Rettungsmaßnahmen für die freie und soziale Marktwirtschaft

Hier werden die Thesen von Dr. Harald Wozniewski erörtert.

Moderator: Dr Wo

Rettungsmaßnahmen für die freie und soziale Marktwirtschaft

Beitragvon GasGerd » Mi 14. Sep 2011, 14:53

Ihr analysiert das Problem immer nur, ich habe im Internet mal Lösungsvorschläge gesammelt. ;)

"Eine Weisheit der Dakota-Indianer besagt: „Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab!”
Hört sich doch so simpel an, oder? Aber statt vom toten Pferd abzusteigen wurden in der Politik viele Methoden und Strategien - zum Teil bis zur Perfektion - entwickelt, um dem Unausweichlichen doch ausweichen zu können. Kommt Dir die eine oder andere der folgenden Strategien vielleicht bekannt vor?


 Wir besorgen uns eine stärkere Peitsche.
 Wir sagen: „So haben wir das Pferd schon immer geritten”.
 Wir gründen einen Arbeitskreis, um das Pferd zu analysieren.
 Wir besuchen andere Orte, um zu sehen, wie man dort tote Pferde reitet.
 Wir erhöhen die Qualitätsstandards für den Beritt toter Pferde.
 Wir bilden eine Task-Force, um das Pferd wiederzubeleben.
 Wir kaufen Leute von außerhalb ein, die angeblich tote Pferde reiten können.
 Wir schieben eine Trainingseinheit ein um besser reiten zu können.
 Wir stellen Vergleiche unterschiedlicher toter Pferde an.
 Wir ändern die Kriterien, die besagen, dass ein Pferd tot ist.
 Wir schirren mehrere tote Pferde gemeinsam an, damit wir schneller werden.
 Wir erklären: „Kein Pferd kann so tot sein, das wir es nicht mehr reiten können.”
 Wir machen eine Studie, um zu sehen, ob es bessere oder billigere Pferde gibt.
 Wir erklären, dass unser Pferd besser, schneller und billiger tot ist als andere Pferde.
 Wir bilden einen Qualitätszirkel, um eine Verwendung von toten Pferden zu finden.
 Wir richten eine unabhängige Kostenstelle für tote Pferde ein.
 Wir vergrößern den Verantwortungsbereich für tote Pferde.
 Wir entwickeln ein Motivationsprogramm für tote Pferde.
 Wir erstellen eine Präsentation in der wir aufzeigen, was das Pferd könnte, wenn es noch leben würde.
 Wir strukturieren um damit ein anderer Bereich das tote Pferd bekommt.
 Wir senden jemandem das tote Pferd als Geschenk. Geschenke darf man nicht zurücksenden."
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Re: Rettungsmaßnahmen für die freie und soziale Marktwirtschaft

Beitragvon AlexRE » Fr 3. Mai 2013, 19:08

Eine gescheiterte Rettungsmaßnahme, gerade in DrWos Facebook - Gruppe gesehen:

Otto gibt Pläne für soziale Textilfabrik auf

Textilfabriken in Bangladesch gelten als Horte schlimmster Ausbeutung. Otto wollte jetzt eine Musterfabrik errichten – und scheiterte an der Bürokratie des Entwicklungslandes.

(...)


http://www.welt.de/regionales/hamburg/article115742726/Otto-gibt-Plaene-fuer-soziale-Textilfabrik-auf.html

Das habe ich dazu auf FB geschrieben:

> Warum scheitern die ganzen Ausbeuterfabriken da nicht an der Bürokratie? <

Weil die Ausbeuter die Bürokraten bestechen. Ein "Vorzeigeprojekt" dagegen verfolgt natürlich Marketingzwecke und soll möglichst viel Aufmerksamkeit der Medien auf sich ziehen. Da kann man schlecht einen Korruptionsskandal riskieren.
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Rettungsmaßnahmen für die freie und soziale Marktwirtschaft

Beitragvon Dr Wo » Sa 6. Aug 2016, 10:09

16.000 Arbeitsplätze gefährdet, wenn die Übernahme stattfindet? Ludwig Erhard dreht sich im Grab rum! Das Ende unseres Monopolyspiels werden wir immer früher erreichen.

