Jahrestage

Was eigentlich auf den Chat gehört, aber dennoch hier verewigt werden soll.

Re: Jahrestage

Beitragvon maxikatze » Sa 25. Mai 2013, 18:22

25.5.1895:

Prozess gegen Oscar Wilde
In einem aufsehenerregenden Prozess wurde der irische Schriftsteller Oscar Wilde wegen homosexueller Neigungen zu zwei Jahren Zuchthaus und Zwangsarbeit verurteilt. Angezeigt hatte ihn der Vater seines Freundes Lord Douglas. Wilde war nicht vor dem Prozess ins Ausland geflohen. Mit seiner Person wurde auch der Künstler verdammt. Seine Stücke wurden von den Bühnen verbannt, seine Bücher nicht mehr verlegt. Wildes Vermögen wurde eingezogen.
Nach dem Gefängnisaufenthalt schrieb er die "Ballade vom Zuchthaus zu Reading". Trotzdem fand er nicht mehr zu seiner alten Form zurück. Vom Gefängnisaufenthalt gesundheitlich ruiniert und verarmt, starb Wilde am 30. November 1900 in Paris.


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25.5.1987:

Volkszählung

Das bundesdeutsche Volk sollte gezählt werden - doch Bürgerrechtsgruppen riefen zum Boykott der Volkszählung auf, Datenschützer und Strafverteidiger äußerten ihre Skepsis...
Bürgerrechtsgruppen riefen zum Boykott der Volkszählung auf, Datenschützer und Strafverteidiger äußerten ihre Skepsis und die zu jener Zeit noch junge Partei der Grünen stellte sich an die Spitze der Bewegung. Christian Ströbele (Grüne), Bundestagsabgeordneter, glaubte nicht an die Gewissenhaftigkeit der ehrenamtlichen Helfer und rief damals im Parlament entrüstet aus:
"Es ist keineswegs so, wie das in der Vorlage und dem Gesetz steht, dass der Bürger sicher sein kann, dass diese Geheimnisse gewahrt bleiben. 500.000 Zähler werden ausschwirren in alle Haushalte der Bundesrepublik, Beamte aus den Gemeinden, mit den Grunddaten aus den Melderegistern versehen, und werden dort Feststellungen treffen. Und sie werden nach einigen Wochen wieder zurückgehen in ihre Dienststellen, und dann sollen sie all das, was sie dort gehört haben, vergessen haben? Ich glaube das nicht!"
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Re: Jahrestage

Beitragvon maxikatze » So 26. Mai 2013, 09:56

26. Mai 1938:

Grundsteinlegung in Wolfsburg

Es war die Idee des Ingenieurs Ferdinand Porsche: für die breite Bevölkerung sollte ein erschwingliches Auto gebaut werden. Am 26. Mai 1938 wurde in Fallersleben bei Wolfsburg der Grundstein für das Volkswagen-Werk gelegt...

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges lag das Volkswagenwerk wie die meisten deutschen Fabriken in Trümmern. Doch vom Schicksal der Demontage durch die Alliierten blieb es verschont - im Gegenteil.
Von da an begann die Erfolgsgeschichte des VW-Käfers erst so richtig. 1950 kostete das runde Gefährt umgerechnet rund 2.000 Euro, fünf Jahre später lief der millionste Wagen von den Bändern.
1972 wurde der Käfer Weltmeister - mit über 15 Millionen Exemplaren löste er die legendäre Tin-Lizzy von Ford ab. Insgesamt wurden fast 22 Millionen Volkswagen in 150 Länder verkauft - ein unerreichter Rekord.


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26.5.1972:


Unterzeichnung des SALT-I-Vertrags

US-Präsident Richard Nixon und der sowjetische Parteichef Leonid Breschnew unterzeichneten das Abrüstungsabkommen SALT I (Strategic Arms Limitation Talks). Es war der erste offizielle Besuch eines US-Präsidenten in der Sowjetunion und das erste Abkommen der Supermächte zur Rüstungskontrolle.
Außerdem wurden Verträge über eine wirtschaftliche Zusammenarbeit abgeschlossen, die in der Folge zu einer Intensivierung der sowjetisch-amerikanischen Handelsbeziehungen führten.
Abschließend gaben beide Seiten ihren Willen zu einer Fortsetzung der Entspannungspolitik und der gemeinsamen Anstrengungen für die Abrüstung bekannt.
1979 folgte der SALT-II-Vertrag zur Begrenzung strategischer Nuklearwaffen.


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Re: Jahrestage

Beitragvon AlexRE » So 26. Mai 2013, 13:35

Doch vom Schicksal der Demontage durch die Alliierten blieb es verschont - im Gegenteil.


