Deutschland, quo vadis Spezial - Wahlen, davor und danach

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Re: Deutschland, quo vadis Spezial - Wahlen, davor und danach

Beitragvon Excubitor » Sa 17. Apr 2021, 19:08

DER SPIEGEL - "CDU-Politiker droht mit Gründung eines Landesverbands in Bayern"

"[...]

Ein eigener Landesverband in Bayern: Diese Idee hat die CDU in der Geschichte der Union nicht nur einmal ins Spiel gebracht, wenn sie mit ihrer Schwesterpartei, der bayerischen CSU, aneinandergeriet. 2018 etwa, damals stritt man erbittert über die Flüchtlingspolitik, sagte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet, die CDU wäre im Notfall »schnell« in der Lage, einen Ableger in Bayern zu gründen.

[...]"

Siehe dazu die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... li=BBqg6Q9

Kommentar

Das ist jetzt schon fast lächerlich. Denn genau anders herum würde ein Schuh draus.
Wäre die CSU außerhalb Bayerns aktiv wählbar, hätten die sicherlich einen satten
Zulauf. Die CDU in Bayern dürfte wohl eher nicht auf einen grünen Zweig kommen.
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Re: Deutschland, quo vadis Spezial - Wahlen, davor und danach

Beitragvon AlexRE » Sa 17. Apr 2021, 21:40

Excubitor hat geschrieben:[Kommentar

Das ist jetzt schon fast lächerlich. Denn genau anders herum würde ein Schuh draus.
Wäre die CSU außerhalb Bayerns aktiv wählbar, hätten die sicherlich einen satten
Zulauf. Die CDU in Bayern dürfte wohl eher nicht auf einen grünen Zweig kommen.


Das sehe ich allerdings auch so. Die CDU hat sich im Gegensatz zur CSU noch viel weiter von ihrer Stammwählerschaft entfernt als die SPD unter Schröder. Wenn die AfD sich keinen nationalsozialistischen Flügel leisten würde, wäre ihnen das jetzt schon richtig um die Ohren geflogen. Mit der bundesweiten Ausdehnung der CSU würde die CDU zum Juniorpartner werden.
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Union vor dem Absturz?

Beitragvon Excubitor » So 18. Apr 2021, 18:45

SZ.de - "CDU und CSU: Angst in der Union vor Spaltung wächst"

"Der Machtkampf zwischen Laschet und Söder um die Kanzlerkandidatur verschärft sich, weil keiner der Parteichefs zum Verzicht bereit ist. Nun droht eine entscheidende Abstimmung in der Fraktion.

[...]"

Siehe dazu ausführlich die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... li=BBqg6Q9

Kommentar

An dem ganzen Vorgang ist wieder einmal klar und unmissverständlich zu erkennen, dass es weder um das Land,
noch um dessen Bürger, sondern einzig und allein um den klein geistigen Machtanspruch Einzelner geht, wobei
sich alle Parteien insoweit nicht großartig unterscheiden.
Es scheint so zu sein, dass sich die sowohl sachlich als auch charakterlich ungeeignete "Möchte-gern-Führungselite"
in der Politik ansammelt, wie die Pandemie schon schonungslos offenbart hat.
Hätte Laschet nun einen Funken persönlicher Größe, so würde er im Sinn der Union und deren politischem Überleben,
welches für das Gleichgewicht der politischen Kräfte in Deutschland unerlässlich wäre, und auch im Sinn des ganzen
Landes dem geeigneteren Kandidaten den Vortritt lassen und dem schon fast kindischen Gehabe um eine nicht einmal
schriftlich fixierte Parteidoktrin den Rücken kehren. Das gleiche gilt für die Unterstützer Laschets, bei denen allesamt
nicht die Sache, sondern persönliche Motive den Vorrang haben dürften. Sollte Laschet am Ende dennoch als der Unions
-Kanzlerkandidat nominiert werden und versagen, so werden sie sich der persönlichen Verantwortung an dem dann zu
erwartenden Desaster stellen müssen.