Ach so! Es lebe der Meudalismus!

http://www.rolandtichy.de/tichys-einbli ... m-abseits/

SCHIEDSRICHTER UND REGELN
EDEKA/Kaiser’sTengelmann: OLG im Abseits

Darf der Schiedsrichter während des Spiels die Regeln ändern? OLG Düsseldorf im Fall EDEKA/Kaiser'sTengelmann in der Offensive gegen Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel - oder wurden mittendrin die Regeln geändert?

....
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Re: Rettungsmaßnahmen für die freie und soziale Marktwirtschaft

Beitragvon AlexRE » Sa 6. Aug 2016, 10:11

Markmachtkonzentration dämpft die gesamtwirtschaftliche Leistung, das gehört zum kleinen 1 x 1 der Volkswirtschaftslehre.

Wer also im grellen Licht der interessierten Öffentlichkeit 16.000 Arbeitsplätze "rettet", indem er dem Arbeitgeber so eine Position einräumt, reduziert in Wirklichkeit die Gesamtzahl der Arbeitsplätze über die ganze Branche hinweg. Die Entlassungen sind nur so verteilt, dass das grelle Licht des öffentlichen Interesses entfällt.

Neben den neofeudalen Interessen des Übernehmers besteht hier also nur noch das Interesse der politischen Hütchenspieler an einer medienwirksamen Show.

Beide Interessen sind im Sinne des Kartellrechts ganz sicher nicht schutzwürdig.
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Re: Rettungsmaßnahmen für die freie und soziale Marktwirtschaft

Beitragvon AlexRE » Di 25. Okt 2016, 16:49

Auf Facebook gesehen und kommentiert:

Verkauf an Edeka

Altkanzler Schröder soll Tengelmann-Streit schlichten

Es ist der wohl letzte Versuch, die Tengelmann-Übernahme durch Edeka zu retten. Auf Vorschlag von Wirtschaftsminister Gabriel soll der frühere Bundeskanzler Schröder zwischen den Streitparteien vermitteln.


(...)


http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 18071.html

>> Schröder soll nicht den armen Kassiererinnen helfen sondern Rewe dazu bringen, die Klage gegen die Ministererlaubnis zur Überhame durch Edeka zurückzuziehen. Rewe wird sich das bezahlen lassen und gut ist. Da bräuchte man keinen Schröder <<

Vielleicht hat Herr Schröder doch etwas mehr Überzeugungskraft gegenüber Rewe als andere Vermittler. Schließlich möchten der Konzern seine erheblichen Investitionen in Russland ganz sicher nicht abschreiben.

https://de.rbth.com/deutschland_und_rus ... and_568585
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Re: Rettungsmaßnahmen für die freie und soziale Marktwirtschaft

Beitragvon maxikatze » Mi 26. Okt 2016, 12:45

Ich versuch' mal eine grobe Zusammenfassung:

- Edeka bekundet Interesse, die wirtschaftlich angeschlagene Handelskette Kaisers Tengelmann zu kaufen
- Das Kartellamt untersagt den Verkauf
- Wirtschaftsminister Gabriel mischt sich ein und erteilt zum Verkauf eine Ministererlaubnis
- Das Oberlandesgericht Düsseldorf bremst den Wirtschaftsminister aus und verbietet die Fusion
- Da aber alle Auflagen erfüllt werden, wird dem Verkauf zugestimmt und es steht dem Verkauf (eigentlich) nichts mehr im Wege
- Die Handelsketten Rewe, Lidl, Markant und Norma reichen Beschwerde gegen die Ministererlaubnis ein
- Lidl will für einige Filialen Tengelmanns mitbieten
- Alle Beteiligten, bis auf Rewe ziehen ihre Klagen zurück
- Die Übernahme kann nicht stattfinden, weil Rewe an der Klage festhält
- Der letzte Stand der Dinge: Bundeskanzler a.D. Gerhard Schröder wird als Schlichter eingesetzt
"Die größte Errungenschaft unserer freiheitlichen Kultur ist die Überwindung von Denkverboten." (Vince Ebert)
* * *
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Re: Rettungsmaßnahmen für die freie und soziale Marktwirtschaft