Die Engländer dachten, dass sich die Demontage des VW - Werks und der Wiederaufbau in England nicht lohnen würden, weil die Autos ihrer Meinung nach zu laut und zu unbequem und langfristig gesehen nicht marktfähig waren. ;)
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Jahrestage

Beitragvon maxikatze » Mo 27. Mai 2013, 12:20

...und noch etwas von gestern.

Am 26. Mai 1977 kletterte George Willig die Fassade des 110 Stockwerke hohen Südturms des World Trade Centers hinauf.

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Re: Jahrestage

Beitragvon Livia » Mo 27. Mai 2013, 15:49

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Messerschmitt Me 262: Vor 70 Jahren ging das erste Düsenflugzeug in Serie

Die amerikanischen Bomberpiloten wollten im Zweiten Weltkrieg ihren Augen nicht trauen, was da an ihnen vorbeisauste: Flugzeuge, locker 200 Kilometer in der Stunde schneller als ihre «Mustang»-Jäger - und das ohne Propeller. Was sie sahen, war eine deutsche Messerschmitt, kurz Me 262. Eine revolutionäre Konstruktion, loben Luftfahrthistoriker bis heute.

Vor 70 Jahren - am 25. Mai 1943 - wurde in Deutschland die Serienproduktion des Flugzeugs beschlossen. Damit ist die Messerschmitt das erste in Serie gefertigte Düsenflugzeug der Luftfahrtgeschichte - und war Grundlage aller Düsenjäger bis heute.

An Flugzeugen mit Düsentriebwerken arbeiteten damals viele. Der Göttinger Hans Joachim Pabst von Ohain forschte privat an dem neuen Antrieb und liess sich die Konstruktionen von seinem Automechaniker zusammenschrauben. In England zerlegte zur selben Zeit Frank Whittle diverse Testtriebwerke, bevor er unabhängig und gleichzeitig wie der Deutsche einen «Jet» fertigte. Letztlich war es die Heinkel He 178, die als erstes Düsenflugzeug am 27. August 1939 in Rostock abhob. Das war ein Sonntag. Am Freitag darauf begann der Zweite Weltkrieg.

http://www.bluewin.ch/de/index.php/1754 ... s/science/
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

Erich Fromm
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Re: Jahrestage

Beitragvon maxikatze » Sa 1. Jun 2013, 18:35

http://www.kalenderblatt.de/index.php?lang=de

1. Juni 1945:

Erster Arbeitseinsatz für Trümmerfrauen

Im zerbombten Berlin wurden zum ersten Mal Frauen zu Aufräumarbeiten in den Ruinen dienstverpflichtet. Diese sogenannten Trümmerfrauen arbeiteten mit primitiven Arbeitsmitteln und: Sie legten die Grundlage für den städtischen Neubeginn in Berlin...

...Käthe Linke, eine Zeitzeugin, trümmerte im stark zerstörten Dresden. Sie sagte später: "Also wir hatten ein Kopftuch, eine Schürze und alte Schuhe, so weit das möglich war und wer sie eben hatte, und da ging das los, da wurde nicht viel diskutiert. Das war eine Fließbandarbeit. Oben auf dem Berg standen die ersten, und da wurde das alles weitergereicht. Dann unten waren so Holzböcke, und da waren Bretter drauf, und da wurden die Steine sauber geputzt und gestapelt."
16 Stunden, jedes Wochenende klopfte Käthe Linke Steine. Und dazwischen kümmerte sie sich um ihre Kinder, arbeitete und studierte. Ein Schicksal vieler Frauen.
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Re: Jahrestage

Beitragvon maxikatze » So 2. Jun 2013, 08:04

2. Juni 1967:



Es ist Freitagabend der 2. Juni 1967, als in Berlin der Schah von Persien mit seiner Ehefrau Farah Diba, der Bundespräsident H. Lübke und der regierende Bürgermeister H. Albertz in der "Deutschen Oper" sich die Aufführung der "Zauberflöte" anschauten, während es auf der Strasse zu Protesten gegen den Besuch des Schahs kam, der für den Studenten Benno Ohnesorg tödlich endete.



http://www.trend.infopartisan.net/trd0607/t010607.html
...In dieser Situation gibt gegen 20.30 Uhr der Polizeiobermeister Karl-Heinz Kurras im Abstand von 22 Sekunden (Tonbandaufzeichnung) zwei Schüsse aus seiner Dienstpistole ab. Mit einem Schuß trifft er den 26-jährigen Studenten der Freien Universität, stud. phil. Benno Ohnesorg, von hinten in den Kopf...


