionen als im selben Zeitraum (24 h) Genesene und/oder Verstorbene. :!:

Bestätigte Infektionen
Veränderung zu gestern:

+ 235 (Vortag: + 542 -
Tendenz: eine weiter Abnahme von gestern zu heute, um 56,64 %, insgesamt aber weiter steigend.) (Gesamttendenz: uneinheitlich.)
:arrow: Die Zahlen der Neuinfektionen waren nach den lokalen Ausbrüchen gestiegen, pendeln sich nun wieder ein. Man muss jetzt sehr stark darauf achten, ob eine wieder allgemeine Zunahme an Neuinfektionen zu erkennen ist :!:
:arrow: Die Angaben stehen unter dem Vorbehalt von Meldeverzögerungen durch das Wochenende :!:

Die Zahl der Genesenen dürfte sich nun nah an der Realität befinden.

Todesfälle
Veränderung zu gestern:

+ 0 (Vortag: + 6 -
Tendenz: jetzt wieder eine Abnahme von gestern auf heute, insgesamt gleichbleibend.) (Gesamttendenz: weiter uneinheitlich.)
:arrow: Zum zweiten Mal keine weiteren Todesfälle innerhalb 24 h gemeldet :!:
:arrow: Die Angaben stehen allerdings unter dem Vorbehalt von Meldeverzögerungen durch das Wochenende :!:

Quelle(n):
Covid-19-Operations Dashboard des Johns Hopkins CSSE (Center for Systems Science and Engineering an der Johns Hopkins University, Baltimore, Maryland, USA)
https://coronavirus.jhu.edu/map.html
https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps ... 7b48e9ecf6 (Desktop-Version)
https://www.arcgis.com/apps/opsdashboar ... 62e5c06e61 (Mobil-Version)

Siehe auch
Covid-19-Dashboard des RKIs (Robert Koch-Institut, Berlin) für Deutschland: Stand 28.06.2020 00.00 Uhr
(Kreise und Kreisfreie Städte - Aktivität über 7 Tage/100.000 Einwohner), (Kreise und Kreisfreie Städte - Fälle/100.000 Einwohner).
https://experience.arcgis.com/experienc ... ge/page_1/
(Einfach auf die Karte klicken und so vergrößern, um den Kreis oder die Kreisfreie Stadt des eigenen Wohnorts schnell zu finden.)

RKI (Robert Koch-Institut, Berlin): Covid-19-Fallzahlen in Deutschland, Stand 28.06.2020 00.00 Uhr, (online aktualisiert um 13.30 Uhr)
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... ahlen.html

Bitte beachten Sie, dass die Zahlen des Johns Hopkins CSSE fortlaufend, meist stündlich, die des RKIs nur einmal täglich, vormittags, mit Stand Mitternacht, aktualisiert werden. Das bedeutet konkret, dass die hier verlinkten Zahlen des RKI zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung ca. 19-20 Stunden hinter den hier angegebenen zurückliegen und daher niedriger ausfallen.

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Anmerkungen:

Die Reproduktionszahlen

* "Der bisher berichtete R-Wert bildet zeitnah den Trend der Anzahl von Neuerkrankungen ab und kann
auf mögliche Trendänderungen hinweisen.
Dieser Wert reagiert jedoch empfindlich auf kurzfristige
Änderungen der Fallzahlen – wie sie etwa durch einzelne Ausbruchsgeschehen verursacht werden
können - was besonders bei insgesamt kleineren Anzahlen von Neuerkrankungen zu verhältnismäßig
großen Schwankungen führen kann. Daher gibt das RKI ab heute zusätzlich zu diesem sensitiven R-Wert ein weiteres stabileres 7-Tage-R an,
das sich auf einen längeren Zeitraum bezieht und daher weniger tagesaktuellen Schwankungen unterliegt.
Er bildet Trends zuverlässiger ab, bezieht sich dabei jedoch auf ein Infektionsgeschehen, das etwas länger zurückliegt als beim bisherigen sensitiven RWert.
Technisch werden beide R-Werte auf der Basis des Nowcasting geschätzt. Das Nowcasting endet am
Datum von vor 4 Tagen (heute am 10.5.2020), da noch keine zuverlässige Aussage zur Anzahl der
Neuerkrankungen der letzten 3 Tage gemacht werden kann.
Der bisher berichtete sensitive R-Wert kann geschätzt werden durch Verwendung eines gleitenden 4-
Tages-Mittels der durch das Nowcasting geschätzten Anzahl von Neuerkrankungen. Er vergleicht dann
den 4-Tages-Mittelwert der Neuerkrankungen eines Tages mit dem entsprechenden Mittelwert 4 Tage
davor. Die Infektionen der Neuerkrankungen liegen nochmal 4 bis 6 Tage davor, das heißt also sie
fanden vor 8 bis 13 Tagen statt. Der bisherige R-Wert, der heute berichtet wird, bildet also das
Infektionsgeschehen vor etwa einer bis zwei Wochen ab.


Analog dazu wird das 7-Tage-R durch Verwendung eines gleitenden 7-Tages-Mittel der Nowcasting-Kurve geschätzt. Schwankungen werden dadurch stärker ausgeglichen. Das 7-Tage-R vergleicht dann den 7-Tages-Mittelwert der Neuerkrankungen eines Tages mit dem 7-Tages-Mittelwert 4 Tage zuvor.
Die Infektionen der Neuerkrankungen liegen 4 bis 6 Tage davor, das heißt also sie fanden vor 8 bis 16
Tagen statt. Das 7-Tage-R bildet somit das Infektionsgeschehen vor etwa einer bis etwas mehr als zwei Wochen ab."


Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile

Nowcasting (Statistisches Erhebungsverfahren):
https://de.wikipedia.org/wiki/Nowcasting
RKI: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... sting.html

Zu den Reproduktionszahlen siehe auch
viewtopic.php?f=66&t=2899&start=800#p113275
und, sehr informativ zur neuen "7-Tage-R-Kennzahl"

viewtopic.php?f=66&t=2899&start=790#p113226 .

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Während die Zahl der Neuinfektionen global immer noch zunimmt, scheint diese diese in Europa weitflächig abzunehmen, wobei das kein Grund zur Entwarnung ist.
Der Anstieg/24 h (Daily Increase) der bestätigten Neuinfektionen in Deutschland ist weiter uneinheitlich, ähnlich dem Wert für die Todesfälle, der, aktuell wieder abnehmend, wieder unter 10/24h liegt. Quelle: Johns Hopkins CSSE. (Der zahlenmäßige Unterschied zur Grafik, falls vorhanden, resultiert aus den unterschiedlichen Ablesezeiten der von mir gewählten und derjenigen Zeit, welche der der Grafik zugrunde liegende Algorithmus automatisch als Messpunkt auswählt. Die Zahlen sind daher beide korrekt, da sie auf derselben Basis beruhen und sich nur aufgrund des verschiedenen Zeitpunkts der Ablesung unterscheiden.)

Man wird allerdings davon ausgehen müssen, dass die tatsächliche Zahl Infizierter erheblich höher liegt, als die der bislang bestätigten Infektionen.
Zur Dunkelziffer siehe: http://grundgesetzaktiv.de/phpBB3/viewt ... start=360#

Nach den Ergebnissen der Heinsberg-Studie schätzt man nunmehr bundesweit als Dunkelziffer das zehnfache der Anzahl Infizierter.
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Covid-2019: E-Truppe gegen Infektionskrankheiten gefordert

Beitragvon Excubitor » So 28. Jun 2020, 18:45

GMX News Aktuelle News Cornavirus - "Virologe Streeck fordert "Eingreiftruppe für Infektionskrankheiten""
"Aktualisiert am 28. Juni 2020, 10:18 Uhr
Die Weltgesundheitsorganisation sollte aufgrund der Erfahrungen mit der Coronavirus-Pandemie gestärkt werden, fordert der Bonner Virologe Hendrik Streeck. So brauche die WHO ein Krisenreaktionsteam, welches weltweit und schnell Infektionen eindämmen könnte.

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck fordert angesichts der Corona-Pandemie schnelle Eingriffsmöglichkeiten bei Infektionskrankheiten auf nationaler und internationaler Ebene.[...]. Seiner Meinung nach sollte es "ein Emergency Response Team der WHO" geben. "Eine Einheit, die weltweit Infektionen eindämmen kann."

Auch für Deutschland wünscht er sich "eine Eingreiftruppe für Infektionskrankheiten." Diese solle ein Verband sein, der national agiere, "nicht ausschließlich auf der Ebene der Länder". Für sinnvoll hält er, einen solchen Verband "beim Robert-Koch-Institut anzudocken". Dieser solle eigenes Eingreifpersonal haben und auch auf das Technische Hilfswerk zurückgreifen können. [...]

Der Virologe warnte zugleich vor weiteren und möglicherweise noch gefährlicheren Pandemien in der Zukunft. "Das kann passieren", sagte Streeck. Auch ein bekanntes Virus könne sich verändern und aggressiv werden, wie die Spanische Grippe vor hundert Jahren. "Oder die Aedes-Mücke wird durch den Klimawandel bei uns heimisch, und wir bekommen es mit Dengue-Fieber zu tun." © dpa"

Vollständig dazu die Quelle:
https://www.gmx.net/magazine/news/coron ... n-34832038


Kommentar
Angesichts dessen, dass wir in Zukunft unzweifelhaft durch die veränderten globalen Bedingungen öfter mit derartigen Ereignissen zu rechnen haben werden, ein höchst sinnvoller Vorschlag.
Auch wären hier des öfteren durch Politiker sinnlos verpulverte Steuergelder mal sinnvoll angelegt.
Dabei könnte man viel von den CDC (Centers for Disease Control and Prevention in Atlanta, Georgia, USA) lernen, die schon seit geraumer Zeit immer dort im Einsatz sind, wo Infektionskrisenherde ihren Ausgangspunkt haben, so bei Ebola und anderen Ausbrüchen Afrika und anderswo. Die haben da schon langjährige, einschlägige Erfahrung in der Detektion und Erst-Bekämpfung aller möglichen Infektionskrankheiten.
Das könnte nur insoweit zum Problem werden, als die Trump-Administration mit der WHO derzeit nicht gerade freundschaftliche Beziehungen unterhält.
Man sollte sich beim RKI in Deutschland aber nicht davon abhalten lassen die Kontakte dorthin zu Intensivieren, und, soweit noch nicht geschehen, davon zu profitieren ...
Erwähnenswert scheint noch, dass gerade durch das zumindest teilweise Versagen der "Landesfürsten" in Deutschland bei der derzeitigen Epidemie/Pandemie insoweit nur eine Bundeskompetenz in Betracht gezogen werden kann, um eine klare, bundesweit einheitliche Marschrichtung zu bekommen und auf lange Sicht zu haben.
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