Beitragvon Staber » Mi 26. Okt 2016, 18:17

10 Gründe für Gerhard Schröder als Schlichter bei Kaiser's Tengelmann
----------------------------------------------------------------------------------------------------

1. Seine Unvoreingenommenheit ("Feinkost Käfer"-Kunde)

2. Sein argumentatives Fingerspitzengefühl ("Basta!")

3. Sein Sinn für Humor (Rot-Grün)

4. Sein Faible für heruntergewirtschaftete Traditionsunternehmen (SPD)

5. Sein erprobtes Krisenmanagement (Elefantenrunde)

6. Sein Status als Galionsfigur nachhaltiger Firmenrettungen (Philipp Holzmann AG)

7. Sein Herz für unrentable Provinzklitschen (Hannover 96)

8. Sein langer Arm zur Einhaltung der ausgehandelten Zahlungsmodalitäten (Inkasso Moskau)

9. Sein emphatisches Verständnis für die Bedürfnisse der 16000 Angestellten (Hartz IV)

10. Seine Lebensleistung (Eva, Anne, Hillu, Doris)

Kopiert aus <Titanic>

Tja, wenn das nicht zieht...was dann!!!!
:lol:
Eine Träne zu trocknen ist ehrenvoller als Ströme von Blut zu vergießen.
Lord George Gordon Noel Byron
Gesund bleiben !
Gruß Staber
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Re: Rettungsmaßnahmen für die freie und soziale Marktwirtschaft

Beitragvon AlexRE » Mi 8. Nov 2023, 08:23

Es gibt eine "EU-Steuerbeobachtungsstelle":

(...)

Die Forscher der EU-Steuerbeobachtungsstelle haben einen Vorschlag gemacht, mit dem der Welthunger zumindest theoretisch besiegt werden könnte.

Sie fordern eine Vermögenssteuer für Milliadäre in Höhe von zwei Prozent.

(...)


https://www.biallo.de/verbraucherschutz ... liardaere/

Eigentlich richtig, aber wie will man die Steuerparadiese dazu bringen, den Mindestsatz einzuziehen?
Der Stuttgarter OB Rommel:

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Re: Rettungsmaßnahmen für die freie und soziale Marktwirtschaft

Beitragvon Uel » Mi 8. Nov 2023, 11:48

Eigentlich richtig, aber wie will man die Steuerparadiese dazu bringen, den Mindestsatz einzuziehen?

Ganz einfach:
Indem man ihnen mit Einmarsch droht: man werde sie unter UN-Verwaltung stellen wenn sie nicht kooperieren. :)(

Oder jeder Milliardär, der sich außerhalb dieser Steuerparadiese bewegt wird in Beugehaft genommen. :)(

Oder man beschlgnahmt ersatzweise den Besitz außerhalb der Steuerparadiese. Denn in Steuerparadiesen kann man bekanntlich nur Geld parken, aber keines verdienen. Das muss man schon außerhalb dieser machen mit Investitionen und Besitztum. :)(
Liebe Grüße
von Uel

Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!
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Re: Rettungsmaßnahmen für die freie und soziale Marktwirtschaft

Beitragvon AlexRE » Mi 8. Nov 2023, 21:47

Uel hat geschrieben:
Eigentlich richtig, aber wie will man die Steuerparadiese dazu bringen, den Mindestsatz einzuziehen?

Ganz einfach:
Indem man ihnen mit Einmarsch droht: man werde sie unter UN-Verwaltung stellen wenn sie nicht kooperieren. :)(

Oder jeder Milliardär, der sich außerhalb dieser Steuerparadiese bewegt wird in Beugehaft genommen. :)(

Oder man beschlgnahmt ersatzweise den Besitz außerhalb der Steuerparadiese. Denn in Steuerparadiesen kann man bekanntlich nur Geld parken, aber keines verdienen. Das muss man schon außerhalb dieser machen mit Investitionen und Besitztum. :)(


Das erscheint auf den ersten Blick als unverhältnismäßig, weil unnötig hart. Erst einmal sollten zumindest Substanzsteuern aller Art an die Staatsbürgerschaft geknüpft werden, so wie die USA das jetzt schon machen. Wenn das nicht hinhaut, kann man weitersehen.
Der Stuttgarter OB Rommel:

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