Wunschkind staatlich unerwünscht

Hier wird unsere Idee der einmaligen Vermögensabgabe und der zweckgebundenen Erbschaftssteuer erörtert. (2. Lastenausgleichsgesetz)

Re: Wunschkind staatlich unerwünscht

Beitragvon AlexRE » Mo 3. Jan 2011, 15:23

Jetzt veröffentlichen sie auf einmal alles, pro - PID - Meinungen und auch scharfe Kritik an der bisherigen Freischaltpraxis bei den Kommentaren:

http://taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/kommentarseite/1/das-lohnende-kind/kommentare/1/1/
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Wunschkind staatlich unerwünscht

Beitragvon Hase » Mo 3. Jan 2011, 17:00

Jetzt ist das, was dreimal nicht durchging plötzlich drin. Die Anmermerkung der Redaktion kann also nicht wirklich richtig sein. Das einzige das ich mir noch vorstellen kann ist dass eventuell ein anderer Bearbeiter dasitzt, oder die Veröffentlichung dieser Sache in verschiedenen Foren etwas Druck ausgeübt hat.

Hier mein Post geschrieben unter "Cleo" :) http://taz.de/1/debatte/kommentar/artik ... ntare/1/1/
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Re: Wunschkind staatlich unerwünscht

Beitragvon AlexRE » Fr 15. Apr 2011, 12:34

Der Bundestag ist "tief gespalten" und die FDP tritt für eine Volksbefragung zur PID ein:

Präimplantationsdiagnostik. In der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Christian Ahrendt: "In einer Gewissens- und Grundsatzfrage wie der Präimplantationsdiagnostik sollten die Bürger mitbestimmen dürfen." Er schlug vor, "das Volk zu befragen, ob Gentests an künstlich erzeugten Embryonen grundsätzlich erlaubt oder verboten werden sollen". Das Ergebnis wäre rechtlich nicht bindend, würde aber ein wichtiger Wegweiser für das Parlament sein, das bei der Präimplantationsdiagnostik tief gespalten sei.


http://www.boulevard-baden.de/ueberregionales/politik/2011/04/15/fdp-fur-volksabstimmung-uber-praimplantationsdiagnostik-350862

Das passt mal wieder zu unserer "Demokratur", in heiklen Fragen kann die Meinung des Volkes als Legitimationsquelle genutzt werden, aber Mitbestimmung in eigenen Angelegenheiten des Volkssouveräns kommt nicht in Frage.

Die aktuelle Bundestagsdebatte als Tondatei:

http://www.tagesschau.de/multimedia/politikimradio/audio67396.html

Das Argument der Behindertenfunktionäre "Hätte es die PID vor meiner Geburt schon gegeben, wäre ich nicht auf der Welt" ist total Banane. Mit dem Argument kann jeder gesunde Mensch über 50 ein Verbot der Antibabypille verlangen.

Ich habe mal ein Interview mit einem Gehörlosen - Funktionär gelesen, der sich gegen Cochlea - Implantate ausgesprochen hat, weil die Gehörlosen so ja ihre sozialen Kontakte verlieren, wenn sie wieder hören können. Seitdem habe ich von diesen Spinnern die Nase voll.
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Re: Wunschkind staatlich unerwünscht

Beitragvon AlexRE » Di 3. Mai 2011, 13:42

Die sogenannten "Rettungskinder" sind auch noch ein Kapitel in dem ganzen Themenkomplex hier. Das habe ich gerade auf dem Partnerforum realization geschrieben:

Angua hat geschrieben:Bereits heute gibt es ja einzelne Fälle, in denen (in D verbotswidrig) ein bestimmter Embryo zur Einpflanzung ausgewählt wird, um z. B. einen möglichst gut passenden Stammzellenspender für ein bereits vorhandenes, todkrankes Kind zu bekommen. Auch da kann ich die betroffenen Eltern sehr gut verstehen und bin auch sicher, daß sie das "Retterkind" ebenso lieben werden wie das kranke Kind. Solche Geschichten führen aber zwangsläufig zu sehr erschreckenden Visionen von menschlichen "Ersatzteillagern". Deshalb bin ich grundsätzlich dagegen, obwohl ich im Einzelfall Veständnis für Gesetzesverstöße habe.


Schlägst Du da nicht einen viel zu weiten Bogen? Die Stammzellen der "Retterkinder" werden meines Wissens der Nabelschnur entnommen, die "Vision" menschlicher Ersatzteillager betrifft letztendlich einen völlig anderen Sachverhalt. Dennoch muss eine hochabstrakte und außerdem lebensfremde Betrachtung dafür herhalten, das Verbot einer rettenden medizinischen Methode zu rechtfertigen und den frühen Tod des kranken älteren Kindes von Gesetzes wegen in Kauf zu nehmen.

Ich fürchte wirklich, dass die in Deutschland politisch bestimmenden Ethik - Anschauungen sich auf einen mörderischen Holzweg begeben haben.
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Re: Wunschkind staatlich unerwünscht

Beitragvon maxikatze » Di 3. Mai 2011, 16:01

Was macht eigentlich die Ki-Wu-Witwe? - Keine Angst, ich will nicht diesen unsäglichen Streit unter uns wieder aufleben lassen und ich meine auch jetzt nicht die "Spendenaffaire" nach dem Urteil......na, ihr wisst schon..... ;) Sondern ich möchte wissen, ob in Polen die Einpflanzung erfolgte. Hase, weisst Du darüber etwas?
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Re: Wunschkind staatlich unerwünscht

Beitragvon AlexRE » Di 3. Mai 2011, 16:15

maxikatze hat geschrieben:Was macht eigentlich die Ki-Wu-Witwe? - Keine Angst, ich will nicht diesen unsäglichen Streit unter uns wieder aufleben lassen und ich meine auch jetzt nicht die "Spendenaffaire" nach dem Urteil......na, ihr wisst schon..... ;) Sondern ich möchte wissen, ob in Polen die Einpflanzung erfolgte. Hase, weisst Du darüber etwas?


