Staber hat geschrieben:Ich halte Meuthen für den Totengräber der AfD, denn er will – willfährig – die AfD geschmeidig an die Anforderungen der anderen Parteien anpassen – und wird wohl am Ende erst merken, dass er damit sich und seiner Partei den Todesstoß gegeben hat.
Zudem, was hier auch immer wieder vergessen geht: bei 5:7 war die Sache wohl nicht sooo eindeutig wie vom Mainstream erwünscht, zudem wird Kalbitz sich gegen den Ausschluss wehren – Sarrazin lässt grüssen.
Aber ok, Sarraizin – SPD – das sind ja die Guten. Kalbitz -AfD – das sind die Bösen.
Das ist nicht dasselbe – hehe … oder vielleicht doch ?
Gesund bleiben.
Sorry, aber mit der Analyse bist Du ganz gewaltig auf dem Holzweg. Meuthen will die AfD nicht an die Anforderungen "der anderen Parteien" anpassen, sondern an die des Grundgesetzes und auch an das von den meisten AfD - Wählern erteilte Mandat. Von denen will nämlich nur eine kleine Minderheit echte Nazis in der Politik sehen, die meisten wollen den von der CDU verratenen bürgerlich - konservativen Anteil an der deutschen Politik wiederherstellen (Man sehe sich die Wahlergebnisse der NPD an, deren Programm Höcke uneingeschränkt vertritt).
Und was die Gleichbehandlung von Sarrazin und Kalbitz betrifft: Dem Bundesverfassungsgerichts brauchst Du mit solchen Gleichheitsvorstellungen nicht zu kommen. Die haben im Zusammenhang mit dem Volksverhetzungs - § (Holocaustleugnung strafbar, Leugnung anderer Völkermorde nicht = normalerweise verfassungswidriges Sonderrecht) klar gesagt, dass die Väter und Mütter des Grundgesetzes neben allen anderen "normalen" Staatszielen ganz speziell auf die Überwindung der NS - Ideologie abgezielt hätten. Deshalb - und nur deshalb - ist sogar im StGB ausnahmsweise Sonderrecht zulässig.
Wo schon Ausnahme
gesetze zu Lasten von Nazis zulässig sind, kann sich der Nazi Kalbitz Gleichheitsargumente hinsichtlich Sarrazin einrahmen und neben der Klotür an die Wand seines Hausflurs hängen. Diese Leute haben keinen Anspruch auf Gleichbehandlung. Das kannst Du falsch finden (ich nicht, nachdem Hitler 1945 gesagt hat, dass das deutsche Volk keine Existenzberechtigung hätte, wenn seine Kampfkraft für die Durchsetzung der gesammelten Hirnfürze der NS - Ideologie nicht ausreicht), aber zu diskutieren gibt es da nichts.
Meuthen liegt also absolut richtig. Wenn die AfD wirklich etwas bewirken will, muss sie die Nazis rauswerfen. Die sollen sich zur NPD scheren oder eine neue Partei gründen, dann können die Wähler entscheiden, ob sie sowas in den Parlamenten sehen wollen. Aber mit den Stimmen rechtskonservativer Bürger, die allesamt Verfassungsdemokraten sind, verfassungsfeindliche Süppchen kochen zu wollen, ist nicht nur ohne jede Deckung der grundgesetzlichen politischen Freiheitsrechte, sondern auch zutiefst undemokratisch. Die Nazis in der AfD haben einfach kein Wählermandat oberhalt der 5 % und damit überhaupt keinen legitimen Anspruch, in Parlamenten die Welle zu machen.