Hallo Livia,
ich finde es grandios, dass die Schweiz über das BGE abstimmen durften und sich damit über zukünftige gesellschaftlich/wirtschaftliche Entwicklungen Gedanken machen musste. Ob der Zeitpunkt gut gewählt und die Kampagne gut vorbereitet war, mag ich nicht zu beurteilen, die Initiatoren scheinen zufrieden, da mehr Zustimmung zu erreichen illusionär erscheint am Anfang einer notwendigen gesellschaftlichen Wende.
Bei uns dürfen sich die Politiker ja der Problematik durch Ignorieren verweigern, um sich dann bei den Folgen nicht gelöster Probleme äußerst überrascht zu zeigen.
BGE oder ähnliche Konzepte oder alternative Lösungen sind so oder so zu entwickeln da absehbar
1. unser Markt der ersehnten Bedürfniserfüllung in einen Markt der totalen Sättigung umgeschlagen ist, also ein ganz anderes Wirtschaftsmodell erfordert: kein Massenabsatz zu Dumpingpreisen sondern z.b. Leasingmodelle, bei denen das langfristig nachhaltigste Produkt den größten Gewinn und die höchste Planungssicherheit für den Hersteller hervorbringen würde
2. unsere Wohnungen und Häuser mit 1001 Dingen vollgestellt sind und trotz geplante Obsoleszenz die Brocken nicht schnell genug zu unbrauchbaren Müll werden, wie die Entwicklungsbeschleunigung der Hersteller es erfordern würde (Zynisch: die Natur scheint uns jetzt da mit Starkregen helfen zu wollen)
3. die Potentiale der Roboterisierung und Computerisierung noch nicht auf alle Branchen durchgeschlagen ist, dies aber mit gewaltigen Freisetzungen in nächster Zukunft zu erwarten ist,
4. dabei noch zusätzliche dazu ein Schub Automatisierung und Freisetzen von Arbeitskräften durch die Industrie 4.0, diesmal auch auf Topebenen, zu erwarten ist,
5. es heute schon reichlich Arbeitskräfte gibt, die ihre Arbeitskraft volkswirtschaftlich- bis gesellschaftsschädigend einsetzten, sodass es ein Gewinn wäre, wenn sie nicht zur Arbeit gingen, quasi volkswirtschaftlich gewinnbringender fürs Nichtarbeiten bezahlt würden
6. große Teile der für Notleidende gedachte Mittel nicht für diese, sondern deren überdimenionierte Verwaltungskosten dieses Sozialen Bereiches vergeudet werden und Sozialarbeitern ect. als neues Gewerbe ein sicheres und auskömmliches Leben garantiert ,
7. wir bei anhaltender 0-Zins-Politik unseres EU-Gauners Draghi viele Versorgungsansprüche über kapitalbildende Verträge bei Privatversicherern im versprochenen Umfang nicht mehr durchgehalten werden können und somit sogar Besserverdienende im Rentenalter Probleme bekommen können.
8. volkswirtschaftliche Vollidioten auf Mehrarbeit der Individuen setzen (Modell Milchbauer
) obwohl riesige Mengen an Arbeitszeitstunden stillgelegt gehörten wie es unsere Vorfahren uns genial mit Änderung der 48Std.-Woche in die 40Std. Woche vormachten, damit auskömmliche Löhne stabilisiert werden könnten.
9. es Wettbewerbsregeln entwickelt werden müssten, die den ruinösen Wettbewerb und Oligopolisierug wachsam im Auge behielten und auch das Kanibalisieren von Gemeinden und Ländern untereineinander einschränken könnten.
Wenn man also meint, durch Aussitzen der offensichtlichen Probleme die einzelnen sich bietenden Stellschrauben nicht bedienen zu brauchen, so wird das BGE kommen müssen, will man Stabilität bewahren und nicht zerfallende Verhältnisse in großer Breite riskieren.
Möge also gestern die Schweiz den Anfang einer Endwicklung markieren und nicht das vorschnelle Abwürgen notwendiger Überlegungen