Sicher hat auch Söder nicht nur Vorteile zu verbuchen, aber sachlich haben wir derzeit niemand besseren, der eine
Kanzlerschaft über sämtliche dazu erforderlichen Handlungsfelder der Politik verkörpern und ausführen könnte.
Zuletzt geändert von Excubitor am So 18. Apr 2021, 18:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Deutschland, quo vadis Spezial - Wahlen, davor und danach

Beitragvon icke » So 18. Apr 2021, 18:49

Herr Laschet stellt Herrn Laschet regelmäßig selbst bloß. Der beendet seine Kanzlerkandidatur gänzlich ohne Fremdeinwirkung. Der Covidiot der Ministerpräsidenten wurde ja auch vom Covidioten der Virologen beraten.
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Re: Deutschland, quo vadis Spezial - Wahlen, davor und danach

Beitragvon Staber » So 18. Apr 2021, 21:32

Excubitor schrieb
dem geeigneteren Kandidaten den Vortritt lassen


Hallöchen.
Im Grunde genommen ,ist es noch gar nicht raus, wer der bessere ist. Das wird sich erst nach einigen Regierungsjahren raus stellen ,wenn man es genau nimmt. Die Sehnsucht nach Söder ist vor allem die Sehnsucht nach frischem Wind. Laschet steht in Ton und Positionierung doch eher für eine Verlängerung der Merkel Zeit, Söder eben nicht! Wobei mir nicht klar ist, wofür Söder eigentlich in Wahrheit steht.
So oder so: eine demokratische Partei sollte eine eben solche Abstimmung zur Bestimmung des Kanzlerkandidaten aushalten. Allemal besser als ein Hinterzimmer Deal. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, die CDU sollte unbedingt mal für 8 Jahre weg von der Macht. Egal wer gewinnt es gibt nur Verlierer.
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Re: Deutschland, quo vadis Spezial - Wahlen, davor und danach

Beitragvon Excubitor » So 18. Apr 2021, 23:25

Staber hat geschrieben:Excubitor schrieb
dem geeigneteren Kandidaten den Vortritt lassen


Hallöchen.
Im Grunde genommen ,ist es noch gar nicht raus, wer der bessere ist. Das wird sich erst nach einigen Regierungsjahren raus stellen ,wenn man es genau nimmt. Die Sehnsucht nach Söder ist vor allem die Sehnsucht nach frischem Wind. Laschet steht in Ton und Positionierung doch eher für eine Verlängerung der Merkel Zeit, Söder eben nicht! Wobei mir nicht klar ist, wofür Söder eigentlich in Wahrheit steht.
So oder so: eine demokratische Partei sollte eine eben solche Abstimmung zur Bestimmung des Kanzlerkandidaten aushalten. Allemal besser als ein Hinterzimmer Deal. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, die CDU sollte unbedingt mal für 8 Jahre weg von der Macht. Egal wer gewinnt es gibt nur Verlierer.


Hier kann es momentan nur um eine Beurteilung oder besser Zugrundelegung des aktuell zu
den beiden Personalien Verfügbaren gehen.
Hinterher ist man immer schlauer. Nur hilft das nicht bei der Bestimmung eines geeigneten Kandidaten.
Aus Sicht des bisher Geleisteten in den eigenen Bundesländern und der Pandemie als Bewährungsprobe für
größere Krisensituationen inklusive der erkennbaren Möglich-und Fertigkeiten, ist, selbst wenn man gemachte
Fehler auf beiden Seiten mitberücksichtigt, Laschet klar aus dem Spiel. Sieht man das in der CDU nicht ein,
könnte das durchaus in politischem Suizid münden. Auch die JU hat sich gestern Abend klar zu Söder bekannt.
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Re: Deutschland, quo vadis Spezial - Wahlen, davor und danach

Beitragvon maxikatze » Mo 19. Apr 2021, 07:49

Also,... Laschet wäre auch nicht unbedingt mein Wunschbundeskanzler.
Aber so wie das abgelaufen ist, geht das m.M. gar nicht. Sie wählten erst vor fünf Minuten Laschet zum Vorsitzenden und jetzt lässt man ihn fallen wie eine heiße Kartoffel? Alle, die ihn zum CDU-Vorsitzenden gewählt haben, wussten doch genau, dass sie damit auch ihren Kanzlerkandidaten wählten. Warum diese Abkehr? Sind die Abweichler die Totengräber der CDU? Was sagt Merkel dazu?
Was hat denn CSU-Söder in der Corona-Krise besser gemacht? Nichts.

