Wie im ARD-Magazin Report Mainz, in der Sendung vom 09.02.2009, berichtet wurde, ist ein weiterer Betreuungsskandal erheblichen Ausmaßes zu verzeichnen. Unter maßgeblicher Mitwirkung der Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt wurde ein Benotungssystem der Pflegeeinrichtungen geschaffen, bei dem, man vermag es kaum zu glauben, die Vertretungen der Einrichtungen selbst in entscheidender Weise an der Benotung beteiligt sind. Anders ausgedrückt, sie können sich quasi selbst eine ihnen wohl gefallende Beurteilung "ausstellen", oder präziser sich durch reine Formalismen eine solche schaffen.
Zitat: Gundo Zieres, Geschäftsführer MDK (Medizinischer Dienst der Krankenkassen) Rheinland Pfalz:
"Ein nicht sachgerechter Umgang mit Medikamenten kann durch regelmäßige Mitarbeiterschulungen in Erster Hilfe und Notfallmaßnahmen ausgeglichen und für die Gesamtnote neutralisiert werden. Genau so besteht die Möglichkeit einen nicht angemessenen Ernährungszustand von Bewohnern durch schriftliche Verfahrensanweisungen zu Erster Hilfe und Verhalten in Notfällen schön zu rechnen."
Ein Skandal, wie er nachteiliger für die plegebedürftigen Menschen nicht sein könnte. Von Transparenz in der Pflege kann hier absolut keine Rede mehr sein. Eher ist das Gegenteil der Fall, da die Vertretungen schlecht geführter Pflegeeinrichtungen die bei ihnen herrschenden Zustände nun wesentlich besser zu verschleiern in der Lage sein dürften.
Frau Schmidt täte gut daran umgehend zurückzutreten.
http://www.swr.de/report/-/id=233454/nid=233454/did=4359524/1t9de0u/index.html
Siehe zur Grundthematik des Umgangs mit Pflegebedürftigen auch meinen weiteren Artikel "Der nahezu unbeschreibliche Betreuungsskandal" im Unterforum 'Diskriminierung von Minderheiten'.