Ich habe jedenfalls keine neuen Informationen. Ob Hase etwas gehört oder gelesen hat, weiß ich nicht. Sie ist gerade unterwegs und wollte vielleicht heute Abend nochmal hier hereinschauen.
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Re: Wunschkind staatlich unerwünscht

Beitragvon Uel » Di 3. Mai 2011, 18:47

...letzte Nachricht von der KiWu-Witwe

Ich habe letzte Woche gelesen, dass die Aufregung und die Ausnahmegenehmigung des Gerichts >für die Katz< waren. Das Schicksal war gnädig und die Versuche sind endgültig gescheitert.
Liebe Grüße
von Uel

Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!
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Re: Wunschkind staatlich unerwünscht

Beitragvon Hase » Mi 4. Mai 2011, 13:14

maxikatze hat geschrieben:Was macht eigentlich die Ki-Wu-Witwe? - Keine Angst, ich will nicht diesen unsäglichen Streit unter uns wieder aufleben lassen und ich meine auch jetzt nicht die "Spendenaffaire" nach dem Urteil......na, ihr wisst schon..... ;) Sondern ich möchte wissen, ob in Polen die Einpflanzung erfolgte. Hase, weisst Du darüber etwas?


Hallo Maxikatze, habe eben mal geschaut. Habe nur auf einer Kinderwunschseite etwas dazu gefunden.
Im Artikel steht
Im Krankenhaus habe sich jetzt herausgestellt, dass keine der neun konservierten Eizellen überlebt hatte, um sich nach dem Auftauen weiterzuentwickeln. Gegenüber NDR 1 Radio MV sagte die jetzt 30-jährige Frau, dass sie zwar enttäuscht und traurig sei, aber auch wisse, alles versucht zu haben, ihren Kinderwunsch zu erfüllen.http://www.wunschkinder.net/aktuell/ges ... chte-4652/


Das die Chancen nicht hoch waren das es funktioniert, war ihr und uns allen ja bewusst. Ich finde es sehr schade, denke aber das sie damit jetzt abschliessen kann.
Hase
 

Re: Wunschkind staatlich unerwünscht

Beitragvon Hase » Mi 4. Mai 2011, 13:25

Uel hat geschrieben:...letzte Nachricht von der KiWu-Witwe

Ich habe letzte Woche gelesen, dass die Aufregung und die Ausnahmegenehmigung des Gerichts >für die Katz< waren. Das Schicksal war gnädig und die Versuche sind endgültig gescheitert.


Falsch Uel, es war keine "Ausnahmegenehmigung des Gerichts" sondern ein Präzedensfall und ein vollkommen korrektes Urteil. Dabei war auch absolut nichts für die Katz! Die Witwe und viele Menschen in Deutschland die hinter ihr gestanden sind, haben nämlich was diesen Fall anging, ihren glauben an die Justiz nicht verloren. Und vorallem bekam sie die Chance und musst sich nicht Fremdbestimmen lassen.

Diese Frau hatte einiges durchgemacht. Nicht nur zu Lebzeiten ihres Mannes mit der KB, sondern auch danach. Das dass Schicksal bei dieser Frau gnädig war kann ich nirgends erkennen. War das Schdenfreude weil jemand nicht sein Wunschkind bekommt? :roll:
Hase
 

Re: Wunschkind staatlich unerwünscht

Beitragvon AlexRE » Mi 4. Mai 2011, 13:35

Hase hat geschrieben:
Uel hat geschrieben:...letzte Nachricht von der KiWu-Witwe

Ich habe letzte Woche gelesen, dass die Aufregung und die Ausnahmegenehmigung des Gerichts >für die Katz< waren. Das Schicksal war gnädig und die Versuche sind endgültig gescheitert.


Falsch Uel, es war keine "Ausnahmegenehmigung des Gerichts" sondern ein Präzedensfall und ein vollkommen korrektes Urteil. Dabei war auch absolut nichts für die Katz! Die Witwe und viele Menschen in Deutschland die hinter ihr gestanden sind, haben nämlich was diesen Fall anging, ihren glauben an die Justiz nicht verloren. Und vorallem bekam sie die Chance und musst sich nicht Fremdbestimmen lassen.

Diese Frau hatte einiges durchgemacht. Nicht nur zu Lebzeiten ihres Mannes mit der KB, sondern auch danach. Das dass Schicksal bei dieser Frau gnädig war kann ich nirgends erkennen. War das Schdenfreude weil jemand nicht sein Wunschkind bekommt? :roll:



Richtig, das Oberlandesgericht hat festgestellt, dass nach den heute in Deutschland geltenden Gesetzen die PID entgegen der vorher meist vertretenen Lesart des Embryonenschutzgesetzes gar nicht rechtswidrig ist. Deshalb steht ja jetzt eine Gesetzesinitiative von CDU - Kreisen im Raum, die ihrer Meinung nach durch das Urteil aufgedeckte Gesetzeslücke durch ein unmissverständliches Verbot zu schließen.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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