Ist schon krass, wenn der MP von Sachsen-Anhalt sagt, dass es nicht um Vertrauen und Charakter geht.
siehe hier
Darf ich daraus schließen, je mieser der Charakter um so besser die Eignung als Bundeskanzler?
Andere Frage:
Wenn es seiner Meinung nach nicht um die genannten Werte geht, macht das Haseloff überhaupt zum geeigneten Ministerpräsidenten?
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Re: Deutschland, quo vadis Spezial - Wahlen, davor und danach

Beitragvon AlexRE » Mo 19. Apr 2021, 08:01

maxikatze hat geschrieben:Darf ich daraus schließen, je mieser der Charakter um so besser die Eignung als Bundeskanzler?


Ich schließe eher daraus, dass kaum jemand eine Fortsetzung der Merkel - Ära mit neuer Besetzung wünscht und dass man eine Abkehr von Laschet wohl als Schlussstrich unter das Thema Merkelianismus interpretieren muss.
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Re: Deutschland, quo vadis Spezial - Wahlen, davor und danach

Beitragvon maxikatze » Mo 19. Apr 2021, 08:14

AlexRE hat geschrieben:
maxikatze hat geschrieben:Darf ich daraus schließen, je mieser der Charakter um so besser die Eignung als Bundeskanzler?


Ich schließe eher daraus, dass kaum jemand eine Fortsetzung der Merkel - Ära mit neuer Besetzung wünscht und dass man eine Abkehr von Laschet wohl als Schlussstrich unter das Thema Merkelianismus interpretieren muss.


Okay - aber auch das wussten die Delegierten, bevor sie ihn zum Vorsitzenden wählten und dass es mit Laschet ein "Weiter so" mit dem Merkel-Kurs geben wird. Es gab schließlich Alternativen zu Laschet - nämlich Merz und Röttgen.
Sollte Söder den Kampf für sich entscheiden, dürfte der Wahlkampf für die CDU ziemlich verkrampft ablaufen. Weil der Wähler jetzt weiß, dass es sich bei der CDU nicht mehr um Geschlossenheit dreht, sondern um Zank und Uneinigkeit. Keine gute Voraussetzung für ein erfolgreiches Wahlergebniss. Würde mich nicht wundern, wenn der CDU ihr Verhalten bald auf die Füße fällt.
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Re: Deutschland, quo vadis Spezial - Wahlen, davor und danach

Beitragvon Staber » Mo 19. Apr 2021, 08:55

Maxikatze schrieb
wenn der CDU ihr Verhalten bald auf die Füße fällt.


Bereits schon passiert liebe Maxi!
Söder versucht gerade, der CDU die Nerven zu rauben .Dieser radikalisierte Populismus auf den Spuren eines Donald Trump zeigt sich auch daran, wie Söder zurzeit gerade Umfragen und den angeblichen Willen der Parteibasis gegen CDU-Gremien und gegen das sogenannte "Partei-Establishment" in Stellung bringt. Als Führer einer Art Bewegung gegen die klassische Parteiraison will er nun in der K-Frage doch noch reüssieren.
Armin Laschet hat vier Tage lang nachgedacht. Vielleicht hätte Markus Söder das auch tun sollen. Stattdessen hat er vier Tage lang geredet, ohne an die Folgen zu denken. Man darf gespannt sein, welchem Politikertypus in der letzten verbliebenen Volkspartei der Bundesrepublik mehr Erfolg beschieden sein wird.
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