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http://www.spiegel.de/panorama/benno-oh ... 11294.html
...Den Totenschein für Ohnesorg, ja, den habe er später am Abend dann unterschrieben. "Aber ich habe den Tod nicht selber festgestellt. Das hat Dr. Paulisch, der im OP mit einem mir unbekannten, herbeitelefonierten Arzt eines anderen Krankenhauses war." Und warum hat er dann unterschrieben? "Ich hatte keinen Grund, an dessen Angabe zu zweifeln.
" Aber im Totenschein steht nichts von einer Schussverletzung, obwohl die Ärzte im Krankenhaus zwischen Einlieferung um 21.25 Uhr und der Angabe "Uhrzeit des Todes 22.55 Uhr" 90 Minuten lang Ohnesorg geröntgt, untersucht und auf dem OP-Tisch liegen hatten - in der "Leichensache Ohnesorg" steht wider besseren Wissens auf dem Totenschein:
"Schädelverletzung durch stumpfe Gewalteinwirkung".
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Re: Jahrestage

Beitragvon maxikatze » Mi 5. Jun 2013, 13:56

5.6.1968:

Ermordung von Robert F. Kennedy

http://www.kalenderblatt.de/index.php?w ... ang=de#756

Robert F. Kennedy, Präsidentschaftskandidat und Bruder des 1963 ermordeten US-amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy, wurde in Los Angeles nach einer Wahlkampfveranstaltung von dem jordanischen Nationalisten Sirhan Sirhan angeschossen. Einen Tag nach dem Attentat erlag er seinen Verletzungen.
Robert Kennedy hatte mit 43 Jahren politisch schon einen langen Lebensweg hinter sich. Nach dem Attentat auf seinen Bruder wurde er zum aggressiven und charismatischen Sprecher der "vergessenen" US-Amerikaner und machte sich damit wenig Freunde in den USA der 1960er Jahre. Die Beweisaufnahme nach dem Mord war rasch beendet, der Mörder bald verurteilt. Die politischen Freunde Robert Kennedys bezweifeln seit 1968 die Ergebnisse der Ermittlungen.


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5.6.1981:

AIDS wird erkannt

Die ersten Fälle der Immunschwäche-Krankheit AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome) wurden in den USA bekannt. 1980 waren vor allem in Los Angeles, New York und San Francisco Krankheitsverläufe bei homosexuellen Männern aufgetreten, die es in dieser Form vorher nicht gegeben hatte. Blutuntersuchungen zeigten eine extreme Reduzierung der Immunabwehr.
1981 gab es erste Hinweise darauf, dass ein Virus Verursacher der Krankheit sein könnte und z.B. über Spermien und Blut übertragen wird. 1983 gelang es, das HIV-Virus (Human Immune Deficiency Virus) als Ursache der Aids-Erkrankung nachzuweisen. Im Jahr 2000 waren weltweit über 40 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert.
Zwischen 1980 und 1999 starben fast zwölf Millionen an der Krankheit
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Re: Jahrestage

Beitragvon AlexRE » Do 6. Jun 2013, 01:03

Ich habe mal bei Wikipedia nach Jahrestagen am 6. Juni geguckt:

Schlacht bei Novara (1513)

Die Schlacht bei Novara wurde am 6. Juni 1513 während der Italienischen Kriege zwischen Franzosen unter König Ludwig XII. und den eidgenössischen Söldnern der Heiligen Liga (Liga von Cambrai) gegen das Königreich Frankreich ausgetragen.

(...)

Es fielen ca. 7000 Mann auf französischer und rund 2000 Mann auf eidgenössischer Seite, 22 Geschütze fielen in die Hände der Schweizer, die überlebenden deutschen Landsknechte wurden nach der Schlacht von den Schweizern niedergemacht.

(...)

Die Eidgenossen verfügten zwar über keine Reiterei, die eine effektive Verfolgung der geschlagenen französischen Truppen erlaubt hätte, folgten dem geschlagenen Heer jedoch bis nach Dijon und verließen Frankreich erst gegen Zahlung einer Geldsumme.


http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Novara_(1513)

Ich wusste gar nicht, wie brutal die Schweizer sind. :evil:

Wenn Steinbrück da mit seiner Kavallerie einreitet, lassen sie ihn wahrscheinlich auch nur nach Zahlung einer Geldsumme wieder raus ...
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Re: Jahrestage

Beitragvon Livia » Do 6. Jun 2013, 09:03

Alex schrieb
Ich wusste gar nicht, wie brutal die Schweizer sind.

Wenn Steinbrück da mit seiner Kavallerie einreitet, lassen sie ihn wahrscheinlich auch nur nach Zahlung einer Geldsumme wieder raus ...
:lol:

Das war aber im Jahre 1513 gäll. Heute sind sie braver geworden und kuschen brav wenn man ihnen droht. ;)
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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